Hacker-Pschorr Animator

Winter und Frühling sind die traditionelle Zeit, in der spezielle Bockbiere gebraut werden. Ich erinnere hier an die ganzen Mai- und Frühjahrsböcke. Da will auch die Brauerei Hacker-Pschorr aus München keine Ausnahme machen und hat den Animator aufgelegt. Mit 8,1 Volumenprozenten Alkohol entspricht der Alkoholgehalt auch den anderen Frühlingsbieren. Etwas Besonderes hat dieses Bier aber an sich: während andere Bockbiere in der Regel gefiltert sind, ist der Animator naturtrüb. Wie sich die Hefe im Bockbier macht, werde ich gleich feststellen. Besonders ist auch die Bügelflasche, in der ich das Bier gekauft habe. Sie hat zwei Liter Inhalt, eine recht seltene Größe für Bierflaschen. Gebraut wurde das Bier aus 80 % Münchner Malz, das aus den Gerstensorten Marthe, Grace und Catamaran hergestellt wurde. Es ist das erste Mal, dass eine Brauerei die Gersten benennt, aus denen das Malz besteht. Im Gegenzug verrät die Brauerei aber auch nicht, welche anderen Malze die anderen 20 % bilden. Aber bei satten 19 % Stammwürze kann ich mich auf ein sehr intensives Bier freuen.

Bernsteinfarben mit viel beigen cremigen Schaum zeigt sich das Bier im Glas. Die Krone bleibt auch lange erhalten. Mit fällt allerdings auf, dass das Bier klar ist, und das, obwohl auf dem Etikett doch angegeben war, dass das Bier ungefiltert ist. Na gut, das muss kein Nachteil sein; Bockbiere werden schließlich im Normalfall ohne Hefe abgefüllt.

Das Aroma ist betörend. Düfte von Rosinen und Feigen steigen mir in die Nase, auch der Alkohol ist zu riechen, so dass sich die Aromen zu dem Duft von Rumtopf vereinen. Dazu kommt noch ein Hauch dunkler Schokolade. Meine bisherige Meinung, dass Hacker-Pschorr eher langweilige weil austauschbare Biere braut, muss ich wohl revidieren. Hält der Geschmack, was das Aroma verspricht?

Wie ich es erwartet habe ist der Antrunk relativ süß. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig, allerdings würde ich mir doch wünschen, dass das Bier mehr davon enthalten würde. Der Körper ist fruchtig und vollmundig. Die intensive Süße der Trockenfrüchte kommt gut zur Geltung, ist aber durchaus ausgewogenem Verhältnis zum freundlichen Bitter, das sich jetzt zeigt. Jetzt erinnert das Bier an einen Likör. Der Abgang ist fruchtig mit einem angenehmen Bitter.

Dieses Bier ist etwas Besonderes und eignet sich als Ersatz für einen Dessertwein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchner Malz (Gerstensorten Marthe, Grace und Catamaran)), Hefe, Hopfen (Tradition, Herkules)
Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

8,1 % Vol.

Stammwürze:

19,3 %

Bittereinheiten:

28

Brauerei:

Hacker-Pschorr Bräu GmbH
Hochstraße 75
81541 München
www.hacker-pschorr.de

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