Archiv für den Monat: August 2017

Hellers Leichtes Weizen

Nun steht Hellers Leichtes Weizen vor mir. Mit 2,8 Volumenprozenten Alkohol ist es das Sommerbier 2017 der kleinen Bio-Brauerei in Köln. So weit, so gut. Aber bereits das Etikett oder genauer die Zutatenliste auf dem Etikett lässt mich stutzen. Die Zutaten werden bekanntlich in der Reihenfolge der Mengen aufgeführt. Das Weizenmalz steht an zweitletzter Stelle zwischen Hopfen und Hefe. Entweder ist in diesem Bier nur sehr wenig Weizen enthalten oder die Zutatenliste ist in der falschen Reihenfolge. Dabei fällt mir auf, dass auf dem Etikett nicht einmal etwas von Bier steht. Irgendwie verwirrt mich das Bier bereits vor dem Öffnen der Flasche. Mal sehen ob mir das Bier besser gefällt als der Aufdruck des Etiketts.

Die Farbe gefällt mir jedenfalls schon einmal. Rotgolden und hefetrüb präsentiert sich Hellers Leichtes Weizen im Glas. Die Schaumkrone ist für ein Weizenbier recht klein und grobporig, aber trotzdem bleibt der Schaum recht lange erhalten.

Das Bier duftet weizentypisch nach Banane, aber auch nach anderem Obst, es könnte sich um Stachelbeeren handeln. Allzu intensiv ist das Aroma nicht, aber es spricht mich durchaus an.

Der Antrunk ist nicht zu süß und gut auf die Menge der sehr feinperligen Kohlensäure abgestimmt. Von Anfang bis Ende ist Hellers Leichtes Weizen für ein Lightbier erstaunlich intensiv. Die Zunge erkennt eine abgestimmte fruchtige Säure, zu der sich schnell ein zurückhaltendes Bitter gesellt. Der Abgang wird durch ein mildes Bitter mit langem Nachklang geprägt.

Ich bin mir nicht wirklich sicher, was ich von diesem Bier halten soll. Einerseits hat es Hellers geschafft, ein leichtes Bier mit intensivem Geschmack zu kreieren. Das ist keine Selbstverständlichkeit und soweit gefällt mir das Ergebnis. Allerdings fehlt mir bei diesem Bier doch jegliche Intensität. Da habe ich schon bessere Biere von Hellers getrunken, das waren aber keine Lightbiere. Jetzt drehen sich meine Gedanken im Kreis und ich beende die Betrachtung.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Blanc), Weizenmalz, Hefe

Alkoholgehalt:

2,8 %

Brauerei:

Brauerei Heller GmbH
Roonstr. 33
50674 Köln
www.heller.koeln

PoppoLou

Auf dieses Bier bin ich wirklich gespannt. Als Bierstil wird “Belgian North Sea Beer” angegeben. Und tatsächlich, in der Zutatenliste wird auch Brausalz angegeben. Da mir Brausalz nicht bekannt war, habe ich erst einmal im Internet danach gesucht. Ein Händler beschreibt die Verwendung einer Brausalzlösung wie folgt: “Lösung von natürlich-reinem Kalziumchlorid (E509) enthält 33% Kalziumchlorid. Das Brausalz wird in die Maische gegeben. Die Chloride geben dem Bier einen weicheren, volleren und süßeren Geschmack. Das Kalzium fördert die Ausflockung der Eiweiße und trägt zur Geschmacksstabilisierung bei.” Nachdem das jetzt geklärt ist, kann ich ja die Flasche öffnen und mir das Bier einschenken.

In hellem Gelb und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine wahninnig große weiße und feinporige Schaumkrone, die auch recht lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet frisch und fruchtig. Ich rieche Zitrone, Ananas, Vanille und eine kräftige Menge Hefe. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck, auch wenn ich etwas unsicher bin, ob sich die Fruchtigkeit mit dem enthaltenen Salz verträgt.

