Archiv für den Monat: März 2017

Hofbräu Maibock

Nicht nur im Norden werden Maiböcke gebraut, auch das Hofbräuhaus in München bringt ihren eigenen Maibock auf den Markt. Nach Angaben der Brauerei wurde der dortige Maibock erstmals im Jahr 1614 gebraut und ist damit das älteste Bockbier Münchens. Wenn der bayerische Finanzminister und der Direktor der Brauerei Hofbräu München alljährlich in der letzten Aprilwoche zum Maibockanstich einladen, dann kommt alles was in Politik, Wirtschaft und Kultur Rang und Namen hat ins Hofbräuhaus am Platzl. Auch das bayerische Fernsehen hat sich dort bereits sehen lassen und die Veranstaltung übertragen. Mich wundert es nun doch etwas, dass das Bier bereits so lange vor dem offiziellen Anstich im Handel erhältlich ist. Aber gut, es ist halt so. Kommen wir zum Bier.

Dunkel-bernsteinfarben ist er, der Maibock aus dem Hofbräuhaus. Er bildet eine mittlere Menge feinporigen Schaum, weiß mit deutlichem Gelbstich. Der Schaum fällt nur langsam in sich zusammen.

Das Aroma ist durch das Malz geprägt. Ich rieche Toffee und einen leichten Anklang von getrockneten Feigen.

Der Antrunk ist süß und ich stelle eine feinperlige Kohlensäure fest. Das ist so OK und entspricht meinen Erwartungen. Der Körper ist zunächst bitter und die Malzsüße verschwindet kurz im Hintergrund. Insgesamt empfinde ich das Bier als nicht ganz ausgewogen, aber als durchaus süffig. Der Abgang ist angenehm bitter, klingt aber nicht allzu lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Brauerei:

Staatliches Hofbräuhaus in München
Hofbräuallee 1
81829 München
www.hofbraeuhaus.com

Flensburger Frühlingsbock

Jetzt ist Mitte März und damit die Hochzeit der Bockbiere. Viele Brauereien stellen Maiböcke her, die jetzt auf den Markt kommen. Dass die Brauerei aus Flensburg ihr Bockbier nun Frühlingsbock nennt, macht da keinen Unterschied. Immerhin wurde der Frühlingsbock bereits mehrfach ausgezeichnet, 2014 beim World Beer Award, 2015 bei Meiningers International Award mit der Silbermedaille und 2016 mit dem goldenen Preis der DLG. Es muss sich hier also um ein recht gutes Bier handeln. Die Brauerei verspricht, dass der Frühlingsbock angenehm kräftig und lebendig ist.

Goldgelb mit einem Stich ins orange präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge recht grobporiger Schaum, der aber recht lange erhalten bleibt.

Der Antrunk ist süß und ich stelle fest, dass der Frühlingsbock recht wenig Kohlensäure enthält. Er ist nicht so kräftig wie ich es bei einem Maibock mit 6,9 % Vol. erwarten würde. Weiter geht es wie bei einem durchschnittlichen Bockbier. Der Frühlingsbock ist süffig, recht rund und mild. Auch der Abgang ist mild und praktisch nicht bitter. Damit entspricht der Frühlingsbock ziemlich genau seinem Bierstil. Er ist gefällig ohne dass ich irgendwelche Highlights feststellen konnte. Das mag aber auch daran liegen, dass ich vorher den Hopfenbock von Maisel & Friends getrunken habe. Gegen diesen Sondersud wirken die meisten anderen Biere eher fad. Meine fehlende Begeisterung für dieses Bier mag eventuell auch daher rühren.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Brauerei:

Flensburger Brauerei
24937 Flensburg
www.flens.de

Franken Bräu Winterbier

Der Winter ist in dieser Saison mal wieder ausgefallen. Eis und Schnee blieben uns auch in diesem kalendarischen Winter versagt. Darauf hatte ich eigentlich gewartet, um das Winterbier aus Franken zu testen. Nun hat der Frühling begonnen und es ist an der Zeit, dass dieses Bier endlich wegkommt. Daher werde ich es jetzt verkosten, auch wenn die Temperaturen nicht zu diesem Bier passen.

Erst einmal gilt es zu klären, um was für einen Bierstil es sich überhaupt handelt. Zum Winter würde ja ein Bockbier passen. Die Brauerei hüllt sich in vornehmes Schweigen und schreibt auf ihrer Website von einem Festbier. Jetzt muss ich spekulieren und ich vermute, dass es sich eher um ein Märzen handelt. Das würde eher zu den 5,4 % Vol. passen, die das Bier hat und auch in Franken ist ein Märzen wahrscheinlicher. Mal sehen, was die Verkostung ergibt.

