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Klosterhof Siegelbier Ardbeg 2015

Nun will ich mal wieder ein Bier aus Heidelberg testen, das Ardbeg Siegelbier 2015. Ich erwarte hier ein ganz besonderes Bier. Grund dafür ist neben dem Preis von € 55,50 pro Flasche auch die Flasche selbst. Dass Biere mit Naturkorken verschlossen werden ist in Deutschland bereits eine Seltenheit. Das ist in Belgien bei einigen Bierarten eher üblich. Zusätzlich sind die Biere durchnummeriert; ich habe die Flasche 149 von 500. Dazu kommt noch das Wachssiegel oberhalb des Etiketts.

Eines wundert mich: auf ihrer Website bezeichnet sich die Brauerei als Biobrauerei, aber weder auf dem Vorder- noch auch dem Rückenetikett ist davon etwas zu lesen. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Braut die Brauerei teilweise Biobier und zum anderen Teil Bier aus konventionellen Rohstoffen? Kann die Brauerei nicht garantieren, dass ausreichend Rohstoffe aus biologischem Anbau zur Verfügung stehen? Auch wenn dieser Grund durchaus akzeptabel wäre, halte ich ihn aufgrund der Limitierung für relativ unwahrscheinlich. Aber ich bin am Spekulieren. Ich werde mal bei der Brauerei nachfragen und falls ich eine Antwort erhalte, werde ich den Artikel entsprechend aktualisieren.

Aber die Etiketten sind nicht nur optisch toll gestaltet, sondern sie geben auch Informationen über die Herstellung des Bieres, die erahnen lassen, weshalb der hohe Preis gerechtfertigt ist. Dass Bier in Whisky-, Rum oder Portweinfässern reift und dabei auch das Aroma des Fasses annimmt, erleben wir bei Craft Beer häufiger. Die Besonderheit dieses Biers ist, dass angegeben wird, aus welcher Destille das Fass und damit auch das Aroma stammt. Es handelt sich um die Destillerie Ardbeg auf der Insel Islay vor Schottland. Und auch ein halbes Jahr Reifung des Bieres kostet Geld, zwei Monate davon reift das Bier in Ardbeg-Fässern.

Nun ist aber Schluss mit der Theorie, beginne ich mit der Verkostung.

In dunklem Mahagoni steht das Bier im Glas. Darüber relativ wenig feinporiger Schaum, der sich aber schnell auflöst. Dazu kommt eine lebhafte Kohlensäure.

Das Aroma ist vielfältig. Ich stelle Karamell, Rauch, Trockenpflaumen und selbstverständlich Whisky fest. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk haut mich fast um, so mächtig ist er. Die reichlich vorhandene Süße des Malzzuckers dominiert hier, aber durch die feinperlige Kohlensäure bringt das Bier auch eine feine Frische mit sich. Dieser Kontrast begeistert mich. Der Körper ist intensiv malzbetont und es kommen leichte Kaffeenoten zum Vorschein. Dabei ist das Bier auf der Zunge nur als rund zu beschreiben. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich bei einer weiteren Verkostung noch weitere Geschmacksnuancen entdecken könnte. Erst im milden Abgang kommen die Whiskynoten heraus. Das Bier enthält kaum Bitterstoffe; die Brauerei hat relativ wenig Hopfen verwendet und sich mehr auf die sorgfältige Auswahl der Malzsorte konzentriert. Trotz der geringen Bittere bleibt der Geschmack lange in der Kehle erhalten.

Insgesamt handelt es sich um ein nuancenreiches Bier, das mit seinen Kontrasten immer wieder zu überraschen vermag. Wenn Sie nach einem Mitbringsel für einen echten Bierliebhaber suchen, sind Sie mit diesem Bier auf der sicheren Seite. Und noch ein kleiner Tipp: legen Sie noch eine Tafel dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil dazu. Die Schokolade zu diesem Bier gegessen erhöht den Genuss noch weiter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Aromahopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