Der Antrunk ist angenehm trocken, dabei wunderbar fruchtig und mit gut dosierter Kohlensäure. Auf der Zunge erscheint der reinste Obstsalat. Ich schmecke Ananas, und Maracuja, dazu Vanille. Süße und Säure sind gut ausgewogen und Bitter kann ich nicht schmecken. Genauso ist der Abgang frisch, fruchtig und kaum bitter. Jetzt schmecke ich erstmals einen Hauch Salz, aber so dezent, dass ich ihn vermutlich nicht bemerkt hätte, wenn ich nicht bewusst nach dem Geschmack des Salzes gesucht hätte. Leider klingt der Abgang nicht nach.

Das Poppolou ist perfekt für die Liebhaber milder und fruchtiger Biere, aber auch an einem Sommerabend am Strand… Das Bier ist die perfekte Begleitung zu gegrilltem Fisch, Algensalat und allem anderen, das aus dem Meer kommt

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker, Brausalz

Alkoholgehalt:

6,0 %

Brauerei:

Brouwerij Anders!
Stadsbeemd 1025
3545 Halen
Belgien
www.bieranders.be

25. 8. – 26. 8. 2017: 4. Brandenburger Brauereitreffen in Finsterwalde

Bereits zum vierten Mal findet auf dem Marktplatz der Sängerstadt Finsterwalde das Brandenburger Brauereitreffen statt. Veranstalter ist der Verein der Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien 18 regionale Brauereien und der Brandenburger Bierbotschafter, Ex- Profiboxer Axel Schulz, freuen sich auf die Freunde des besonderen Biergenusses.

18 Brauereien aus Brandenburg nehmen an der Veranstaltung teil und stellen dort ihre Biere vor. Hier die Brauereien im Einzelnen:

  • Brauhaus & Restaurant Rialto Wandlitz
  • Brauhaus Wasserburg Plattenburg
  • Braumanufaktur Forsthaus Templin
  • Finsterwalder Brauhaus GmbH
  • Frenzel Bräu Bautzen (Gastbrauerei Sachsen)
  • Gasthofbrauerei Zum Rittmeister
  • Historische Braumanufaktur von 1834 Erlebnispark Paaren
  • Knobinger Jüterbog
  • Labieratorium Cottbus
  • Landgasthof und Spreewälder Privatbrauerei 1788 Schlepzig
  • Rathausbrauerei Fürstenwalde
  • Wriezener Kalkofen Brauerei
  • Alte Ölmühle Wittenberge
  • Brauerei & Whiskey-Destille Bad Belzig
  • Brauhaus Babben
  • Brauhaus Kneipe Pur
  • Gasthausbrauerei Meierei
  • Storch-Bier Brauerei

Aber es gibt nicht nur Bier zu verkosten, sondern selbstverständlich ist auch an das leibliche Wohl gedacht worden. Die folgenden Betriebe bieten ihre regionalen Spezialitäten an:

  • Alfred Kirchhoff, Wild, Räucherofen
  • Finsterwalder Brauhaus, Grill & Pfanne
  • Fischereibetrieb Uwe Keil
  • Ralf Kurio, Catering & Partyservice

Eröffnet wird das Brauereitreffen am Freitag um 18:30 Uhr mit dem Fassbieranstich durch Bürgermeister Jörg Gampe. Ab 20:00 Uhr gibt es dann Livemusik mit der Express-Partyband. Samstag beginnt die Veranstaltung um 13:00 Uhr mit der Vorstellung der einzelnen Brauereien. Um 15:30 folgen Grußworte von Agrarminister Jörg Vogelsänger und dem Brandenburger Bierbotschafter Axel Schuld. Um 16:00 Uhr wird die Brandenburger Bierkönigin gewählt, die dann um 17:00 Uhr gekürt wird. Ab 20:00 Uhr folgt erneut Livemusik, diesmal mit “Handgezapft”.

