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Brooklyn Lager

Nach langer Zeit habe ich jetzt mal wieder ein Bier aus den USA vor mir stehen. Mal sehen, ob die Amerikaner besser brauen als wählen können. Jedenfalls hat die Brauerei auf dem Rückenetikett eine kurze Darstellung der Geschichte der Brauerei veröffentlicht, die ich hier mal kurz übersetzen möchte.

„Die Brooklyn Brewery ist seit dem Beginn der Craft Beer-Revolution ein Leuchtfeuer guten Biers. Der erste Sud Brooklyn-Bier entstand im Jahr 1988 und wurde von den Gründern der Brauerei Steve Hindy und Tom Potter von Tür zu Tür verkauft. Eine neue Brauerei bedeutete ein großes Risiko und die Gründer waren der Meinung, dass die Kunden das beste Bier weltweit verdient hätten.

In unserem Brauhaus in Brooklyn kreieren Baumeister Garrett Oliver und sein Team bis heute hervorragende traditionelle Bierstile sowie Biere, die sich einer Definition widersetzen und die Grenzen der Braukunst hinausschieben. Unsere Biere werden jetzt in mehr als der Hälfte der Vereinigten Staaten sowie in anderen Ländern verkauft. Wir hoffen, Sie genießen dieses Bier aus der Brooklyn Brewery und möchten Sie in unseren Verkostungsraum einladen.“ Unterschrieben ist dieser von mir frei übersetzte Text von Garrett Oliver.

Die Brauerei geht in der Werbung also ziemlich vollmundig zur Sache. Mal sehen, ob das Bier mit der Werbung mithalten kann.

Bernsteinfarben und mit relativ wenig weißem gemischtporigem Schaum präsentiert sich das American Amber Lager im Glas. Der Schaum bleibt aber recht lange erhalten. Mir fällt auf, dass nur wenig Kohlensäure zu sehen ist.

Das Aroma steigt mir bereits beim Einschenken in die Nase. Fruchtig und floral ist es. Ich stelle Düfte von Banane, Zitrone, Rosinen und einer Blumenwiese fest. Bei der Hopfenauswahl hat sich die Brauerei ganz offensichtlich Mühe gegeben. Dabei fällt mir noch auf, dass jetzt mehr Kohlensäure freigesetzt wird als ich optisch feststellen konnte. Dadurch wirkt das Bier angenehm frisch.

Beim Körper fällt die kräftige Hopfung auf. Na ja, bei dem Duft war das auch nicht anders zu erwarten. Aber trotzdem ist das Bier erstaunlich mild und süffig. Dabei ist es aber auch mild. Es erinnert an ein wirklich gutes Pale Ale. Der kräftige Geschmack nach den Früchten ist wirklich gut ausgewogen, auch wenn die Säure etwas in den Vordergrund kommt. Der Abgang ist erstaunlich mild, er klingt aber trotzdem langanhaltend nach.

Ich meine, dass dies das beste Lager ist, das ich bislang verkostet habe. Es passt gut zu Geflügel oder Fisch.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (American 2.Row, Münchner Malz), Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh, Vanguard, Cascade, Saphir, Willamette)

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Brooklyn Brewery
79 North 11th Street
11249 Brooklyn
NY
USA
www.brooklynbrewery.com

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Hancock Black Lager

Nun steht erstmals ein Bier aus Dänemark vor mir, das Hancock Black Lager. Da ich aus Dänemark bislang nur Industriebiere wie das Faxe kennengelernt habe und in der Vergangenheit noch keinen Kontakt zu Craft Beer von unseren nördlichen Nachbarn hatte, bin ich auf dieses Bier besonders gespannt.

Dunkel bernsteinfarben zeigt sich das Bier im Glas. Das Bier ist so intensiv gefärbt, dass keine Kohlensäure zu sehen ist, was schon mal auf ein Bier mit einem kräftigen Geschmack schließen lässt. Darüber viel cremiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei also schon mal alles richtiggemacht.

Das Aroma ist süß mit Düften nach Trockenfrüchten und Whiskey. Der Antrunk ist sehr süß und wird durch die sehr feinperlige Kohlensäure aufgewertet. Der sehr kräftige Körper ist bitter, was aber durch den Geschmack von Whiskey abgemildert wird. Dadurch ist dieses Bier, genossen in kleinen Schlucken, zu einem echten Highlight. In der Kehle ist das Bier dann überraschend mild, wobei die Bitterstoffe und der Whiskeygeschmack aber lange erhalten bleiben.

