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Schoppe Black Flag

Nun will ich mich ich mich mal wieder einem Bier in der Bundeshauptstadt zuwenden, dem Imperial Stout Black Flag aus der Brauerei Schoppe Bräu. Im Gegensatz zu den meisten anderen Craft-Bieren gibt das Etikett nicht viel her. Deshalb beginne ich sofort mit dem Test.

Dass dieses Bier schwarz ist wundert mich bei diesem Namen nicht. Aber es ist so schwarz, dass es sogar blickdicht ist. Darüber steht eine mittlere Menge haselnussbrauner Schaum, der auch relativ lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist komplex: die Röststoffe bringen ordentlich Kaffee- und Schokoladenaromen mit, dazu rieche ich Pumpernickel sowie einige fruchtige Noten. Das macht zusammen mit der Optik doch richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist relativ neutral. Ich hätte eigentlich mehr Süße erwartet. Dafür merke ich jetzt, dass das Bier reichlich mild perlende Kohlensäure enthält. Aber dann kommt der Körper, und das mit Macht. Die Röstaromen verbinden sich sehr gut mit den Bitterstoffen des Hopfens und einer angenehmen Säure, die mich deutlich an Pumpernickel erinnert. Im Abgang kommt die Säure dann stärker durch, zusammen mit einigen Bitterstoffen und auch der süßsäuerliche Eindruck von Pumpernickel bleibt erhalten. Die Säure ist eigentlich nicht wirklich typisch für ein Imperial Stout. Da muss ich noch einmal auf das Etikett schauen. Ups, das MHD ist bereits seit zwei Monaten abgelaufen. Eventuell kommen die sauren Noten ja davon. Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin muss ich mir eine neue Flasche holen und dieses Bier noch einmal testen. Aber auch nach Ablauf des MHD ist das Bier wirklich empfehlenswert; manche Biere reifen ja auch in der Flasche nach und werden noch besser.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Schoppe Bräu
Hasenheide 69
10967 Berlin
http://www.schoppebraeu.de

Flying Turtle Pale Ale

Nun will ich mich mal wieder mit einem Craft-Bier aus Berlin beschäftigen, dem Pale Ale von Flying Turtle.

Auch wenn IPAs in der Regel eher helle Biere sind, ist das Flying Turtle rotbraun mit einem Stich ins Goldene. Dazu ungewöhnlich viel cremiger weißer Schaum, der lange erhalten bleibt. Dazu kommt noch eine üppig bemessene Menge Kohlensäure. Dieses Pale Ale macht richtig viel her.

Das Aroma ist wunderbar fruchtig, Grapefruit und Zitrone verbinden sich mit leichten Bitternoten. An einen solchen Duft könnte ich mich wirklich gewöhnen.

Der Antrunk ist recht süß, wobei die lebhafte Kohlensäure einen angenehmen Kontrast zu dieser Süße bildet. Schnell entwickelt sich auf der Zunge der volle Körper, bei dem sich die Süße und die Bitterstoffe gut die Balance halten. Allerdings würde ich mich über etwas mehr Säure freuen, aber das ist mein persönlicher Geschmack und Sie können das vollkommen anders empfinden. Der Abgang ist überraschend mild, der angenehm bittere Geschmack bleibt aber lange erhalten.

Dieses IPA gefällt mir ausnehmend gut, es ist intensiv und dabei wirklich mild.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Malz: Pilsner, Münchner, Cara Red), Hopfen (Columbus, Centennial, Chinook), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Flying Turtle GmbH
Hasenheide 88
10967 Berlin
http://www.flyingturtlebeer.de/

Leider funktioniert der Link seit einiger Zeit nicht mehr. Ich weiß nicht, ob es Flying Turtle noch gibt. Um Irrtümer zu vermeiden, habe ich den Link deaktiviert. Sollten Sie Informationen haben, würde ich mich über eine kurze Mitteilung freuen.

Berliner Bürgerbräu Rotkehlchen

Heute steht mal wieder ein Bier aus der Hauptstadt vor mir und möchte gerne verkostet werden. Das Rückenetikett preist das Bier als süffige rubinrote Spezialität an. Na ja, das weckt doch schon mal einige Erwartungen. Mal sehen, ob das Bier diese Erwartungen erfüllen kann.