16,5%

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de

Hildegard Bier

Jetzt will ich erstmals ein Bier aus dem westfälischen Wesel verkosten. Die Brauerei Walter Bräu, von der dieses Bier stammt verkauft sein Bier häufig im Direktvertrieb. Ich kenne sie von verschiedenen Verkaufsmessen in Essen, auch auf der Grünen Woche in Berlin war die Brauerei vertreten. Außerdem verfügt die Brauerei über einen Biergarten. Es handelt sich um ein sehr spezielles Konzept. Die Getränke müssen im Biergarten gekauft werden, das Essen kann der Gast gerne mitbringen. Das ist noch relativ normal und zumindest aus bayerischen Biergärten auch bekannt. Aber im Biergarten von Walter Bräu kann der Gast auch grillen, ein Fondue, ein Raclette veranstalten oder sein Fleisch auf dem heißen Stein garen. Das dafür benötigte Zubehör sowie Geschirr und Besteck stellt die Brauerei, der Gast bringt das Essen mit und bezahlt für die Reinigung der verwendeten Gerätschaften. Irgendwie ist das ein witziges Konzept. Aber kommen wir zum Hildegard Bier.

Die Besonderheit dieses Bieres, die mir bereits auf dem künstlerisch gestalteten Etikett auffällt, ist die Verwendung von Dinkelmalz. Diese Urform des Weizens ist recht selten und dementsprechend auch teuer. Mir ist nur ein weiteres Bier bekannt, das mit Dinkelmalz gebraut wird, auch wenn ich überzeugt bin, dass es noch weitere Bierspezialitäten aus diesem Getreide gibt. Aber jetzt wollen wir uns ja mit dem Hildegard Bier beschäftigen.

Goldgelb bis hellbernstein und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber zeigt sich relativ wenig reinweißer cremiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt. Optisch passt bei diesem Bier schon mal alles.

Das Aroma ist durch Karamell geprägt, dazu kommen fruchtige Noten nach Banane sowie der Duft von Kräutern.

Der Antrunk ist frisch und dabei mäßig süß. Außerdem stelle ich eine sehr feinperlige Kohlensäure fest. Der Körper ist mäßig intensiv, aber rund. Leichte säuerliche Noten stehen in ausgewogenem Verhältnis zur Süße. Sobald sich das Bier im Mund erwärmt hat, kommt auch eine elegante Bittere zum Vorschein. Der Abgang ist sehr mild, die wenigen Bitterstoffe werden durch eine leichte Fruchtigkeit unterstützt.

Das Hildegard Bier ist sehr süffig, aber etwas zusätzliche Bitterstoffe würden ihm sicher gut zu Gesicht stehen.

Zutaten:

Wasser, Dinkelmalz, Gerstenmalz, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Walter Bräu Büderich
46487 Wesel
http://www.walterbrau.de

Ratsherrn Wintertiet Sud 2

Die Puristen werden jetzt sagen, dass das Ratsherrn Wintertiet in diesem Blog nichts verloren hat, weil es sich um kein Bier im Sinne des Biergesetzes aus dem Jahr 1993 oder im Sinne des deutschen Reinheitsgebots ist, das 2016 sein 500jähriges Bestehen feiert. Ganz falsch ist diese Meinung nicht, schließlich enthält das Wintertiet Kandis und Koriander. Das Argument ist aber durchaus zwiespältig, da das Wintertiet in Deutschland auch als Bier verkauft werden dürfte, wenn die Ratsherrn es nicht selbst gebraut hätte, sondern den Brauvorgang ins Ausland, beispielsweise nach Dänemark oder Polen, verlegt und das Bier dann importiert hätte. Da der Brauvorgang in Deutschland geschehen ist, darf das Bier in Deutschland lediglich als „Brauspezialität“ verkauft werden. Würde das Bier exportiert, dürfte es im Ausland wieder als deutsches Bier verkauft werden. Also passt das Wintertiet doch hier hin. Und bereits auf dem Etikett steht, dass es sich um ein „Strong Belgian Dark“ handelt, und in Belgien sind diese Zutaten durchaus üblich. So, das soll als Vorbemerkung ausreichen, kommen wir zum Biertest.

Aber Moment, eine Bemerkung sei mir noch gestattet. Auf dem Etikett ist vermerkt, dass es sich um den zweiten Sud handelt. Eine Neuauflage dieses Getränks kann schon wieder anders schmecken. Dieser Test bezieht sich ausdrücklich nur auf diesen Sud.

