Archiv für den Monat: November 2017

Gauloise Christmas

Und jetzt kommt gleich noch ein Weihnachtsbier aus Belgien, das Gauloise Christmas aus der Brauerei BOCQ. Bislang haben mir die Biere aus dieser Brauerei gut gefallen, so dass ich mich auf dieses Bier ebenfalls freue. Wie so häufig bei belgischen Bieren gibt es zum Gauloise Christmas keine Zutatenliste, weder auf dem Etikett noch auf der Website der Brauerei. Schade.

Kastanienbraun präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine sehr voluminöse hellbraune Schaumkrone, die mir auch lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur.

Das Aroma wird durch das Malz mit seinen Röststoffen dominiert. Neben süßen steigen mir auch würzige Noten in die Nase. Ich rieche Röststoffe, Schokolade und Gewürznelken. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß. Leider enthält das Bier nur sehr wenig feinperlige Kohlensäure, was mich doch etwas enttäuscht. Schnell gesellen sich auch die Geschmäcker von getrockneten Feigen und dunkler Schokolade sowie einige wenige Bitterstoffe dazu. Jetzt macht das Bier einen runderen Eindruck. Der intensive Geschmack erwärmt Magen und Seele. Im Abgang verstärken sich die Bitterstoffe noch etwas, bleiben dabei aber mild und klingen lange nach.

Abgesehen von der für meinen Geschmack zu gering dosierten Kohlensäure ist das Gauloise Christmas ein wirklich gutes Bier, das hervorragend zu den Gerichten passt, die gerne zum Jahresende gegessen werden, also zu Speisen wie Geflügelbraten oder Karpfen in Biersoße. Das Gauloise Christmas trägt seinen Namen absolut zu Recht.

Alkoholgehalt:

8,1 % Vol.

Brauerei:

Brasserie du Bocq s.a.
Rue de Brasserie 4
5530 Purnode
Belgien
www.bocq.be

Riegele Bayerisch Ale 2

Als ich das Bayerisch Ale 2 erstmals gesehen habe, stellte ich mir die Frage, was denn wohl die 2 im Namen bedeutet. Dabei war die Antwort ganz einfach. Beim Bayerisch Ale 2 handelt es sich um einen Gemeinschaftssud zwischen der Riegele BierManufaktur in Augsburg und der Brauerei Sierra Nevada in Kalifornien. Beide Brauereien befinden sich im Familienbesitz und sind für ihre handwerklich hergestellten Biere bekannt. Wenn diese beiden Brauereien sich zusammentun, kann doch vermutlich nur ein hervorragendes Bier dabei herauskommen. Jetzt will ich prüfen, ob dieses Vorurteil auch zutrifft.

Leuchtend sonnengelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine leicht überdurchschnittlich voluminöse feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Bereits beim Einschenken steigen mir fruchtige Aromen in die Nase.

Der Antrunk ist frisch, süß, fruchtig und spritzig. Das Aroma spiegelt sich auf der Zunge wider; ich schmecke Pirsich, Aprikose und Maracuja. Dazu kommt ein kräftiges Bitter, das aber nicht übertrieben ist. Auch der Abgang ist fruchtig und bitter und er klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Steffi), Weizenmalz, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh, Citra, Cascade, Simco, Amarillo, Mosaik), Hefe (Riegele Irish Ale)

Alkoholgehalt:

5,0 %

Brauerei:

Riegele BrauManufaktur
S. Riegele KG
Frölichstraße 26
86150 Augsburg
www.riegele.de

Biershop Bayern

DIE BIEROTHEK

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Glaab’s Reifeprüfung

Bereits im Jahr 1744 wurde die Brauerei Glaab’b in Seligenstadt gegründet. Damit ist sie die älteste Brauerei in Südhessen. Seit der Gründung erhebt die Brauerei den Anspruch, die besten und geschmackvollsten Biere zu brauen. An diesem Anspruch wird sich die Reifeprüfung, die jetzt vor mir steht, messen lassen müssen. Aber da das Unternehmen jetzt in der neunten Generation im Familienbesitz ist, bin ich durchaus optimistisch, dass das Bier seinem Anspruch gerecht wird.