Ich gieße mir das Bier erst einmal ein. Das Bier hat eine intensive goldgelbe Farbe mit einem Stich Bernstein und zeigt eine üppige und stabile Schaumkrone. So weit ist das schon mal ein perfekter Auftritt, nur – rubinrot ist etwas anderes. Den Texter des Rückenetiketts sollte die Brauerei mal nach Nürnberg schicken; dort würde er mal ein rotes Bier kennenlernen. Das soll aber der einzige Kritikpunkt bleiben.

Mich begrüßt ein intensiver Duft nach Malz und Karamell, der durch eine angenehme Hopfennote unterstützt wird. Der Antrunk ist von den Karamellnoten geprägt uns im Abgang kommt die leichte Bitterkeit des Hopfens zum Tragen. Der Geschmack ist so intensiv wie es die Optik versprochen hat. Dieses Produkt aus dem Haus Kindl-Schultheiss ist sehr gut komponiert. So soll ein Bier sein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

 

Brauerei:

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
http://www.schultheiss.de

taz.panterbräu

Am 3. Juli wurde das taz.panterbräu, das Bier der taz, der Öffentlichkeit vorgestellt und schon ist es bei mir angekommen (an dieser Stelle vielen Dank an Frau Renner von der taz für das Zusenden). Nach den Worten des Brauers handelt es sich um das rote Lager für das rote Lager. Na ja, warten wir mal ab, wie das Bier so ist. Das Etikett verrät erst einmal nicht viel über das Bier; es beschränkt sich auf die minimal erforderlichen Angaben. Aber OK, kommen wir zum Bier.

In einem satten Rotblond und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber ein feinporiger Schaum mit mittlerer Standzeit. Doch, die Optik ist schon recht gut. Das Bier duftet nach Malz und Hefe, etwas bitter und süß. Offensichtlich wurde nicht nur reichlich ein gutes Malz verbraut, sondern auch einiger Aromahopfen. Der Duft wird durch das Aroma roter Früchte abgerundet. Doch, das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk wird durch die Süße des Zuckers bestimmt, der natürlich im Malz enthalten ist. Schnell macht sich ein leicht bitterer und dabei voller und runder Geschmack im Mund breit. Hier würde ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen, wodurch die Frische des Bieres noch etwas klarer zum Ausdruck kommen würde. Aber das ist meine persönliche Vorliebe. Der Abgang ist überraschend mild, der Geschmack bleibt im Mund aber sehr lange erhalten.

Alles in Allem ein hervorragend komponiertes Bier, etwas für Genießer. Es wäre wirklich schade um dieses rote Lager, wenn es jemand aus der Flasche trinkt und es auf diese Weise einfach in sich hineinschüttet. Ich würde es aber begrüßen, wenn das Bier, soweit es möglich ist, aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt würde. Normalerweise schreibe ich hier ja nicht über Preise, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Das Bier wird im taz-Café für einen überraschend niedrigen Preis angeboten: außer Haus für 2,00 Euro, bei Verzehr im Café für 2,80 Euro. Wo gibt es sonst noch ein Craft-Bier für diesen Preis?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

 

Brauerei:

FlessaBräu
Petersburger Str. 39
10249 Berlin

Exklusiv gebraut für
taz
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

Berliner Kindl Bock dunkel

Nachdem ich den hellen und dunklen Bock aus Einbeck getestet habe, will ich mir heute das dunkle Bockbier aus der Bundeshauptstadt vornehmen. Ich muss zugeben, dass das Bier es nach dieser Vorlage nicht ganz einfach haben wird.

Gießen wir das Bier also ein. Die Schaumkrone ist fein cremig und gleichmäßig mit kleinen Blasen. Sie fällt auch nicht so schnell in sich zusammen wie der Schaum anderer Biere. Darunter die fast schwarze Flüssigkeit mit braunem und rotem Stich. Doch die Optik macht schon Spaß.

