Archiv der Kategorie: Biertest

Brehon Brewhouse – Red Right Hand

Das Brehon Brewhouse ist eine ländliche Brauerei in der Grafschaft Monaghan, nahe der Grenze zu Nordirland. Brehon zeichnet sich durch traditionelle irische Bierstile aus, wie z.B. das Irish Red Ale und das Irish Dry Stout. Darüber hinaus braut Brehon in Zusammenarbeit mit Kinnahan Craft Whiskey regelmäßig ein Fässchen Spezial, wie z.B. das „Crann Beatha“ Imperial Stout.

Brehon wurde von Seamus McMahon gegründet, einem Milchbauern, der u.a. Milch für Baileys produziert. Als Milchbauern hatten seine Frau Siobhan und er bereits viele Materialien im Haus, die zum Bierbrauen benötigt wurden. Sie verfügten bereits über Kältetechnik sowie über ausreichend Platz, Kapital und Erfahrung als Unternehmer. Sie hatten auch immer eine Leidenschaft für Bier, so dass der Anfang für eine einzigartige ländliche Brauerei gemacht wurde.

Die Rote Rechte Hand symbolisiert die historischen Clans der irischen Provinz Ulster. Sie steht für Stärke, Einheit und Charakter und erinnert auch an eine beliebte englische Fernsehserie.

Schon optisch macht das Bier seinem Bierstil alle Ehre. Dunkel rubinrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die hellbraune Schaumkrone ist feinporig.

Zunächst steigt mir der Duft dunkler Schokolade in die Nase, unterstützt durch das Aroma in Rum eingelegter Rosinen. Mit der Zeit kommen Röststoffaromen mehr in den Vordergrund, die an gebrannte Mandeln erinnern. Die 11 Volumenprozent Alkohol sind gut eingebunden und fallen kaum auf.

Der Antrunk ist süß und sehr angenehm malzig. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Karamell und Toffee, hervorragend unterstützt durch den Geschmack von getrockneten Pflaumen, Rumrosinen und karamellisierter Nüsse. Dazu steuert der Hopfen ein passendes Bitter bei. Das Mundgefühl ist schwer und weich, fast likörartig. Der Abgang ist erdig mit leichtem Bitter und einem ellenlangen Nachklang.

Zutaten:

Wasser4, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

11,0 % Vol.

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

Mönchsambacher Export

Die Brauerei Zehendner aus Mönchsambach hat kein riesiges Sortiment: Ausgefallene Craftbiere und irgendwelchen Schnickschnack gibt es dort nicht. Was es allerdings gibt, ist gutes, bodenständiges, fränkisches Bier in ausgezeichneter Qualität. Aufgrund der großen Auswahl sind die Franken wählerisch, wenn es um ihr Bier geht. Kellerbiere gibt es hier wie Sand am Meer, doch das ungespundene Mönchsambacher Export kennt jeder fränkische Biertrinker. Es ist eines der beliebtesten Biere und wird nicht nur in der Domstadt Bamberg gern getrunken.

Rotgolden und klar fließt das Bier ins Glas und bildet dabei überraschend wenig feinporigen Schaum, der aber lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Toffee, Hefeteig, Stroh und Zitrusfrüchten. Abgerundet wird das Aroma durch kräftige würzige Noten. So stelle ich mir ein fränkisches Bier vor.

Beim Kontakt mit der Zunge überrascht das Bier angenehm durch eine geringe Süße. Auf der Zunge kommt schnell ein freundliches Bitter dazu, das die Süße aber nur teilweise überdeckt. Dazu kommen die würzigen Noten, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang überzeugt mich durch ein sanftes Bitter mit überraschend langem Nachklang.

Ein Schönes Bier zur fränkischen Brotzeit. Der zwinkernde Mönch mit Bierkrug in der Hand auf dem Etikett stammt übrigens vom unvergessenen Nürnberger Künstler und Cartoonisten Gerd Bauer.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Zehendner GmbH
Mönchsambach 18
96138 Burgebrach
https://moenchsambacher.de/

Lehe Suur Paks Mastif

Der englische Mastiff ist ein ziemlich großer und gemütlicher Hund, der es nicht eilig hat. Auch dieser Barley Wine mit aristokratischen Wurzeln braucht seine Zeit. Dies gilt sowohl für die Reifung als auch für den Genuss. Das jetzt vor mir stehende Bier wurde in Cognacfässern gereift. Ein anständiger Barley Wine ist über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg haltbar.

In dunklem Rubinrot läuft der Mastif ins Glas. Die hellbraune Schaumkrone, die er dabei bildet, ist recht klein, dafür aber feinporig und mit langer Lebensdauer.