Dieses charakterstarke Bier will nicht jedem gefallen. Wessen Geschmack aber getroffen wird, dem wird dieses Bier sicher lange in guter Erinnerung bleiben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kohlendioxid (E290), Antioxidanz (Ascorbinsäure E300)

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Hancock Bryggerierne A/S
Humlevej 32
7800 Skive
Dänemark
www.hancock.dk

Omer.

Jetzt steht ein Bier auf dem flämischen Teil Belgiens vor mir, das Omer. Als Bierstil wird „Traditional Blond“ angegeben.

In einem hellen Goldgelb und kristallklar steht das Bier vor mir. Ich sehe sehr viel Kohlensäure, die vermutlich auch für die extreme Menge Schaum verantwortlich, die sich weiß und cremig über dem Bier bildet. Der Schaum bleibt auch lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig mit würzigen Noten. Es erinnert an grüne Äpfel, dazu Bananen und ein Hauch Pfeffer. Der Antrunk ist süß, aber spritzig. Bereits jetzt merke ich, dass ich ein Bier mit einem sehr intensiven Geschmack vor mir habe. Diese Intensität weist auch der Körper auf, in dem sich Süße, Säure und Bitterstoffe hervorragend ergänzen. Auch der Abgang ist angenehm bitter und langanhaltend, wobei die Bitterstoffe nicht so intensiv sind, dass sie unangenehm werden.

Insgesamt würde ich das Bier als ein gutes Lagerbier bezeichnen, das aber untypisch kräftig ist.

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Brauerei:

Brouwerij Omer Bander Ghinste
Kwabugstraat 5
8510 Bellegem
Belgien
www.omer.be

Ratsherrn Lager

Nun will ich endlich mal wieder ein Bier aus den Schanzenhöfen in Hamburg verkosten. Von dort kommen ja recht viele Biere und heute steht vor mir die neueste Kreation der Ratsherrn-Brauer, das Lager. Das Wortspiel, dass das Lager aus der Lagerstraße kommt, spare ich mir an dieser Stelle. Eher möchte ich erst noch eine Bemerkung zu den Lagerbieren loswerden. Bei Lager habe ich schon so ziemlich alles erlebt – von einem blassen langweiligen Industriebier ohne echten Geschmack über rote Lager bis hin zu wirklich dunklen Bieren, von kristallklar bis kräftig hefetrüb – alles war dabei. Irgendwie weiß ich vor dem Trinken nicht, ob dieses Bier ein Genuss wird oder nicht. Ich weiß immer nicht, was mich erwartet. Aber bei den Bieren aus dem Schanzenviertel bin ich mir doch recht sicher, dass ich das Bier genießen kann. Gleich werde ich es genau wissen.

Cognacfarben zeigt sich das Bier im Glas. Dazu viel cremiger Schaum, der sich nur langsam auflöst. Was ich merkwürdig finde ist, dass ich keinerlei Kohlensäure sehen kann.

Das Aroma ist durch das Malz geprägt, unterstützt durch einen leichten Duft nach Birnen. Der Antrunk ist recht süß und jetzt stelle ich auch fest, dass das Bier eine sehr feinperlige Kohlensäure enthält, so stark in das Bier eingebunden, dass sie optisch nicht festzustellen war. Leider ist nur sehr wenig Kohlensäure im Bier. Mit mehr Kohlensäure wäre das Bier sicher noch spritziger. Aber dann kommt der Geschmack des Hopfens zu seinem Recht. Der Körper ist wuchtig, voll und rund. Süße, Bitter und Säure sind gut ausgewogen. Der Abgang ist dann angenehm bitter und der Geschmack klingt mittellang nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
20357 Hamburg
www.ratsherrn.de

Kasztelan Chmielowe

Nun teste ich erstmals ein Bier aus Polen. Es handelt sich um ein Lager. Auf dem vorderen Etikett sind Hopfendolden abgebildet, das Rückenetikett schreibt etwas von Tradition und Braukunst. Das Bier muss also wohl etwas ganz Besonderes sein – oder sollte es sich um einen Blender handeln? Für einen Blender spricht schon mal, dass die Brauerei nicht genannt wird, sondern das Rückenetikett sagt lediglich aus, dass die Distribution dieses Bieres von Carlsberg in Warschau organisiert wird. Hätte ich mir beim Kauf die Etiketten genauer ansehen sollen? Aber ich will jetzt keine Vorurteile aufkommen lassen, sondern ich mache jetzt erst einmal die Flasche auf.

