Schlagwort-Archive: NRW

Krombacher Pils 0,0 %

Nun steht eine neue Kreation aus Krombach im Kreis Siegen-Wittgenstein vor mir, ein alkoholfreies Pils. Bekanntlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein alkoholfreies Bier herzustellen: entweder wird die Gärung unterbrochen, so dass lediglich etwas Kohlensäure entsteht, aber nur wenig Alkohol, oder das Bier wird fertiggebraut und der Alkohol wird dem Bier anschließend entzogen. Die Krombacher Brauerei kombiniert diese beiden Verfahren und erhält damit ein Bier, dass als wirklich alkoholfrei verkauft werden darf. Alkoholfrei bedeutet in diesem Fall, dass das Bier weniger als 0,05 Volumenprozent Alkohol enthält. Zum Vergleich: Apfelsaft enthält bis zu 0,38 Volumenprozent Alkohol. Da es bislang noch niemandem gelungen ist, sich mit Apfelsaft zu betrinken, können wir auch den noch vorhandenen Alkohol im Krombacher vernachlässigen.

Goldgelb und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger weißer Schaum, der erstaunlich lange erhalten bleibt. Zusätzlich enthält das Bier viel feinperlige Kohlensäure. Gegen die Optik ist schon mal nichts einzuwenden.

Das Aroma wird durch das Malz geprägt, das Bier duftet nach Toffee, dazu kommen Noten von Kräutern und Gras.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Aber erst als sich das Bier auf der Zunge ausbreitet wird der Geschmack voll und rund. Süße, Säure und Bitterkeit sind recht gut ausgewogen und auch der leicht bittere Abgang klingt lange nach.

Für ein alkoholfreies Bier ist das Krombacher 0,0 % alkoholfrei recht gut. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass da noch mehr geht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

> 0,05 % Vol.

Brauerei:

Krombacher Brauerei
57223 Krombach
www.krombacher.de

Stauder Jacob

Nun verkoste ich mal ein Bier der Brauerei Stauder aus Essen. Lange habe ich Stauder als ziemlich langweilig wahrgenommen, es gab Pils und Helles, das Pils auch in einer alkoholfreien Variante, und das war es dann auch schon. Damit macht die Marke Stauder auf mich einen eher langweiligen Eindruck. Damit ist erst einmal nichts gegen die Qualität der Biere oder des Unternehmens gesagt. Schließlich gehört zu Stauder auch die Borbecker Brauerei, die richtig gute Biere herstellt. Aber unter der Marke Stauder gibt es normalerweise nur die drei erwähnten Biere. Nachdem die Brauerei in diesem Jahr 150 Jahre alt wird, hat sie ein Jubiläumsbier herausgebracht, das Jacob. Auf der Website wird nicht klar, ob das Jacob nur im Jubiläumsjahr 2017 angeboten wird oder ob dieses Bier Teil des Standardsortiments ist.

Hell bernsteinfarben und kristallklar zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große Blume aus feinporigem weißem Schaum, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist also nicht zu bemängeln.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Die wichtigste Note in das Toffee. Dazu kommen grasige, blumige Noten des Hopfens sowie ein Hauch Zitrus. Mir persönlich fehlt da etwas Komplexität, aber auch das Aroma ist fehlerfrei, wenn auch verbesserungsfähig.

Der Antrunk ist spritzig und leicht süß. An dieser Stelle gibt es nichts zu meckern. Aber sobald sich das Bier auf der Zunge ausbreitet, kommt ein Loch. Jetzt fehlt wirklich der Geschmack. Erst im Abgang erscheint ein angenehmes und nicht zu kräftiges Bitter mit kurzem Nachklang.

