Gräg, das klingt nach schon nach dem hohen Norden. Und tatsächlich – Gräg ist ein saures IPA, das wie viele der Biere von Joachim und Dominik mit der norwegischen Hefeart Kveik vergoren wurde. Um das Mundgefühl noch etwas luxuriöser zu machen, kamen bei Gräg zudem Milchsäurebakterien zum Einsatz. Diese sollen dem Bier eine herrlich samtige Konsistenz verleihen und dem Geschmack einen schönen Säurekick geben.
Rotgolden fließt das Bier ins Glas und bildet dabei reichlich festen Schaum, der lange erhalten bleibt.
Aromen nach Grapefruit und Maracuja, nach Zitrone und Biskuit steigen mir in die Nase, so dass ich ein ausgewogenes Verhält von Sauer und Süß erwarte.
Trocken und mit auffällig wenig Kohlensäure trifft das Bier auf meine Zunge. Dort steht die fruchtige Säure im Mittelpunkt, die durch ein freundliches Bitter ergänzt wird. Das Mundgefühl ist voll und weich. Die 6,8 Volumenprozent Alkohol unterstützen das Spiel von Süß und Sauer hervorragend. An einem warmen Sommerabend ist dieses Bier sehr erfrischend, zumindest wenn es vorher gut gekühlt wurde. Der Abgang ist mild mit einem leichten Sauer, das meine Kehle nicht überfordert. Trotzdem klingt der Geschmack überraschend lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale Malz, Red X, Sauermalz), Weizenmalz, Haferflocken, Hopfen (Chinook, Cascade, Citra, Columbus), Hefe
Alkoholgehalt:
6,8 % Vol.
Stammwürze:
18,0° Plato
Bittereinheiten:
13 IBU
Empfohlene Genusstemperatur:
6° – 8° Celsius
Brauerei:
Brauerei Flügge
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt am Main
https://brauerei-fluegge.de/
Alkoholgehalt: 5,9 %
Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Im Jahr 1948 gründete der Großvater von Andreas Buschbeck eine Limonadenfabrik. Heute arbeitet Andreas in Algermissen, nahe Hildesheim, als Gypsy-Brauer. Seine drei Biere werden bei Rother-Bräu in der Rhön gebraut. Eines der Biere ist alkoholfrei, das alkoholfreie Sommerweizen, das jetzt vor mir steht. Andreas beschreibt es auf seiner Webseite als „ein naturtrübes, obergäriges und leckeres alkoholfreies Weissbier. Handwerklich gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot mit Ökoweizen- und Ökogerstenmalz und ökologisch angebautem Hopfen. Wunderbar erfrischend, isotonisch und kalorienreduziert.“ Mal sehen, ob das Bier dieser Beschreibung gerecht werden kann.
Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt, sondern auch im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert. Im Jahr 1748 wurden in Bremen noch 35 Brauereien gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen wiedereröffnet. Von dort steht jetzt das Keller Pils vor mir und wartet auf seine Verkostung.
Die Trappistenmönche leben nach den Regeln des Heiligen Benedikt. Der Gewinn der Brauerei versorgt das Kloster und wird für karitative Werke eingesetzt. Das erste selbst gebraute Trappistenbier wurde bereits im Jahr 1836 serviert. Die Trappistenbiere werden ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen gebraut und gären in der Flasche nach. Vorläufer des heutigen Westmalle Dubbel war eine festliche Ausgabe des dunklen Tafelbiers, das die Trappistenmönche von Westmalle ab 1856 mit „doppelten“ Schüttungen der verwendeten Zutaten zubereiteten. Das Bier galt Anfang des 19. Jahrhunderts als stärkstes Bier Belgiens. Das Rezept wurde 1926 erneuert und begründete den Bierstil „Dubbel“. Unfiltriert, unpasteurisiert und zentrifugiert abgefüllt, mit natürlicher Nachvergärung in der Flasche, die eine lange Haltbarkeit garantiert. Im Vergleich zu den Flaschenabfüllungen soll das Dubbel vom Fass, das in mehr als 300 belgischen Cafés und Kneipen ausgeschenkt wird, etwas weicher und cremiger schmecken.
Endlich steht mal wieder ein Witbier vor mir, in meinen Augen das ideale Sommerbier. Außerdem ist Witbier ein zentraler Bestandteil der belgischen Bierkultur. Kein Wunder also, dass nach dem Erfolg des Vedett Extra Blond 2008 das Vedett Extra White das Licht der Welt erblickte. Die Brauerei scheint gedacht zu haben, dass ein Premium-Pils durch ein Premium-Weißbier ergänzt werden sollte. Und das zu Recht.
Es war mal wieder so weit: DHL brachte mir überraschend ein Paket aus Bayreuth, Inhalt: eine Flasche Sour IPA von Maisel & Friends. Wenn dieser Bierstil gut gemacht ist, kommt er bei den derzeitigen Temperaturen um die 30° Celsius genau richtig – fruchtig und erfrischend. Nachdem ich die Flasche auf die richtige Temperatur heruntergekühlt habe will ich sie jetzt mal öffnen und verkosten.
Affligem ist eine belgische Brauerei, die in der flämischen Gemeinde Opwijk beheimatet ist und die seit dem Jahr 2000 zum weltweit tätigen Brauereikonzern Heineken gehört.
Markus Hoppe ist ein Gypsybrauer. Er entwickelt seine kreativen Ideen auf kleinen Versuchsanalgen und erst wenn das Rezept voll ausgereift ist, geht der Braumeister in eine andere Brauerei und braut dort seinen Sud auf größerer Anlage. So wird handwerklich rein auf Qualität abgezielt und nach bayerischem Reinheitsgebot gebraut. Alle Biere von ihm sind nach dem bayrischen Reinheitsgebot gebraut. Markus setzt die Rohstoffe nur anders ein. Dies gilt auch für die Kreation, die jetzt vor mir steht. Es handelt sich um das Fuchsteufelswuid, ein Double IPA.
Das Bier, das jetzt vor mir steht, verspricht, etwas ganz Besonderes zu sein. Es handelt sich um ein Imperial Stout, das neun Monate lang in Weinbrand- und Portfeinfässern gelagert und gereift wurde. Es hat 10,5 Volumenprozent Alkohol und – das ist die Besonderheit – kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Stattdessen steht auf dem Rückenetikett der Hinweis: „Über Jahre hinweg haltbar“. Nun können malzbetonte Biere mit hohem Alkoholgehalt durchaus noch in der Flasche reifen und dabei besser werden, aber dass die praktisch unbegrenzte Haltbarkeit auf dem Etikett steht erlebe ich zum ersten Mal.
Dean Martin sang den Klassiker „My Rifle, My Pony, and Me“ (Mein Gewehr, mein Pony und ich) und erstellte damit das Vorbild für das Bier „My Saddle, My Pony & Me“ (Mein Sattel, mein Pony und ich) der Berliner Brauerei Vagabund, das jetzt vor mir steht. Ein American Pale Ale, das ausschließlich mit amerikanischem Hopfen gebraut und das nach Angaben der Brauerei mit einem robusten Körper verfeinert wurde. Mal sehen, was dabei herausgekommen ist.