Archiv für den Monat: Juli 2015

Bierinseln in Hamburg, Berlin und München im Juli

Diese Termine sind ein absolutes Muss für jeden Liebhaber von Craft-Bieren. Jeweils an einem Samstag stehen in Bars, Restaurants, Läden und Kiosken handwerklich produzierte Biere im Mittelpunkt. An jeder Bierinsel wird ein Eintrittsgeld von 5 Euro erhoben. Dafür werden mindestens drei verschiedene Biere verkostet. Zusätzlich haben die Liebhaber von Craft-Bier mit den anwesenden Brauern zu fachsimpeln oder einfach zu plaudern. Ein Angebot, dass man doch nun wirklich nicht ignorieren kann.

Die Bierinseln in Hamburg

In Hamburg findet der Event am 11. Juli von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr statt. Auf 14 Bierinseln können es sich die Besucher gutgehen lassen. Es ist klar, dass es vermutlich nicht möglich sein wird, alle Stationen des Bier-Inselhoppings an einem Tag zu besuchen. Da bleibt nur übrig, auf eine Fortsetzung zu hoffen. Wenn die Bierinseln aber ein Erfolg werden, woran ich keine ernsthaften Zweifel habe, gibt es aber bestimmt eine Wiederholung. Hier die Informationen zu dem Event, die mir vorliegen.

Das Warming Up

Es geht bereits am Abend vor den Bierinseln los. Das Chill-In findet am Freitag, den 10. Juli, ab 18 Uhr in der Schankwirtschaft in der Detlev-Bremer-Straße 43 auf St. Pauli statt. Die ideale Möglichkeit zum “Vorglühen”.

Die Bierinseln

  • Craft-Bier-Fans ist das Alte Mädchen in der Lagerstraße 28b, 20357 Hamburg sicherlich bekannt und selbstverständlich ist das Lokal an den Bierinseln beteiligt.
  • Im Galopper des Jahres am Schulterblatt 73, 20357 Hamburg, werden bereits im Normalfall ständig 22 außergewöhnliche Biere aus Kreativbrauereien ausgeschenkt. Daher darf auf dieses Lokal bei den Bierinseln nicht fehlen. Im Hinterhof des Galopper finden sich ein: Fiete Matthies (Wildwuchs Brauwerk Hamburg), Sascha Lämmer (Ricklinger Landbrauerei) und Alexander Herold und Kolja Gigla (Mashsee Brauerei). Die Brauer werden ihre handgemachten Biere präsentieren und natürlich auch zum Verkauf anbieten. Als Höhepunkt wird die gesamte Truppe dann im Lauf des Nachmittags zusammen ein gemeinsames Bier brauen. So könnt Ihr den Profis bei der Arbeit auf die Finger und in den Kessel gucken.
  • Auch das Bierland in Wandsbek, Seumestrasse 10, 22089 Hamburg, ist dabei.
  • Auch das Alles Elbe ist dabei.
  • Der Bierspezi in der Hoheluftchaussee 117-119 richtet als Getränkemarkt ebenfalls eine Bierinsel aus.
  • Auch der Oasis Getränkemarkt in Hummelsbüttel spielt mit.
  • Der Getränkemarkt Beyond Beer ist ja für seine Spezialitäten bekannt und wird selbstverständlich ebenfalls zur Bierinsel.
  • elbPaul bietet neben seinem Pils auch seinen neuen Doppelbock sowie das ebenfalls neue Weizen an.
  • Die Buddelship Brauerei in der Warnstedtstraße 16 L, 22525 Hamburg gehört sicherlich zu einer der am meisten besuchten Bierinseln.
  • Was das Haus der 131 Biere in der Karlshöhe 27, 22175 Hamburg anbieten wird, bleibt noch geheim.
  • Das Barley & Malt in der Deichstraße 36, 20459 Hamburg, ist zentral gelegen und wird sicher auch viel besucht werden.
  • Dass der Ratsherrn Craft Beer Store in den Schanzenhöfen ebenfalls eine Bierinsel sein wird, hat wohl jeder vorausgesetzt.

Und zuguterletzt…

Ab 20:00 Uhr findet im Galopper des Jahres die große Abschlussfete statt. Es begrüßen Sie: Galopper-Inhaber Gerrit Lerch und Bierinsel Schirmherr Oliver Wesseloh mit einer kleinen Bierpräsentation der Kehrwieder Kreativbrauerei und Nicola Neumann, Bierinseln. Außerdem vor Ort: Ricklinger Landbrauerei, Wildwuchs, Brauwerk, Brewcifer und Mashsee!

Die Bierinseln in Berlin

Nach diesem umfangreichen Termin in Hamburg will nun auch unsere Hauptstadt nicht hintenanstehen und so veranstaltet Berlin eine Woche später am 18. 7. in der Zeit von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr ebenfalls seine Bierinseln. Im Gegensatz zu der hanseatischen Veranstaltung wird in Berlin auf das Vorglühen am Vorabend verzichtet. Ansonsten sind die Spielregeln die gleichen wie in der Hansestadt: Jeder Gast zahlt bei jeder Bierinsel 5 Euro und es werden mindestens drei Biere verkostet.