Wieder Glyphosat im Bier gefunden

Im letzten Jahr sorgte die Meldung für einen großen Aufschrei: im Bier wurde Glyphosat gefunden. Jetzt hat das Umweltinstitut München erneut nach dem Pflanzenschutzmittel gesucht und wurde erneut fündig. Ich bin ja nun kein Lebensmittelchemiker und kann daher auch keine kompetente Stellungnahme dazu abgeben. Daher will ich mich hier auch kurzfassen und werde mich weitgehend darauf beschränken, in Form von Zitaten die Meinungen der beteiligten Parteien darzustellen. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Glyphosat wie auch andere Pflanzenschutzmittel in Lebensmitteln nichts zu suchen haben.

Außerdem sollten wir uns hüten, die Brauer für die Glyphosatbelastung verantwortlich zu machen. Die Chemikalien kommen bereits während des Anbaus in die Produkte. Dort ist also anzusetzen. Nebenbei bemerkt kommt Glyphosat nicht nur im Bier vor, sondern es wurde auch in Brot, anderen Getreideprodukten und Hülsenfrüchten gefunden.

Das Umweltinstitut hat die Untersuchungsergebnisse wie folgt zusammengefasst:

  • Auch diesmal haben wir in allen untersuchten Bieren Rückstände von Glyphosat nachweisen können. Der Trinkwasser-Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wird von allen überschritten.
  • Die Werte sind jedoch im Durchschnitt um fast 80 Prozent gesunken. Offenbar passen einige Brauereien beim Einkauf von Braugerste heute besser auf. Wir werten das als Erfolg unserer Aktion im letzten Jahr.
  • Einigen Brauereien gelingt es, konstant geringe Rückstandswerte zu erreichen. Doch keine der getesteten Brauereien schafft es, das Ackergift ganz aus dem Bier verbannen. Wir vermuten, dass sich hier eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat zeigt. Der Stoff wird alleine in Deutschland zu tausenden Tonnen jährlich verspritzt und kehrt so zu uns zurück.
  • Es gibt deutliche Hinweise auf eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat. Hier ist die Politik gefragt: Der Stoff muss verboten werden.

Der Deutsche Brauerbund sieht das naturgemäß vollständig anders:

Bereits aus den 2016 vom Umweltinstitut behaupteten Glyphosat-Werten, die der Brauer-Bund mit Blick auf sein Monitoring und die fragwürdigen Methoden des Instituts zurecht angezweifelt hatte, leitete das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) die Einschätzung ab, dass ein Erwachsener an einem einzigen Tag 1000 Liter Bier trinken müsste, um ein gesundheitliches Risiko durch Rückstände einzugehen. Dieser Umstand ist auch dem Umweltinstitut bekannt. Trotzdem erweckt es wider besseres Wissen weiterhin den Eindruck, es bestehe ein Gesundheitsrisiko selbst bei kleinsten Mengen. Die Münchner Organisation möchte mit solchen Veröffentlichungen offensichtlich Einfluss nehmen auf die laufende Diskussion über die Verlängerung der Zulassung für Glyphosat, welche von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach umfangreichen Untersuchungen befürwortet wurde. Leider setzt der Umweltverein weiterhin auf unverantwortliche Panikmache und Desinformation, um im Wahlkampf seinen politischen Zielen Gehör zu verschaffen. 

Weder auf der Website des deutschen Bauernbundes als auch auf der Website des österreichischen Bauernbundes konnte ich eine Stellungnahme zu der aktuellen Untersuchung finden.

Wenn Sie sich genauer informieren wollen, können Sie die folgenden Links verwenden:

Untersuchung 2016 als PDF herunterladen

Aktuelle Untersuchung als PDF herunterladen

25. 8. – 27. 8. 2017: Bierbörse Karlsruhe

Bereits zum 16. Mal öffnet die Karlsruher Bierbörse ihre Tore – oder besser gesagt die vielen Biere. Von Freitag, den 25. bis zum Sonntag, den 27. August 2017, findet im Karlsruher Schlossgarten das größte Bierfest Baden-Württembergs statt.

