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Leikeim Wintertraum

Im Jahr 1887 gründete Johann Leikeim die Brauerei, aus der jetzt der Wintertraum vor mir steht. Bis heute ist sie im Familienbesitz. 2016 wurde der letzte Generationenwechsel vollzogen. Damals übergab Christine Leikeim das Unternehmen an ihre drei Kinder Andreas (Geschäftsführung), Bastian und Anna.

Im Gegensatz zu den meisten Winterbieren strahlt das Leikeim Wintertraum golden im Glas. Es enthält recht viel feinperlige Kohlensäure, die auch für eine ganz ordentliche Blume sorgt, die durchschnittlich lange erhalten bleibt. Damit ist die Optik dieses Winterbieres ungewöhnlich aber ansprechend.

Das Bier duftet nach Karamell und Brot. Hopfennoten kann ich im Aroma nicht feststellen.

Der Antrunk ist schlank und frisch und er weist erfreulich wenig Süße auf. Schnell kommt eine leichte Säure dazu, so dass das Bier richtig süffig wird. Außerdem sind auch bald die 5,4 Volumenprozent Alkohol zu schmecken. Erst im Abgang macht sich ein leichtes Bitter bemerkbar, das aber überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Brauhaus Leikeim
Gewerbegebiet 4
96264 Altenkunstadt
www.leikeim.de

Crew Republic Rest in Peace

„Maßlosigkeit ist für Dich keine Frage, sondern Lebenseinstellung. Mit beständiger Ignoranz trittst Du der Missgunst anderer gegenüber. Dem Vorwurf des Übermuts begegnest Du mit gelassener Arroganz. In Völlerei lebst Du Deine unbändige Wollust aus. Dieses Elixier ist wie geschaffen für Dich. Das Ende und der Anfang Deiner Träume.“ So beschreibt das Team der Crew Republic das Rest in Peace. Da muss das Bier doch wohl deutlich aus der Masse der Craft-Biere herausstechen. Ob es das auch tut werde ich gleich feststellen.

Das Rest in Peace ist ein Barley Wine, ein starker Bierstil mit mindestens 7 Volumenprozent Alkohol. Dieses Bier von Crew Republic enthält sogar 10,1 Volumenprozent. Dann bin ich ja mal gespannt, wie sich das Bier so macht.

Kupferfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone mit einem leichten Gelbstich, die sich langsam auflöst. Optisch spricht mich das Bier durchaus an.

Das intensive Aroma ist sehr komplex. Süße und saure Düfte steigen mir in die Nase. Ich rieche Trockenfrüchte, besonders Feigen, abgerundet durch den Duft von Vanille. Auch der Alkohol zeigt sich bereits im Aroma und gibt dem Rest in Peace einen Hauch von Rumtopf.

Der Antrunk ist recht süß. Aber die runden Malzaromen bleiben nicht lange allein. Die 10,1 Volumenprozent Alkohol zeigen sich von Anfang an, gemeinsam mit einigen herberen Geschmäckern. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig; für meinen Geschmack könnte der Barley Wine aber gerne noch etwas mehr Kohlensäure enthalten. Schnell treten die Geschmäcker der Trockenfrüchte in den Vordergrund und sorgen für ein rundes und wärmendes Mundgefühl. Dazu kommen der Geschmack nach roten Beeren sowie ein leichtes Bitter, das sich im Abgang noch etwas verstärkt und dann mit der wieder ansteigenden Süße den Konsumenten fordert. Die angegebenen 65 IBU hätte ich aber nicht vermutet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Crystal), Hopfen (Herkules, Fuggles, East Kent Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

10,1 % Vol.

Bittereinheiten:

65 IBU

Brauerei:

CREW Republic Brewery GmbH
Andreas-Danzer-Weg 30
85716 München/Unterschleißheim
www.crewrepublic.de

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Braukraft Wai-Zen

Die Brauerei aus Gilching schreibt zu jedem ihrer Biere eine kurze erfundene Geschichte, so auch zum Wai-Zen: „Im Jahre 1041 wurde diese Brauspezialität zum ersten Mal am japanischen Kaiserpalast erwähnt. Damals wurde von einem Bauern der allgegenwärtige Reis durch Weizen ersetzt und vergoren…. Nur durch einen Zufall in einem Kloster nahe dem Mt. Fuji kamen wir dem Rezept auf die Spur…. かんぱい ein zünftiges Kanpai!“ Na gut, andere Geschichten aus der Brauerei sind origineller, aber ich finde auch diese Zeilen für erwähnenswert.

Bernsteinfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas. Für ein Weizenbier bildet sich recht wenig mittelporiger Schaum, der recht schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist recht schwach. Ich rieche etwas Karamell sowie eine leichte Fruchtigkeit, die aber so gering ist, dass ich sie nicht näher identifizieren kann.

Der Antrunk ist leicht süß und ich stelle eine kräftige Kohlensäure fest. Der schlanke Körper weist eine leichte Säure und Fruchtigkeit auf, aber auch so gering, dass ich nicht näher benennen kann. Der Abgang ist praktisch ohne Bitterstoffe und auch mit minimalem Nachklang.

Ich hätte mir von diesem Bier wirklich mehr erwartet.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,4 %

Bitterstoffe:

16 IBU

Brauerei:

Braukraft
Münchnerstr. 20
82205 Gilching
www.braukraft.de

Juicy IPA

Letzte Woche war es wieder so weit – die Brauerei Maisel & Friends schickte mir ihren neuen Sondersud, das Juicy IPA. Viele andere Brauereien bringen in der Vorweihnachtszeit dunkle und stärkere Biere auf den Markt. Maisel geht einen anderen Weg und holt uns den Sommer zurück. Auf der Website verspricht die Brauerei viel: „In der Maisel & Friends Brauwerkstatt haben sich unsere Braumeister eingefunden und alles an Hopfen organisiert, was zu bekommen war. Es gab eine regelrechte Explosion an Fruchtaromen und daran nicht ganz unschuldig waren die Hopfensorten Chinook, Citra, Amarillo, Simcoe, Mosaic und Mandarina Bavaria.“ Das klingt doch schon mal gut und ich freue mich darauf, die Flasche aufzumachen und das neue Bier zu verkosten.

In kräftigem Gold, leicht hefetrüb und mit sehr agiler Kohlensäure erstrahlt das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine große und sehr feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei auf jeden Fall alles richtiggemacht.

Bereits beim Einschenken steigen mir viele fruchtige Aromen in die Nase. Ich rieche Grapefruit, Mango, Pfirsich, Birne und Orange. Nach dem Aroma ist den Brauern in Bayreuth wohl wieder ein Meisterstück gelungen.

Der Antrunk hält, was das Aroma verspricht. Er ist spritzig, frisch und fruchtig. Schnell macht sich ein kräftiges aber freundliches Bitter im Mund breit. Ja, die 50 IBU kommen durchaus hin. Aber jetzt fehlt mir doch die starke Fruchtigkeit, die ich gerade noch gerochen und auf der Zungenspitze geschmeckt habe. Trotzdem – Zitrusfrüchte sind zu schmecken und das Bitter gefällt mir durchaus. Überraschend ist dann der Abgang, der milder als erwartet ist und mittellang nachklingt.

Bis zum Antrunk hat mich das Bier absolut begeistert. Auf der Zunge fehlte mir zunächst die Fruchtigkeit. Ich konnte es jetzt nicht testen, da ich nur eine Flasche hatte, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das Juicy IPA sich gut als Begleiter süßer Desserts oder von Fruchtsalat eignet.

Das Juicy Fruit ist ein Sondersud, Sie sollten sich also beeilen, dieses Bier zu bestellen. Wenn es weg ist, ist es weg. Sie erhalten es im Shop an der Brauerei und bei Flaschenfreund.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen (Chinook, Citra, Amarillo, Simcoe, Mosaic, Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

14,8 %

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Brauerei Gebrüder Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Hohenthanner Blau Weiße

Seit etwa 150 Jahren braut die Familie Rauchenecker in der Hohenthanner Schlossbrauerei ihre Biere. Die Brauerei ist für ihren hohen Anspruch an die Qualität der Rohstoffe und der daraus gebrauten Biere bekannt. Das zeigt sich auch darin, dass die Brauerei eine ganz Reihe an Craft-Bieren im Angebot hat.

Die Rohstoffe für die Biere aus der Brauerei im Familienbesitz stammen aus der Umgebung der Brauerei. Das Wasser kommt aus dem hauseigenen Brunnen, der Hopfen aus der Hallertau und das Getreide von Bauern in Bayern, die den Brauern persönlich bekannt sind. Da versteht es sich fast von selbst, dass die Hefe aus der hauseigenen Zucht stammt. Aber kommen wir jetzt zum Bier.

Hell bersteinfarben mit einer sehr agilen Kohlensäure präsentiert sich das Bier im Glas. Zusammen mit der leichten Hefetrübung und der wunderschönen cremigen Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt, gefällt mir das Bier optisch schon mal sehr gut.