Das Bier ist schwarz. Wirklich intensiv schwarz. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert schwach etwas Mahagoni durch. Diese Farbe warnt mich schon: der Geschmack dieses Bieres ist sehr intensiv, das ist keinesfalls etwas, das ich mir einfach so „hinter die Binde kippen“ kann. Der haselnussbraune Schaum ist feinporig, beinahe cremig und er bleibt auch zum Teil wirklich lange erhalten.

Das Aroma wird durch die Röstaromen bestimmt. Vordergründig kommt Karamell zur Geltung, das Bier duftet aber auch leicht süßlich mit einem Hauch von Trockenfrüchten. Damit entspricht das Aroma dem Eindruck, den die Optik vermittelt hat. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß, wirklich süß. Die Süße überdeckt im ersten Moment jeden anderen Geschmack. Da aber Kandis verwendet wurde, kein Raffinadezucker, ist der Geschmack trotzdem recht komplex und nicht unangenehm. Der Körper ist so intensiv wie ich ihn aufgrund der Optik und des Aromas erwartet habe. Bitter und süß halten sich prima die Waage. Dazu ist das Bier leicht fruchtig. Der Koriandersamen ist kaum zu schmecken, da ich aber aus der Zutatenliste weiß, dass er im Bier enthalten ist, kann ich ihn ahnen. Im Abgang ist das Wintertiet sowohl bitter als auch süß. Während die Süße aber recht schnell verschwindet, bleibt der angenehm-bittere Geschmack lange erhalten.

Dieses Bier steht wirklich in der Tradition der belgischen Braukunst. Ich habe vor vielen Jahren durch die belgischen Biere erfahren, dass Bier mehr ist (oder zumindest sein kann) als die übliche Industrie-Massenware. So etwas wie das Ratsherrn Wintertiet wünsche ich mir öfter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kandiszucker, Hopfen, Koriandersaat, Hefe

Alkohlgehalt:

9,3 % Vol.

Stammwürze:

21,4° Plato

Bittereinheiten:

28 IBU

Brauerei:

Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
Schanzenhöfe
20357 Hamburg
http://www.ratsherrn.de

Zum Wohl

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Österreich vor mir. Dieses Bier hat zwei Besonderheiten: es ist aus Zutaten aus biologischem Anbau gebraut worden und es ist glutenfrei. Und es ist nicht nur EU-Bio, sondern Weizen, Gerste und Hopfen stammen aus Demeter-Anbau. Weizen und Gerste stammen von Meinklang in Pamhagen (Burgenland), wo das Getreide Demeter-zertifiziert und biodynamisch angebaut und geerntet wird. Der Hopfen kommt aus Tettnang am Bodensee vom einzigen Demeter-Hopfenbauer der Welt. So ganz ohne Gluten ist das Bier aber wohl nicht; die Brauerei garantiert lediglich, dass dieses Bier weniger als 5 ppm Gluten enthält.

Bernsteinfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber wenig weißer feinporiger Schaum, der sich allerdings recht schnell auflöst.

Das Bier duftet nach Getreide, Zitrusfrüchten und Vanille. Das Aroma ist wirklich angenehm und nicht zu beanstanden.

Der Antrunk ist leicht süß und lässt eine angenehme Menge Kohlensäure fühlen. Der Körper ist allerdings eher flach, recht bitter und leicht sauer. Im Abgang ist das Bier langweilig und es klingt nicht nach.

Ich gebe ja zu, dass diese Kritik negativer klingt als sie gemeint ist. Glutenfreies Bier zu brauen ähnelt der Quadratur des Kreises und ich habe schon schlechtere glutenfreie Biere getrunken. Für Allergiker ist dieses Bier sicher zu empfehlen, aber wer auf Gluten nicht reagiert, sollte wohl doch lieber ein anderes Bier wählen.

Zutaten:

Wie bei einigen anderen Bieren aus Österreich veröffentlicht auch das Brauhaus Gusswerk die Zutaten für das Bier nicht. Das Rückenetikett sagt lediglich aus, dass Gerstenmalz enthalten ist.