Das Aroma ist sehr komplex. Ich rieche Toffee und Cognac, dazu Trockenfrüchte und kandierte Walnüsse. Wow.

Der Antrunk ist frisch und süß. Er wird durch die sehr feinperlige Kohlensäure abgerundet. Das Mundgefühl ist rund, voll, likörartig und wärmend. Der Geschmack nach Cognac und nach Trockenfrüchten kommt in den Vordergrund. Dabei zeigen sich die 9,6 Volumenprozent Alkohol nicht störrisch, sondern sie passen sich hervorragend in die Geschmackskomposition ein. Im Abgang verstärkt sich die Fruchtigkeit noch weiter, so dass sie bittere Eindrücke weitgehend verdrängt. Dadurch kann sie lange nachklingen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,6 % Vol.

Brauerei:

Lehe Pruulikoda OU
Paldiski mnt 21
Keila
Harjumaa 76606
Estland
https://craft.lehe.beer/

Yankee & Kraut – Transfusion

Nichts gegen auffällige und ungewöhnlich gestaltete Etiketten, aber das Etikett dieses Bieres ist doch sehr unübersichtlich, so dass ich einige Zeit benötigt habe, herauszufinden, wie das Bier überhaupt heißt. Aber da das Brauerduo aus Ingolstadt bekanntlich tolle Biere braut, gehe ich mal davon aus, dass dieses Bier das in meinen Augen misslungene Etikett mehr als wiedergutmacht.

Bernsteinfarben und mit geringer Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Der feinporige Schaum bleibt lange erhalten. Optisch gefällt mir das Bier schon mal.

Düfte nach Karamell und Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist recht süß, was mich doch ein wenig überrascht. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt ein leichtes Bitter dazu. Auch die Zitrusaromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Damit kann das Bier mir gefallen, auch wenn es keine Überraschungen bereithält. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit kurzem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramünch, Pilsener), Hopfen (Callista, Comet, Hallertauer Perle), Hefe

Alkoholgehalt:

4,4 % Vol.

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
https://yankeeundkraut.de/

Troubadour Magma

Die Brauerei The Musketeers liegt in Belgien und entwickelt seit über 15 Jahren Biere mit eigenem Charakter. Die Braumeister lassen sich inspirieren von nationalen und internationalen Bierstilen. Gebraut werden in der Troubadour Serie verschiedene Biere, das Flaggschiff darunter ist das Troubadour Magma, ein Imperial IPA mit 9 Volumenprozent Alkohol.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Die Optik gefällt mir schon mal.

Beim Aroma fällt mir zuerst der typische Duft der belgischen Bierhefe auf. Dazu kommt der Duft nach Biskuit sowie eine ordentliche Fruchtigkeit. Ich rieche Orangen, Bananen, süße Südfrüchte, dazu einige würzige Noten. Hier mischt sich die Fruchtigkeit eines IPAs mit der hefigen Herbe belgischer Tripel. Dabei sind die 9 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Als erster Eindruck meldet mir meine Zunge eine leichte Malzsüße, verbunden mit dem Geschmack nach Karamell. Die feinperlige Kohlensäure ist gut dosiert und sorgt für eine ordentliche Frische. Der Körper ist für ein IPA voll und schwer, fast likörartig. Die Süße nimmt auf der Zunge zu und paart sich mit einem diskreten Bitter. Die Fruchtigkeit ist deutlich weniger stark ausgeprägt als ich es nach dem Aroma erwartet hätte und erinnert jetzt an Trockenfrüchte. Auch der Alkohol kommt aus dem Hintergrund. Im Abgang wird das Bier trockener, das Bitter bleibt diskret und die Fruchtigkeit dominiert. Sie klingt noch lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij The Musketeers
Reepstraar 208
9170 Sint-Gillis-Waas
Belgien
www.themusketeers.be

Neuzeller Erdbeer Bier

Die Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle mischt ja so einiges in ihr Bier. Die neueste Kreation ist das Erdbeer Bier. Das Bier wurde mit Erdbeersaft und etwas Invertzuckersirup gemischt. Das Ergebnis steht jetzt vor mir.

Leuchtend rot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone mit leichtem Rotstich ist anfangs durchschnittlich groß und fällt zunächst recht flott in sich zusammen. Ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Aroma wird durch den Erdbeersaft dominiert, aber auch der Duft des Malzes steigt mir in die Nase. Der Hopfen ist aber eher zu erahnen als zu riechen.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und ich würde mir etwas mehr der sehr feinperligen Kohlensäure wünschen. Auf der Zunge bleibt der Erdbeergeschmack im Vordergrund, während er die bierigen Noten in den Hintergrund drückt. Das Mundgefühl ist aber voll und rund. Auch der Abgang ist fruchtig und er klingt nur kurz nach.

