Wieder Glyphosat im Bier gefunden

Im letzten Jahr sorgte die Meldung für einen großen Aufschrei: im Bier wurde Glyphosat gefunden. Jetzt hat das Umweltinstitut München erneut nach dem Pflanzenschutzmittel gesucht und wurde erneut fündig. Ich bin ja nun kein Lebensmittelchemiker und kann daher auch keine kompetente Stellungnahme dazu abgeben. Daher will ich mich hier auch kurzfassen und werde mich weitgehend darauf beschränken, in Form von Zitaten die Meinungen der beteiligten Parteien darzustellen. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Glyphosat wie auch andere Pflanzenschutzmittel in Lebensmitteln nichts zu suchen haben.

Außerdem sollten wir uns hüten, die Brauer für die Glyphosatbelastung verantwortlich zu machen. Die Chemikalien kommen bereits während des Anbaus in die Produkte. Dort ist also anzusetzen. Nebenbei bemerkt kommt Glyphosat nicht nur im Bier vor, sondern es wurde auch in Brot, anderen Getreideprodukten und Hülsenfrüchten gefunden.

Das Umweltinstitut hat die Untersuchungsergebnisse wie folgt zusammengefasst:

  • Auch diesmal haben wir in allen untersuchten Bieren Rückstände von Glyphosat nachweisen können. Der Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wird von allen überschritten.
  • Die Werte sind jedoch im Durchschnitt um fast 80 Prozent gesunken. Offenbar passen einige Brauereien beim Einkauf von Braugerste heute besser auf. Wir werten das als Erfolg unserer Aktion im letzten Jahr.
  • Einigen Brauereien gelingt es, konstant geringe Rückstandswerte zu erreichen. Doch keine der getesteten Brauereien schafft es, das Ackergift ganz aus dem Bier verbannen. Wir vermuten, dass sich hier eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat zeigt. Der Stoff wird alleine in Deutschland zu tausenden Tonnen jährlich verspritzt und kehrt so zu uns zurück.
  • Es gibt deutliche Hinweise auf eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat. Hier ist die Politik gefragt: Der Stoff muss verboten werden.

Der Deutsche Brauerbund sieht das naturgemäß vollständig anders:

Bereits aus den 2016 vom Umweltinstitut behaupteten Glyphosat-Werten, die der Brauer-Bund mit Blick auf sein Monitoring und die fragwürdigen Methoden des Instituts zurecht angezweifelt hatte, leitete das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) die Einschätzung ab, dass ein Erwachsener an einem einzigen Tag 1000 Liter Bier trinken müsste, um ein gesundheitliches Risiko durch Rückstände einzugehen. Dieser Umstand ist auch dem Umweltinstitut bekannt. Trotzdem erweckt es wider besseres Wissen weiterhin den Eindruck, es bestehe ein Gesundheitsrisiko selbst bei kleinsten Mengen. Die Münchner Organisation möchte mit solchen Veröffentlichungen offensichtlich Einfluss nehmen auf die laufende Diskussion über die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat, welche von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach umfangreichen Untersuchungen befürwortet wurde. Leider setzt der Umweltverein weiterhin auf unverantwortliche Panikmache und Desinformation, um im Wahlkampf seinen politischen Zielen Gehör zu verschaffen. 

Weder auf der Website des deutschen Bauernbundes als auch auf der Website des österreichischen Bauernbundes konnte ich eine Stellungnahme zu der aktuellen Untersuchung finden.

Wenn Sie sich genauer informieren wollen, können Sie die folgenden Links verwenden:

Untersuchung 2016 als PDF herunterladen

Aktuelle Untersuchung als PDF herunterladen

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