Archiv für den Monat: Januar 2016

Bergbräu Altstadt Dunkel

Nach längerer Zeit will ich jetzt wieder ein Bier aus Niedersachsen verkosten, das Bergbräu Altstadt Dunkel aus dem Solling.

Dunkelmahagoni ist das Bier, dazu relativ wenig gemischtporiger Schaum, der sich schnell auflöst.

Das Aroma wird durch Karamelltöne geprägt, dazu kommt noch eine leichte Fruchtigkeit des Aromahopfens, ich meine Trockenfrüchte und Bananen zu riechen.

Der Antrunk ist kräftig malzig und recht süß. Die Süße hält sich aber noch im Rahmen und ist für ein solches Bier durchaus typisch. Der Körper wird durch einen intensiven Malzgeschmack geprägt, dazu recht viele Bitterstoffe. Die Süße tritt hier bereits in den Hintergrund. Der Abgang ist leicht bitter, dabei aber nicht lang anhaltend.

Insgesamt kein schlechtes Bier, das sich positiv gegen die meisten Biere aus dem Getränkemarkt abhebt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

12,2° Plato

Brauerei:

Privatbrauerei Bergbräu
37170 Uslar
http://www.bergbraeu.de

Flensburger Dunkel

Nun habe ich ein Bier aus der vermutlich nördlichsten Brauerei Deutschlands vor mir stehen, ein Flensburger Dunkel. Bekannter ist das Flensburger Pilsener und auch der Bölkstoff kommt von dort. Eine Besonderheit der Brauerei in Flensburg ist, dass sie mit regional angebauter Gerste arbeitet.

Rotgolden und kristallklar steht das Bier im Glas, ich könnte auch sagen, es hat die Farbe von dunklem Bernstein. Darüber eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum mit einem leichten Geldstich. Der Schaum bleibt auch recht lange erhalten. Dazu kommt eine lebhafte Kohlensäure, so dass es an der Optik schon mal absolut nichts zu meckern gibt.

Intensive Karamellaromen bestimmen den Duft. Vom Hopfen ist nichts zu riechen, was aber auch kein Wunder ist, da das Bier ausschließlich mit Hopfenextrakt gebraut wurde.

Der Antrunk wird durch das Malz bestimmt und er ist leicht süß. Auch der Körper wird durch das recht scharf geröstete Malz bestimmt, jetzt kommen aber auch die Bitterstoffe des Malzextrakts kräftig zum Vorschein. Mir persönlich fehlt etwas Süße und das Bier wirkt unrund und nicht wirklich ausgewogen. Auch der Abgang ist recht bitter, immerhin bleibt der Geschmack einige Zeit erhalten.

Alles in Allem ist es kein Bier, das solo getrunken und intensiv genossen werden will. Es eignet sich eher im Sommer, um beim Grillen eine leicht angebrannte Bratwurst herunterzuspülen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,8 %

Brauerei:

Flensburger Brauerei
24937 Flensburg
http://www.flens.de

Augsburger Original

Nun steht mal wieder ein Bier aus der Brauerei Hasen-Bräu vor mir, das Augsburger Original, ein naturtrübes Kellerbier. Augsburg liegt in der Nähe von Franken und ich mag die fränkische Bierkultur mit den vielen kleinen Brauereien, deren Produkte sich wohltuend von den auswechselbaren Industriebieren abheben. Mal sehen, ob etwas von dieser Vielfalt bis nach Augsburg abgefärbt hat.

Optisch macht das Bier auf jeden Fall schon etwas her. Goldgelb ist es, hefetrüb und mit einer lebhaften Kohlensäure. Dazu kommt ein feinporiger weißer Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das fruchtige Aroma wird durch Karamell und Hefe dominiert. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier nicht so viel Malzzucker enthält wie ich nach dem Aroma erwartet hätte. Der Körper schmeckt intensiv und ausgewogen. Malz und Hefe bestimmen den Geschmack, dabei sind nur geringe Sauer- und Bitternoten zu schmecken. Das Augsburger Original ist ein mildes und süffiges Bier. Genauso ist auch der Abgang, ein mildes Bitter hält sich lange.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Brauerei:

Hasen-Bräu
86153 Augsburg
http://www.hasen-braeu.de

4710 Winterweisse

Nun steht wieder einmal ein Bier aus Österreich vor mir, ein Weißbier mit dem merkwürdigen Namen 4710. Der Name ist einfach die Postleitzahl von Grieskirchen, dem Ort, in dem dieses Bier gebraut wurde. Die Brauerei, die bereits im Jahr 1708 erstmals urkundlich erwähnt wurde und die für ihre Weißbiere sowie die mehrfach ausgezeichneten Pils-Spezialitäten bekannt ist, schraubt auf dem Rückenetikett die Erwartungen an dieses Bier ziemlich hoch: “Ein Weissbier zum Reinlegen – wenn’s nicht noch besser zu trinken wär. Süffig und umwerfend fruchtig geleitet es uns sanft durch die rauen Wintertage. Gebraut mit Weizen- und Gerstenmalz aus der Grieskirchner Region.” Dann wollen wir noch mal überprüfen, ob das Bier diese hohen Erwartungen auch erfüllen kann, die hier aufgebaut werden.