Golden und opalisierend präsentiert sich das Bier, darüber eine üppige feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. So soll ein gutes Pils aussehen.

Das Aroma ist malzig-herb mit blumigen Anklängen. Der Braumeister hat sich an den Bierstil gehalten und ihn optimiert, nicht versucht, das Pils neu zu erfinden. Das gefällt mir.

Der Antrunk ist schlank, frisch und spritzig, so wie ein Pils sein soll. Schnell gesellt sich ein erstes leichtes Bitter dazu, genau wie eine zurückhaltende Fruchtigkeit. Zum Abgang hin verstärkt sich das Bitter und das Bier macht seinem Namen alle Ehre. Dies gilt auch für den sehr langen Nachklang.

Kurz gesagt handelt es sich um ein schlankes Bier mit Charakter, das durchaus zu gefallen weiß. Ich persönlich würde es nicht alleine genießen, aber zu einem gut gebratenen Steak ist es eine perfekte Begleitung.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz), Hopfen (Magnum, Blanc)

Alkoholgehalt:

6,5 %

Stammwürze:

14,2 %

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Glaabsbräu GmbH & Co. KG
Wallstr. 1
63500 Seligenstadt
www.glaabsbraeu.de

Père Noël

Père Noël (deutsch: Vater Weihnachten) ist der französische Weihnachtsmann. Daher passt das Bier doch gut in diese Zeit. Deshalb wird das Bier auch ausschließlich von September bis Dezember ausgeliefert.

Bernsteinfarben und hefetrüb zeigt sich der Weihnachtsmann im Glas. Darüber eine üppige Krone aus gemischtporigem Schaum, die sich bis auf einen Rest schnell auflöst. Der Rest bleibt lange auf dem Bier stehen.

Das Aroma ist durch das Malz geprägt mit blumigen und grasigen Noten. Das gefällt mir schon mal.

Der Antrunk ist spritzig und nicht allzu süß. Schnell überdecken Bitterstoffe die Süße. Das Bier macht jetzt einen eher trockenen Eindruck. Da ich auch keine Fruchtigkeit feststellen kann, macht das Bier einen eher unausgewogenen Eindruck. Als ich zwischendurch ein Stück Marzipan gegessen habe, verbessert sich der Geschmack aber erheblich. Dem Bier fehlt also offensichtlich etwas Süße. Der Abgang ist freundlich bitter und klingt ellenlang nach.

Dieses Bier passt gut zu Desserts; durch die Süße auf der Zunge verbessert sich der Genuss deutlich.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Brewers Gold, Hallertau Mittelfrüh), Zucker, Hefe, Lakritze

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Bitterwert:

50 IBU

Brauerei:

Brasserie De Ranke
Rue Du Petit Tourcoing 1a
7711 Dottignies
Belgien
www.deranke.be

Bush de Noël

Nun steht das erste Weihnachtsbier dieses Jahres vor mir, das Buch de Noël aus der Brasserie Dubuisson im belgischen Pipaix. Die Brasserie Dubuisson, aus der auch die Marke Cuvée des Trolls stammt, ist die älteste Brauerei in der Wallonie. Die Brauerei wurde im Jahr 1769 gegründet und obwohl sich die Brauerei bis heute im Familienbesitz befindet, hat sie eine wechselvolle Geschichte vorzuweisen. Bis zum Jahr 1932 braute sie ausschließlich für die Dorfbewohner sowie die dort tätigen Knechte. Im Jahr 1933 wurde die Produktion ausgeweitet, die Marke Bush wurde aus der Taufe gehoben und das Bier wurde in ganz Belgien sowie in Großbritannien verkauft.

