Archiv für den Monat: November 2015

Störtebeker: aus Whisky-Bier wird Scotch-Ale

Ich weiß nicht, wie häufig ich das schon im Internet gelesen habe: jemand versucht Bier zu verkosten, stößt auf ein Whisky-Bier und wundert sich, dass in der Auflistung der Inhaltsstoffe kein Whisky zu finden ist. Diesen Menschen sei ein Blick auf das Rückenetikett empfohlen, wo meist ausgeführt wird, dass das Bier nicht mit Whisky gepanscht, sondern dass es mit Whiskymalz gebraut wurde.

Dieses Missverständnis war vermutlich der Anlass für die Brauer in Stralsund, das bekannte Whisky-Bier, das in der gesamten Bundesrepublik vertrieben wird und sich zu Recht wachsender Beliebtheit erfreut, ab Januar 2016 in Scotch-Ale umzubenennen. Die Brauerei verspricht aber, dass die Rezeptur unverändert bleibt.

Riegele Auris 19

Nun will ich mal wieder ein Bier aus der Riegele Braumanufaktur testen, das Auris 19. Woher dieser Name? Das Bier ist mit 19° Stammwürze gebraut. Wenn das Bier dann auch noch als “Goldenes Feuer” beworben wird, steigen selbstverständlich meine Erwartungen. Im Glas zeigt sich das Bier in einem satten goldgelb mit einer lebhaften Kohlensäure. Der Schaum ist eher sparsam vertreten, dafür aber feinporig. Dass sich der Schaum schnell auflöst trübt den optischen Eindruck, ist aber noch kein K.O.-Kriterium. Das Aroma wird von Malz und blumigen Noten bestimmt, es ist fruchtig und zeigt auch einen Anklang von Ananas. Da macht es doch gleich Spaß, sich auf den ersten Schluck zu freuen. Der Antrunk ist sehr mild, aber schnell dominiert das Malz den Geschmack. Das Ganze aber durchaus angenehm auf das Bittere des Hopfens abgestimmt. Der Abgang ist mäßig bitter, der Geschmack bleibt aber lange erhalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Steffi), Hopfen (Hallertauer Perle, Opal), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Riegele BierManufaktur
S. Riegele KG
86150 Augsburg
http://www.riegele.de

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Welde Jahrgangsbier 6. Edition

Bei guten Weinen sind wir es ja gewöhnt, auf den Jahrgang zu achten. Beim Bier ist dies dagegen recht selten. Weshalb eigentlich? Bier enthält doch erheblich mehr Grundstoffe aus der Natur, die bei jeder Ernte anders sein können. Wenn nun ein Bier auf dem Etikett den Jahrgang angibt, schraubt das bei mir die Erwartungen kräftig in die Höhe. Mal sehen, ob das Bier diese Erwartungen auch erfüllen kann. Zusätzlich sagt das Rückenetikett aus, dass dieser Lagerbock acht Wochen lang gereift ist. Auffällig ist auch der Naturkorken, mit dem die Flasche verschlossen ist. Diese Art, Bierflaschen zu verschließen, kenne ich sonst nur aus Belgien.

Gelbrot und hefetrüb steht das Bier im Glas, dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure. Darüber relativ wenig weißer Schaum mit einem leichten Stich ins Beige. Er ist zwar feinporig, löst sich aber trotzdem relativ schnell auf.

Das Aroma ist ein wahrer Reigen an Früchten: Neben Karamell kommt Banane zum Vorschein, der Duft getrockneter Feigen spielt mit, dazu ein leicht säuerlicher Ton… Doch, am Aroma gibt es nichts auszusetzen.

Nun ist es an der Zeit für den ersten Schluck. Zunächst fällt mir auf, dass der Antrunk für ein Bockbier überraschend wenig Süße mit sich bringt. Ein Großteil des Malzzuckers ist wohl zu den immerhin 6,7 % Alkohol vergoren worden. Das ist aber absolut kein Minuspunkt. Der Körper ist sehr kräftig. Eine ausgeglichene Menge Bitterstoffe paart sich mit dem Geschmack von Malz und einem Hauch Banane. Ein wirklich leckeres Bier. Der Abgang ist für dieses kräftige Bier überraschend mild, trotzdem aber lang anhaltend.

Nachdem mich der Jahrgang 2014 nun vollkommen überzeugt hat, bin ich mal gespannt, ob die Brauerei auch im aktuellen Jahr diese Qualität halten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Weldebräu
68723 Plankstedt-Schwetzingen
http://www.welde.de