Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle vor mir. Das Etikett unterscheidet sich deutlich von den Etiketten der anderen Biere, gefällt mir von der Optik her erst einmal richtig gut. Lediglich die Beschriftung verwundert mich. Einerseits ist als Bierstil Stout vermerkt, weiter unten dagegen Imperial Porter. Angeboten wird das Bier von der Brauerei als Imperial Porter, weshalb ich annehme, dass dies der korrekte Bierstil ist und dementsprechend werde ich das Bier jetzt auch testen.
Schwarz und fast blickdicht steht das Bier im Glas. Nur wenn ich es gegen das Licht halte, schimmert etwas rubinrot durch. Dazu kommt eine voluminöse hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Jetzt hoffe ich nur, dass der Geschmack so gut ist wie die Optik.
Das Aroma wird eindeutig durch die Röststoffe dominiert. Das Bier duftet nach dunkler Schokolade. So einen würzigen Duft würde ich mir häufiger wünschen.
Der Antrunk ist recht süß, wobei die Süße gut mit der sehr schön feinperligen Kohlensäure korrespondiert. Zusammen sorgen sie für eine ungeheure Spritzigkeit. Aber richtig überraschend ist das Bier erst, als es sich im Mund verteilt hat. Es sorgt für ein samtiges Mundgefühl und während im Aroma die Schokoladennoten im Vordergrund standen zeigt sich jetzt ein kräftiger Espressogeschmack. Dazu kommt ein angenehmes Bitter, so dass der Geschmack gut ausgewogen ist. Der Abgang ist leicht bitter, er klingt aber lange nach.
Das Imperial Porter gehört mit Sicherheit zu meinen Lieblingsbieren aus Neuzelle. Es passt gut zu sahnigen Desserts.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
8,1 % Vol.
Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com
Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Die Klosterbrauerei Neuzelle gehört zwar seit langer Zeit nicht mehr zum Kloster Neuzelle, sondern ist als GmbH seit langer Zeit davon unabhängig. Trotzdem will ich jetzt nicht versäumen, zu erwähnen, dass in das herrlich renovierte Kloster in Kürze wieder einige Mönche einziehen. Wenn Sie in der Lausitz unterwegs sind, sollten Sie auch nicht versäumen, die Klosterkirche in Neuzelle zu besichtigen. Sie ist absolut sehenswert. Aber jetzt wollen wir uns um das Neuzeller Dunkel kümmern.
Bereits im Jahr 1589 wurde die kleine Brauerei im brandenburgischen Neuzelle gegründet. Dass es sie heute noch gibt, liegt am heutigen Geschäftsführer Helmut Fritsche, der die damals marode Brauerei 1989 übernahm und jetzt das Unternehmen zusammen mit seinem Sohn führt. Nach der Übernahme folgte eine lange juristische Auseinandersetzung mit mehreren Behörden, die verhindern wollten, dass das Traditionsbier der Brauerei, der Schwarze Abt weiterhin gebraut und als Bier verkauft werden durfte. Erst nach vielen Kämpfen und Gerichtsverhandlungen erhielt er die Erlaubnis, das Bier weiterhin nach altem Rezept zu brauen.
Weshalb die Klosterbrauerei in Neuzelle dieses Bier der Landeshauptstadt Potsdam widmet ist mir nicht bekannt. Ich kann mir nur vorstellen, dass dieses Bier in Zusammenarbeit mit dem Klosterkeller Biershop entstanden ist, einem Craft Beer-Händler aus Potsdam. Aber das sind lediglich Spekulationen, die ich an dieser Stelle nicht vertiefen möchte. Kommen wir also gleich zum Bier.
Nun steht mal wieder ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle in der Lausitz vor mir. Diesmal handelt es sich um das Marathon, das, Nomen est Omen, Bier plus Energie verspricht. Weshalb Energie? Die Zutatenliste gibt Auskunft. Neben den üblichen Zutaten Wasser, Malz und Hopfen enthält das Marathon aus 250 mg L-Carnitin. Diese Zutat muss ich erst einmal im Internet recherchieren.
Nun steht mit dem Gourmet Pilsner mal wieder ein Bier aus der Klosterbrauerei in Neuzelle vor mir. Was ein einfaches Pils vom Gourmet Pilsner unterscheidet erklärt die Brauerei auf dem Rückenetikett: erlesener Aromahopfen, ein spezielles Brauverfahren und eine lange Reifezeit, die der Entwicklung des Aromas dient. Außerdem empfiehlt die Brauerei, das Bier aus einem Weinglas zu trinken, damit der vollständige Genuss erreicht wird. Um welchen Hopfen es sich handelt und wie sich der Brauvorgang von dem eines normalen Pils unterscheidet, verrät die Brauerei weder auf dem Etikett noch auf der Website.