Das Jacob ist ein Bier, das sich wohltuend aus dem Pils-Einerlei abhebt, das dem Ruhrgebiet gerne nachgesagt wird, auch wenn das nicht mehr unbedingt stimmt. Sollte es noch mehr Spezialitätenbiere aus der Brauerei Stauder geben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass irgendwann ein Bier dabei sein wird, das mir richtig gut gefällt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saphir), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG
Stauderstr. 88
45326 Essen
www.stauder.de

Bolten Ur-Alt

Die Brauerei Bolten aus Korschenbroich ist nach eigenen Angaben die älteste Altbierbrauerei der Welt. Inzwischen wird dort nicht nur Altbier gebraut, aber diese Biere stellen immer noch de Produkte dar, für die diese Brauerei steht. Von dort gibt es zwei Altbiere, das Boltens halt und das Boltens Ur-Alt. Diese beiden Biere stehen in den Regalen der Getränkemärkte in der Regel direkt nebeneinander, so dass sich die Frage stellt, worin der Unterschied liegt. Die Antwort ist einfach: das Ur-Alt ist nicht filtriert, enthält also noch die Hefe.

Ob das Filtrieren das Bier besser macht oder nicht ist im Grunde eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich mag in der Regel nicht filtrierte Biere lieber, da sie in der Regel einfach geschmackvoller sind. Das liegt nicht nur am Geschmack der Hefe, sondern mit der Hefe werden dem Bier auch andere Geschmacksstoffe entzogen. Auch das muss nicht unbedingt schlecht sein, da auf diese Weise auch der eine oder andere Fehlgeschmack verschwinden kann. Es kommt wie so häufig halt auf den Einzelfall an.

Jetzt habe ich das Bolten Ur-Alt vor mir stehen, also das Bier mit der Hefe. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich ein naturtrübes Altbier trinke. Mal sehen, wie es sich macht.

Dunkelbraun und wie erwartet hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas, darüber viel hellbrauner cremiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Die Optik macht schon mal Lust auf den ersten Schluck.

Das Aroma ist kräftig malzig und das Bier duftet nach dunkler Schokolade. Bei der Malzauswahl hat sich die Brauerei also durchaus einige Mühe gegeben.

Der Antrunk ist malzig süß und durch die richtige Dosierung der Kohlensäure frisch und angenehm. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure dazu, so dass das Bier zusammen mit dem Geschmack der Hefe einen ausgewogenen und runden Eindruck macht. Dazu ist das Bier wunderbar süffig. Der Abgang ist mild und klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Bolten
41352 Korschenbroich
www.bolten-brauerei.de

Mücke Single Hop Comet

Das Ruhrgebiet ist nicht mehr wie vor einigen Jahren die Pils-Wüste. Das wollen auch die drei Jungs aus dem Essener Ortsteil Holsterhausen beweisen. Dass dieses helle obergärige Bier mit nur einer Hopfensorte, dem Aromahopfen U.S. Comet, gebraut wurde, bedeutet nicht, dass es sich um ein langweiliges Bier handelt. Durch die mehrfachen Hopfengaben während unterschiedlicher Kochzeiten haben die drei alle Nuancen aus dem Hopfen herausgeholt. Soweit die Theorie, öffnen wir die Flasche und testen, ob dieses Versprechen auch eingehalten wird.

Hell-Bernsteinfarben und klar ist das Bier mit einer relativ kleinen Schaumkrone, weiß und feinporig. Dafür bleibt der Schaum aber auch lange erhalten. Kohlensäure kann ich keine sehen.

Das Bier duftet nach Feigen und anderen Trockenfrüchten, nach Karamell und Apfel. So gefällt es mir.

Der Antrunk ist recht süß, was zusammen mit der feinperligen Kohlensäure aber durchaus angenehm ist. Dazu kommt eine Note von Maracuja. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt, bleibt die Süße erhalten und es gesellt sich noch eine leichte Herbheit hinzu, die zum Ende hin kräftiger wird. Durch die gut zusammengestellten Malze ist das Bier vollmundig und süffig. Der Abgang ist überraschend mild, wobei ein bitterer Hauch lange nachklingt.

Dieses Bier bietet sich als Begleitung zu Roquefort und Käsegebäck an.