Das Bier ist gelb, allerdings weist es ein sehr helles Gelb auf. Dazu enthält es sehr viel Hefe. Es ist nicht einfach nur hefetrüb wie so viele Weizenbiere (und andere Biere auch). So viel Hefe habe ich noch nie in einem Bier erlebt und wenn ich mir die leere Flasche ansehe stelle ich fest, dass immer noch eine Menge Bodensatz in der Flasche geblieben ist. Echt Wahnsinn. Für ein Weizenbier bringt das 4710 nur wenig reinweißen Schaum mit, der dafür aber wunderbar cremig ist. Leider löst er sich sehr schnell auf.

Das Aroma ist betörend: Die Hefe sticht hervor, dazu der Duft nach grünen Äpfeln und Bananen. Ich bin wirklich neugierig, welchen Hopfen die Brauerei verwendet hat; leider schweigt sie sich dazu aber aus.

Der Antrunk zeigt gleich zu Anfang, wie viel Kohlensäure in diesem Bier vorhanden ist. Er ist relativ süß, aber nicht so sehr, dass es unangenehm werden könnte. Der Körper ist intensiv und kraftvoll. Süße und saure Noten halten sich die Waage, abgemildert auch durch die enorme Hefemenge. Mit fehlen hier aber die Bitterstoffe. Etwas Bitter würde den Körper noch runder und voller erscheinen lassen, einfach ausgewogener. Die Bitterstoffe fehlen mir auch im Abgang. Er ist sehr mild, wie ich finde zu mild für dieses intensive Bier. Bei einem anderen Bier würde er sicher passen, aber in dieser Umgebung scheint er mir etwas schwach.

Alles in Allem ein überraschendes Bier. Wer etwas Ähnliches wie das Weißbier aus Bayern sucht wird schnell eines Besseren belehrt. Dieses Bier ist anders und auch ich musste mich erst einmal darauf einlassen, meine Erwartungen fallen zu lassen und etwas ganz Neues zu entdecken. So fand ich mit dem 4710 ein Bier, bei dem ich weder Antrunk noch Körper oder Abgang kritisieren kann. Und auch wenn dieses Weißbier für den Winter gebraut wurde: mit weniger als den 6,2 Vol. % Alkohol könnte es mir eher leicht gekühlt an einem Sommerabend vorstellen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Stammwürze:

14,8° Plato

Brauerei:

Brauerei Grieskirchen GmbH
Stadtplatz 14
4710 Grieskirchen
Österreich
http://www.grieskirchner.at

Wurmi Zwicklbier Dunkel

Nun will ich mich wieder einmal mit einem Bier aus Österreich befassen. Auffällig an diesem Bier ist, dass es mit einem Drehverschluss verschlossen ist. Er sieht zwar wie ein Kronkorken aus, ist aber keiner. Ich mag diese Verschlüsse nicht, da sie schlecht aufzubekommen sind, die Zacken schneiden gerne einmal in die Finger, und wenn das Bier einmal geöffnet ist, lässt es sich mitdiesem Verschluss nicht wieder verschließen. Nein, dann lieber einen richtigen Kronkorken oder einen richtigen Drehverschluss. Aber ich will ja nicht über Drehverschlüsse philosophieren, sondern mich mit dem Inhalt der Flasche beschäftigen, dem dunklen Zwicklbier aus dem Innviertel.

Intensiv mahagonifarben ist das Bier, darauf wenig feinporiger Schaum in einem angenehmen haselnussbraun, der sich aber leider sehr schnell auflöst. Dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure.

Das Aroma wird durch die Röststoffe bestimmt, einige Kaffeearomen und Düfte von Trockenpflaumen steigen mir in die Nase, dazu ein teigiger Duft. Vom Aroma her lässt sich wirklich nicht meckern.

Der Antrunk ist neutral, fast langweilig. Nein, da lässt sich wirklich nichts weiter drüber sagen. Der Körper ist unausgeglichen und leicht sauer. Bitterstoffe kann ich auf der Zunge nicht feststellen, dafür lässt das Bier aber ein pelziges Gefühl auf der Zunge zurück. Erst im Abgang kommen Bittertöne in der Kehle zum Vorschein, nicht stark, aber trotzdem irgendwie unangenehm.

Von diesem Bier war ich wirklich enttäuscht. Ich werde es sicherlich nicht noch einmal kaufen.