Das Bier zeigt sich in einem sehr hellen Gelb. Es ist kristallklar und macht einen fast wässrigen Eindruck. Dazu kommt eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der aber relativ schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma wird durch Karamell geprägt, dazu Bitternoten des Hopfens oder besser gesagt des Hopfenextrakts. Der Antrunk ist recht süß, für meinen Geschmack zu süß. Lediglich die feinperlige Kohlensäure rettet jetzt den Geschmack. Auch der Körper ist süß, zusammen mit einem unangenehmen Bitter. Er hat absolut kein Volumen und wirkt eindimensional und hohl. Der Abgang ist leicht bitter, wirkt aber auch absolut nichtssagend.

Würde es sich hier um ein alkoholfreies Bier handeln, würde ich sagen, dass die Brauerei noch etwas üben muss und dass es noch etwas werden kann. Schließlich geht mit dem Alkoholentzug auch ein Teil des Geschmacks verloren. Aber dieses Bier hat 5,2 %, damit sollte es einen vollen Geschmack aufweisen. Da kann ich nur sagen: Ziel verfehlt.

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Vertrieb durch:

Carlsberg Polska SP. Z. o.o.
ul. Ilzecka 24
02-135 Warzawa
Polen

Härle Lager Hell

Bundesweit bekannt geworden ist die kleine Brauerei Clemens Härle aus dem Allgäu durch eine Abmahnung des Verbandes Sozialer Wettbewerb, in der dieser Abmahnverein forderte, dass die Brauerei erklären soll, dass sie nicht mehr behaupten wird, dass ihr Bier bekömmlich sei. Gegen diese Abmahnung wehrt sich die Brauerei und der Fall wird demnächst vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verhandelt. Seit ich von diesem Rechtsstreit gehört habe, habe ich mich gefragt, ob das Bier dieser privaten Brauerei wirklich nicht bekömmlich ist oder ob es sich bei dieser Abmahnung, die im Übrigen auch vom Landgericht Ravensburg bestätigt wurde, um eine für den normalen Menschen nicht nachvollziehbare Rechtsauslegung handelt. Nun ist es mir erstmals gelungen, ein Bier aus Leutkirch zu erwerben und bin damit nun endlich in der Lage, den Test am eigenen Leib durchzuführen.

Ein prüfender Blick auf die Etiketten zeigt mir, dass die Brauerei jetzt nicht mehr mit dem Versprechen der Verträglichkeit wirbt. Ich sehe aber, dass es sich hier nicht nur um ein EU-Bio-Produkt handelt, sondern dass es sich m ein Bioland-Bier handelt. Außerdem erfahre ich, dass die Rohstoffe für dieses Bier regional eingekauft werden. Dabei dürfen wir den nicht geschützten Begriff „regional“ nicht zu eng auslegen, da sowohl Braugerste als auch Hopfen nur in bestimmten Gegenden Deutschlands angebaut werden und im Fall der Gerste auch die Lage der Mälzerei zu berücksichtigen ist. Wirklich neugierig macht mich aber der folgende Hinweis: „100% klimaneutral gebraut“. Da muss ich doch gleich einmal einen Blick auf die Website der Brauerei werfen.

Dort finde ich drei Infos, die zu dieser Aussage führen:

  • Zum Beispiel beim Einsatz von Energie: Seit Anfang 2009 setzet die Brauerei ausschließlich erneuerbare Energieträger ein – also Holzhackschnitzel aus der Region und Strom aus Wasserkraft, Wind, Biomasse und Sonne. Damit ist Härle nach eigenen Angaben die erste Brauerei in Deutschland, die ihre Biere zu 100% klimaneutral herstellt und vertreibt.
  • Zum Beispiel in im Fuhrpark: seit April 1998 werden die Lastkraftwagen und PKWs mit Biodiesel betankt.
  • Zum Beispiel beim Verbrauch von Wasser: mit Hilfe zahlreicher Investitionen hat die Brauerei den betrieblichen Frischwasserverbrauch auf ein Minimum reduziert.