Zutaten:

Brauwasser, Malz (Wiener Malz, Caramelmalz, Weizenmalz), Hopfen (U.S. Comet), Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Bitterwert:

35 IBU

Brauerei:

Mücke – Craft Beer
Hölderlinstr. 28
45147 Essen
https://www.facebook.com/muecke.craftbeer/

Mücke Ingwer Pale Ale

Jetzt will ich mich einem Bier aus Essen zuwenden, also aus meiner direkte Nachbarschaft. Wenn Sie sich jetzt fragen, was der Name der Brauerei, die allerdings nicht selbst braut, sondern ihr Bier bei der Brauerei Liebhardt in Detmold in Auftrag gibt, mit dem Pferd auf dem Etikett zu tun hat, ist die Antwort einfach. Und nein, das ist nicht der Name des Inhabers. Mücke war das letzte Grubenpferd auf der Zeche Zollverein im Norden von Essen. Im Gedenken an diese alte Bergmannstradition arbeiten die drei Inhaber.

Bernsteinfarben, leicht hefetrüb und mit sahnigem weißen Schaum, der sich allerdings überraschend schnell auflöst, präsentiert sich das Bier im Glas. Dazu kommt eine sehr agile Kohlensäure. Würde der Schaum länger halten, wäre die Optik perfekt.

Das Bier duftet nach Zitronenschale, Karamell und Ingwer. Ich vermute, dass der Ingwer noch weitere vorhandene Duftnuancen überdeckt. Aber hier kommt es ja auch auf den Ingwer an. Außerdem gefällt mir, dass auch die Aromen des Malzes noch zu riechen sind.

Der Antrunk ist würzig mit feiner Süße. Das gefällt mir. Aber dann kommt die leichte und angenehme Schärfe der Ingwerwurzel, die sich sehr gut mit der feinen Bitternote des Willamette-Hopfens verträgt. Der Abgang ist durch ein freundliches Bitter dominiert, zusammen mit der Schärfe des Ingwers. Das Bittere lässt langsam nach und übrig bleibt der Geschmack des Ingwers.

Wer Ingwer mag, wird dieses Bier lieben. Aber (fast) nichts ist so gut, dass nicht noch ein Kritikpunkt bleibt. Das Bier sollte nicht zu lange im Glas stehenbleiben, da nach einiger Zeit nur noch der Ingwer zu schmecken ist; das Bitter des Hopfens war relativ schnell verschwunden.

Zutaten:

Brauwasser,  Malz (Wiener Malz, Caramelmalz),  Hopfen (Willamette),  Frischer Ingwer,  Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

MÜCKE – Craft Beer
Hölderlinstr. 28
45147 Essen
https://www.facebook.com/muecke.craftbeer/

Bolten Helles

Bereits seit dem Jahr 1266 wird in der Brauerei Bolten in Korschenbroich Bier gebraut. Gab es früher von dieser Brauerei ausschließlich Altbier, nach eigenen Angaben handelt es sich um die älteste Altbierbrauerei der Welt, werden dort inzwischen acht unterschiedliche Biere gebraut. Heute steht das Helle vor mir.

Goldgelb ist es und es bildet eine große Schaumkrone, weiß und feinporig. Der Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Bier duftet nach Malz und damit so, wie ich es von einem Hellen erwarte. Ich würde mir nur noch etwas Aromahopfen wünschen, der dem Aroma etwas Volumen verleihen würde. Da dieses Bier ohne Hopfen gebraut wurde, in der Zutatenliste steht nur Hopfenextrakt, erscheint der Duft recht flach.

Der Antrunk ist spritzig-frisch, intensiv und würzig. So hatte ich es auch von einem Hellen erwartet. Aber dann kommt ein Hopfenbitter dazu. Das ist durchaus gut, aber bei einem Hellen erwarte ich ein mildes Bier, häufig leicht süß. Durch das Bitter ist das Bier nach meinem Geschmack nicht stiltypisch. Aber wie gesagt, das Bier ist nicht schlecht. Gegenteil, es ist vollmundig und süffig. Der Abgang ist dann mild bis freundlich bitter, er klingt aber nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Bolten
41352 Korschenbroich
www.bolten-brauerei.de

Detmolder Kellerbier

Nun habe ich mal wieder ein Bier aus Ostwestfalen-Lippe vor mir stehen, das Detmolder Kellerbier. Es stammt aus der 1863 gegründeten Brauerei Strate, die inzwischen in der fünften Generation in Familienbesitz ist und von den drei Schwestern Renate, Friederike und Simone Strate als geschäftsführende Gesellschafterinnen geführt wird. Friederike Strate war einmal die jüngste Braumeisterin Deutschlands.

