Nun ist es bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr passiert – ich komme aus dem Urlaub zurück und bekomme als Überraschung ein Paket von Maisel & Friends mit einem Sondersud. Vielleicht sollte ich häufiger mal in den Urlaub fahren.
Der Teleporter ist eine deutsch-amerikanische Gemeinschaftsproduktion. Maisel & Friends hat das Bier gemeinsam mit der Christian Moerlein Brewing Company kreiert. Beide Brauereien verbinden ihre fränkischen Wurzeln. Der Gründer der Christian Moerlein Brewing Company, Christian Moerlein, wurde in Truppach in der Nähe von Bayreuth geboren, war gelernter Brauer, wanderte mit 23 Jahren nach Cincinnati aus und gründete dort im Jahr 1853 seine Brauerei. Genau wie Maisel & Friends braut die Christian Moerlein Brewing Company bis heute nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 und beide Brauereien gehören in ihren jeweiligen Ländern zu den Pionieren der Craft Beer-Bewegung. Daher erscheint es mir nur logisch, dass sich die beiden Brauereien jetzt zu einem Co Brewing getroffen haben. Es wurden zwei Biere gebraut, in den USA das Spacetime, ein kräftig gehopftes Weißbier, in Bayreuth das Teleporter, ein Imperial Porter. Dieses Bier steht jetzt vor mir.
Optisch macht das Bier auf jeden Fall schon mal was her. Tiefschwarz ist es, absolut blickdicht. Er bildet sich eine ungeheure hellbraune und sehr feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Das lässt schon mal das beste erwarten.
Wie erwartet wird das Aroma durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Schokolade, Toffee, Vanille sowie einige grasige Noten. Schon jetzt ist das Aroma ungewöhnlich komplex. Nachdem der Schaum in sich zusammengefallen ist, kommen die fruchtigen Aromen zum Vorschein. Zitrusfrüchte und rote Beeren sind jetzt zusätzlich zu riechen. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk ist süß und weich. Mir gefällt vom ersten Moment an, dass die Menge der sehr feinperligen Kohlensäure perfekt auf die Süße abgestimmt ist. Schnell lässt die Süße nach und der Geschmack von dunkler Schokolade und Espresso kommt in den Vordergrund. Dazu kommen noch rote Früchte. Eine interessante Mischung, die mir sehr gut gefällt. Dazu kommt ein volles cremiges Mundgefühl. Der Abgang erscheint zunächst sehr mild, aber der Geschmack der Schokolade klingt noch sehr lange nach. Und eines fällt mir noch auf – mit jedem Schluck gefällt das Bier besser.
Dieser Sondersud ist mit seiner Komplexität etwas ganz Besonderes. Er überrascht mit jedem Schluck aufs Neue. Schade, dass dieses Bier nur einmal gebraut wird – wenn es weg ist, ist es weg.
Und zum Abschluss: Wollen Sie wissen, was Jeff Maisel und Simon Martin, ein Vidio-Bierblogger aus Wales zu diesem Bier sagen? Unter https://youtu.be/7QNDkm-XNyg können Sie sich ansehen, wie Simon und Jeff während des Craft Brauer Festivals 2017 den Teleporter verkosten.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (u.a. Phoenix), Hefe
Alkoholgehalt:
9,0 %
IBU:
39
Brauerei:
Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com
Nunc est bibendum – mit diesem lateinischen Trinkspruch bewiesen die Mönche früher, dass sie auch ganz weltlich zu genießen verstanden. Bereits seit dem Jahre 1119 brauen die Benediktinermönche in Scheyern Bier. Damit ist die Klosterbrauerei die drittälteste Brauerei Deutschlands und zählt zu den ältesten nachgewiesenen Brauereien der Welt. Nach mehreren Jahrzeh
Nun steht ein IPA aus der Mikrobrauerei Red Castle Brew in Gräfenberg vor mir. Ursprünglich befand sich die Brauerei im Roten Schloss in Heroldsberg in der Nähe von Nürnberg. Daher stammt auch der Name.
Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir. Es kommt allerdings nicht wie die meisten fränkischen Biere aus einer kleinen Brauerei, in der mehr oder weniger handwerklich gearbeitet wird, sondern aus der Kulmbacher Brauerei, die zwar größtenteils recht gute Biere herstellt, allerdings in industriellem Maßstab und unter Verwendung von standardisierten Zwischenprodukten, besonders von Hopfenextrakt. Mal sehen, wie mir das Mönchshof Bockbier gefällt.