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,9 %

Brauerei:

Brauhaus Gusswerk
Römerstr. 3
5222 Hof bei Salzburg
Österreich
http://www.brauhaus-gusswerk.at

Segelschiff-Mumme

Nun habe ich eine Brauspezialität aus dem östlichen Niedersachsen vor mir stehen, eine Mumme aus der Brauerei Nettelbeck in Braunschweig. Wenn Sie noch nie etwas von Mumme gehört haben müssen Sie sich keine Sorgen machen. Mir ging es bis gestern auch nicht anders. Andererseits ist Mumme Wikipedia immerhin einen langen Artikel wert. Dort wird auch ausgeführt, dass dieses Bier bereits vor 600 Jahren bis nach Indien und in die Karibik verschifft wurde. In dieser Hinsicht können wir die Mumme durchaus als Urahn des Indian Pale Ale betrachten. Heute braut nur noch die Brauerei Nettelbeck KG die Mumme. Sollte diese Brauerei irgendwann aus welchem Grund auch immer einmal die Herstellung dieser Spezialität einstellen, geht ein Stück Bierkultur verloren. Hoffen wir also das Beste.

In tiefem Rotbraun steht das Bier im Glas, darüber ein heller leicht gelbstichiger Schaum, gemischtporig und von durch durchschnittlicher Standzeit. Das Aroma ist deutlich malzbetont mit leichten Röstaromen, unterstützt durch den Duft von Trockenfrüchten. Bis hierhin macht das Bier schon mal Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist leicht süß, aber nicht so sehr wie es die Optik und das Aroma vermuten ließen. Die sehr feinperlige Kohlensäure trägt das Bier über die Zungenspitze hinweg und sorgt für eine angenehme Süffigkeit. Die Menge des Hopfens ist gut auf den Geschmack des Malzes abgestimmt. Er sorgt für eine gewisse Fruchtigkeit, die in feinem Einklang mit den Bitterstoffen des Hopfens steht. Trotz des milden Abgangs bleibt der Geschmack dieser Bierspezialität noch eine ganze Zeit erhalten.

Alles in Allem handelt es sich um ein eigenwilliges Bier, das nicht jedem gefallen will und das sich wohltuend von der Masse abhebt. Wenn Sie einmal ein solches Bier finden, sollten Sie nicht versäumen, sich die eine oder andere Flasche mitzunehmen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

H. Nettelbeck KG
Leipziger Str. 184
38124 Braunschweig
http://www.bs-mumme.de

Riedenburger historisches Emmer-Bier

Nun teste ich mal wieder ein Craft-Bier aus dem Riedenburger Brauhaus in Bayern, das Emmer-Bier. Emmer, auch Zweikorn genannt, ist ein Vorgänger des Weizens. Er ist, zusammen mit Einkorn, eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Diese Weizenart mit lang begrannten, meist zweiblütigen Ährchen wird heute in Europa kaum noch angebaut. Heute baut die Riedenburger Brauerei den Emmer im Rahmen eines Programms zum Erhalt historischer Getreidearten wieder an.

Rotbraun und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber ein üppiger hellgelber Schaum mit leichtem Braunstich, feinporig und mit mittlerer Standzeit.

Das Aroma ist getreidig mit Anklängen von Pflaume und roten Früchten. Bis hierhin ist das Bier durchaus ansprechend.

Im Antrunk ist malzig, auch wenn sich die Süße diskret im Hintergrund hält. Schnell kommt eine angenehme Säure in den Vordergrund, die dem Bier zusammen mit der feinperligen Kohlensäure eine großartige Eleganz verleiht. Der Abgang ist mild und kaum bitter. Dafür hält sich der Geschmack aber noch einige Zeit im Mund und in der Kehle. Das richtige Bier für alle, die eher milde Biere lieben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Mit Ausnahme des Wassers und der Hefe stammen alle Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

Winzerbier

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei in Neuzelle vor mir, diesmal das Winzerbier. Da die Angaben auf dem Etikett wie in der Lausitz üblich recht minimalistisch sind, beginne ich gleich mit der Verkostung.

Hellgelb und kristallklar präsentiert das Bier im Glas. Dazu kommt eine lebhafte Kohlensäure. Darüber eine überaus üppige Schaumkrone, weiß, fest und feinporig. Optisch also wirklich hervorragend. Der Schaum bleibt auch enorm lange stehen. Optisch macht das Bier also schon mal was her.

