SBB verkauft in den Speisewagen Bier kleinerer Brauereien

In den Speisewagen der SBB gibts ab April neues Bier. Zum Zug kommen kleinere, regionale Bierbrauereien sowie der schweizerische Branchenprimus Feldschlösschen. Für die Brauereien ist das ein Prestigeauftrag.

Die SBB entwickelte 2016 ein neues Gastrokonzept, das ab Frühjahr 2018 im Fernverkehr flächendeckend eingeführt werden soll. Teil dieses Konzepts ist der Verkauf von regionalen Biersorten, die für jeweils vier Monate im Angebot sein werden.

Den lukrativen Aufträge erhielten die Brauerei Schützengarten und die Brauerei Rosengarten. Die Brauerei Schützengarten aus St. Gallen wird laut Firmenchef Reto Preisig das eigene Landbier und La Nostra, ein Tessiner Bier, liefern. Von der Schwyzer Brauerei Rosengarten kommt das Bier «äs Gäächs», ein Bier mit einer leichten Heunote, wie der Rosengarten-Chef Alois Gmür sagt.

Die SBB rechnet in ihrer Ausschreibung mit einer Menge von 40.000 Bieren, die innerhalb den Vier-Monats-Perioden über die Theke gehen. La Nostra wird in einer kleinen Brauerei mit nur wenigen Angestellten hergestellt, so dass die Annahme dieses Auftrags schon eine sportliche Herausforderung darstellt. Schützengarten-Chef Reto Preisig ist nach einem Bericht der Grenchner Tagblattes aber überzeugt, sich dieser Herausforderung stellen zu können.

Neben den regionalen Bierspezialitäten haben die SBB zudem Lieferanten für den restlichen Bierbedarf gesucht. Über diesen Auftrag darf sich die Brauerei Falken aus Schaffhausen freuen. Sie wird künftig Amber-Bier und Weissbier liefern. Beim Amber-Bier rechnen die SBB mit 95.000 Flaschen pro Jahr, beim Weizenbier mit 170.000.

Ittinger gibts nicht mehr

Falken verdrängt damit das Amber-Bier von Ittinger aus dem Sortiment. Ittinger gehört zum Bierkonzern Heineken: Vom Branchenriesen gibts ab April also kein Bier mehr in den SBB-Speisewagen. Bisher lieferte Heineken die Sorten Calanda und Heineken Premium Lager.

Den grössten Auftrag holt sich aber die Brauerei Feldschlösschen. Die zu Carlsberg-Gruppe gehörende Großbrauerei aus Rheinfelden wird künftig etwa eine halbe Million Biere pro Jahr liefern. Von Feldschlösschen werden künftig die Sorten Original, alkoholfrei und Carlsberg angeboten, wie Feldschlösschen-Sprecherin Gabriela Gerber sagt.

Ich würde es begrüßen, wenn sich die Deutsche Bahn ein Beispiel an ihren Kollegen in der Schweiz nehmen und nicht in allen Zügen das gleiche Bier ausschenken würde. Sicher lässt sich das Modell aus der Schweiz nicht ohne Weiteres auf Deutschland übertragen, aber etwas Abwechslung würde das Reisen mit der Bahn doch noch etwas angenehmer machen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.