Die Bierinseln

  • Der Event beginnt um 12 Uhr bei Pfefferbräu, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin mit dem Schirmherren der Ersten Berliner Bierinseln, Thorsten Schoppe.
  • Schalander Hausbrauerei, Bänschstr. 91, 10247 Berlin
  • Monterey Bar, Danziger Str. 61, 10435 Berlin
  • Brauhaus Lemke Berlin, Luisenplatz 1, 10585 Berlin
  • Berlin Biershop,
  • Eetcafe Linda Carrell, Rhinower Str. 3, Berlin-Prenzlauer Berg
  • Bierlinie, Am Borsigturm 100, 13507 Berlin
  • Heidenpeters Getränkefeinkost, Eisenbahnstr. 42 – 43, Berlin
  • Kaschk, Linienstr. 40, 10119 Berlin
  • Hops & Barley, Wühlischstr. 22/23, 10245 Berlin
  • Pfefferbräu, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin
  • TCP Craft Bar, Hochstr. 2, Berlin-Wedding
  • Szimpla-Kaffeehaus-Budapest, Gärtnerst. 15 (am Boxhagener Platz), 10245 Berlin-Friedrichshain
  • HOPFENREICH, Sorauer Str. 31, 10997 Berlin
  • Herman, Schönhauser Allee 173, Berlin
  • Vagabund Brauerei, Antwerpener Str. 3, 13353 Berlin-Wedding
  • Sinnesfreude, Jonasstraße 32, Berlin-Neuköllln
  • Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59 (ehemals Beilsteiner Straße 51-85), 12681 Berlin
  • Braukontor Potsdam, Zeppelinstrasse 40, 14471 Potsdam
  • IPA Bar, Karl-Marx-Str. 195, 12055 Berlin
  • FRENC heartcrafted goods, Petersburgerstr. 49, 10249 Berlin
  • Schloßplatz-Brauerei Köpenick, Grünstraße 24, 12555 Berlin- Köpenick

Und zuguterletzt…

Selbstverständlich werden die Bierinseln auch in Berlin mit einer Abschlussparty abgeschlossen. Sie findet ab 20 Uhr im Biergarten des Pfefferbräu statt.

Die Bierinseln in München

Irgendwie ist es ja nicht verwunderlich, dass München die Bierinseln in Hamburg und Berlin toppen will. Schließlich sind es bereits die dritten Bierinseln in München. Das beginnt bereits damit, dass drei Warm-Ups geplant sind. Alle drei Events sind wirklich reizvoll. Ansonsten sind die Spielregeln die gleichen wie in den anderen Städten. Für 5 Euro pro Bierinsel werden mindestens drei Craft-Biere verkostet.

Die Warm-Ups

Bereits am 21. Juli geht es los. In der Zeit von 19:30 Uhr bis 22:30 präsentiert die Biersommeliere Daniela Hartl fünf unterchiedliche charakterstarke Craft Biere im Tap House in München. Es befindet sich in der Rosenheimer Straße 108 in 81669 München. Im Anschluss an die Vorstellung der Biere kreieren die Teilnehmer gemeinsam einen Biercocktail. Verständlich, dass ein solcher Event etwas kostet – die Teilnahmegebühr beträgt 35 €. Es ist auch eine verbindliche Anmeldung per Mail unter diebiersommeliere@gmail.com oder telefonisch unter 0151-40125260 erforderlich.

Und gleich am nächsten Abend geht es im Bukanter, Eichenstraße 4, 82205 Gilching OT Geisenbrunn, weiter. Dort werden drei unterschiedliche Bierstile aus den unterschiedlichsten Gläsern verschiedener Hersteller verkostet, um festzustellen, wie unterschiedlich die Aromen durch die verschiedenen Glastypen jeweils zur Geltung kommen. Probieren Sie es selbst aus und machen Sie Ihren vielleicht ersten Schritt in Richtung neuer Bierglaskultur. Auch hier beträgt die Teilnahmegebühr 35 €. Dafür gibt es eine geführte Verkostung durch verschiedene Bierstile und Gläser, einen Imbiss sowie ein Teilnahmezertifikat. Die Anmeldung erfolgt per Mail unter g.sailer@bukanter.com telefonisch unter 08105-277 256.

Am dritten Tag geht es weiter. Ebenfalls von 19:30 Uhr bis 22.30 Uhr werden im La Taqueria am Hauptbahnhof acht Craft-Biere sowie drei mexikanische Spezialitäten vorgestellt. Um welche Biere und Spezialitäten es sich handelt wird im Moment noch nicht verraten. Durch den Abend führt der “Craft Beer Dude” Locke McKenzie. Auch hier beträgt die Teilnahmegebühr 35 € und die Anmeldung ist per Mail unter beer@craftbeerhier.de oder telefonisch unter 0176-56506086 möglich. Die Location finden Sie am Bahnhofplatz 5, 80335 München.

