Hopfige Weihnachtsgefühle

Es ist ein neuer Mega-Trend: Die Deutschen wünschen sich beim Bier immer mehr saisonale Spezialitäten. Mittelständische Brauereien wie Weltenburger haben auf diese Entwicklung früh reagiert. Die älteste Klosterbrauerei der Welt vor den Toren Regensburgs trifft damit gerade jetzt in der Adventszeit den Geschmack von immer mehr Konsumenten.

Weihnachtliches steht in Deutschlands Supermärkten gerade hoch im Kurs. Zu Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein gesellt sich neuerdings noch eine weitere Spezialität: Biere, die Ente, Gans und Co. besonders gut in Szene setzen und heimelig-adventliche Abende optimal begleiten: die Weihnachts- und Winterbiere. Da will auch die nach eigenen Angaben älteste Klosterbrauerei der Welt vor den Toren Regensburgs mit fast 1.000 Jahren Geschichte nicht abseits stehen, die Brauerei Weltenburger, die jetzt ihren “Winter-Traum” auf den Markt gebracht hat. “Wir bekommen sehr viel Lob für den Geschmack und die hohe Qualität”, sagt Brauerei-Geschäftsführerin Susanne Horn. Die wachsende Lust auf hopfige Weihnachtsgefühle unterstreicht eine Tendenz, die in der Branche seit Jahren an Fahrt gewinnt: “Saisonbiere, die Tradition und Trend zusammenbringen, sind zunehmend gefragt”, so Horn.

Mareike Hasenbeck, eine von Deutschlands renommiertesten Bierexpertinnen, bestätigt diesen Eindruck der ostbayerischen Brauer: Gerade traditionelle Regionalbrauereien könnten mit individuellen Bierspezialitäten fernab des Mainstreams zunehmend neue Kundschaft gewinnen, sagt sie. Kreativere Biere befänden sich im Aufschwung und das Wachstum liege in diesem Segment weit oberhalb des Branchendurchschnitts, betont die Diplom-Biersommelière, die auch Jury-Mitglied bei allen wichtigen europäischen Bier-Wettbewerben und dem World Beer Award ist.

Mittelständische Brauereien helfen mit ihren kreativen Suden, den Markt voranzubringen, betont Hasenbeck. Auch eine der umfassendsten Bier-Studien der jüngsten Zeit, eine Umfrage der Unex Management Consulting Group aus dem Jahr 2017, attestiert dem Trendsegment der Spezialbiere für die Zukunft ein enormes Ertragspotenzial.

Mehr als hundert verschiedene “Bier-Jahreszeiten”

Der Trend zur Saisonalisierung im Biermarkt erreicht aktuell einen neuen Höhepunkt: Handel und Gastronomie unterscheiden mittlerweile mehr als einhundert verschiedene “Jahreszeiten” für den Gerstensaft. Die Reise durch das Jahr beginnt bei Klassikern wie dem Bockbier für die Fasten- und Starkbierzeit zwischen Fasching und Ostern und reicht über die klassischen Oktoberfestbiere im Herbst – Brauereien wie Weltenburger liefern diese heute bis nach China und in die USA – bis hin zu völlig neuen Anlässen und Kreationen, die beispielsweise speziell zu Halloween eingebraut werden.

Brauereien stellt die neue Lust auf Saisonales vor eine Herausforderung, sagt die Weltenburger Geschäftsführerin Susanne Horn. “Es ist eine Herausforderung, die wir gern annehmen, weil es Spaß macht, Tradition und Innovation zu verbinden”, betont sie. Der “Weltenburger Winter-Traum”, den es in der Nische bereits seit zwei Jahrzehnten gibt, avanciert dabei, sehr zur Freude der Brauereichefin, mittlerweile im Handel in ganz Deutschland zum weihnachtlichen Renner: In Leverkusen, tief im Westen der Republik, gibt es in diesem Jahr sogar einen Fassanstich mit dem “flüssigen bayerischen Weihnachtsgefühl”.

Besondere Karamell-Note dank Spezialmalzen

Es ist besonders die außergewöhnliche Karamell-Note, die den Winter-Traum im Geschmack auszeichnet. Dieser entsteht in dem handwerklichen Brauverfahren unter anderem durch eine Mischung mehrerer Spezialmalze. Die bernsteinfarbene Winter-Kreation der Weltenburger Braumeister gilt als angenehm vollmundig, raffiniert und opulent im Geschmack, wie der Weltenburger Biersommelier Tobias Funke sagt, und eigne sich gerade deshalb als Begleiter für den weihnachtlichen Braten, passe aber auch gut zu deftigen Brotzeiten und Süßspeisen.

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