„Man schreibt das Jahr 1631. König Gustav Adolf von Schweden nimmt Aschaffenburg ein. Während im Schloss Johannisburg Vorbereitungen für die königliche Hofhaltung getroffen werden, muss man feststellen: In den Fässern ist kein einziger Tropfen Bier. Mitten im 30-jährigen Krieg sind auch die letzten Quellen versiegt. Rasch ist ein Heermann gefunden, der die Kunst des Brauens versteht. Von höchster Stelle erhält er die Order, für seine Majestät Bier zu brauen. Soldat Lögler, wegen seines lahmen Fußes »der schlappe Seppel« genannt, löst seine Aufgabe meisterhaft.
Dies war die Geburtsstunde des Schlappeseppel, einer Traditionsgaststätte, die sich diesem Erbe verpflichtet fühlt.“
So beschreibt die Brauerei Schlappeseppel ihre Anfänge. Was daraus geworden ist steht jetzt vor mir, ein dunkles Weißbier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.
Braun und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist stiltypisch sehr voluminös und bleibt auch sehr lange erhalten. Die Kohlensäure ist sichtbar sehr aktiv, was mir gut gefällt, denn gerade die Kohlensäure sorgt für die Frische, beim Weizenbier noch mehr als bei anderen Bieren.
Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, begleitet von Aromen nach Banane und Nelke. Damit haut mich das Aroma nicht unbedingt vom Sessel, aber es erfüllt alle Erwartungen, die ich an ein dunkles Weizenbier stelle.
Der erste Schluck überrascht durch eine Frische, wie ich sie bei einem dunklen Weizenbier nicht unbedingt erwartet hätte. Dabei ist das Bier vom ersten Moment an vollmundig. Auf der Zunge kommt noch eine leichte fruchtige Säure dazu, so dass ein volles und samtiges Mundgefühl entsteht. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, klingt aber leider nur kurz nach.
Zutaten:
Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe
Alkoholgehalt:
53 % Vol.
Stammwürze:
12° Plato
Brauerei:
Schlappeseppel GmbH
Aschaffenburger Str. 3-5
63762 Grossostheim
www.schlappeseppel.de

In Unterfranken im Landkreis Aschaffenburg liegt die Gemeinde Wiesen, aus der der Frühlingsbock stammt, der jetzt vor mir steht. Bei Meiningers Craft Beer Award 2018 wurde dieses Bockbier mit der Silbermedaille ausgezeichnet, zwei Jahre vorher sogar mit Gold. Da kann ich mich wohl mit Fug und Recht auf ein richtig gutes Bier freuen.
Im Landkreis Landshut liegt die Gemeinde Hohenthann. Sie wurde bereits im Jahr 1125 erstmals urkundlich in der Monumenta Augensia erwähnt und zählt heute etwas mehr als 4000 Einwohner. Von dort stammt auch der Maibock, der jetzt vor mir steht.
Ob das Fasten noch in die heutige Zeit passt muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall sind die Fastenbiere aber auch heute noch aktuell, so auch das Aecht Schlenkerla Fastenbier, das die Brauerei in Bamberg so beschreibt: „Das Aecht Schlenkerla Fastenbier ist ein unfiltriertes Rauchbier, das gemäß dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut wird. Die untergärige Hefe verleiht dem rötlich hellbraunen Fastenbier eine leichte natürliche Trübung. Sein Raucharoma ist schon im Geruch erkennbar und wird begleitet von einer edlen Hopfennote. Im Antrunk entfaltet das vollmundige, süffige Fastenbier ein starkes Malzaroma, das durch den Rauchgeschmack und die dezente Bittere im Nachtrunk abgerundet wird. Durch die vollmundige Hefe ist im Aecht Schlenkerla Fastenbier die ‚Brotzeit schon mit drin‘.“ Nach diesen vollmundigen Ausführungen will ich das Aecht Schlenkerla Fastenbier nun aber auch verkosten.
In Augsburg hat die Hasen-Bräu Brauereibetriebsgesellschaft mbH ihren Sitz. Und auch wenn auf der Website der Eindruck erweckt wird, dass die Biere dieses Unternehmens weiterhin aus Augsburg kommen, steht doch auf dem Rückenetikett, dass das Oster-Festbier lediglich für dieses Unternehmen gebraut und abgefüllt wurde. Im Internett habe ich einen Hinweis darauf gefunden, dass das Bier von Tucher in Fürth stammt, aber eine Bestätigung dafür konnte ich nirgendwo finden. Na ja, das ist auch nicht so wichtig. Kommen wir also zum Bier.
Im Landkreis Augsburg liegt Altenmünster, von wo dieser Maibock kommt. Anders als der Name des Bieres vermuten lässt, stammt es nicht aus der gleichnamigen Stadt, sondern aus dem Allgäu. Die individuelle Flasche fällt im Regal eines Getränkemarkts gleich auf, auch wenn diese Flaschen, die nur in einer einzigen Brauerei erneut befüllt werden können, ökologisch eher eine Katastrophe darstellen. Aber wenden wir uns dem Bier zu.
Mit das schönste am Frühling ist das Bockbier. Nicht umsonst werden viele Sude als Maibock oder auch Frühjahrsbock beworben. Nun steht der Maibock aus Aldersbach in der Nähe von Passau vor mir.
Da hat sich die Brauerei Maisel and Friends im fränkischen Bayreuth wieder einmal etwas Neues ausgedacht. Einmal im Jahr soll zukünftig ein Bier gebraut werden, das gut zu Gegrilltem passt. Dazu wollen die Brauer jeweils einen bekannten Griller einladen, der gemeinsam mit ihnen das Bier entwickelt und braut. In diesem Jahr war mit dem Smoky IPA die Premiere.
Wunderbraeu ist eine Brauerei in München, die, zumindest in der Außendarstellung, konsequent auf eine umweltgerechte Produktion setzt. Die Rohstoffe sind aus ökologischem Anbau, stammen nahezu vollständig aus dem Nahbereich der Brauerei, und der Strom, der in der Brauerei benötigt wird, stammt aus Wasserkraft. Zusätzlich werden die Biere in neutralen Kästen ausgeliefert, in denen Standardflaschen verpackt sind, die überall wieder neu befüllt werden können.
Die Biere der Brauerei Oettinger haben nicht den besten Ruf. Sie gelten häufig als Billigbiere, als Biere für die Unterklasse. Das ist kein Wunder, gibt es die Flasche Oettinger doch teilweise für 35 Cent zu kaufen. Wie schaffen die das?