Bereits beim Einschenken steigen mir blumige Düfte sowie der Duft von Banane in die Nase. Dazu kommen noch Zitrusnoten, Melone sowie ein Hauch Karamell. Das opulente Aroma zeigt, dass sich die Brauer bei der Auswahl der vier Hopfensorten sehr viel Mühe gegeben haben. Die Grundhopfung wurde mit den Sorten Hallertauer Tradition und Perle durchgeführt, die spätere Kalthopfung mit Hüll Melon und Hallertauer Cascade.

Der erste Eindruck ist angenehm und vergleichsweise trocken. Schnell entfalten sich die Geschmäcker nach Banane und Zitrone, begleitet durch einen leichten Teiggeschmack, den der Weizen mit sich bringt. Der Abgang ist ebenfalls fruchtig und dabei mild. Jetzt meine ich, auch etwas Ananas zu schmecken. Der Geschmack klingt mittellang nach.

Dieses niederbayerische Bier ist mild und dürfte daher auch Konsumenten schmecken, die sonst kein Weizenbier trinken.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz (karamellfarbenes Weizen- und Gerstenmalz), Hopfen (Hallertauer Tradition, Perle, Hüll Melon, Hallertauer Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Hohenthanner Schlossbrauerei GmbH & Co. KG
Brauhausstraße 1
84098 Hohenthann
www.hohenthanner.de

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Aecht Nürnberger Kellerbier

Die Brauerei Tucher, die zum Radeberger Konzern gehört, bewirbt ihr Bier mit vollmundigen Worten: „Es war einmal … eine Zeit, da gab es in Nürnberg bis zu 42 Brauereien, die den Bierdurst der Bürger löschten. Um all das Bier kühl zu lagern, wurden tiefe Felsenkeller unter der Kaiserburg angelegt. Die richtige Lagerung ist auch bei unserem Aecht Nürnberger Kellerbier von entscheidender Bedeutung: Es reift in aller Seelenruhe und wird naturtrüb abgefüllt. Ein wahres Nürnberger Meisterbier.“ Na, hoffentlich hat der Texter bei Radeberger da den Mund nicht zu voll genommen. An diesen Worten wird sich schließlich das Bier messen lassen müssen.

Intensiv golden steht das Bier im Glas. Mir fällt auf, dass es fast keine Hefe enthält, obwohl es doch als naturtrübes Bier angeboten wird. Na gut, diesen Effekt hatte ich ja bereits häufiger, so dass ich das der Tucher-Brauerei nicht ankreiden möchte, aber ein Bier, das fast wie gefiltert aussieht, hatte ich nicht erwartet und es war ja auch nicht versprochen worden. Die Krone aus gemischtporigem weißen ist überraschend klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist blumig, dazu kommt bereits im Aroma eine leichte Malzsüße zum Vorschein. Damit enthält das Aroma keine falschen Töne, aber um mich zu begeistern ist es einfach zu wenig. Mit einer besseren Hopfenauswahl könnte mir das Aroma durchaus gefallen.

Der Antrunk ist leicht süß und wenig spritzig. Und so ähnlich geht es auch weiter. Der Körper ist schlank, wenig bitter und ohne Fruchtigkeit. Der Abgang ist ebenfalls nur gering bitter und er klingt nur kurz nach.

Nein, dieses Bier enthält keine falschen Töne, aber irgendwie von Allem zu wenig. So sehr ich mich auch anstrenge, kann ich dieses Bier nicht als Meisterbier anerkennen.

Alkoholgehalt:

12,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen, Hopfenextrakt

Brauerei:

Tucher Bräu GmbH & Co. KG
Tucher Straße 10
90763 Fürth
www.tucher.de

Aecht Schlenkerla Rauchbier Märzen

Lange Zeit waren Rauchbiere fast ausgestorben. Lediglich in Bamberg wurde die Tradition noch hochgehalten und im Weltkulturerbe wurde weiterhin das Malz durch die Brauereien über offenem Buchenholzfeuer geröstet. Nicht umsonst wurde das Rauchbier im Jahr 2006 aus Bamberg von Slowfood in als Passagier in die Arche des guten Geschmacks aufgenommen. Auch wenn es inzwischen einige Craft Brauer gibt, die sich des Rauchbiers angenommen haben, kommt das Original weiterhin aus Franken.

Rauchbier ist vermutlich der umstrittenste Bierstil. Vielen Konsumenten gefällt der meist kräftige Rauchgeschmack nicht. Und auch ich muss zugeben, dass die ersten Schlucke jedes Mal dazu dienen, sich wieder an den Geschmack zu gewöhnen. Aber ab dem dritten oder Vierten Schluck finde ich wieder Gefallen am rauchigen Bier. Ich meine, alleine für die Einkehr in den Brauereigaststätten lohnt sich ein Besuch in Bamberg.