Zutaten:

Wasser, Hefe, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Wurmhöringer
Stadtplatz 10/11
4950 Altheim
Österreich
http://www.wurmhoeriger.at

Riedenburger Doldensud Sud 86

Jetzt steht mal wieder ein IPA aus dem Brauhaus im bayerischen Riedenburg vor mir. Das Riedenburger Brauhaus braut “echtes Biobier”, also nicht Bio-light (EU-Bio), sondern die Zutaten stammen aus Bioland-Anbau. Dieses Bier hat eine Besonderheit: die Brauerei stempelt auf jedes Etikett, um welchen Sud es sich handelt. In diesem Falle ist es der Sud 86. Ob das notwendig ist weil das Bier aus Naturstoffen gebraut ist und die Inhaltsstoffe selbstverständlich natürlichen Schwankungen unterliegen und ob diese Schwankungen so groß sind, dass es einen deutlichen Unterschied im Geschmack ausmacht weiß ich nicht. Ich glaube, ich muss mir mal ein IPA aus Riedenburg in den Kühlschrank stellen bis der nächste Sud im Handel ist. Dann kann ich den direkten Vergleich starten. Aber ich beginne jetzt mal mit dem Test dieses Suds.

Goldgelb und hefetrüb ist das Bier im Glas. Darüber relativ wenig weißer Schaum. Er weist sowohl feine als auch große Blasen auf, bleibt aber lang erhalten.

Das Aroma ist betörend: Karamell, Grapefruit, Zitronenschale und Vanillearomen steigen mir in die Nase. Das zusammen mit der Optik macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß. Dazu kommt eine milde Kohlensäure. Der Körper ist intensiv und ausgeglichen, Süße, Säure und Bitterstoffe halten sich die Waage. Das Bier schmeckt wirklich angenehm. Der Abgang ist intensiv bitter, ohne dass die Bitterkeit unangenehm wird. Der Abgang ist intensiv bitter und – in meinen Augen eine Besonderheit dieses Bieres – die Zitrusnoten kommen noch einmal zum Vorschein. Der Geschmack hält sich auch lange in der Kehle.

Dieses Bier ist etwas ganz Besonderes. Wer IPAs mag, wird den Doldensud lieben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Emmermalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

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Weißer Hase Weißbier Hell

Jetzt will ich mich mal wieder einem Weizenbier widmen, genauer gesagt dem hellen Weißbier aus der Brauerei Hasen-Bräu.

Goldgelb und hefetrüb ist das Bier im Glas. Dazu eine lebhafte Kohlensäure und viel feinporiger weißer Schaum, der auch lange erhalten bbleibt.

Das Aroma ist teigig und leicht säuerlich, dazu der Duft der Hefe. Es ist der typische Duft hefetrüber Weizenbiere ohne jede Überraschung.

Der Antrunk ist leicht süß, aber nicht so sehr, dass es unangenehm würde. Der Körper dieses Bieres ist weizentypisch: der Geschmack der Hefe und des Weizenmalzes, dazu eine leichte Säure. Dieses Bier lässt sich ohne zu lügen als süffig, frisch und spritzig beschreiben. Der Abgang ist dann leicht bitter und der Geschmack bleibt noch einige Zeit erhalten.

Ein schönes Weizenbier, das aber auch keine Überraschungen bereithält.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz. Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Hasen-Bräu Brauereibetriebsgesellschaft mbH
86179 Augsburg
http://www.hasen-braeu.de

Flying Turtle Pale Ale

Nun will ich mich mal wieder mit einem Craft-Bier aus Berlin beschäftigen, dem Pale Ale von Flying Turtle.

Auch wenn IPAs in der Regel eher helle Biere sind, ist das Flying Turtle rotbraun mit einem Stich ins Goldene. Dazu ungewöhnlich viel cremiger weißer Schaum, der lange erhalten bleibt. Dazu kommt noch eine üppig bemessene Menge Kohlensäure. Dieses Pale Ale macht richtig viel her.

Das Aroma ist wunderbar fruchtig, Grapefruit und Zitrone verbinden sich mit leichten Bitternoten. An einen solchen Duft könnte ich mich wirklich gewöhnen.

Der Antrunk ist recht süß, wobei die lebhafte Kohlensäure einen angenehmen Kontrast zu dieser Süße bildet. Schnell entwickelt sich auf der Zunge der volle Körper, bei dem sich die Süße und die Bitterstoffe gut die Balance halten. Allerdings würde ich mich über etwas mehr Säure freuen, aber das ist mein persönlicher Geschmack und Sie können das vollkommen anders empfinden. Der Abgang ist überraschend mild, der angenehm bittere Geschmack bleibt aber lange erhalten.

Dieses IPA gefällt mir ausnehmend gut, es ist intensiv und dabei wirklich mild.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Malz: Pilsner, Münchner, Cara Red), Hopfen (Columbus, Centennial, Chinook), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Flying Turtle GmbH
Hasenheide 88
10967 Berlin
http://www.flyingturtlebeer.de/

Leider funktioniert der Link seit einiger Zeit nicht mehr. Ich weiß nicht, ob es Flying Turtle noch gibt. Um Irrtümer zu vermeiden, habe ich den Link deaktiviert. Sollten Sie Informationen haben, würde ich mich über eine kurze Mitteilung freuen.