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Weltenburger Kloster Anno 1050

Jetzt steht das Märzen Weltenburger Kloster Anno 1050 vor mir. Die Klosterbrauerei im niederbayrischen Weltenburg wurde im Jahr 1050 gegründet und ist vermutlich die älteste Klosterbrauerei der Welt. Heute wird das Bier nicht mehr im Kloster gebraut, sondern nach dem Originalrezept in der Brauerei Bischofshof in Regensburg.

Das Bier steht bernsteinfarbig im Glas, darüber eine feinporige Schaumkrone mit langer Standzeit. Der Duft enthält eine Fülle von Aromen und wird eindeutig vom Naturhopfen geprägt, unterstützt durch das Aroma von Waldhonig. Soweit macht dieses Märzen eigentlich alles richtig.

Der Antrunk ist wunderbar vollmundig, leicht süß durch den Karamellzucker des Malzs. Dann wird das Bier kräftig, so wie ich es von einem Märzen erwarte. Lediglich der doch einigermaßen bittere Abgang gefällt mir an dieser Bierspezialität nicht so recht, aber das ist wohl auch Geschmackssache. Eventuell würde mich der Abgang auch nicht so stören, wenn das Bier kühler gewesen wäre und ich es zu einem bayrischen Essen genossen hätte.

 Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

 

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Bischofshof e.K.
93049 Regensburg
im Auftrag
Klosterbrauerei Weltenburg GmbH
http://www.weltenburger.de

agnus dei spezial

agnus dei – das Lamm Gottes. Der Name dieses Bieres formuliert schon mal einen hohen Anspruch. Dieser Ehrgeiz wird auch noch durch den Zusatz “kraftvoll und elitär” bestärkt. Deshalb will ich dieses Bier jetzt einmal testen.

Sehen wir uns zunächst die Flasche an. Zunächst einmal fällt auf, dass die Etiketten das Licht stark reflektieren, so dass sie schlecht zu lesen sind. Das Bier wird in einer Brauerei in Chemnitz im Auftrag eines Handelsunternehmens in Berlin gebraut. Na gut, das muss nicht zwingend schlecht sein. Auf dem Etikett auf der Rückseite steht ein Kurzabriss der Geschichte des Templerordens. Was dieser Orden mit Bier zu tun hat, erschließt sich mir bislang noch nicht. Dann fällt mir noch der Name auf – ein agnus dei gibt es auch von der Brauerei Corsendonk in Belgien. Das belgische Bier wird gern zu den hundert besten Bieren der Welt gezählt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken. Rotgolden und klar steht das Bier im Glas und darüber eine üppige Schaumkrone, feinporig und dicht. Der Schaum bleibt auch lange stehen. Optisch macht das Bier wirklich etwas her.

Das Aroma ist stark hopfenlastig mit leichten Anklängen von Äpfeln und gelben Früchten. Doch, bis hierhin hat die Brauerei eigentlich alles richtig gemacht.

Jetzt möchte ich aber den ersten Schluck nehmen. Der Antrunk ist enttäuschend. Irgendwie wirkt das Bier – ich drücke mich jetzt mal diplomatisch aus – recht wässrig. Dieser Eindruck ändert sich auch nicht, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Der Geschmack ist kurz gesagt enttäuschend. Lediglich die feine Kohlensäure verleiht dem Bier etwas Spritzigkeit. Der lange Abgang ist dann angenehm bitter, fast wie bei norddeutschen Bieren. Aber weder die Kohlensäure noch der Abgang können die Enttäuschung im Mund ausgleichen. Ich würde das Bier eher am unteren Rand der Qualitätsskala ansiedeln.

Der optische Eindruck steht bei diesem Bier in krassem Widerspruch zum Geschmack. Leide ich etwa unter Geschmacksverirrung? Zur Sicherheit sehe ich mir einmal an, welche anderen Rezensionen ich im Internet finde. Die Beschreibung des Schaums reicht (wie auch von mir festgestellt) von feinporig, fest und langer Standzeit bis hin zu wenig Schaum, der schnell zusammenfällt. Die Farbe wird mal mit Bernstein, mal als rotbraun und ein anderes Mal mit hellgolden beschrieben. Der eine Rezensent nennt das Bier “schön süffig”, während ein anderer dem Bier jede Süffigkeit abspricht. Mal wird geschrieben, dass die Brauerei nicht genannt wird, sondern lediglich das Handelsunternehmen, mal wird geschrieben, dass die Brauerei genannt wird. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass für diese Handelsmarke irgendwelches Bier aufkauft und abfüllen lässt. Anders kann ich mir die unterschiedlichen Angaben nicht erklären.

Zutaten:

Brauwasser
Gerstenmalz
Hopfen
Hopfenextrakt

Brauerei:

Privatbrauerei Einsiedler Brauhaus GmbH
09123 Chemnitz

für

Karlex Handels- und Vertriebs GmbH
Charlottenstr. 65
10117 Berlin

Alkoholgehalt:

5,5 %