Aber kommen wir jetzt zum Märzen von Aecht Schlenkerla Rauchbier. Die Brauerei bewirbt es als „das Original und Bambergs Spezialität seit Jahrhunderten.“ Und wir wollen auch nicht vergessen, dass diese fränkische Spezialität mit einer Unmenge an Preisen überhäuft wurde, alleine von 2012 bis heute mit 20 Auszeichnungen. Aufgrund der Menge will ich sie hier nicht alle aufzählen. Wenn Sie an der Liste der Ehrungen interessiert sind, lesen Sie bitte auf der Website der Brauerei. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass ich die Flasche öffne und mit dieses spezielle Märzen einschenke.

Schwarz ist es, wirklich schwarz. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert ein leichtes Rubinrot durch. Über dem Bier bildet sich eine voluminöse Krone aus hellbraunem Schaum, die sehr lange erhalten bleibt.

An dieser Stelle beschreibe ich in der Regel das Aroma des Biers. Damit tue ich mich in diesem Fall etwas schwer. Das Bier duftet intensiv nach Buchenrauch, durchaus vergleichbar mit einem handwerklich geräucherten Schinken. Der Rauchgeruch ist so kräftig, dass ich zunächst keinen anderen Duft feststellen kann. Erst als ich die Flasche zur Hälfte getrunken habe, kann ich feststellen, dass noch weitere Aromen vorhanden sind, allerdings so zurückhaltend, dass ich sie nicht identifizieren kann. Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb die Brauerei auf dem Rückenetikett schreibt: „Dieweilen aber das Gebräu beim ersten Trunk etwas fremd schmecken könnt, laß Dir’s nicht verdrießen, denn bald wirst du innehaben, daß der Durst nit nachläßt, sintemalen Dein Wohlbehagen sichtlich zunimmt.“

Der Antrunk ist einigermäßen trocken, weshalb es mich auch nicht stört, dass die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Dann kommt der Rauchgeschmack mit Macht. Er dominiert dieses Bier eindeutig. Nach dem dritten oder vierten Schluck lukt noch eine leichte Fruchtigkeit hervor, allerdings so schwach, dass ich sie nicht näher definieren kann. Auch der Abgang ist rauchig, aber er bringt noch ein leichtes Bitter hervor, verbunden mit einem Hauch dunkler Schokolade. Wie erwartet klingt der Geschmack noch lange nach. Nachdem ich mich mit dem Bier einige Zeit beschäftigt und mich an den Rauchgeschmack gewöhnt habe, kommt im Abgang das Bitter stärker hervor.

Ich mag das Bier, aber ich kann auch verstehen, wenn jemand dieses Bier ablehnt. Geeignet ist das Bier zu sehr deftigen Speisen und ich kann mir auch vorstellen, dass sich mit dem Rauchgeschmack und der zurückhaltenden Bitteren dieses Bier eine gute Grundlage für eine Soße zum Schweinsbraten bilden kann.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

13,5 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Brauerei Schlenkerla
Dominikanerstraße 6
96049 Bamberg
www.schlenkerla.de

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DIE BIEROTHEK

DIE BIEROTHEK

Riegele Bayerisch Ale 2

Als ich das Bayerisch Ale 2 erstmals gesehen habe, stellte ich mir die Frage, was denn wohl die 2 im Namen bedeutet. Dabei war die Antwort ganz einfach. Beim Bayerisch Ale 2 handelt es sich um einen Gemeinschaftssud zwischen der Riegele BierManufaktur in Augsburg und der Brauerei Sierra Nevada in Kalifornien. Beide Brauereien befinden sich im Familienbesitz und sind für ihre handwerklich hergestellten Biere bekannt. Wenn diese beiden Brauereien sich zusammentun, kann doch vermutlich nur ein hervorragendes Bier dabei herauskommen. Jetzt will ich prüfen, ob dieses Vorurteil auch zutrifft.

Leuchtend sonnengelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine leicht überdurchschnittlich voluminöse feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Bereits beim Einschenken steigen mir fruchtige Aromen in die Nase.

