Auf das Bier, das jetzt vor mir steht, bin ich ganz besonders gespannt. Es kommt aus der Brauerei Schlenkerla in Bamberg, die für ihre Rauchbierspezialitäten bekannt ist. Aber dieses Bier verspricht, auch für diese Brauerei etwas Besonderes zu sein. Es handelt sich um einen Doppelbock, der mit Rauchmalz gebraut wurde. Und nicht nur das, sondern dieses Malz wurde nicht wie üblich mit Buchenholz gedarrt, sondern mit Eichenholz. Die Brauerei beschreibt das Ergebnis wie folgt: “Das resultierende Eichenrauchmalz hat ein weicheres und vielschichtigeres Raucharoma als das würzige und intensive Buchenrauchmalz. Die so entstehende komplexe Rauchnote in Aecht Schlenkerla Eiche wird ergänzt durch die vielfältige Bittere feinsten Aromahopfens aus der Hallertau.” Jetzt bin ich mal gespannt, ob das Bier, das zu Weihnachten gebraut wird, diesem hohen Anspruch gerecht wird.
In dunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, darüber eine schöne Krone aus feinporigem elfenbeinfarbigem Schau, der auch lange erhalten bleibt.
Wie zu erwarten prägen Rauchnoten das Aroma. Es duftet nach Schinken und Bratkartoffeln, das Raucharoma ist nicht so ausgeprägt wie bei vielen anderen Rauchbieren. Dazu kommt noch ein Hauch Karamell, eventuell noch einige würzige Noten. Das komplexe Aroma kann durchaus gefallen.
Der Antrunk ist süß und sehr spritzig und ich wundere mich über den fehlenden Rauchgeschmack. Von Anfang an spüre ich eine Komplexität dieses Bieres, die ich aber nicht wirklich zu fassen bekomme. Auch der Körper, in dem der Schinken des Aromas wieder zum Vorschein kommt, bietet sehr viele unterschiedliche Geschmäcker, so umfangreich, dass ich sie hier nicht benennen kann. Aber immerhin kann ich jetzt sagen, dass es sich hier um ein echtes Rauchbier handelt. Der Rauch kommt aber erst im recht trockenen Abgang so richtig zu seinem Recht, bei dem der Rauch richtig seine Muskeln spielen lässt, der durch einen Hauch von Whisky unterstützt wird.
Die Franken mögen es mir verzeihen, aber ich würde zu diesem Bier Sauerkraut mit Schäufele essen und mich damit auf die Seite der Schwaben schlagen. Weshalb können sich diese beiden Völker eigentlich nicht vertragen?
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
8,0 % Vol.
Stammwürze:
19,9 %
Brauerei:
Heller-Bräu Trum GmbH
96049 Bamberg
www.schlenkerla.de