Goldgelb ist das Bier und es bildet sich eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Doch, das Bier ist hübsch anzusehen.

Es duftet nach Toffee und blumig, wodurch es eher an eine Sommerwiese erinnert als an eine verschneite Winterlandschaft. Aber es ist ja auch schön, durch den in der Hallertau angebauten Aromahopfen etwas vom Sommer in die kältere Jahreszeit hinüberzuretten.

Der Antrunk ist wenig süß und er offenbart mehr Kohlensäure als optisch erkennbar war. Zunächst steht der Hopfen im Vordergrund, das Bier ist also recht bitter, bevor sich eine feine Süße bemerkbar macht. Der Abgang ist recht trocken und das Bitter klingt noch lange nach.

Das Franken Bräu Winterbier hebt sich wohltuend aus der Masse der Winter- und Weihnachtsböcke ab. Kein Wunder, es ist ja auch ein Märzen, aber eines, das nicht nur im Winter schmeckt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Brauerei:

Franken Bräu
96268 Mitwitz
www.frankenbraeu.de

Floris Mango

Jetzt habe ich mal wieder Lust auf ein Fruchtbier. Daher habe ich mir jetzt das Floris Mango aus der Brasserie L. Huyghe im belgischen Melle ausgewählt, aus der auch das bekannte Delirium Tremens stammt. Aber auch das Floris Mango ist im Jahr 2011 ausgezeichnet worden, sowohl beim International Beer Award in Hong Kong als auch beim Beer International Recognition Award. Ich kann also ein gutes Bier erwarten.

Golden und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich relativ wenig feinporiger weißer Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet fruchtig nach Mango, dazu kommt das Aroma des Malzes sowie etwas Banane, was vermutlich durch den Weizen erzeugt wird.

Der Antrunk ist süß und fruchtig. Leider enthält das Bier nur wenig Kohlensäure. Der Körper erinnert eher an einen nicht allzu süßen Mangonektar als an ein Bier. Wäre da etwas weniger Fruchtkonzentrat besser gewesen? Der Abgang ist mild und ohne langen Nachklang.

Dieses Bier ist an einem warmen Sommerabend sicherlich erfrischend. Es schmeckt durchaus gut, aber mir fehlt doch der eigene Charakter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Mangokonzentrat, Hopfen, Hefe, Aroma

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Brauerei:

Brasserie L. Huyghe
Brusselsestw. 282
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

Hopfenreiter

Nun steht wieder ein Sondersud aus Bayreuth vor mir, der Hopfenreiter der Brauerei Maisel in Bayreuth. Auch der Hopfenreiter hat eine Besonderheit. An ihm waren fünf Brauereien beteiligt, allerdings nicht im Rahmen eines Co-Brewing, sondern es handelt sich um einen Freundschafts-Sud. Der Begriff war mir bislang noch nicht bekannt, aber die Brauerei erklärt ihn: “Wir finden es wichtig, dass sich Craftbrauer gegenseitig helfen, sich unterstützen, sich mit Rat und Tat zur Seite stehen.” So entstand die Idee, einen Sondersud zu brauen, zu dem befreundete Brauereien jeweils eine Zutat beisteuern. Zum Hopfenreiter haben die Brauereien Hoppebräu, BFLO, Schanzenbräu, Brew Age und Jopen jeweils einen Hopfen beigesteuert. Auch wenn es heißt, dass viele Köche den Brei verderben, wollen wir jetzt dem Hopfenreiter eine faire Chance geben. Auf der anderen Seite ist dies bereits der zweite Freundschafts-Sud, so dass wir wohl davon ausgehen können, dass es zumindest beim ersten Mal ein gutes Ergebnis gegeben hat.

Orange-golden steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich viel weißer Schaum, fest und sahnig, der sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist auf jeden Fall perfekt.

Das Aroma ist wahnsinnig komplex. Ich rieche Zitrusschalen, Honig, Ananas, Mango und Spearmint. Bei einem so intensiven und vielschichtigen Aroma dürfte aber jeder Konsument auch andere Duftnoten wahrnehmen. So schreibt die Brauerei auch von Heidelbeeren und Erdbeeren.

