Im Stadtteil Vaihingen der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart befindet sich die Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH & Co. KG. Sie wurde 1878 von Robert Leicht gegründet, damals unter dem Namen Bier-Brauerei Robert Leicht. 1897 war Schwaben Bräu die erste Brauerei in Deutschland. Die ihr Bier mit einem LKW auslieferte. Noch in einem anderen Bereich war die Brauerei Vorreiter: bereits 1903 gab es dort eine automatische Flaschenabfüllanlage.
Die folgenden Informationen zur Geschichte der Brauerei in den letzten etwa 40 Jahren stammen aus Wikipedia: „Anfang der 1980er Jahre übernahm Schwaben Bräu die Pfullinger Brauerei Sigel-Klosterbräu. 1994 eröffneten die eigentlich konkurrierenden Brauereien Schwaben Bräu und Dinkelacker unter dem Namen Dinkelacker-Schwaben Bräu Logistik (DSL) ein gemeinsames Logistikzentrum. 1996 schloss sich Schwaben Bräu mit Dinkelacker zur Dinkelacker-Schwaben Bräu AG zusammen.
2003 übernahm InBev die Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH, welche die Mehrheit der damaligen Dinkelacker-Schwaben Bräu AG hielt. Schwaben Bräu gehörte bis zum 31. Dezember 2006 zu InBev, ist aber seit dem 2. Januar 2007 zusammen mit Dinkelacker unter dem Namen Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH & Co. KG wieder eigenständig.“
Golden und klar mit einer leicht unterdurchschnittlichen Krone aus feinporigem Schaum, der sich durchschnittlich lange hält, präsentiert sich das Bier im Glas.
Das Malz steuert dem Aroma den Duft nach Brotkrume bei, der das Aroma dominiert. Vom Hopfen stammen einige würzige Noten. Damit ist das Aroma sauber und geradlinig, aber auch im Mainstream, so dass ich mir jetzt annehme, dass es sich um eines der vielen auswechselbaren Biere handelt, die zwar nicht schlecht sind, aber denen jedes Alleinstellungsmerkmal fehlt.
Der Antrunk ist verhalten süß, dabei aber durchaus spritzig und frisch. Auf der Zunge zeigt sich das Bier dann eher schlank, ein leichtes Bitter zeigt sich. Richtig rund ist das Bier nicht, aber es bleibt frisch und ist süffig. Der Abgang ist wenig bitter und er klingt nur kurz nach.
Das Schwabenbräu Original ist ein gutes Bier, um es auf einer Feier mit Freunden zu trinken. Es geht wirklich gut die Kehle runter und mit einer anderen Malzauswahl kann ich mir durchaus vorstellen, dass es in der Lage wäre, mich zu begeistern. Aber so ist es zwar gut, aber auch auswechselbar.
Alkoholgehalt:
5,1 % Vol.
Stammwürze :
12,3 %
Brauerei:
Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH & Co. KG
Tübinger Straße 46
70178 Stuttgart
www.schwabenbraeu.de
Neun unterschiedliche Biere sowie drei Bier-Mischgetränke bietet die inhabergeführte mittelständische Brauerei aus Bochum an und damit ist sie der unangefochtene Platzhirsch in ihrer Heimatstadt. Außerdem ist die Brauerei Mitglied bei den Freien Brauern, einem Verbund führender unabhängiger Familienbrauereien. Jetzt steht das Fiege Gründer vor mir, ein Export.
Dithmarschen ist ein Landstrich an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und wird durch die Eider und den Nord-Ostsee-Kanal begrenzt. Bekannt ist diese Gegend als Hauptproduktionsort von Windenergie, Kohl und Gänsen. Und dann ist dort noch die Brauerei Karl Hintz in Marne. Ich kann mich an die 1980er Jahre erinnern, als es von dort ausschließlich ein recht gut trinkbares Pils gab, zumindest sind mir damals keine anderen Biere aus Marne untergekommen. Inzwischen hat die Brauerei ihr Sortiment erweitert, unter anderem um das dunkle Lagerbier, das jetzt vor mir steht.