Mit rund 60 Ständen und zwei Live-Bühnen lockt die Karlsruher Bierbörse jährlich zahlreiche Bierbörsenfans in den Schlossgarten. Von Freitag bis Sonntag können die Besucher mehr als 500 traditionelle und exotische Biersorten im Maßkrug oder im praktischen “ProBIERglas” verkosten. Im allergrößten Biergarten der Fächerstadt feiern seit vielen Jahren Jung und Alt gemeinsam die Bierbörse. Die Karlsruher Bierbörse ist ein Geheimtipp für Junggesellenabschiede und Vereinsausflüge und gehört ganz sicher zu den attraktivsten und beliebtesten Festen der Region. An zahlreichen Spezialitätenimbissen gibt es die richtige Grundlage für eine fröhliche Reise durch die Welt der Biere.

Klüvers Röker

Lange Zeit war das Rauchbier beinahe ausgestorben. Lediglich einige Brauereien in Bamberg hielten die Fahne dieses Traditionsbieres noch hoch. Erst mit dem Aufkommen der Craft Beer-Brauer kamen neue Rauchbiere auf den Markt. So auch das Röker aus Klüvers Delikatessen Manufaktur in Neustadt/Holstein, das jetzt vor mir steht. Die Brauerei beschreibt das Bier wie folgt: “Während des Mälzens wird das Malz abschliessend über Buchenrauch auf der Darre getrocknet. Dadurch nimmt das Malz die Aromen und den Geschmack des rauchenden Buchenholzes auf und verleiht dem Klüvers Röker so seinen interessanten Charakter. Nach unserer Rezeptur verwenden wir 40% dieses Rauch-Malzes.” Dann wollen wir doch mal sehen, ob die Nordlichter auch das Rauchbier brauen können.

Dunkel-Bernsteinfarben ist es, das Klüvers Röker mit einer schönen Schaumkrone, feinporig und weiß mit einem leichten Stich ins Gelbe, die nur langsam in sich zusammenfällt. Optisch macht das Bier schon mal einen sehr guten Eindruck.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Das Bier duftet nach Karamell und der Duft nach Rauch ist recht zurückhaltend, nicht so intensiv wie bei den meisten Rauchbieren aus Bamberg. Unterstützt werden die Duftnoten durch das Aroma von Kräutern.

Die Malzsüße ist hervorragend auf die Menge der sehr feinperligen Kohlensäure abgestimmt. Der Körper ist vollmundig und jetzt wird auch der Rauchgeschmack etwas kräftiger als ich vom Duft her erwartet habe. Auch der Abgang ist leicht rauchig mit einem dezenten Bitter. Der Geschmack klingt noch sehr lange nach.

In diesem holsteiner Original kommt die Tradition von Bamberg hervorragend mit der norddeutschen Braukunst zusammen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Buchenrauchgerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12 %

Brauerei:

Klüvers Delikatessen Manufaktur GmbH & Co. KG
Schiffbrücke 2-4
23730 Neustadt in Holstein
www.kluevers.com

Erlkönig Festbier

Ich glaube, bei diesem Bier kann ich nichts verkehrt machen. Die Landbrauerei Ludwig Erl, die sich bereits in der sechsten Generation im Familienbesitz befindet, wurde im Jahr 2016 beim European Beer Star als beste Brauerei Bayerns ausgezeichnet. Und nicht nur das. Beim gleichen Wettbewerb, bei dem 124 Braumeister und Experten die Biere blind verkostet haben, wurde für ein Festbier weltweit nur einmal Gold verliehen. Und genau dieses Bier steht jetzt vor mir. Muss ich das Bier jetzt noch verkosten oder kann ich es gleich in den Himmel loben? Selbstverständlich bin ich auf ein so hochdekoriertes Bier neugierig und schenke es mir gleich ein. Vorher möchte ich mich aber noch bei der Brauerei für die Zusendung des Bieres für die Verkostung bedanken.