Der Antrunk ist intensiv und süß, abgerundet durch die sehr feine Kohlensäure. Aber das ist erst der Anfang. Während sich das Bier im Mund verteilt, zeigt es seinen ganzen wuchtigen Geschmack. Die Aromen, besonders der Zitrusnoten, kommen als Geschmack zur Geltung, dazu kommt ein kräftiges Bitter, immerhin hat das Bier 70 IBU. Der Abgang ist trocken und zunächst kräftig bitter. Das Bittere lässt schnell nach, es kommt etwas Würziges zum Vorschein, das dann abklingt und ein langanhaltendes freundliches Bitter zurücklässt.

Wenn es ein perfektes IPA gibt, dann kommt der Hopfenreiter ihm schon sehr nahe. Meine Frau reagiert sehr empfindlich auf Bitter, aber den Hopfenreiter hat auch sie gemocht. Wenn Sie das Bier beim Händler Ihres Vertrauens bestellen wollen, sollten Sie sich beeilen, denn wenn der Sud verkauft ist, wird es dieses Bier nicht noch einmal geben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Mosaic, Comet, Vic Secret, HBC 431, Callista, Chinook, Perle, Columbus), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18,8° Plato

Bittereinheiten:

70 IBU

Brauerei:

Maisel & Friends
Brauerei Gebr. Maisel KG
95445 Bayreuth
www.hopfenreiter.de

Dieses Bier können Sie ab 12 Flaschen oder einem Bestellwert von mindestens 49 Euro (auch gemischt) versandkostenfrei online bestellen:

Hopfenbock

In der letzten Woche klingelte der Paketbote von DHL bei mir und ich dachte zunächst, dass ich mal wieder ein Paket für einen Nachbarn annehmen solle. Aber nein, es war für mich. Es kam von der Brauerei Maisel in Bayreuth und enthielt zwei Flaschen Bier mit Sondersuden, dem Hopfenbock und dem Hopfenreiter. Beide Biere werden nur einmal gebraut und wenn sie weg sind, dann ist es zu spät und es wird keine weiteren Auflagen dieser Biere mehr geben. Ich habe die beiden Biere am Wochenende verkostet und kann daher mit Fug und Recht behaupten, dass es ein spannendes Wochenende war.

Begonnen habe ich mit dem Hopfenbock. Ich mag Bockbier schon aus industrieller Produktion, nur dass sie dann ziemlich austauschbar sind. Von einem Craft Beer-Bock verspreche ich mir daher ein ganz besonderes Bier. Die Ausgangssituation beschreibt Maisel wie folgt: “Wir hatten Lust auf ein neues Brauexperiment und wollten ein ganz besonderes Bockbier brauen. Es sollte ein helles Bockbier werden und dazu sollten Geruch und Geschmack völlig anders sein als sie der Genießer von einem Bock erwarten würde.” Eine ambitionierte Aufgabenstellung. Ich bin gespannt wie sie umgesetzt wurde.

Kräftig goldgelb ist er, der Hopfenbock. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge fester weißer und feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch gefällt mir das Bier also schon mal sehr gut, auch wenn mich die Optik noch nicht wirklich überrascht.

Die Überraschung kommt mit dem Aroma. Meine Erwartung bei einem Bockbier ist ein ausgewogener Duft verschiedener Malze. Dieser Duft ist auch beim Hopfenbock vorhanden, wird aber kräftig durch fruchtige und blumige Düfte unterstützt. Dazu ein Hauch Honig und Zitronenschale. Kurz gesagt ist das Aroma extrem komplex, so dass ich gar nicht sagen kann, welche Blumen und Früchte sich hier verstecken. Da jede Nase etwas anders reagiert, wird vermutlich auch jeder etwas anderes riechen. Aber eines kann ich mit gutem Gewissen behaupten: das Aroma ist rund und ausgeglichen. Es macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck ist, dass dieser Bock nicht so viel Süße enthält wie die meisten anderen Bockbiere. Trotzdem ist er wirklich vollmundig und die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure sorgt zusammen mit den Aromen in der Nase für eine sehr angenehme Frische. Dann ist der Hopfenbock stilgerecht malzig. Der Geschmack des Malzes wird aber durch die Fruchtigkeit und die Bitterstoffe des Hopfens gut abgerundet. Der Abgang ist angenehm bitter und langanhaltend.

Schade, dass dieser Bock nur einmal gebraut wird. Wenn Sie ihn beim Händler Ihres Vertrauens bestellen wollen, denken Sie daran: wenn weg, dann weg.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Stammwürze:

16,9° Plato

IBU:

35

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Dieses Bier können Sie ab 12 Flaschen oder einem Bestellwert von mindestens 49 Euro (auch gemischt) versandkostenfrei online bestellen:

Gouden Carolus hopsinjoor

Nun will ich mal wieder ein Bier aus der belgischen Brauerei Het Anker testen. Diese Brauerei erzeugt neben anderen Bieren auch neun Sorten Gouden Carolus. Das Gouden Carolus hipsinjoor ist das jüngste Mitglied dieser Produktfamilie.

