Nun verkoste ich mal ein Bier der Brauerei Stauder aus Essen. Lange habe ich Stauder als ziemlich langweilig wahrgenommen, es gab Pils und Helles, das Pils auch in einer alkoholfreien Variante, und das war es dann auch schon. Damit macht die Marke Stauder auf mich einen eher langweiligen Eindruck. Damit ist erst einmal nichts gegen die Qualität der Biere oder des Unternehmens gesagt. Schließlich gehört zu Stauder auch die Borbecker Brauerei, die richtig gute Biere herstellt. Aber unter der Marke Stauder gibt es normalerweise nur die drei erwähnten Biere. Nachdem die Brauerei in diesem Jahr 150 Jahre alt wird, hat sie ein Jubiläumsbier herausgebracht, das Jacob. Auf der Website wird nicht klar, ob das Jacob nur im Jubiläumsjahr 2017 angeboten wird oder ob dieses Bier Teil des Standardsortiments ist.
Hell bernsteinfarben und kristallklar zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große Blume aus feinporigem weißem Schaum, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist also nicht zu bemängeln.
Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Die wichtigste Note in das Toffee. Dazu kommen grasige, blumige Noten des Hopfens sowie ein Hauch Zitrus. Mir persönlich fehlt da etwas Komplexität, aber auch das Aroma ist fehlerfrei, wenn auch verbesserungsfähig.
Der Antrunk ist spritzig und leicht süß. An dieser Stelle gibt es nichts zu meckern. Aber sobald sich das Bier auf der Zunge ausbreitet, kommt ein Loch. Jetzt fehlt wirklich der Geschmack. Erst im Abgang erscheint ein angenehmes und nicht zu kräftiges Bitter mit kurzem Nachklang.
Das Jacob ist ein Bier, das sich wohltuend aus dem Pils-Einerlei abhebt, das dem Ruhrgebiet gerne nachgesagt wird, auch wenn das nicht mehr unbedingt stimmt. Sollte es noch mehr Spezialitätenbiere aus der Brauerei Stauder geben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass irgendwann ein Bier dabei sein wird, das mir richtig gut gefällt.
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saphir), Hefe
Alkoholgehalt:
5,6 % Vol.
Brauerei:
Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG
Stauderstr. 88
45326 Essen
www.stauder.de
Im Jahr 2016 wurde die Brauerei Erl beim European Beer Star mit zwei Goldmedaillen ausgezeichnet – eine für ihr Erlkönig Festbier und eine für den Erlkönig Imperator. Ein gleichgutes Ergebnis erzielte nur die Brauerei Gold Ochsen aus Ulm.
Der meistverkaufte Bierstil in Deutschland. Ich habe keine aktuellen Zahlen über den Marktanteil der Pils-Biere, aber lt. Wikipedia lag der Marktanteil in Deutschland bei 55,2 %. Seitdem soll der Marktanteil zwar leicht zurückgegangen sein, aber er liegt vermutlich immer noch bei etwa 50 %. Zwar sind die meisten Pilsener Fernsehbiere, aber jetzt steht ein Pils vor mir, von dem ich mir mehr Genuss verspreche. Schließlich braut Schoppebräu in der Hauptstadt seit 2001 Craftbiere. Die Brauerei beschreibt ihre Biere auf der Website nur kurz. Für das Hoppy Schoppy Pilsner schreibt die Brauerei: „Unsere Überzeugung: Ein Pils muss kräftig gehopft sein. Hoppy Schoppy ist unsere Antwort auf die langweiligen Fernseh- und Hauptstadtbiere. Back to the Hops!“ Und weiter: „Ein knackiges Pils wie es sein soll — gut gehopft und garantiert nicht mit Felsquellwasser gebraut.“ Das sind doch schon mal hohe Ansprüche an dieses Bier, das jetzt vor mir steht. Mal sehen, ob das Bier diesen Ansprüchen auch genügen kann.
Jetzt steht nach längerer Zeit mal wieder ein Bier aus Polen vor mir, ein Strong Lager, das Warka Strong aus der Grupa Zywiec, die zum Heineken-Konzern gehört. Das Bier wird in der polnischen Stadt Warka bereits seit dem 15. Jahrhundert gebraut. Mit seinen 6,5 Volumenprozenten liegt der Alkoholgehalt zwar nur knapp über dem Durchschnitt, aber es geht hier ja um den Genuss, nicht darum, möglichst schnell betrunken zu werden. Der Genusswert der polnischen Biere ist stark unterschiedlich, weshalb ich auf dieses Bier wirklich gespannt bin. Die Etiketten geben nicht viele Geheimnisse über das Bier preis, lediglich, dass sowohl helles als auch dunkles Gestenmalz verwendet wurde. Na, dann wollen wir das Bier mal einschenken.
Nun steht mal wieder ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle in der Lausitz vor mir. Diesmal handelt es sich um das Marathon, das, Nomen est Omen, Bier plus Energie verspricht. Weshalb Energie? Die Zutatenliste gibt Auskunft. Neben den üblichen Zutaten Wasser, Malz und Hopfen enthält das Marathon aus 250 mg L-Carnitin. Diese Zutat muss ich erst einmal im Internet recherchieren.
Nun ist der Mai bereits vorbei und ich entdecke in meinem Bioladen noch ein Maibock, den ich nicht kannte. Da muss ich ihn doch glatt noch mitnehmen. Schließlich kommt das Bier aus Riedenburg im Altmühltal, in meinen Augen der schönsten Gegend Deutschlands. Das Riedenburger Brauhaus vertreibt ihre Biere unter zwei Marken, unter Riedenburger und dem Namen der Benediktinerabtei Plankstetten. Dabei hat sich die Brauerei selbst ökologische Bedingungen auferlegt, die sogar die strengen Regeln von Bioland noch übertreffen. Auf ihrer
Die Brauerei Bolten aus Korschenbroich ist nach eigenen Angaben die älteste Altbierbrauerei der Welt. Inzwischen wird dort nicht nur Altbier gebraut, aber diese Biere stellen immer noch de Produkte dar, für die diese Brauerei steht. Von dort gibt es zwei Altbiere, das Boltens halt und das Boltens Ur-Alt. Diese beiden Biere stehen in den Regalen der Getränkemärkte in der Regel direkt nebeneinander, so dass sich die Frage stellt, worin der Unterschied liegt. Die Antwort ist einfach: das Ur-Alt ist nicht filtriert, enthält also noch die Hefe.
Jetzt habe ich ein Bier vor mir stehen, das ich von meinem letzten Aufenthalt in Nürnberg mitgebracht habe. Die kleine Brauerei verkauft ihr Bier und die anderen Produkte, die sie aus dem eigenen Bier herstellt, auf dem Hauptmarkt in Nürnberg. Als ich die Brauerei vor einigen Jahren kennenlernte, war sie ein Ein-Mann-Unternehmen. Ob das heute noch so ist entzieht sich meiner Kenntnis, aber groß ist sie nicht geworden, aber offensichtlich trotzdem erfolgreich. Immerhin hat Michael Bellair, der Brauer und Inhaber, vor einiger Zeit seine Website abgeschaltet, nach eigenen Angaben war die Pflege zu aufwändig und auch der Versand des Bieres war einfach nicht mehr leistbar. Außerdem ist die Brauerei vor einiger Zeit in größere Räumlichkeiten umgezogen. Die Brauerei ist im Internet inzwischen nur noch über Facebook zu erreichen.