Sapporo ist die älteste Biermarke Japans und wurde 1876 gegründet. Die Legende dieses Bieres begann mit dem abenteuerlichen Geist von Seibei Nakagawa, Japans erstem in Deutschland ausgebildeten Braumeister. Von einem abenteuerlichen Geist angetrieben, verließ Seibei Nakagawa Japan im Alter von 17 Jahren, als dies strengstens verboten war. Seine Reisen führten ihn schließlich nach Deutschland, wo er das Handwerk des Brauens erlernte, ein Handwerk, das er 1876 als erster Braumeister Sapporos in seiner Heimat anwenden würde. Heute ist Sapporo in den USA das meistverkaufte asiatische Bier. OK, in den USA ein Bier auf den Massenmarkt zu bringen, das den Amis mundet, dürfte nicht allzu schwierig sein, sind doch die amerikanischen Massenbiere nicht unbedingt für ihre Qualität bekannt. Mal sehen, wie es sich im Vergleich zu einem deutschen Fernsehbier macht.
Das dunkle Lager, das jetzt vor mir steht, wird von der Brauerei vollmundig beworben: „Friedensreiter Dunkel ist eine malzig-würzige Bierspezialität. Durch den hohen Einsatz von Karamellmalzen entsteht ein einzigartig aromatischer Geschmack. Die dunkle Bernsteinfarbe wird durch den Einsatz von Röstmalzen erzielt, leichte Röst- und Kaffeearomen prägen den Geschmack. Eine dezente Hopfennote rundet das Geschmackserlebnis ab, die leichte Kohlensäure macht das Bier rezent-prickelnd und süffig. Ein Traum von einem dunklen Bier.“ So weit, so gut. Zusätzlich sind die Biere von Friedensreiter nicht nur aus Zutaten gebraut, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, sondern bei der Auswahl der Rohstoffe achtet die Brauerei auch darauf, dass es sich um alte Sorten handelt. Den Grund dafür teilt die Brauerei in einer Pressemitteilung mit: „Durch den Einsatz historischer Sorten wie z. B. Dr. Franks grannenabwerfender Imperialgerste, Chevallier von Neuhaus oder Heines Goldthorpe wirkt Friedensreiter® Bräu der zunehmenden Verarmung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft entgegen. Die einzigartige Aromen- und Geschmacksvielfalt der Inhaltsstoffe wird auf die handgemachten Biere übertragen.“ Dann will ich mal testen, ob sich diese Auswahl wirklich auf das Bier auswirkt.
Amerikanische Biere haben, sehen wir einmal vom Craft Beer ab, keinen guten Ruf. Ich selber war noch nicht in den USA, aber alle Menschen, die dort waren, berichten von schlechten Bieren, wässrig und ohne Charakter. Diese Einschätzung teilen Europäer, die die USA besucht haben mit Amerikanern, die nach Europa kommen. Diese sind immer begeistert von den deutschen Industriebieren.
Was kann ich von einem Bier erwarten, das auf dem Halsetikett bereits seinen Preis stehen hat? Und was für ein Preis. 2,19 Zloty sind nur unwesentlich mehr als 50 Eurocent. Nun sind die Preise in Polen deutlich niedriger als in Deutschland und ich habe dort auch bereits zu einem ähnlichen Preis recht gut trinkbare Biere gefunden. Mal sehen, ob das Piast Wrocławski ebenfalls zu den Treffern gehört.
Im letzten Jahr hat die Brauerei Stauder aus Essen zu ihrem 150jährigen Jubiläum das Stauder Jacob auf den Markt gebracht. Mit diesem Jubiläumsbier hatte Stauder begonnen, die eingetretenen Pfade zu verlassen. In diesem Jahr hat die Brauerei unter Leitung von Axel Stauder ein weiteres Bier nachgeschoben. Der Name dieses Bieres ist so gewöhnlich, dass er mir schon wieder originell vorkommt, es heißt einfach Bierchen. Das Etikett verspricht einiges: „Hopfig, fruchtig, ehrlich! Aromastarkes frisches Charakter-Bierchen, handwerklich gebraut!“ Na gut, dann will ich mich mal überraschen lassen.
In der kleinen Brau-Manufactur Allgäu in Nesselwang ständig an neuen Bier-Kreationen. Die beiden haben sich vor etwa vier Jahren entschlossen, mit ihrer Marke „Braukatz“ und viel Enthusiasmus den wachsenden Craft Beer-Markt in Deutschland zu bereichern.
Bei meinem letzten Besuch in Hamburg war ich kurz in der Brauerei-Gaststätte von Überquell am Fischmarkt. Ich kann nur sagen, es lohnt sich. Es war herrliches Wetter, der Außenbereich mit dem Blick auf den Hamburger Hafen wirkt etwas improvisiert, ist aber perfekt professionell bewirtschaftet. Dazu die hervorragenden Biere – besser kann sich Hamburg nicht präsentieren.