Inzwischen ist es bereits ungefähr einen Monat her, dass mich die Pressemitteilung der Brauerei Gold Ochsen erreichte, dass das siebte Jahrgangsbier erschienen ist. Während im letzten Jahr ein Rauchbock die Brauerei aus Ulm als Jahrgangsbier vertrat, ist es in diesem Jahr ein Porter. Wie im letzten Jahr wurden vom Jahrgangsbier 1597 Flaschen von Hand abgefüllt. Weshalb eine so krumme Anzahl? Ganz einfach. Die Brauerei wurde im Jahr 1597 gegründet. Inzwischen ist das Gold Ochsen Porter bei mir eingetroffen und ich hatte nun die Gelegenheit, es zu verkosten.
Edel sieht schon der Karton aus, in dem die Flaschen einzeln verpackt wurde. Schwarzer Karton, viel Gold und etwas Rot im Druck, das macht schon Eindruck. Das gilt auch für die Flasche. Auch sie ist schwarz, der Druck wiederholt sich auf den Etiketten. Dann noch der Naturkork als Verschluss – das weckt durchaus hohe Erwartungen.
Nachdem ich die Flasche geöffnet habe (das war nicht ganz einfach, denn der Korken saß wirklich fest), fließt das Bier blickdicht schwarz in das Glas und bildet dabei eine leicht überdurchschnittlich große Schaumkrone, hellbraun und sahnig, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal richtig was her.
Die komplexen Duftnoten des Gold Ochsen Porter stehen der Optik in nichts nach. Süße Noten steigen mir in die Nase, die an Rübensirup erinnern, zusammen mit dem Duft nach dunkler Schokolade und Kaffee, unterstützt durch einen Hauch angenehmer Säure. An diesem Bier zu riechen macht richtig Lust und bei jedem Atemzug kann ich weitere Nuancen feststellen, Vanille ist dabei und auch einige Kräuter.
Der Antrunk ist wie erwartet recht süß, aber die passend dosierte sehr feinperlige Kohlensäure macht dieses Bier vom ersten Moment an zu einem vollmundigen Genuss. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider. Ich schmecke dunkle Schokolade, Espresso und Rübensirup und auch die geringe Säure, die ich in der Nase festgestellt habe, findet sich auf der Zunge. Bitter ist kaum vorhanden. Das Mundgefühl ist voll, rund und samtig. Alle Geschmackseindrücke sind perfekt aufeinander abgestimmt. Im Abgang wird das Bitter etwas deutlicher und der Geschmack nach Espresso kommt mehr in den Vordergrund. Der Geschmack klingt sehr lange nach.
Dieses Bier passt sowohl zu vielen Geflügelgerichten als auch zum Dessert mit Lebkuchen oder Dominosteinen.
Die Brauerei empfiehlt eine Trinktemperatur von 8° – 10° Celsius. Ich meine, dass es wie die meisten malzbet0nten und kräftigen Biere durchaus auch etwas wärmer sein darf. Und seien wir ehrlich – wer kann ein Bier schon so exakt temperieren? Ich empfehle dieses Bier im Keller zu lagern und auch mit der Kellertemperatur zu trinken.
Beim Gold Ochsen Porter hat die Brauerei in ihrer Pressemitteilung wirklich nicht übertrieben. Im Gegenteil – es gefällt mir noch besser als ich es erwartet hätte. Ich empfehle Ihnen, gleich zwei Flaschen des diesjährigen Jahrgangsbiers zu kaufen – eine zum sofort trinken und eine legen Sie sich in den Keller und lassen sie noch einige Jahre nachreifen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier durch eine längere Lagerung noch an Geschmack gewinnt.
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
7,5 % Vol.
Brauerei:
Brauerei Gold Ochsen GmbH
Veitsbrunnenweg 3-8
89073 Ulm
www.goldochsen.de