Dunkel-rotbraun und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich leicht unterdurchschnittlich viel feinporiger Schaum, weiß mit leichtem Beigestich, der relativ schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma wird durch Röstaromen dominiert, vor allem durch den Duft dunkler Schokolade. Aber auch Vanille sowie einige blumige Noten steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist nur leicht süß und das Malz hält sich diskret zurück. Stattdessen sorgt die sehr feinperlige Kohlensäure für eine angenehme Spritzigkeit. Schnell kommt der Geschmack der dunklen Schokolade dazu, den ich bereits im Aroma festgestellt habe, gepaart mit überraschend vielen Bitterstoffen. Das Mundgefühl dieses Bieres ist nicht wirklich ausgewogen, aber mir gefällt es. Der Abgang ist dann trocken und überraschend mild. Er klingt recht kurz nach, nur ein leichtes Bitter bleibt mir lange erhalten.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Strate GmbH & Co. KG
32756 Detmold
www.brauerei-strate.de

Propeller Nachtflug

Die bekannten Brauer von Craft Beer sitzen bekanntlich in Hamburg, Berlin oder München. Aber auch NRW hat bei guten und kreativen Bieren durchaus ein Wörtchen mitzureden. Jetzt habe ich das Imperial Stout der Propeller Getränke GmbH aus Bad Laasphe am Rande des Rothaargebirges vor mir stehen.

Schwarz wie die Nacht und absolut blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas, mit einer leicht überdurchschnittlichen Menge haselnussbraunen Schaums, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch die Röststoffe dominiert. Vordringlich ist der Duft dunkler Schokolade, unterstützt durch Vanille, rote Früchte und Kräuter. Das macht doch richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck ist süß und intensiv. Ohne die sehr feinperlige Kohlensäure wäre die Süße sicher zu kräftig, aber so macht das Bier einen wirklich guten ersten Eindruck. Dann kommen die Röststoffe in den Vordergrund und demonstrieren dunkle Schokolade und Espresso. Das Bier enthält nur wenig Säure, die Süße und das Bittere machen das Spiel. Allerdings muss ich gestehen, dass mir bei diesem Bier die Säure auch nicht fehlt. Der Abgang wird durch den Geschmack von Espresso dominiert, und obwohl er nur leicht bitter ist, folgt ein sehr langer Nachklang.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

9,1 % Vol.

Brauerei:

Propeller Getränke GmbH
Mauerstr. 24
57334 Bad Laasphe
www.propeller-bier.com

Craftbeer-Shop-Banner

Borbecker Helles Dampfbier

Bevor ich das Borbecker Helle Dampfbier öffne, will ich erst einmal klären, was es denn mit dem Begriff Dampfbier auf sich hat. Wikipedia schreibt dazu: “Dampfbier zählt zu den obergärigen Biersorten. Es wird bei höheren Umgebungstemperaturen bei 18 bis 20 °C vergoren. Der Name wird auf den stark schäumenden Gärvorgang zurückgeführt, bei dem die Schaumbläschen schnell platzen und eine dampfartige Zone sich über dem Gärschaum entwickelt.” Die Brauerei schreibt dagegen: Borbecker Helles Dampfbier ist eine fast vergessene Spezialität aus der guten alten Zeit, die jetzt wieder fröhliche “Urständ” feiert. Untergärig gebraut nach einem sorgsam gehüteten Rezept der Stern-Brauerei Essen, findet dieses spritzige Qualitätsbier immer mehr Freunde unter den traditionellen Bierkennern und -genießern.” Auch die Dampfbierbrauerei in Oberstdorf braut mit untergäriger Hefe. Entweder scheint es auf ober- oder untergärige Hefe also nicht anzukommen, oder der Autor des Artikels in Wikipedia hat sich geirrt. Da müssen wir uns aber nicht lange aufhalten, denn schließlich kommt es auf das Ergebnis an. Beginne ich also mit der Verkostung.

