Craft Beer Festival in Graz

In Deutschland sind viele Bierfeste bekannt, auch Events, auf denen speziell Craft-Biere vorgestellt werden. Dass es solche Events auch in Österreich gibt ist nicht so bekannt. Das ist eigentlich erstaunlich, einfach schon weil nicht nur ich den Eindruck habe, dass bei unseren Nachbarn im Südosten gutes Essen und Trinken wichtiger ist als bei uns.

Aber auch in Österreich gibt es nicht nur die Hersteller von Industriebieren wie Gösser, Puntigamer, Stiegl oder Ottakringer, sondern auch im Alpenstaat kommen immer kleine Brauereien auf den Markt. Es ist also kein Wunder, wenn Stefan Roth am kommenden Wochenende in Graz erstmals ein eigenes “Craft Beer Festival” veranstaltet. Er rechnet dort mit bis zu 7.000 Besuchern. Dort können 150 verschiedene Biere, ein Drittel davon aus Österreich, verkostet werden.

Ort der Veranstaltung ist vom 13. bis 15. November 2015 die Stadthalle Graz (Freitag/Samstag ab 14 Uhr, Sonntag ab 12 Uhr). Das Tagesticket kostet 7 Euro.

Die meisten Biere stammen aus kleinen Gasthausbrauereien, aus den Kellern begeisterter Hobbybrauer oder von innovativen Kleinunternehmern, die mit Spezialgeschmacksrichtungen am Kuchen des traditionell hohen heimischen Bierabsatzes – 104 Liter pro Kopf und Jahr – mitnaschen wollen. “In einer Gesellschaft, die generell Richtung Individualität strebt, ist es mehr als nur ein kurzer Hype”, glaubt Roth.

Einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen der Bierszene in Deutschland und der in Österreich sehe ich allerdings. Während in Deutschland die großen Brauereien die Craft Bier-Brauer meiden wie der Teufel das Weihwasser (ich erinnere hier an die Bemerkung von Michael Möller, Chef der Hofbräu in München, der der Welt sagte: “Bei diesen Bieren geht es um Genuss und nicht um Menge”, sagte Möller. “Das hat auf der Wiesn nichts verloren.”), sehen die Großbrauereien in Österreich den Trend zu handwerklich gebrauten Bieren durchaus poritiv. Markus Liebl, Generaldirektor bei Österreichs größtem Abfüller Brauunion, sagte der Kleinen Zeitung: “Je mehr Menschen Faszination für Bier in der ganzen Bandbreite mitnehmen, je mehr Wissen da ist, desto mehr lebt die Bierkultur”. Diese Offenheit würde ich mir in Deutschland ebenfalls wünschen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.