Auch wenn die meisten Trappistenbiere in Belgien gebraut werden, gibt es doch einige wenige Braustätten der Trappisten in den Niederlanden, den USA und in Österreich. Aus der Trappistenbrauerei in Engelszell stammt das Nivard, das jetzt vor mir steht. Es wurde nach Pater Nivard Volkmer benannt, der 1919 bei Banja Luka in Bosnien geboren wurde. Mit elf Jahren kam er in die Internatsschule des Klosters Maria Stern mit der Absicht, Mönch zu werden. „So bin ich in das Trappistenleben hineingewachsen. Aus tiefstem Herzen bin ich überzeugt: Das Gute kommt aus der Stille, aus dem Schweigen“. 1944 wurde er zum Priester geweiht. Nach den Kriegswirren kam er 1951 in das Stift Engelszell, wo er viele Jahre lang verschiedene Ämter bekleidete, darunter zwei Jahre Superior (Oberer). 1991 wurde er wieder nach Banja Luka gerufen, zur Leitung seines Stammklosters. Schließlich kehrte er 2002 von den Mühen des Lebens gezeichnet, „heim“ nach Engelszell, wo er sich im September 2014 in die himmlische Heimat verabschiedete.
Hell bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Nivard im Glas. Die üppige Schaumkrone ist fest und bleibt lange erhalten.
Düfte nach Biskuitteig, Karamell und Zitrone steigen mir in die Nase, begleitet durch einige würzige Noten, die für die belgische Ale-Hefe typisch sind.
Als ersten Eindruck vermittelt das Bier eine angenehme Frische, die durch die sehr reichlich dosierte Kohlensäure noch gesteigert wird. Auf der Zunge kommt ein leichtes angenehmes Bitter dazu. Der Alkohol ist deutlich zu schmecken, so dass das Nivard trotz der lediglich 5,5 Volumenprozent Alkohol eher an ein Starkbier erinnert. Dabei ist das Bier recht vollmundig. Erst im Abgang kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund. Der Geschmack des Alkohols bleibt dabei erhalten. Der Geschmack klingt sehr lange nach. Dabei überrascht mich, dass der Geschmack im Nachklang immer besser wird.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Stammwürze:
12,5° Plato
Bittereinheiten:
27 IBU
Brauerei:
Stift Engelszell
Stiftstr. 6
4090 Engelhartszell
Österreich
www.stift-engelszell.stadtausstellung.at
Der Hamburger Jung Friedrich „Fiete“ Matthies stellt seit 2014 in der Jaffestraße in Hamburg-Wilhelmsburg an der Elbe seine unkonventionellen Biere her. 2019 eröffnete er die erste Hamburger Bio-Brauerei in Wilhelmsburg und kreiert dort seine ökologischen Craft Biere. Das Wildwuchs Große Freiheit Bitter Ale ist das erste alkoholfreies Biobier aus Hamburg, und entstand in Kooperation mit
Vor einiger Zeit verkaufte Lidl mal wieder Craft Beer, diesmal von der Rye River Brewing Company im irischen Kildare. Immer wieder frage ich mich, wie eine handwerklich arbeitende Brauerei die Mengen Bier herstellen kann, die eine Discounterkette wie Lidl benötigt, um alle Filialen damit zu beliefern. Daher habe ich mir die Website der Brauerei einmal angesehen und dort durchaus den Eindruck gewonnen, dass die Brauerei wirklich korrekt zu arbeiten scheint. Sie macht auch damit Werbung, dass sie bei den World Beer Awards 2019 als die erfolgreichste europäische Brauerei abgeschnitten hat. Allerdings fällt mir auf, dass die von Lidl verkauften Biere auf der Website der Brauerei nicht erwähnt werden. Das muss nicht zwingend etwas zu bedeuten haben, aber es löst bei mir schon so einige Gedankengänge aus. Aber sehen wir uns einmal das Bier an.
Die Brauerei Giesinger macht sich derzeit auf, das Münchener Oktoberfest zu erobern. Eine wichtige Hürde hat sie in diesem Jahr genommen, sie hat die Genehmigung erhalten, einen Brunnen zu bohren, um ihr Bier auf dem Grundwasser von München zu brauen, was eine der Voraussetzungen ist, auf der Wiesn ein Zelt betreiben zu dürfen. Aber darum geht es hier nicht, sondern um ein Bier der jungen Brauerei. Ich glaube, es ist das erste Altbier aus Bayern, das mir untergekommen ist, auf jeden Fall das erste Doppel-Alt.
Die Flasche dieses Biers aus Lüttich macht ja schon mal was her – das schwarze Etikett mit goldenem um weißem Aufdruck, dann noch der Naturkorken – da kann ich meine Erwartungen an die Verkostung des Curtius durchaus etwas nach oben schrauben.
jetzt steht das Bier mit der Krabbe im Etikett vor mir. Auch der Name würde auf den ersten Eindruck auf ein Bier von der Nordseeküste hinweisen. Aber weit gefehlt, der Name steht für Craft Beer Braunschweig. Und das Crab #1 war im Jahr 2015 das erste Bier, das Paul Briesemeister, Stefan Speit und Max Juraschek auf den Markt gebracht haben. Inzwischen ist das Angebot auf vier Biere angewachsen, neben dem Pale Ale, das jetzt vor mir steht, gibt es noch ein Helles, ein IPA und ein Altbier. Aber jetzt ist erst einmal das Crab #1 mit der Verkostung dran.
In der tschechischen Stadt Litovel wird bereits seit dem Jahr 1291 Bier gebraut. An diese Tradition will die Brauerei Pivovar Litovel anknüpfen, die 1893 gegründet wurde. Das ist so weit nichts Besonderes, aber die Brauerei hat noch eine Besonderheit zu bieten, die ziemlich einmalig sein dürfte. Das Unternehmen hat auf dem Werksgelände eine Minibrauerei gegründet, in der die Besucher unter Anleitung eines erfahrenen Brauers ihr eigenes Bier zum Eigenverbrauch brauen können. Das Litovel Premium, das ich jetzt verkosten will, hat beim European Beer Star in den Jahren 2018 und 2019 jeweils die Silbermedaille in der Kategorie Bohemian-Style Pale geholt.
Die Rügener Insel-Brauerei von Markus Berberich hat vier alkoholfreie Biere auf dem Markt gebracht. Gebraut werden sie ausschließlich mit Naturhopfen, also mit Dolden sowie nach einer neuen Braumethode, die Markus Berberich und sein Braumeister Frank Lucas entwickelt haben. Ob sich dieser Aufwand lohnt will ich jetzt feststellen.
Dass ein Bier einen eigenen Eintrag in
Jetzt steht ein besonderes Bier vor mir, das Kaminfeuer Kellerbier, mit dem Heiko Müller den Hobbybrauerwettbewerb 2019 gewonnen hat und das er deshalb bei Maisel and Friends in Bayreuth im professionellen Maßstab brauen durfte.