Das Bier duftet nach Getreide, grünen Früchten und einem Hauch Weißwein. Das Aroma ist fein abgestimmt und macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist angenehm süß, der Körper ist ausgeglichen und bringt sowohl den Geschmack des Malzes wie auch ausgeglichen die Bitterstoffe des Hopfens hervor. Der Abgang ist mild und trotzdem bleibt der Geschmack lange im Mund.

Zusammenfassend ist das Winzerbier mein persönlicher Favorit aus der Klosterbrauerei Neuzelle.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

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Kartoffel Bier

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei vor mir, das Kartoffel Bier. Auch für dieses Bier hat die Brauerei nach Angaben von Herrn Fritsche, Geschäftsführer der Klosterbrauerei, eine Ausnahmegenehmigung, es als Bier zu verkaufen, obwohl es nicht so ganz dem deutschen Reinheitsgebot entspricht. Kartoffelsaft im Bier ist schon eine mutige Idee und jetzt bi ich neugierig, wie gut diese Idee ist. Ach ja, die Grundlage für das Kartoffel Bier ist das Pilsener aus Neuzelle.

Das Bier zeigt sich in einem intensiven Gelb und es trägt einen feinporigen weißen Schaum, der sich aber leider bis auf einen kleinen Rest flott auflöst. Dabei duftet das Bier malzig und nach Getreide, so dass auch daran nichts auszusetzen ist. Aber da ist noch eine Duftnuance dabei, die ich als Kartoffel identifiziere, aber auch nur, weil ich weiß, dass das Bier Kartoffelsaft enthält. Diese Nuance ist interessant und hätte mich ohne diese Kenntnis sicher zu längeren Ratespielchen beim Versuch veranlasst, sie zu identifizieren.

Der Antrunk ist leicht süß und keinesfalls mit einem herben norddeutschen Pils zu vergleichen. Das Bier hat einen sanften Körper, was auch erforderlich ist, damit sich die Kartoffel auf der Zunge bemerkbar macht. Die Bitterstoffe halten sich diskret im Hintergrund, so dass ein wirklich mildes und ausgewogenes Bier entsteht. Auch der Abgang ist mild und der Geschmack bleibt noch einige Zeit erhalten.

Zutaten:

Neuzeller Pilsener (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen), Kartoffelsaft

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

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Anti Aging Bier

Eine Rezension über Bier ist immer subjektiv. In diesem Fall habe ich zu allem Überfluss ein Bier vor mir stehen, das meine Vorurteile hervorruft – das Anti Aging Bier aus der Klosterbrauerei in Neuzelle. Weshalb Vorurteile? Ich habe schon so manches Anti Aging-Produkt konsumiert, seien es Kekse, sei es Schokolade oder seien es Getränke. Alle diese Produkte haben eines gemeinsam: sie haben mir nicht geschmeckt. Und jetzt zum ersten Mal als Bier. Da mir die Biere aus dieser kleinen Brauerei in der Lausitz ansonsten schon gut geschmeckt haben, will ich versuchen, meine Vorurteile beiseite zu lassen. Mal sehen, ob es mir gelingt.

Weshalb Anti Aging Bier? Die Zutatenliste gibt Auskunft: neben Badebier enthält die Flasche noch die Zusätze Sole, Spirulina und Flavonoide (Quercetin). Sole ist eine Kochsalzlösung mit einem Salzgehalt von 1,5 % bis 6 %. Spirulina wird laut Wikipedia in der Alternativmedizin verwendet, um den Cholesterinspiegel zu senken. Außerdem werden diesen Blaualgen Effekte im Kampf gegen Viren und Allergien zugeschrieben. Wikipedia betont jedoch, dass es dazu keine belastbaren Untersuchungen gebe. Zu Quercetin schreibt Wikipedia: „Quercetin werden weitreichende, physiologisch positive Effekte zugesprochen. Hervorzuheben ist dabei die antikarzinogene Wirkung, welche hauptsächlich auf das antioxidative Potential zurückzuführen ist. Quercetin wirkt ähnlich wie die Vitamine A, C und E als Radikalfänger.“ Auch wenn die Wirkungen wohl nicht wirklich nachgewiesen sind – etwas vollkommen Falsches ist in diesem Bier nicht. Probieren wir es einfach einmal.