Der Name “Hopsinjoor” ist ein flämisches Wortspiel, zusammengesetzt aus “Opsinjoor”, dem typischen Bierstil aus Mechelen und Hops, dem flämischen Wort für Hopfen. Immerhin werden für das Brauen dieses Bieres fünf unterschiedliche Hopfensorten verwendet. So ist es auch verständlich, dass dieses Bier beim Zythos Beer Festival 2008 mit dem Publikumspreis für das beste Bier ausgezeichnet wurde. Beim World Beer Award wurde das Beer mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Ich kann also mit einem wirklich guten Bier rechnen.

Bereits beim Öffnen der Flasche steigt mir kurz ein intensiver Duft nach Orangenschalen in die Nase. Beim Hopfen hat die Brauerei also schon mal nicht gespart. Das gefällt mir.

Goldgelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich wahnsinnig viel weißer feinporiger Schaum, der sich sehr lange hält. Die Optik ist also perfekt, aber beim Einschenken dieses Biers sollte der Konsument vorsichtig sein und das Glas schief halten, da sich sonst der erste Schluck um einige Zeit verzögert.

Das Aroma wird durch den Duft von Orangenschalen und von Grapefruit geprägt, abgerundet durch den Eindruck der Süße des Malzes. Damit erinnert das Gouden Carolus hopsinjoor entfernt an ein IPA, das Aroma ist aber nicht so fruchtig.

Der Antrunk ist mäßig süß, wobei die viele feinperlige Kohlensäure das Bier wunderbar frisch wirken lässt. Schnell breitet sich ein kräftiges Bitter im Mund aus, abgerundet durch den Geschmack nach Zitronenschalen und Ananas sowie einer leichten Pfeffernote. Der Abgang ist dann freundlich bitter mit einem langen Nachklang.

Wow, dieses Bier hat seine Auszeichnungen mit Sicherheit verdient. Dazu ein gutes indisches Essen und der Genuss wäre perfekt gewesen.

Alkoholgehalt:

8,0 %

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Brouwerij Het Anker
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be

Craftwerk Tangerine Dream

Nun steht ein Bier von Craftwerk Brewing vor mir, einem Unternehmen aus der Bitburger-Gruppe. Auch wenn ich eigentlich gerne kleine Brauereien unterstütze, kann ich mir doch vorstellen, dass auch aus Bitburg ein gutes Bier mit eigenem Charakter kommen kann. Im Brauen von Bier hat Bitburger schließlich Erfahrung und wie andere Großunternehmen in anderen Branchen auch kann auch Bitburger eine Garagenfirma gründen, die es entweder nicht schafft oder irgendwann richtig viel Geld abwirft. Und Craftwerk Brewing hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Ich will jetzt mal sehen, ob die Brauerei diesen Ruf zu Recht genießt.

Eine Besonderheit ist schon mal der Hopfen. Ein Pale Ale mit nur einer Hopfensorte ist schon mal eine Seltenheit. Der Hopfen Mandarina Bavaria wurde erst in den letzten Jahren in der Hallertau gezüchtet und kam im Jahr 2012 erstmals auf den Markt. Dieser Hopfen verfügt über ausgeprägte Zitrusnoten und duftet nach exotischen Früchten. Diesen Fruchtkorb finden wir auch im Tangerine Dream wieder. Das verspricht zumindest Craftwerk. Nun wird es aber Zeit, dass ich mit der Theorie aufhöre und das Bier einschenke.

Honiggolden ist das Bier und hefetrüb. Darüber bildet sich viel feinporiger weißer Schaum, der auch relativ lange erhalten bleibt. Optisch ist also an diesem Bier nichts auszusetzen.

Das Aroma ist sehr fruchtig. Dominiert wird es vom Duft der Mandarinen, genau wie ich es von einem Hopfen mit Namen Mandarina Bavaria erwarte. Dazu kommt der Duft von Zitronenschale und von Kräutern. Das Pfefferaroma, das die Brauerei verspricht, kann ich nicht feststellen, aber bekanntlich reagiert ja jede Nase etwas anders. Jetzt habe ich aber auch richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist überraschend trocken, dabei aber intensiv fruchtig und durch die wirklich feinperlige Kohlensäure auch frisch. Damit gefällt mir das Bier gerade immer besser. Leider fällt das Bier im Vergleich zum intensiven Antrunk ab, sobald es sich im Mund verteilt. Es ist nicht schlecht, absolut nicht, aber der Körper hält nicht so richtig, was der Antrunk versprochen hat. Der Abgang ist fruchtig-bitter und erinnert an ein mildes IPA. Er klingt auch lange nach.