Nun steht das Urstöffla aus der Brauerei Weiherer im fränkischen Viereth-Trunstadt vor mir und wartet auf seine Verkostung. Das Bier weist einige Besonderheiten auf. Es ist nicht nur ausschließlich mit Zutaten aus biologischer Erzeugung gebraut, sondern es ist auch nachhaltig hergestellt worden. Darauf weist das Solarbier-Siegel auf dem Rückenetikett hin. Unter dem Namen haben sich etwa drei Dutzend Brauereien zusammengeschlossen, die mit Solarstrom arbeiten und die sich auf diese Weise vom Verbrauch von Strom verabschiedet haben, der durch fossile Energieträger oder durch Atomkraft erzeugt wurde. Dann ist das Bier noch in einer Pfandflasche, die auch von anderen Brauereien befüllt werden kann. Umweltfreundlicher kann ein Bier vermutlich nicht sein.
Jetzt steht das Rotbier von Red Castle Brew in Gräfenberg vor mir. Rotbier gibt es nicht nur in Nürnberg, sondern auch in der Hanse und in Belgien war bzw. ist das Rotbier verbreitet. Es ist aber das typische Bier aus Nürnberg. Die rote Farbe kommt vom Malz, das zwar stärker als das Helle Malz geröstet wird, aber nicht so stark wie die Malzsorten für die schwarzen Bierstile. Angeblich soll es das Rotmalz bereits seit dem 12. Jahrhundert geben und damit auch das Rotbier. In der Regel sind die Rotbiere sehr vollmundig, so dass ich mich auf dieses Bier richtig freue und ich hoffe, dass es mich nicht enttäuscht.
Die meisten Brauereien in Franken sind bekanntlich kleine Brauereien, in denen mehr oder weniger handwerklich gearbeitet wird. Jetzt steht das Mönchshof Naturtrüb’s Alkoholfrei vor mir. Dieses Bier kommt aus der Kulmbacher Brauerei, dem vermutlich größten Brauereikonzern Frankens, die im Jahr 2010 immerhin 16 Tochterunternehmen in der Bilanz stehen hatte (neuere Zahlen liegen mir leider nicht vor). Jetzt will ich mal feststellen, ob die Brauerei auch ein gutes alkoholfreies Bier brauen kann.
Laut dem vorderen Etikett handelt es sich bei diesem Bier um die weltweit einzige Handgranate, die keinen Schaden anrichtet. Das gilt aber vermutlich nur, wenn der Anwender die Gebrauchsanweisung auf dem Rückenetikett beachtet:
Die kleine Hausbrauerei unterhalb der Nürnberger Burg rühmt sich, die erste Brauerei gewesen zu sein, die ausschließlich mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gebraut hat. Ich kann Ihnen versichern, dass die Franken nicht nur bei den Zutaten auf die Auswahl achten, sondern auch beim Personal. Nur so ist die Qualität zu begründen, die mich bei jedem Besuch in Nürnberg wieder in die Brauereigaststätte zieht. Diesmal steht das Rotbier vor mir. Ich weiß nicht, wo dieser Bierstil ursprünglich herkommt. Den Anspruch, Erfinder des Rotbiers zu sein, beanspruchen sowohl die Nürnberger als auch die Hamburger für sich. Die meisten roten Biere gibt es allerdings in Belgien und eine Brauerei in den Niederlanden braut sogar ein rotes Altbier. Aber eigentlich interessiert mich die Geschichte nicht so sehr, sondern mehr die Gegenwart, also das Bier, das jetzt darauf wartet, von mir verkostet zu werden.
Gerade komme ich aus dem Urlaub zurück und finde im Briefkasten die Benachrichtigung, dass bei meinem Nachbarn ein Paket für mich angeliefert wurde. Bestellt hatte ich eigentlich vorher nichts, und so freute ich mich umso mehr, dass Maisel & Friends mir eine Flasche des Sondersuds Summer Pale Ale geschickt hat. Hätte mich vorher jemand gefragt, was für mich ein Sommerbier ist, hätte ich mit Sicherheit ein Weizenbier genannt. Die Brauerei aus Bayreuth ist aber einen anderen Weg gegangen und hat ein Pale Ale kreiert, das mit vergleichsweise moderaten 4,4 Volumenprozenten Alkohol eine gewisse Leichtigkeit verspricht. Mal sehen, ob das Bier meinen Erwartungen entspricht.