Tiefschwarz und klar steht das Bier im Glas, darüber eine mittlere Schaumkrone, hellbraun, feinporig. Der Schaum bleibt auch lange stehen. Optisch macht das Bier also einen guten Eindruck. Das Bier duftet angenehm nach Röstaromen, unterstützt durch blumige Aromen. Auch das sehe ich positiv. Aber wie schmeckt das Bier?

Der Antrunk bringt eine leichte Süße mit sich und die Röstaromen des Malzes breiten sich sofort im gesamten Mund aus. Der starke Röstgeschmack dieses recht trockenen Bieres bleibt auch bis zum Ende erhalten. Dann ist da aber noch der Salzgeschmack, der von der Sole stammt. Er ist nicht stark, stört mich aber doch deutlich. An dieser Stelle musste ich mich fragen, ob ich das Bier zu Ende trinken möchte oder nicht. Es ist doch grenzwertig. Schließlich habe ich mich dagegen entschieden. Das bedeutet aber nicht, dass das Bier ungenießbar wäre. Ich habe mich entschieden, mit dem Bier eine Schwarzbiersoße zu kochen, die ich dann zu einem Steak vom Ibericoschwein gegessen habe. Diese Soße war hervorragend, so dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass dieses Bier auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung hat.

Zutaten:

Badebier (Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen), Sole, Spirulina, Flavonoide (Quercetin)

Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

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Original Badebier

Ein Bier zum Baden? Ja, auch so etwas hat die Klosterbrauerei in Neuzelle kreiert. Die Begründung gibt Helmut Fritsche, der Geschäftsführer der Brauerei, in seinem Buch „Der Bierkrieg„: „…dass die Hopfenbitterstoffe und besonders die in der Hefe enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente der natürlichen Pflege der Haut dienen. Nicht zuletzt sorgt die im Bier enthaltene Kohlensäure für Entspannung und Wohlbefinden – vorausgesetzt, man begibt sich in eine mit Bier gefüllte Badewanne und verbringt einige Zeit darin.“ Es war noch einige Entwicklungsarbeit zu leisten, damit der Badende nach dem Bad im Bier nicht nach Hopfen und Malz duftet, aber am Ende waren die Lausitzer mit dem Ergebnis zufrieden. Inzwischen bietet das Hotel Kummerower Hof in Neuzelle seinen Gästen das Bierbad an und das Badebier wird sogar in der Hansa-Apotheke in Leipzig sowie von verschiedenen Onlinehändlern angeboten. Irgendetwas muss wohl wirklich dran sein. Da es mir dann doch zu teuer und aufwändig erschien, Bier für eine halbe Badewannenfüllung zu kaufen und zu erwärmen, habe ich mich bei meiner Verkostung auf die orale Verabreichung beschränkt.

Trotzdem noch ein Wort zum Einsatz dieses Bieres als Badezusatz. Mit dieser Verwendung haben die wenigsten Konsumenten Erfahrungen. Daher wäre es sicher sinnvoll, auf dem Rückenetikett eine Dosierungsempfehlung anzugeben oder beim Versand einen Beipackzettel beizulegen. Leider fehlte bei mir beides. Da könnte die Klosterbrauerei noch einmal nachbessern. Aber kommen wir zur Verkostung.

Im Glas zeigt sich das Bier in einem tiefen Schwarz. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert noch das typische Rubinrot von Schwarzbier noch leicht durch. Der Schaum ist gemischtporig und fällt schnell in sich zusammen. Das Bier verströmt starke Röstaromen, etwas rauchig. Dazu meine ich einen Hauch von Zitrusfrüchten festzustellen. Damit ist das Aroma eigenwillig, aber durchaus angenehm.

Der Antrunk bringt eine leichte Süße mit sich und die Röstaromen des Malzes breiten sich sofort im gesamten Mund aus. Der starke Röstgeschmack dieses recht trockenen Bieres bleibt auch bis zum Ende erhalten. Dabei ist es nicht übertrieben bitter. Der Abgang ist dann überraschend mild. Damit sticht das Bier aus der Masse heraus.

Es ist ein Bier mit Ecken und Kanten. Es will nicht jedem gefallen, dafür hat es einfach zu viel Charakter. Sicherlich ist es auch nicht geeignet, so nebenbei getrunken zu werden. Aber im Rahmen einer Grillfete oder zu einem Wildschweingulasch passt es perfekt. Auch getrunken hat dieses Bier seine Existenzberechtigung.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

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