Insgesamt macht das Bier mir keinen richtig ausgewogenen Eindruck. Einem guten Anfang folgt eine vergleichsweise schwache Mitte, die aber ein sehr starker Abgang abschließt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Karamellmalz, Münchner Malz), Weizenmalz, Hopfen (Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Stammwürze:

12,4 %

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Bitburger Braugruppe GmbH
54634 Bitburg
www.craftwerk.de

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Pauwel Kwak

Wieder einmal steht ein belgisches Bier vor mir, diesmal aus der Brauerei Bosteels in Buggenhout. Das im Jahr 1791 gegründete Unternehmen wird in der siebten Generation von der Familie Bosteels geführt. Das Wasser für die dort gebrauten Biere stammt aus einem mehr als 100 Meter tiefen Brunnen. So verwundert es auch nicht allzu sehr, dass das Pauwel Kwak mehrfach ausgezeichnet wurde. Die erste Goldmedaille erhielt es im Jahr 1996 beim World Beer Cup, gefolgt von einer Bronzemedaille 2000 und einer Silbermedaille 2002. Außerdem erhielt das Bier 1998 bei den World Beer Championships eine Goldmedaille. Da kann ich jetzt wirklich etwas Besonderes erwarten.

Dunkel bernsteinfarben ist das Pauwel Kwak. Darüber bildet sich überdurchschnittlich viel hellbeiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Die Optik ist also 1a.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche Zitronenschale, rote Früchte und Banane. Später kommen auch die Düfte von Röststoffen und Toffee durch. Offensichtlich hat die Brauerei gute Hopfensorten verwendet und das Aroma macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist intensiv und süß. Passend dazu ist die Kohlensäure feinperlig und mild. Auch der Körper ist intensiv, dabei ausgewogen, malzig und fruchtig. Aus dem Hintergrund schimmern rote Beeren durch. Dazu kommt eine angenehme Würzigkeit. Der Abgang ist sehr mild und bis zum Schluss malzig. Die Bitterstoffe des Hopfens kommen nur schwach zum Tragen.

Das Pauwel Kwak ist ein wirklich gutes belgisches Bier, das aber vermutlich noch gewinnen würde, wenn es in einem Whisky- oder Rumfass reifen würde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,4 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Bosteels s.a.
Kerkstraat 96
9255 Buggenhout
Belgien

DIE BIEROTHEK

Gouden Carolus ambrio

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Belgien vor mir, das Gouden Carolus ambrio aus der Brauerei Het Anker in Mechelen nördlich von Brüssel. Die Brauerei teilt mit, dass sie das Bier nach einem Rezept aus dem Jahr 1421 braut, dass dieses Rezept aber modernisiert wurde. Es ist etwas stärker als im Original und es wird besserer Hopfen verwendet, der ausschließlich aus Belgien stammt. Ziel ist es, dass durch die Kombination verschiedener Malze, der Hopfensorten und Kräuteraromen die Geschmacksvorteile dunkler Biere mit der Frische eines hellen Biers kombiniert wird. Außerdem wird das Bier in der Flasche nachvergoren.

Bernsteinfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel weißer sahniger Schaum, der einen leichten Stich ins Beige hat. Der Schaum fällt nur langsam in sich zusammen. Die Optik ist bei diesem Bier also schon mal sehr gut.

Das Aroma wird durch sanfte Röstaromen geprägt, unterstützt durch den Duft von Trockenpflaumen, Kräutern und einer leichten Whiskynote. Doch, das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß und ich stelle eine feinperlige Kohlensäure fest, die aber leider nur in geringer Menge vorhanden ist. Etwas mehr Kohlensäure würde sicher für eine bessere Frische sorgen. Sobald sich das Bier im Mund verteilt, spielt es seine Stärken aus. Der Geschmack ist ausgewogen und intensiv nach Irish Coffee und roten Beeren. Der Abgang ist mild und klingt mittellange nach.

Das Gouden Carolus ambrio ist ein sehr angenehmes Bier, an das sich die meisten Konsumenten gewöhnen können.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Brauerei:

Brouwerij Het Anker
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be