Für meinen Geschmack ist in diesem Bier der Erdbeergeschmack zu dominant. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es seine Liebhaber findet. Wenn ich dieses Bier noch einmal kaufen kann, werde ich versuchen, ob es sich zum Herstellen eines Tortengusses oder auch zum Mixen eines Cocktails eignet. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Zutaten:

Bier (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen), Erdbeersaft, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:

3,3 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Straffe Hendrik Quadrupel

Straffe Hendrik läutete die Ära der von der Brauerei De Halve Maan in Brügge gebrauten Biere mit starkem Geschmack und hohem Alkoholgehalt ein. Es ist das Flaggschiff der ältesten Brauerei in der Brügger Innenstadt, die ansonsten für ihre Brugse Zot Blond und Donker (dunkel) bekannt ist.

Straffe Hendrik ist ein Synonym für lebendige Biere deren Geschmack sich durch die erneute Gärung in der Flasche entfaltet. De Halve Maan kann auf fünfhundert Jahre Braugeschichte zurückblicken. Als Sendersud stellte De Halve Maan 1981 zum Gedenken an die Einweihung einer Statue des heiligen Arnold, des Schutzpatrons des Bierbrauens, in der Stadt Brügge ein spezielles obergärige „Strohbier“ her. Der Name ist eine Hommage an die Generationen von Maes-Nachkommen, die alle Henri – Hendrik – genannt wurden und die für die Brauerei verantwortlich waren. Die Familie Straffe Hendrik wurde mit dem gleichnamigen Tripel gestartet, gefolgt vom Quadrupel, das jetzt vor mir steht.

Das dunkel mahagonifarbene Bier lässt mich schon durch seine Farbe etwas besonderes erwarten. Die sahnige Schaumkrone ist hellbraun und erinnert durchaus an die Crema eines Espresso.

Im Aroma fallen zunächst die Röststoffe auf, die dem Duft dieses Biers ihren Charakter verleihen. Aber auch der Duft nach Karamell ist deutlich wahrnehmbar, genau wie das Aroma dunkler Früchte und Trockenfeigen.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß. Mich überrascht, dass das Bier wenig Kohlensäure enthält, was mich in diesem Fall aber nicht stört. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, gepaart mit einer leichten Fruchtigkeit. Jetzt tauchen auch einige würzige Noten auf. Ich schmecke Koriander und Anis. Das Mundgefühl ist voll und rund. Auch der Abgang ist immer noch süß und erinnert sogar etwas an Sirup. Dazu kommt ein sehr geringes Bitter, das aber überraschend lange nachklingt.

Zu diesem Bier passen verschiedene Desserts, vor allem mit Schokolade oder Puddinge, die an Bayrisch Creme erinnern. Die Brauerei traut dem Straffe Hendrik Quadrupel eine Mindesthaltbarkeit von 36 Monaten zu. Ich glaube aber, dass dieses Bier auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit einen Versuch wert ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saaz, Styrian), Hefe, Kandiszucker

Alkoholgehalt:

11 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

8°C / 46°F

Brauerei:

Brouwerij De Halve Maan
Walplein 26
8000 Brügge
Belgien
www.straffehendrik.be

Uwe IPA

Uwe ist eine neue Biermarke aus der Hansestadt Hamburg. Fünf Freunde haben sich das Ziel gesetzt, sich ausschließlich auf das Brauen von alkoholfreiem Bier zu konzentrieren und die Leute darin zu stärken, alkoholfreies Bier endlich selbstbewusst zu trinken. Einfach weil es schmeckt und weil man es kann – z. B. wenn Sie das nächste Mal im Feierabendverkehr feststecken, in der Mittagspause oder vor dem Sport. Um ein möglichst großartiges Geschmackserlebnis zu schaffen, werden alle alkoholfreien Biere von Uwe wie herkömmliche Biere gebraut. Das heißt, dass der Alkohol nicht nach dem Brauvorgang entzogen wird, sondern gar nicht erst entsteht. Das ist keine Magie, sondern die Leistung eines ganz besonderen Hefestammes, der keinen Alkohol verträgt. Dank dieser Wunderhefe gärt das Bier zwar, kommt dabei aber nicht über einen Alkoholgehalt von maximal 0,3% hinaus.

Golden-orange strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone ist schneeweiß, durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten. An der Optik gibt es nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, unterstützt durch leichte Zitrusnoten sowie dem Duft nach Orangen. Ein Hauch Honigduft rundet das Aroma ab.

Der Antrunk ist leicht süß und durch die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure herrlich frisch. Auf der Zunge lässt die Süße nach und ein freundliches Bitter kommt zusammen mit leichten grasigen Noten hinzu. Das Mundgefühl ist schlank und frisch. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang aus.