Leuchtend Goldgelb präsentiert sich das Erlkönig Festbier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich voluminöse Krone aus gemischtporigem Schaum, die auch durchschnittlich lange erhalten bleibt. Die Farbe des Bieres spricht mich absolut an, während meine Erwartungen beim Schaum vermutlich etwas zu hochgeschraubt waren. Aber gut, auf den Geschmack kommt es an.

Das Aroma ist betörend. Das Malz dominiert mit einem angenehmen Karamellduft, aber auch der Hopfen kommt mit grasigen und auch einigen blumigen Noten zu seinem Recht. Der Duft erinnert an eine frisch gemähte Wiese. Dieses Aroma in einem Biergarten auf dem Dorf – das erinnert an Urlaub.

Der Antrunk ist gehaltvoll und intensiv. Leichte Süße verbindet sich mit der feinperligen Kohlensäure, das gefällt mir. Aber richtig gut wird das Bier erst, als es sich auf der Zunge verteilt. Ich schmecke Äpfel und Birnen; dabei ist das Bier vollmundig und süffig. Der Abgang versucht zunächst mich zu enttäuschen, so mild ist er. Aber als das Bier bereits im Magen ist, entwickelt sich eine leichte hopfige Bittere, die lange nachklingt. Selten hat mich ein Bier im Abgang noch so überraschen können.

Mein kurzes Fazit: die Entscheidung der Juroren beim European Beer Star war vollkommen berechtigt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,1 % Vol.

Brauerei:

Erl-Bräu GmbH & Co. KG
Straubinger Straße 10
94333 Geiselhöring
www.erl-braeu.de

Biershop Bayern

Lupulus Brune

Eine Besonderheit der hochwertigen belgischen Biere ist, dass sie mit einem Naturkorken verschlossen werden. Damit erinnern die Flaschen bereits an Champagner. Ein solches Bier habe ich jetzt vor mir stehen, das Lupulus Brune.

Tiefschwarz steht das Bier im Glas. Darüber ein hellbrauner feinporiger Schaum, der auch lange stehen bleibt. Optisch begeistert das Lupulus also schon mal.

Beim sehr intensiven Duft steht eindeutig der Malz im Vordergrund. Unterstützt wird er durch einen Hauch Hopfen und von grünen Früchten. Das macht Appetit auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist überwältigend. Der Geschmack des Malzes breitet sich schnell im gesamten Mund aus. Dazu die leichte Herbheit des Hopfens. Die leichte Süße kommt vom Malz; der zugesetzte Zucker ist vollständig durch die Hefe zu den satten 8,5 % Alkohol vergoren worden. Im Abgang kommt zu dem Geschmack noch eine leichte Säure dazu, die den Geschmack abrundet.

Ich bin an dieses Bier mit hohen Erwartungen herangegangen und diese Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Würde dieses Bier auch in Deutschland vertrieben würde ich es mir häufiger kaufen.

Zutaten:

Wasser
Gerstenmalz
Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Les 3 Fourquets
Courtil 50
B-6671 Bovigny
Belgien

Neuzeller Dunkel

Die Klosterbrauerei Neuzelle gehört zwar seit langer Zeit nicht mehr zum Kloster Neuzelle, sondern ist als GmbH seit langer Zeit davon unabhängig. Trotzdem will ich jetzt nicht versäumen, zu erwähnen, dass in das herrlich renovierte Kloster in Kürze wieder einige Mönche einziehen. Wenn Sie in der Lausitz unterwegs sind, sollten Sie auch nicht versäumen, die Klosterkirche in Neuzelle zu besichtigen. Sie ist absolut sehenswert. Aber jetzt wollen wir uns um das Neuzeller Dunkel kümmern.

