Dass die belgischen Brauereien auf den Etiketten ihrer Biere in der Regel weniger Angaben machen als wir es von deutschen Brauereien gewohnt sind, ist nicht neu. Aber die Etiketten dieses Biers aus der Brasserie Caracole ist Meister sind absolut die Meister des Minimalismus. Angegeben werden auf dem vorderen Etikett gerade einmal der Name des Bieres und der Alkoholgehalt, und auf dem Rückenetikett stehen noch einmal der Name des Bieres, die Brauerei, die Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Noch nicht einmal die Website der Brauerei wird erwähnt. Das finde ich schon merkwürdig. Sollte sich die Brauerei etwa für ihr Bier schämen? Gleich werde ich feststellen, ob sie einen Grund dafür hat. Ich mache also die Flasche auf und schenke mir das erste Bier ein.
Goldgelb und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber eine durchschnittliche Menge weißer gemischtporiger Schaum, der sich relativ schnell auflöst. Eine schöne und haltbare Schaumkrone scheint sich nicht mit Fruchtbieren zu vertragen. Eigentlich alle Fruchtbiere, die ich bislang verkostet habe, schwächelten beim Thema Schaum. Daher will ich hier mal nicht meckern.
Der Antrunk ist süß, fast klebrig wie Fruchtnektar wirkt das Bier. Es wird aber durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure gerettet. Wenn sich das Bier im Mund verteilt wirkt es nicht mehr gar so süß, sondern die fruchtigen und säuerlichen Noten kommen mehr in den Vordergrund. Der Fruchtgeschmack ist intensiv und kräftig, so dass er den Geschmack von Hopfen und Malz zunächst in den Hintergrund verbannt. Erst im Abgang kommen die Bitterstoffe des Hopfens zutage. Der Abgang ist angenehm säuerlich-bitter und der Geschmack der Bitterstoffe bleibt überraschend lange erhalten.
Alkoholgehalt:
1,2 % Vol.
Brauerei:
Brasserie Caracole
Côte Marie-Thérèse 86
5500 Falmignoul
Belgien
www.caracole.be