Mit gefällt das Bier, auch wenn ich es nicht wirklich als IPA identifiziert hätte. Mir kommt es eher wie eine Hopfenbrause vor, aber auf jeden Fall ist es angenehm.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

0,3 % Vol.

Brauerei:

Avalia Studios GmbH
Beim Grünen Jäger 10a
20359 Hamburg
https://trinkuwe.de/

Shanco Dubh Porter Barrel Aged

Die Basis dieser Bierspezialität ist das Shanco Dubh Porter aus dem Brehon Brewhouse in Irland. Um ihrer sowieso schon köstlichen Kreation die Krone aufzusetzen, haben sich die Brauer zu einem kleinen Experiment entschlossen: Statt in Flaschen wurde das vollendete Porter in ausgediente Whiskey-Fässer gefüllt und zur Lagerung in den Keller gestellt. In der Regel reift Shanco Dubh in der Flasche heran, nun darf es sich in aromatisches Holz gekleidet zu seiner ganzen Pracht entwickeln. Die Holzfässer wurden jahrelang zur Herstellung von Whiskey verwendet und haben in diesem Prozess die feine Aromatik des edlen Tropfens angenommen.

Nahezu blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche haselnussbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es absolut nichts zu meckern.

Noch beeindruckender ist aber das Aroma. Der Duft nach dunkler Schokolade mischt sich mit Aromen gerösteter Haselnüsse, Rosinen und getrockneter Ananas, komplettiert mit dem Duft von Whiskey und einem Hauch Rauch.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß, wobei aber die reichlich dosierte Kohlensäure für eine angenehme Frische sorgt. Sensationell ist das Bier aber erst auf der Zunge. Alle Aromen spiegeln sich wider. Das Mundgefühl ist samtig, schwer und voll. Alles in Allem mach das Bier einen likörartigen Eindruck. Der Abgang ist bitter und süß, gepaart mit einer wirklich leichten fruchtigen Säure. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,8 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
http://www.brehonbrewhouse.ie/

Yankee & Kraut – Dry Humor

Dry Humor aus dem Hause Yankee&Kraut ist eine ganz besondere Bierspezialität, die auf dem deutschen Biermarkt noch recht selten zu finden ist. Es handelt sich um ein Brut IPA. Dieser Bierstil wird mit einem Enzym eingebraut, das sich um bestimmte, komplexe Zucker kümmert, die von der Hefe nicht verarbeitet werden können. Dieser Prozess wurde bisher vor allem bei wuchtigen, süßen Bieren, wie Stouts verwendet, um die Süße im Zaum zu halten. Verwendet man das Enzym zur Herstellung weniger süßer Bierstile, so erhält man ein unvergleichlich trockenes Endergebnis. Die Biere sind in der Tat so trocken, dass man sie Champagner-Biere, oder eben Brut Biere, nennt. Auf die Idee der Brut IPAs sind findige Brauer der amerikanischen Westküste gekommen. Dieser Bierstil ist allerdings nicht unumstritten. Ich erinnere mich, dass vor längerer Zeit der Biersepp vom Beerkeeper eine durchaus ernste Kritik an der Verwendung künstlich eingesetzter Enzyme geübt hat. Diese Praxis, die gerne bei industriell hergestellten Bieren eingesetzt wird, um den Brauprozess zu verkürzen, hat mit Craft nicht viel zu tun. Normalerweise würde das ich bei einem handwerklich hergestellten Lebensmittel nicht erwarten.

Golden mit leichtem Rotstich fließt das Bier ins Glas. Die Hefetrübung ist eher zurückhaltend, dafür ist die feste Schaumkrone umso ausgeprägter. Die Optik des Dry Humor gefällt mir schon mal.

Das Aroma ist überraschend komplex. Düfte nach Grapefruit und Zitrone steigen mir in die Nase, aber auch das Malz kommt hier zu seinem Recht. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft frischer Kräuter. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und wirklich trocken. Auf der Zunge entwickelt sich ein kräftiges und fruchtiges Bitter, das an Grapefruitkerne erinnert. Überhaupt spielen hier die Grapefruitnoten die Hauptrolle, aber auch das Malz kommt trotz des trockenen Geschmacks noch zu seinem Recht. Das Mundgefühl ist voll und rund, auch wenn durch die kräftige Trockenheit des Dry Humor die Drinkability etwas eingeschränkt ist. Im Abgang wird das Bitter erstaunlich mild, klingt aber trotzdem lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener), Hopfen (Ariana Nectar, Callista, Hüll-Melon), Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
https://yankeeundkraut.de/