Dieses Bier trägt seinen Namen zu Recht. Es stammt nicht nur aus Neuzelle, sondern es ist schwarz. Nur wenn ich das Glas mit dem Bier gegen das Licht halte, schimmert ein dunkles Rubinrot durch. Darüber bildet sich eine große feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Optisch macht das Dunkle also richtig etwas her. Die Brauerei weist auch ausdrücklich darauf hin, dass das Bier nicht gefärbt wurde, sondern dass die dunkle Farbe ausschließlich aus den verwendeten Röst- und Caramalzen stammt.

Das Aroma passt zur Optik. Es wird eindeutig vom Malz dominiert und ich rieche dunkle Schokolade, unterstützt durch den Duft von Trockenpflaumen und Vanille. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeigt sofort, dass das Bier nicht so viel Malzzucker enthält wie ich aufgrund der Optik erwartet habe. Eine leichte Süße ist eindeutig zu schmecken, aber sie drängt sich nicht in den Vordergrund. Auch die Röststoffe machen sich gleich auf der Zungenspitze durch den Geschmack nach Kaffee bemerkbar. Die feinperlige Kohlensäure ist für meinen persönlichen Geschmack etwas unterdosiert, aber ich weiß, dass es durchaus Konsumenten gibt, denen etwas weniger Kohlensäure gut gefällt. Die Brauerei kann es nun mal nicht jedem rechtmachen. Schnell mischt sich auch eine Schokoladennote unter den Geschmack und es kommt eine leichte fruchtige Säure hinzu, so dass sich ein samtiges Mundgefühl breitmacht und das Bier einen guten runden Eindruck hinterlässt. Jetzt stört mich auch die wenige Kohlensäure nicht mehr. Der Abgang ist sehr mild und ich kann kaum Bitterstoffe entdecken. Dafür bleibt aber der Geschmack nach Schokolade einige Zeit erhalten.

Wer intensive dunkle und milde Biere mag wird an diesem Bier nichts auszusetzen haben und gerne auch ein oder zwei weitere trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:


Weihenstephaner Vitus

Im Mai 2009 wurde das Weihenstephaner Vitus von den biersensoriker.de als Bier des Monats ausgezeichnet. Damals schrieb Sylvia Kopp über den Vitus: “Der Weihenstephaner Vitus Weizenbock leuchtet wie ein reifes Weizenfeld. goldgelb mit verführerisch weißer Opaleszenz, gekrönt von einer perlfeinen, naturweißen Sahnehaube. Der Anblick hält, was er verspricht: Der Weizenbock riecht mild fruchtig mit einer Spur Vanille. Fruchtig-süßer Antrunk, leichte Säure mit aufbauschender Rezenz. Die sahnigen Noten schmeicheln den Gaumen, phenolische Geschmäcker gesellen sich dazu – alles in perfekter Balance. Sahnig weich klingt dieser Weizenbock der Spitzenklasse aus. Was für ein Schmelz!” Na, bei der Prosa kann das Weihenstephaner Vitus ja nur gut sein.

Weizengelb und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Sofort fällt mir auch die sehr agile Kohlensäure auf, die auch für die schöne sahnige Schaumkrone sorgt, die extrem lange erhalten bleibt. Die Optik ist absolut verführerisch.

Das fruchtige Aroma ist betörend. Ich rieche Banane mit einigen zitronigen Noten, dazu etwas Muskat und Vanille. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Aber bereits vom ersten Moment an fällt die Vollmundigkeit des Weihenstephaner Vitus auf. Im Mund spiegeln sich die Aromen wider. Ich schmecke Banane und Maracuja. Das Mundgefühl ist samtig und rund. Der Abgang ist wenig bitter und klingt mittellang nach.

Das Weihenstephaner Vitus ist ein wunderbares Bier zum Dessert und passt sowohl zu Käse als auch zu Obstsalat.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,7 %

Stammwürze:

16,5 % Vol.

Bittereinheiten:

17 IBU

Brauerei:

Bay. Staatsbrauerei Weihenstephan
85354 Freising
www.weihenstephaner.de

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