Brillant hellgelb und mit recht viel Kohlensäure präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Krone aus feinporigem Schaum, der recht langsam in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist sanft nach Toffee. Das Malz dominiert, lässt aber noch Raum für den Hopfen, der leichte grasige Noten beisteuert. Dabei kann ich aber keine Düfte von Aromahopfen feststellen; ich nehme daher an, dass das Dampfbier mit ganz oder überwiegend mit Bitterhopfen gehopft wurde.

Der Antrunk ist mäßig süß und frisch. Das gefällt mir schon mal. Erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt ein leichtes Bitter zum Zuge. Dazu gesellt sich eine Spur Säure, so dass das Bier insgesamt einen angenehm süffigen Eindruck macht. Für meinen Geschmack ist es nicht ganz ausgewogen, hat aber trotzdem Charakter. Jetzt meine ich auch, leichte fruchtige Noten festzustellen. Der Abgang ist mäßig bitter, aber recht kurz.

Das ist ein Bier, das eigentlich jeden Export-Konsumenten begeistern sollte. Ich könnte es mir gut zu fleischlastigen Speisen vorstellen, beispielsweise zu einem Jägerschnitzel.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,5 %

Brauerei:

Privatbrauerei Jacob Stauder
Stauderstr. 88
45356 Essen
www.stauder.de

www.dampfe.de

Kirin Ichiban

Laut vorderem Etikett handelt es sich hier um ein japanisches Bier. Das Rückenetikett gibt aber an, dass das Kirin Ichiban in Lizenz in der Staatsbrauerei Weihenstephan gebraut wird. Die Japaner sind ja bekannt dafür, bei der Herstellung von Lebensmitteln teilweise einen Riesenaufwand zu betreiben und anschließend einen irrsinnigen Preis zu verlangen (und auch zu zahlen). Ob der getriebene Aufwand wirklich immer der Qualität zugutekommt oder ob es sich um Humbug handelt vermag ich nicht beurteilen. Aber besser etwas zu viel Aufwand betreiben als durch zu wenig Beschäftigung mit dem Produkt ein schlechtes Ergebnis zu erhalten. Das ist bei den Japanern wohl gewährleistet. Die Brauerei in Weihenstephan garantiert dann auch, dass sich an das japanische Rezept gehalten wird und ein gutes Bier dabei entsteht. Soweit mein Vorurteil; vergewissern wir uns, ob es der Realität entspricht.

Golden und klar steht das Bier im Glas. Es enthält relativ viel Kohlensäure und bildet eine durchschnittliche Menge feinporigen weißen Schaums, der durchschnittlich schnell in sich zusammenfällt. Die Optik ist also schon mal nicht schlecht, wenn auch nichts Besonderes.

Das Aroma wird durch das Malz bestimmt, unterstützt durch blumige und grasige Noten des Hopfens. Es riecht halt wie ein wirklich gutes Fernsehbier.

Der Antrunk ist vollmundig, süffig und leicht süß. Schnell kommen Bitterstoffe hinzu, die mit der Süße harmonisieren. Allerdings kann ich kaum saure Noten schmecken, die das Bier noch runder machen würden. Der Abgang ist angenehm bitter, wenn auch mit kurzem Nachklang.

Eigentlich hätte ich das Ergebnis dieser Verkostung ahnen können: vermutlich haben die Japaner ein deutsches Premium-Pils genommen, dieses als Maßstab genommen, den es zu übertreffen gibt und das anschließend einfach gemacht. Dabei ist ein wirklich anständiges Pils entstanden.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
85354 Freising
www.weihenstephaner.de

für und unter Lizenz von

Kirin Europe GmbH
Louise-Dumont-Str. 31
40211 Düsseldorf
www.kirineurope.com