Das Bush de Noël, das jetzt vor mir steht, wurde 1991 erstmals gebraut. Mit einem Alkoholgehalt von zwölf Volumenprozent ist es nach Angaben der Brauerei das stärkste belgische Weihnachtsbier. Das ist doch ein würdiger Anfang für die fast 40 Weihnachts- und Winterbiere aus Belgien, die ich in der letzten Woche eingesammelt habe. Mal sehen, wie das Bush de Noël sich so macht.

Das Bush de Noël wurde erstmals im Jahr 1991 gebraut. Von einem Weihnachtsbier erwarte ich neben der dunkleren Farbe, dass es in der Lage ist, mich von innen zu wärmen oder mir zumindest das Gefühl zu vermitteln, dass es mich innerlich wärmt.

Das Bush de Noël ist ein Belgian Strong Dark Ale. Die Farbe ist in dunkles Bernstein. Darüber bildet sich eine feinporige beige Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt.

Das komplexe Aroma ist durch eine kräftige Süße geprägt. Ich rieche Banane, Ananas, Rosinen, Vanille und Cognac. Damit duftet das Bier wirklich angenehm.

Auch der Antrunk gefällt mir. Trotz der geringen Menge Kohlensäure ist die Süße nicht unangenehm, sondern passt sich sehr gut an das Aroma an. Das Mundgefühl ist schon fast sirupartig. Die an Trockenfrüchte erinnernde Süße versteckt den Alkohol. Richtig rund erscheint das Bier aber nicht. Der Abgang ist leicht fruchtig und die Bitterstoffe des Hopfens halten sich diskret im Hintergrund. Trotzdem hat das Bier einen langen und wärmenden Nachklang.

Das Bier passt gut zu gebratenem Fisch, zu Geflügel und zu Desserts wie Gießflammeri.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kandiszucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

12 % Vol.

Stammwürzegehalt:

24° Plato

Bitterwert:

24 IBU

Brauerei:

Brasserie Dubuisson Frères
Chaussee de Mons 28
7904 Pipaix
Belgien
www.dubuisson.com

Kona Longboard Island Lager

Eigentlich ist es ja ein ökologischer Wahnsinn, Bier um die halbe Welt zu transportieren. Trotzdem steht jetzt ein Longboard Island Lager aus Hawaii vor mir. Dieses Bier wurde vielfach ausgezeichnet: 2013 erhielt es die Silbermedaille beim North American Beer Award in der Kategorie Dortmunder/Export, 2014 sogar eine Goldmedaille beim Wettbewerb der North American Brewers Association in der Kategorie Helles Lager und im gleichen Jahr die Bronzemedaille beim Great International Beer Festival auf Rhode Island. Auch im Jahr 2015 wurde das Bier zweimal ausgezeichnet, jeweils Silber gab es beim Great International Beer Competition in der Kategorie Helles Lager und beim Great American Beer Festival in der Kategorie Dortmunder/Export. 2016 gab es dann die Goldmedaille in der Kategorie European Lager beim International Craft Awards Competition. Immerhin sechs gute Gründe, doch ein Bier vom anderen Ende der Welt zu probieren.

Im Glas präsentiert sich das Longboard Island Lager in hellem klaren Gelb mit sehr viel Kohlensäure. Die Schaumkrone ist durchschnittlich groß, aber leider recht grobporig und sie fällt schnell in sich zusammen.

Neben einer sanften Süße besticht das Aroma durch fruchtige und blumige Noten. Das Aroma verspricht ein mildes und einfaches, dabei aber durchaus leckeres Bier.

So ist auch der Antrunk leicht süß und mild, dabei aber frisch. Die Milde bleibt auch weiterhin erhalten, auch als das Bier den Geschmack tropischer Früchte auf die Zunge zaubert. Der Abgang ist nur leicht bitter; trotzdem klingt er lange nach.