Aber kommen wir zum Bier.

Leuchtend gelb und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas, dazu reichlich Kohlensäure sowie eine durchschnittliche Menge größtenteils feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Optisch passt also schon mal alles.

Das Aroma wird durch den Karamellduft des Malzes geprägt, unterstützend meine ich auch das Aroma heller Früchte wahrzunehmen.

Der Antrunk ist spritzig und nur leicht süß, Der Körper ist ausgewogen bitter und Säure ist nur sehr dezent feststellbar. Der Abgang ist mild und klingt mittellang nach.

Das Bier ist eigentlich nicht schlecht. Ich kann keinen Fehler feststellen. Irgendwie scheint dieses Bier wirklich jedem gefallen zu wollen, denn ich bemerke auch keine Ecken und Kanten und damit auch keine Highlights – weder im Duft noch im Geschmack.

Eines muss ich dem Bier aber noch bescheinigen – es ist bekömmlich, denn mir geht es nach dem Genuss einer Flasche nicht schlechter als vorher. Mehr sagt der Begriff lt. Duden ja auch nicht aus.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Clemens Härle
88299 Leutkirch
www.haerle.de

Alpirsbacher Spezial

Jetzt habe ich wieder ein Bier aus dem Schwarzwald vor mir stehen, das untergärige Alpirsbacher Spezial. Das Etikett weist eine Besonderheit auf: es informiert darüber, dass dieses Bier ausschließlich mit Naturhopfen gebraut wurde. Vermutlich lässt sich daraus auch der Umkehrschluss ziehen, dass die anderen Biere aus der Brauerei in Alpirsbach ganz oder teilweise mit Pellets gebraut werden. Aber das ist Spekulation; wenden wir uns dem vor mit stehenden Bier zu.

In hellem Goldgelb präsentiert sich das kristallklare Bier im Glas, darüber eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der sich relativ schnell auflöst. Dafür sehe ich aber viel Kohlensäure.

Das Aroma ist bestechend: viel Malz, dazu der Duft von Blumen und Kräutern. Das macht Lust auf den ersten Schluck. Der Antrunk ist dann auch schon frisch und spritzig und wird von einem intensiven Körper gefolgt, malzig, rund, wenig bitter. Der Abgang ist mäßig bitter und klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Alpirsbacher Klosterbräu
72275 Alpirsbach
http://www.alpirsbacher.de

Alpirsbacher Kleiner Mönch

Nun steht mal wieder ein Bier aus dem Schwarzwald vor mir. Der kleine Mönch wird von der Brauerei als untergäriges Mildbier angepriesen. Na, dann wollen wir mal sehen, wie sich der Mönch so schlägt.

Intensiv rotgolden und mit viel Kohlensäure steht das Bier im Glas. Darüber ein feinporiger Schaum, der auch recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma besticht durch den Duft reifer Früchte, zusammen mit Apfel, Gewürzen und einem Hauch Bitterorange.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber aufgrund der reichlich vorhandenen Kohlensäure frisch und spritzig. Der Körper ist kraftvoll, beinahe wuchtig. Die Malzsüße steht nach wie vor im Vordergrund, dazu kommen bereits leichte Bitterstoffe sowie ein Hauch Säure. Ich würde mir etwas mehr Bitterstoffe wünschen, aber das Bier wird ja ausdrücklich als mild beworben. Sollte das eventuell nicht das richtige Bier für mich sein? Die aufkommende Enttäuschung verschwindet aber beim Abgang sofort wieder. Intensiv bitter mit einer leichten Zitrusnote verabschiedet sich das Bier durch die Kehle. Der Geschmack bleibt auch lange erhalten.