Der Antrunk ist frisch, süß, fruchtig und spritzig. Das Aroma spiegelt sich auf der Zunge wider; ich schmecke Pirsich, Aprikose und Maracuja. Dazu kommt ein kräftiges Bitter, das aber nicht übertrieben ist. Auch der Abgang ist fruchtig und bitter und er klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Steffi), Weizenmalz, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh, Citra, Cascade, Simco, Amarillo, Mosaik), Hefe (Riegele Irish Ale)

Alkoholgehalt:

5,0 %

Brauerei:

Riegele BrauManufaktur
S. Riegele KG
Frölichstraße 26
86150 Augsburg
www.riegele.de

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Riegele Speziator Hell

Wenn Sie mich fragen, was mich an Riegele verwundert und fasziniert, dann ist es die ungeheure Marktdurchdringung dieser Brauerei. Unabhängig davon, ob Sie im Supermarkt, im Getränkemarkt, im Craft Beer-Store oder im Bioladen stehen – überall haben Sie die Chance diese Biere aus Augsburg zu finden. Das hat neben Riegele wohl nur die Braumanufaktur Störtebeker geschafft. Das ist auch kein Zufall, denn Riegele schafft es, trotz des deutschen Reinheitsgebots nicht nur sehr gute, sondern auch sehr unterschiedliche Biere zu kreieren. So ist es auch kein Wunder, dass ich den Speziator sofort kaufen musste als ich ihn im Bierregal gesehen habe. Es handelt sich um einen hellen Doppelbock mit 8,5 Volumenprozent Alkohol.

Kräftig goldgelb ist der helle Speziator. Ich kann nur wenig Kohlensäure sehen, was aber bedeuten kann, dass sie im Bier gelöst ist und sich erst im Mund bemerkbar macht. Die Schaumkrone ist nicht allzu voluminös, dafür aber schön feinporig und sie bleibt auch recht lange erhalten.

Neben der Süße des Malzes nimmt meine Nase den Geruch von Mango, anderen Südfrüchten und Äpfeln wahr. Damit hebt sich der Speziator wohltuend von der Masse der Doppelböcke ab.

Der Antrunk ist süß und recht schwer. Jetzt stelle ich auch Honignoten fest, die ich im Aroma nicht bemerkt habe. Schnell gesellt sich ein freundliches Bitter dazu, begleitet von dezentem Geschmack nach getrockneten Äpfeln und Birnen. Damit wird auch bereits der Abgang eingeläutet, bei dem sich sowohl das Bitter als auch die Fruchtigkeit verstärkt. Abgeschlossen werden die Geschmackseindrücke durch einen ewig langen Abgang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

19,3° Plato

Brauerei:

Brauerei S.Riegele
Frölichstraße 26
86150 Augsburg
www.riegele.de

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Tilmans Die Dunkle

Die Flaschen von Tilmans fallen durch die von der Künstlerin Maki Shimizu gestalteten Etiketten bereits im Regal auf. Auch die lockeren Sprüche auf den Etiketten (vorderes Etikett: „Nachts sind alle Katzen blau“, Rückenetikett: „Wer das Bier warm lagert, bekommt ’nen Mordskater“) reizen durchaus zum Kauf. Weiter will ich mich gar nicht über die Etiketten auslassen. Wenn Sie mehr über die Künstlerin erfahren wollen, können Sie sich auf www.makishimizu.de informieren.

Tilman Ludwig wurde an der TUM Weihenstephan zum Braumeister ausgebildet. Im Jahr 2014 hat er sich selbstständig und braut seitdem seine eigenen Biere. Den Hopfen für dieses Bier hat er vom Bodensee und aus Großbritannien bezogen. Aber kommen wir jetzt zum Bier.

Tief rubinrot ist Tilmans Dunkles, gekrönt von einer durchschnittlichen Menge hellbraunen sahnigen Schaums, der auch lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet malzig-süß. Ich rieche getrocknete Feigen, etwas Kaffee und einen Hauch Vanille. Das Aroma erinnert an ein Stout, ist aber nicht so intensiv. Trotzdem verspricht die Nase bereits ein leckeres und gut trinkbares Bier.

Der Antrunk ist recht süß und ich stelle fest, dass das Dunkle recht wenig Kohlensäure enthält, die dafür aber sehr feinperlig ist. Etwas mehr Kohlensäure würde den ersten Eindruck noch erheblich verbessern. Schnell breitet sich der Geschmack nach Feigen auf der Zunge aus, wodurch sich das Aroma des Bieres im Geschmack widerspiegelt. Irgendwie macht mir das Bier keinen runden und ausgewogenen Eindruck. Die Süße des Malzes überdeckt weitgehend die anderen Geschmackseindrücke. Auch der Abgang kann mich nicht überzeugen. Ich stelle keine Bitterstoffe fest und der Geschmack klingt auch nicht nach. Schade. Dabei hatte der Test so gut begonnen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Tettnanger, Fuggles)

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Brauerei:

Tilmans Biere
Tilman Ludwig
Dachauer Straße 114
80636 München
www.tilmansbiere.de

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