Allgäuer Heubier

Wenn Sie annehmen, dass das Allgäuer Heubier aus Bayern kommt, ist diese Annahme zwar nachvollziehbar aber falsch. Tatsächlich kommt das Allgäuer Heubier aus der Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle. Seit dem Jahr 2014 überrascht die kleine Brauerei nahe der Grenze zu Polen mit dieser Bierspezialität. Grundlage ist ein Pils, das mit Heuextrakt aufgewertet wird.

Nun habe ich bislang mit Heuextrakt noch keine Berührung gehabt und musste daher erst einmal nachforschen, was das ist und was denn so mit diesem Extrakt alles gemacht wird. Tatsächlich gibt es den Heuextrakt in der Apotheke zu kaufen – als Badezusatz, der entspannend und wohltuend für die Muskulatur ist und dabei den Stoffwechsel anregt. Nur mal so nebenbei: die Quelle, in der ich die Gebrauchsinformationen gefunden habe, veröffentlicht auch Informationen über die Käufer. So wird Heuextrakt ausschließlich von Frauen über 50 Jahren gekauft, das Durchschnittsalter beträgt 57 Jahre. Stärker beschäftigt mich aber die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Badezusatz ins Bier zu kippen und es anschließend zu trinken. Dabei fällt mir aber ein, dass in Bayern sogar Sterneköche ihre Braten auf dem Heubett garen. Damit sind dann auch meine Bedenken hinsichtlich dieses Zusatzes zerstreut. Jetzt bleibt nur noch die Frage nach dem Geschmack.

Das Aroma wird durch Karamell bestimmt, dazu kommen einige blumige Noten. Ich vermute, dass als Grundlage für das Allgäuer Heubier das Pilsener der Klosterbrauerei verwendet wurde. Insgesamt gesehen ist das Aroma aber durchaus angenehm.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber spritzig und voll. Der erste Eindruck im Mund ist schon mal angenehm. Während sich das Bier im Mund verteilt kommt ein weiterer Geschmack dazu, vermutlich stammt er vom Heuextrakt. Dazu kommt ein leichtes Bitter. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Auch der Abgang ist nur leicht bitter, dazu kommt der grasige und krautige Geschmack des Heuextrakts.

Das Bier ist ungewöhnlich und obwohl ich es mir durchaus als Begleitung zu einem Schweinebraten oder einem kräftigen Käse vorstellen kann, verstehe ich es durchaus, wenn jemand dieses Bier ablehnt. Es ist ungewöhnlich und auf jeden Fall einen Versuch wert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Heuextrakt

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

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