Das Bier duftet nach Malz und es sind auch irgendwelche Fruchtaromen darin. Es macht Lust auf den ersten Schluck. Auf der Zunge schmeckt man neben dem Malz Hefe und einen Hauch von Weißbier mit dem typisch an Bananen erinnernden Geschmack. Der Geschmack lässt aber schnell nach. Schade. Da habe ich mir eigentlich mehr erwartet.

Alles in Allem ist der Berliner Kindl Bock ein gut trinkbares Bier, das aber noch Potential nach oben hat.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
7,0 % Vol.

Brauerei:

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
www.berliner-kindl.de

agnus dei spezial

agnus dei – das Lamm Gottes. Der Name dieses Bieres formuliert schon mal einen hohen Anspruch. Dieser Ehrgeiz wird auch noch durch den Zusatz “kraftvoll und elitär” bestärkt. Deshalb will ich dieses Bier jetzt einmal testen.

Sehen wir uns zunächst die Flasche an. Zunächst einmal fällt auf, dass die Etiketten das Licht stark reflektieren, so dass sie schlecht zu lesen sind. Das Bier wird in einer Brauerei in Chemnitz im Auftrag eines Handelsunternehmens in Berlin gebraut. Na gut, das muss nicht zwingend schlecht sein. Auf dem Etikett auf der Rückseite steht ein Kurzabriss der Geschichte des Templerordens. Was dieser Orden mit Bier zu tun hat, erschließt sich mir bislang noch nicht. Dann fällt mir noch der Name auf – ein agnus dei gibt es auch von der Brauerei Corsendonk in Belgien. Das belgische Bier wird gern zu den hundert besten Bieren der Welt gezählt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken. Rotgolden und klar steht das Bier im Glas und darüber eine üppige Schaumkrone, feinporig und dicht. Der Schaum bleibt auch lange stehen. Optisch macht das Bier wirklich etwas her.

Das Aroma ist stark hopfenlastig mit leichten Anklängen von Äpfeln und gelben Früchten. Doch, bis hierhin hat die Brauerei eigentlich alles richtig gemacht.

Jetzt möchte ich aber den ersten Schluck nehmen. Der Antrunk ist enttäuschend. Irgendwie wirkt das Bier – ich drücke mich jetzt mal diplomatisch aus – recht wässrig. Dieser Eindruck ändert sich auch nicht, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Der Geschmack ist kurz gesagt enttäuschend. Lediglich die feine Kohlensäure verleiht dem Bier etwas Spritzigkeit. Der lange Abgang ist dann angenehm bitter, fast wie bei norddeutschen Bieren. Aber weder die Kohlensäure noch der Abgang können die Enttäuschung im Mund ausgleichen. Ich würde das Bier eher am unteren Rand der Qualitätsskala ansiedeln.

Der optische Eindruck steht bei diesem Bier in krassem Widerspruch zum Geschmack. Leide ich etwa unter Geschmacksverirrung? Zur Sicherheit sehe ich mir einmal an, welche anderen Rezensionen ich im Internet finde. Die Beschreibung des Schaums reicht (wie auch von mir festgestellt) von feinporig, fest und langer Standzeit bis hin zu wenig Schaum, der schnell zusammenfällt. Die Farbe wird mal mit Bernstein, mal als rotbraun und ein anderes Mal mit hellgolden beschrieben. Der eine Rezensent nennt das Bier “schön süffig”, während ein anderer dem Bier jede Süffigkeit abspricht. Mal wird geschrieben, dass die Brauerei nicht genannt wird, sondern lediglich das Handelsunternehmen, mal wird geschrieben, dass die Brauerei genannt wird. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass für diese Handelsmarke irgendwelches Bier aufkauft und abfüllen lässt. Anders kann ich mir die unterschiedlichen Angaben nicht erklären.

Zutaten:

Brauwasser
Gerstenmalz
Hopfen
Hopfenextrakt

Brauerei:

Privatbrauerei Einsiedler Brauhaus GmbH
09123 Chemnitz

für

Karlex Handels- und Vertriebs GmbH
Charlottenstr. 65
10117 Berlin

Alkoholgehalt:

5,5 %