Nun steht mal wieder ein Bier aus der Braumanufaktur in Potsdam vor mir. Es heißt Werdersches, ein Name, zu dem ich nicht einmal im Internet etwas finde; nicht einmal die Braumanufaktur selbst veröffentlicht, um was für ein Bier es sich handelt oder ob es Werderscher ein alter Bierstil ist. Das Werdersche scheint auch nicht zu den hauptsächlich verkauften Bieren der Braumanufaktur zu gehören, denn im Gegensatz zu den Bieren, die ich bisher von dieser Brauerei verkostet habe, trägt diese Brauspezialität keine bmg-Nummer. Aber immerhin handelt es sich um ein Biobier. Schön finde ich aber auch den Slogan auf dem Etikett: „Geld allein macht nicht glücklich. Trinkt Bier!“ Dann wollen wir dem Aufruf mal folgen.
Seit Mai 2007 arbeitet die Braumanufaktur in Potsdam ausschließlich mit biologischen Zutaten. Glückwunsch zum zehnjährigen Jubiläum! Aber das kleine Unternehmen setzt auch auf absolute Transparenz. Daher sind die meisten Biere mit eine Bio-mit-Gesicht-Nummer ausgestattet, über die der Konsument erfahren kann, wer die Rohstoffe für das Bier erzeugt hat. Bei so viel Transparenz können wir wohl mit Fug und Recht davon ausgehen, dass die Brauer mit den Zutaten auch sorgfältig umgehen. Das beschreibt das Team in Templin auf seiner Website wie folgt: „Im Gegensatz dazu kann es bei den Schnellgärverfahren der Großbrauereien, die bei höheren Temperaturen erfolgen, um die Gärzeiten zu verkürzen, zu mehr Fuselalkoholen und damit auch zu sogenannten „Kopfschmerzbieren“ kommen. Hergestellt werden unsere Bio-Biere mit zertifizierten Rohstoffen mit dem Naturland und dem Öko-Kontrollsiegel. Unser Ziel war es, möglichst Rohstoffe aus einheimischer Produktion einzusetzen, aber zurzeit gibt es in Brandenburg keinen Hersteller von ökologisch erzeugtem Hopfen. Für den Braugerstenanbau ist es uns gelungen, einen Brandenburger Bauern zu gewinnen, so das in absehbarer Zeit unser Bier mit einheimischem Braugerstenmalz eingebraut wird. Das aus der Brandenburger Gerste erzeugte Malz beziehen wir von der Firma Rhön-Malz GmbH und den ökologisch erzeugten Hopfen aus Bayern von einem Bioland-Bauern.“
Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Braumanufaktur in Potsdam vor mir. Die Potsdamer Stange ist ein alter regionaler Bierstil, der zuletzt in den 1970er Jahren gebraut und durch die Braumanufaktur wiederbelebt wurde. Den Namen dieses Bierstils beschreibt die Brauerei auf ihrer Website wie folgt: „Durch den höheren Spundungsdruck bei der Herstellung ist dieses Bier etwas spritziger und es entsteht mehr Schaum. Deshalb verwendet man zum Ausschank hohe Gläser um dem Schaum den nötigen Steigraum zu geben. Diese Stangengläser gaben dem Bier auch den Namen.“
Nun steht mal wieder ein Bier aus Neuzelle in der Lausitz vor mir, das Spargel Bier. Ich habe ja bereits mehrfach berichtet, wie der Geschäftsführer der Neuzeller Klosterbrauerei, Herr Fritsche, mit den Behörden ringen musste, um die Erlaubnis zu bekommen, seine Biere mit anderen Zutaten zu veredeln und sie anschließend trotzdem unter der Bezeichnung Bier verkaufen zu dürfen. Das will ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Aber ein solches Bier steht jetzt vor mir. Nun ist Bier nicht der klassische Begleiter für Spargel, auch wenn es einige Biere gibt, die gut zu diesem Gemüse passen. Ob das Spargelbier wirklich zu den Bieren gehört, die sich geschmacklich gut mit dem Spargel vertragen und wie sich die Kombination von Bier und Spargelsaft kulinarisch verhält, will ich jetzt testen.