Das Kona Longboard Island Lager ist ein süffiges Bier, das leicht die Kehle heruntergeht. Es passt gut zu milden Speisen, beispielsweise einem Hähnchen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Bitterwert:

20 IBU

Brauerei:

Kona Brewery
74-5612 Pawai Place Kailua Kona
HI 96740
USA
www.konabrewingco.com

DIE BIEROTHEK

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Zundert Trappist

Es gibt weltweit nur elf Brauereien, die Trappistenbier brauen dürfen. Dafür ist es erforderlich, dass das Bier innerhalb eines Trappistenklosters und unter Aufsicht der Mönche gebraut wird. Zu erkennen sind die Trappistenbiere an dem sechseckigen Siegel “Authentic Trappist Product”. Zwei der weltweit elf Trappistenbrauereien befinden sich in den Niederlanden. Aus einer dieser beiden Brauereien steht jetzt ein Bier vor mir, das Zundert Trappist.

Bernsteinfarben und minimal hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine Krone aus feinporigem elfenbeinfarbenem Schaum, die lange erhalten bleibt.

Wenn mir die Optik gefällt, lässt mich das Aroma staunen. Malzige Aromen und der Duft von Röststoffen vereinen sich mit Trockenfrüchten. Ich meine Feigen und Rosinen riechen zu können. Dazu kommen noch florale und würzige Noten

Das Aroma hatte bereits ein recht süßes Bier versprochen und der Antrunk enttäuscht die Erwartung nicht. Dabei zeigt sich auch die feinperlige Kohlensäure, die dem Bier trotz der intensiven Süße eine angenehme Frische verleiht. Der Geschmack erinnert an getrocknete Bananen, gepaart mit diskreten Bitterstoffen. Während das Bier im Mund ist und sich dabei erwärmt kommen auch Geschmäcker anderer Trockenfrüchte hinzu. Die Überraschung kommt aber im Abgang, während dem Noten dunkler Schokolade entstehen, die dann lange nachklingen.

Zu diesem Bier passen Gänsebraten sowie andere intensiv schmeckende Speisen, wie sie besonders im Winter beliebt sind.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Kräuter

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

Trappistenbrouwerij Dekievit B.V.
Rucphenseweg 38
4882 KC Klein Zundert
Niederlande
www.zunderttrappist.nl

Riegele Speziator Hell

Wenn Sie mich fragen, was mich an Riegele verwundert und fasziniert, dann ist es die ungeheure Marktdurchdringung dieser Brauerei. Unabhängig davon, ob Sie im Supermarkt, im Getränkemarkt, im Craft Beer-Store oder im Bioladen stehen – überall haben Sie die Chance diese Biere aus Augsburg zu finden. Das hat neben Riegele wohl nur die Braumanufaktur Störtebeker geschafft. Das ist auch kein Zufall, denn Riegele schafft es, trotz des deutschen Reinheitsgebots nicht nur sehr gute, sondern auch sehr unterschiedliche Biere zu kreieren. So ist es auch kein Wunder, dass ich den Speziator sofort kaufen musste als ich ihn im Bierregal gesehen habe. Es handelt sich um einen hellen Doppelbock mit 8,5 Volumenprozent Alkohol.

Kräftig goldgelb ist der helle Speziator. Ich kann nur wenig Kohlensäure sehen, was aber bedeuten kann, dass sie im Bier gelöst ist und sich erst im Mund bemerkbar macht. Die Schaumkrone ist nicht allzu voluminös, dafür aber schön feinporig und sie bleibt auch recht lange erhalten.

Neben der Süße des Malzes nimmt meine Nase den Geruch von Mango, anderen Südfrüchten und Äpfeln wahr. Damit hebt sich der Speziator wohltuend von der Masse der Doppelböcke ab.

Der Antrunk ist süß und recht schwer. Jetzt stelle ich auch Honignoten fest, die ich im Aroma nicht bemerkt habe. Schnell gesellt sich ein freundliches Bitter dazu, begleitet von dezentem Geschmack nach getrockneten Äpfeln und Birnen. Damit wird auch bereits der Abgang eingeläutet, bei dem sich sowohl das Bitter als auch die Fruchtigkeit verstärkt. Abgeschlossen werden die Geschmackseindrücke durch einen ewig langen Abgang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

19,3° Plato

Brauerei:

Brauerei S.Riegele
Frölichstraße 26
86150 Augsburg
www.riegele.de

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