Auf der Suche nach Informationen zur Brauerei Lefebvre, aus der das Bier stammt, das ich jetzt verkosten will, bin ich auf Wikipedia über einen Eintrag gestolpert, der die Herkunft des Namens Barbãr erklärt: „Barbar (von altgriechisch βάρβαρος bárbaros, Plural βάρβαροι bárbaroi) war die ursprüngliche Bezeichnung im antiken Griechenland für alle diejenigen, die nicht (oder schlecht) griechisch und damit unverständlich sprachen (wörtlich: Stammler, Stotterer, eigentlich: br-br-Sager). Parallel wurde von den Indern das Sanskrit-Wort barbarāh (Plur.) ‚Stammler, Laller‘ zur Bezeichnung fremdartiger Völker verwendet.“ Da meine Kenntnisse der griechischen Sprache mit „rudimentär“ noch sehr wohlwollend beschrieben sind und ich ein Freund eines guten Bockbiers bin, sollte das Barbãr Bok eigentlich genau das richtige für mich sein.
Ganz dunkel rubinrot läuft das Bier ins Glas, fast schwarz, Dabei bildet es eine kleine feinporige Schaumkrone, die aber leider praktisch sofort in sich zusammenfällt. Sollte ich mich vergebens auf dieses Bier gefreut haben?
Auch das Aroma ist eher enttäuschend. Der Duft der Röststoffe mischt sich mit alkoholischem Geruch und nur aus dem Hintergrund kommen einige Trockenfrüchte zum Vorschein. Der Fairtrade-Honig aus Mexiko ist eher zu ahnen; wüsste ich nicht, dass bei diesem Bier der Zucker durch Honig ersetzt wurde, würde ich ihn vermutlich nicht bemerken.
Der Antrunk ist weniger süß als ich erwartet hätte und durch die reichlich enthaltene feinperlige Kohlensäure auch angenehm frisch. Auf der Zunge vermittelt das Bier ein weiches Mundgefühl. Süße und Alkohol sind jetzt die vorherrschenden Geschmacksrichtungen. Bitter und Fruchtigkeit sind praktisch nicht vorhanden. Der Abgang ist mild, der Geschmack des Alkohols dominiert und der Geschmack klingt nur sehr kurz nach.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass dieses Bier seine Liebhaber hat, aber für mich ist es absolut nichts.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Glucose-Fructose-Sirup, Honig (2 %), Hopfen, Bitterorangenschale, Koriander, Hefe
Alkoholgehalt:
8,5 % Vol.
Empfohlene Genusstemperatur:
5° Celsius
Brauerei:
Brasserie Lefebvre
Chemin du Croly 54
1430 Rebecq-Quenast
www.brasserielefebvre.be
In Ellingen, also quasi am Eingang ins Altmühltal, ist die Schlossbrauerei Fürst Carl beheimatet, aus der der Josifi Bock stammt, der jetzt vor mir steht. Er wird in jedem Jahr zu Ehren des Patrons der Brauer, dem Heiligen Josef, gebraut. Die Brauerei legt viel Wert auf Regionalität. So wurde für den Josefi Bock nur Hopfen der Sorte Select aus Ellingen verbraut, das Malz stammt aus fränkischen Mälzereien und das Wasser aus dem eigenen Brunnen.
In Unterfranken im Landkreis Aschaffenburg liegt die Gemeinde Wiesen, aus der der Frühlingsbock stammt, der jetzt vor mir steht. Bei Meiningers Craft Beer Award 2018 wurde dieses Bockbier mit der Silbermedaille ausgezeichnet, zwei Jahre vorher sogar mit Gold. Da kann ich mich wohl mit Fug und Recht auf ein richtig gutes Bier freuen.
Im Landkreis Landshut liegt die Gemeinde Hohenthann. Sie wurde bereits im Jahr 1125 erstmals urkundlich in der Monumenta Augensia erwähnt und zählt heute etwas mehr als 4000 Einwohner. Von dort stammt auch der Maibock, der jetzt vor mir steht.
Im Landkreis Augsburg liegt Altenmünster, von wo dieser Maibock kommt. Anders als der Name des Bieres vermuten lässt, stammt es nicht aus der gleichnamigen Stadt, sondern aus dem Allgäu. Die individuelle Flasche fällt im Regal eines Getränkemarkts gleich auf, auch wenn diese Flaschen, die nur in einer einzigen Brauerei erneut befüllt werden können, ökologisch eher eine Katastrophe darstellen. Aber wenden wir uns dem Bier zu.
Mit das schönste am Frühling ist das Bockbier. Nicht umsonst werden viele Sude als Maibock oder auch Frühjahrsbock beworben. Nun steht der Maibock aus Aldersbach in der Nähe von Passau vor mir.
Das Frühjahr ist bekanntlich Bockbierzeit und so ist es jetzt genau der richtige Zeitpunkt, den Mastrobator von Camba Bavaria zu testen. Der Doppelbock bringt stattliche 8,5 Volumenprozente und milde 19 Bittereinheiten mit. Das Bier ist nur saisonal verfügbar und ist in der Regel recht schnell vergriffen. Also wer auch in den Genuss dieses kräftigen Doppelbocks kommen möchte, sollte besser schnell zugreifen.
Stralsunder Bier – so schmucklos warb die Brauerei an der Ostseeküste zu DDR-Zeiten, so lange, bis die Nordmann GmbH die Brauerei übernahm und daraus die Störtebeker Braumanufaktur formte. Aber auch die Marke Stralsunder wird noch weiterhin gebraut und vorwiegend regional vertrieben. So überraschte es mich doch, als ich im Advent im Real-Markt in Hildesheim den Stralsunder Frühlingsbock im Angebot fand. Mal sehen, wie er sich so macht.
Die Jungs der CrafTanke in Essingen bieten neben zwei Weinschorlen drei Biere an, unter anderem das dunkle Bockbier, das jetzt vor mir steht. Und anders als die meisten anderen Bockbiere ist dieser Doppelbock hopfengestopft.
Wieder einmal steht ein Bier aus der Brauerei Burgdorf vor mir. Diesmal ist es das Kolshorner Rotwild, ein Bockbier. Ob es sich um einen hellen oder um einen dunklen Bock handelt, ist auf dem Etikett nicht ersichtlich.