Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es wirklich erforderlich ist, Bier aus den USA nach Deutschland zu importieren. Zumindest ökologisch ist es ein Wahnsinn. Eine Flasche Bier wiegt etwa 640 Gramm, davon sind etwa 310 Gramm das Gewicht der Flasche. Die Flasche muss dann noch bruchsicher verpackt werden, so dass mehr Verpackung als Inhalt über den Atlantik geschippert werden. Die Brooklyn Brewery gehört zur Carlsberg-Gruppe. Eigentlich könnte die Brauerei daher das Bier auch in Deutschland brauen. Schließlich gehören die Holsten- und Astra-Brauerei, beide in Hamburg, ebenfalls zu diesem Konzern. Aber da die USA die Heimat des Craft Beer sind, wollen wir jetzt mal darüber hinwegsehen und das Brooklyn East IPA als Referenzbier verkosten.
Auf seiner Website beschreibt Carlsberg auch die Geschichte dieses Biers. Die Wurzeln liegen, ich mag es kaum glauben, im Nahen Osten. Dort arbeitete Anfang der 1980er Jahre der Journalist Steve Hindy. Da es in den Ländern, in denen der Islam die vorherrschende Religion ist, nicht einfach ist, an Alkohol zu kommen, brauten die dort tätigen Diplomaten und Journalisten ihr Bier selbst. Zurück in New York setzte Steve Hindy diese Tätigkeit fort und heute ist das Brooklyn East IPA lt. Carlsberg die Nr. 1 der Craft-Biere. Kommen wir nun aber endlich zur Verkostung.
Bernsteinfarben und gefiltert zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine leicht überdurchschnittliche Menge feinporiger Schaum mit einem Stich ins Beige, der aber leider vergleichsweise schnell in sich zusammenfällt.
Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, dazu Düfte von Zitrusfrüchten, Pinienkernen und Kräutern. Für ein IPA ist das Aroma dieses Biers vergleichsweise wenig fruchtig. Das ist aber kein Nachteil, dafür ist das Aroma ungewohnt komplex. Bis hierhin bin ich mit dem Bier schon mal wirklich zufrieden.
Bereits der erste Kontakt mit der Zunge zeigt bittere Noten. Die Malzsüße ist kaum zu schmecken. Die sehr feinperlige Kohlensäure sorgt aber für einige Süße und eine gute Trinkbarkeit. Der bittere Geschmack setzt sich auch weiter fort. Bittere Grapefruit ist der vorherrschende Geschmack, allerdings abgemildert durch Noten von Ananas und Litschi. Für ein IPA ist das Bier aber trotz der Bitterkeit erstaunlich mild. Der Abgang ist kräftig aber freundlich bitter und klingt dann lange und trocken aus.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (English Pale Ale), Weizenmalz, Hopfen (East Kent Golding, Cascade, Willamette)
Alkoholgehalt:
6,9 % Vol.
Stammwürze:
15,6° Plato
Bittereinheiten:
47 IBU
Brauerei:
Brooklyn Brewery
79 N 11th Street
Brooklyn
New York
USA
www.brooklynbrewery.com

Nach langer Zeit habe ich jetzt mal wieder ein Bier aus den USA vor mir stehen. Mal sehen, ob die Amerikaner besser brauen als wählen können. Jedenfalls hat die Brauerei auf dem Rückenetikett eine kurze Darstellung der Geschichte der Brauerei veröffentlicht, die ich hier mal kurz übersetzen möchte.
In der Regel bevorzuge ich ja Biere aus kleinen Brauereien, die ihr Bier in der jeweiligen Region vertreiben. Jetzt gehe ich aber mal wieder fremd und teste ein Bier aus den USA, das Sierra Nevada Torpedo Extra IPA. Mal sehen, wie sich das Bier so schlägt und ob es auch einem europäischen Gaumen gefällt.
Um es vorweg gleich zu sagen: ich hätte bereits vor dem Kauf das Etikett lesen sollen. Dann hätte ich gewusst, dass dieses Bier satte 72 IBU mit sich bringt und damit extrem bitter ist. Eigentlich mag ich ja bittere Biere, aber das ist mir dann doch zu viel. Ich sah nur, dass das Bier aus Michigan kommt und da die USA als Vorreiter bei der Entwicklung von IPAs mit Hopfen-Neuzüchtungen ist, und das hat mich neugierig gemacht. Aber OK, wer lesen kann ist klar im Vorteil und diesmal habe ich etwas geschwächelt. Aber so kommen Sie jetzt in den Genuss dieser Rezension.
Nun möchte ich wieder einmal ein Craft-Bier verkosten, erstmals aus den USA. Das von Firestone Walker in Kalifornien gebraute Bier wird in Deutschland durch Braufactum im hessischen Frankfurt vertrieben. Bereits die Angaben auf den Etiketten versprechen, dass dieses Bier eine Menge Spaß machen wird.