Insgesamt hat mich das Bier mit seinen Kontrasten überrascht. Von süß bis bitter mit leichten sauren Noten ändert sich der Geschmack des Bieres im Mund. So mag ich das.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Alpirsbacher Klosterbräu
72275 Alpirsbach
http://www.alpirsbacher.de

Alpirsbacher Dunkel

Zu diesem Bier schreibt die Brauerei: „Alpirsbacher Klosterbräu Kloster Dunkel markiert den Ursprung unserer Biere, denn der Siegeszug der hellen Biere begann erst vor etwa 100 Jahren. Die Weiterentwicklung der Brau- und Mälzereitechnologie ermöglichte erst dann das Brauen von wohlschmeckenden Bieren mit hellem, weniger lang gedarrtem Malz. So ist das Dunkel der Urahn aller Biere in seiner traditionellen Form.“ Da ich allen Bieren aus Alpirsbach, die ich bislang verkostet habe, eine erlesene Qualität bescheinigen kann, bin ich auf das Dunkel besonders gespannt.

In einem dunklen und wirklich intensiven Mahagoni präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine durchschnittliche Menge feinporiger Schaum. Ist er jetzt weiß mit einem Stich ins Braune oder ist er hell haselnussbraun? Es ist müßig, darüber nachzudenken, da er sich während des Denkens bereits aufgelöst hat.

Bei dieser intensiven Farbe erwarte ich ein ebenso intensives Aroma. Diese Erwartung wird übertrifft dieses Bier auch glatt. Das Aroma ist sowohl intensiv als auch vielfältig. Karamell und Röstaromen dominieren und werden durch Noten von Kaffee, Haselnüssen und Trockenfrüchten unterstützt.

Der mäßig süße Antrunk ist durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure spritzig. Der Körper wird durch Kakaonoten dominiert, wobei die süßen und die bitteren Anteile sich perfekt die Waage halten. Kurz gesagt ist der Körper intensiv und rund. Der Abgang ist angenehm bitter und ich schmecke Anflüge von Kaffee. Der Geschmack bleibt lange erhalten.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2% Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Alpirsbacher Klosterbräu
72275 Alpirsbach
http://www.alpirsbacher.de

Frastanzer s‘Bio

Vor mir steht jetzt eine Flasche Biobier aus Vorarlberg. Mich wundert hier, dass Biobier aus Österreich mich meist in Einwegflaschen erreicht. Das ändert zwar nicht die Qualität des Bieres, aber sonderlich ökologisch ist das nicht. Außerdem teilt mir das Etikett noch mit, dass es sich um die Kalea-Edition handelt. Kalea ist der Händler, von dem ich das Bier erhalten habe. Ob das nun einen Unterschied im Bier macht ist mir nicht bekannt; ich gehe aber davon aus, dass es sich lediglich um eine spezielle Abfüllung handelt, die das Unternehmen mit seinem Bier-Adventskalender verschickt hat und dass das Bier identisch ist mit dem in den normalen Gebinden.

Das Bier ist goldgelb und enthält reichlich Kohlensäure. Es bildet eine durchschnittliche Menge weißen gemischtporigen Schaum aus, der sich recht schnell auflöst.

Das Aroma ist durch den Duft von Zitrusfrüchten geprägt und erinnert entfernt an IPAs, auch wenn das Aroma nicht so vielschichtig wie bei einem IPA ist. Auf jeden Fall verrät mir bereits die Nase, dass hier ein guter Aromahopfen verwendet wurde.

Der Antrunk ist leicht süß, eigentlich genau wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Im Körper halten sich süße und bittere Noten perfekt die Waage, dazu kommt eine geringe Menge Säure. Es ist also ein wirklich süffiges und angenehmes Bier. Auch der Abgang ist angenehm bitter und der Geschmack bleibt lange in der Kehle erhalten.

Würde es dieses Bier bei uns im Bioladen oder im Getränkemarkt geben, würde ich es sicher häufiger kaufen. Bevor ich es vergesse: das Bier wurde kalt abgefüllt und ist daher nicht pasteurisiert. Ich gehe also davon aus, dass das Bier auch in der Flasche noch reift. Das bedeutet allerdings auch, dass die Haltbarkeit dieses Bieres kürzer ist als bei Industriebieren.

Zutaten:

Eine Zutatenliste fehlt wie bei so vielen Bieren aus Österreich auch hier. Das Etikett sagt lediglich aus, dass Gerstenmalz und Hopfen verwendet wurden, beides aus biologischem Anbau.

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

11,9° Plato

Brauerei:

Vbg. Brauereigenossenschaft Frastanz reg. Gen.m.b.H.
Bahnhofstr. 22
682 Frastanz
Österreich
http://www.frastanzer.at