Die Bierinseln

  • “Anstich” der Veranstaltung um 11 Uhr im Tap House München mit einem Pressegespräch mit Schirmherr Steffen Marx, Giesinger Bräu und CRAFTWERK Chef-Braumeister Dr. Stefan Hanke zum Thema “Vom Garagenbrauer zur Institution vs. Großbrauereien entdecken die Vielfalt – Wie sich die Bierlandschaft verändert”
  • Getränkeoase in der Maxvorstadt, Gabelsbergerstraße 54, 80333 München
  • RedHot, Amalienstr. 89 · 80799 München
  • Pachmayr Laden, Theresienstr. 33, München
  • Szenedrinks, Baaderstr. 66 · 80469 München
  • Getränke Walter, Frundsbergstr. 5, München Neuhausen-Nymphenburg
  • Biervana, Hohenzollernstr. 61, 80796 München
  • Ambar Bistro, Tegernseer Landstr. 25, 81541 München-Obergiesing
  • Brauerei im Eiswerk, Ohlmüllerstr. 44 · 81541 München
  • The Keg Bar, Trautenwolfstrasse 1, 80802 München
  • Reed Cafe, Hohenzollernstr. 12 · 80801 München
  • Getränke Elsholtz, Schwindstr. 32 · 80798 München
  • Getränke Haußmann, Aschheimer Straße 11, 85622 Feldkirchen
  • Harry’s Getränkeecke, Ettenhueberstr, München-Laim
  • Glücksbrunnen, Humboldtstr. 25 81543 München
  • Weißes Bräuhaus, Tal 7 · 81673 München
  • M-Wein, Einsteinstrasse 102 · 80675 München

Die Brauereien

Die folgenden Brauereien präsentieren sich auf den Bierinseln. Wo genau wird nicht verraten.

  • Hoppe Bräu
  • Hopfmeister
  • Tilmans
  • Riegele
  • Hanscraft & Co.
  • Brewcifer
  • Crew Republic
  • Braukatz
  • Riedenburger
  • Engel Biermanufaktur
  • Headless Brewing Company
  • Braukraft
  • Stone Brewing
  • Höss
  • Eisenharzer
  • Babo Blue
  • Hopster Hopfenlimo

Und zuguterletzt…

Selbstverständlich gibt es auch in München eine Abschlussparty. Sie findet ab 20:00 Uhr in der Giesinger Brauerei statt.

 

taz.panterbräu

Am 3. Juli wurde das taz.panterbräu, das Bier der taz, der Öffentlichkeit vorgestellt und schon ist es bei mir angekommen (an dieser Stelle vielen Dank an Frau Renner von der taz für das Zusenden). Nach den Worten des Brauers handelt es sich um das rote Lager für das rote Lager. Na ja, warten wir mal ab, wie das Bier so ist. Das Etikett verrät erst einmal nicht viel über das Bier; es beschränkt sich auf die minimal erforderlichen Angaben. Aber OK, kommen wir zum Bier.

In einem satten Rotblond und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber ein feinporiger Schaum mit mittlerer Standzeit. Doch, die Optik ist schon recht gut. Das Bier duftet nach Malz und Hefe, etwas bitter und süß. Offensichtlich wurde nicht nur reichlich ein gutes Malz verbraut, sondern auch einiger Aromahopfen. Der Duft wird durch das Aroma roter Früchte abgerundet. Doch, das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk wird durch die Süße des Zuckers bestimmt, der natürlich im Malz enthalten ist. Schnell macht sich ein leicht bitterer und dabei voller und runder Geschmack im Mund breit. Hier würde ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen, wodurch die Frische des Bieres noch etwas klarer zum Ausdruck kommen würde. Aber das ist meine persönliche Vorliebe. Der Abgang ist überraschend mild, der Geschmack bleibt im Mund aber sehr lange erhalten.

Alles in Allem ein hervorragend komponiertes Bier, etwas für Genießer. Es wäre wirklich schade um dieses rote Lager, wenn es jemand aus der Flasche trinkt und es auf diese Weise einfach in sich hineinschüttet. Ich würde es aber begrüßen, wenn das Bier, soweit es möglich ist, aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt würde. Normalerweise schreibe ich hier ja nicht über Preise, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Das Bier wird im taz-Café für einen überraschend niedrigen Preis angeboten: außer Haus für 2,00 Euro, bei Verzehr im Café für 2,80 Euro. Wo gibt es sonst noch ein Craft-Bier für diesen Preis?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

 

Brauerei:

FlessaBräu
Petersburger Str. 39
10249 Berlin

Exklusiv gebraut für
taz
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

1000 Jahre Bier in Sachsen

Ich habe ja wirklich keine Ahnung, ob es wahr ist, aber der Chronist Thietmar von Merseburg hat berichtet, dass es im Jahr 1015 ein Honigbier auf der Meißner Burg gab. Das für sich allein genommen ist sicher noch keiner Erwähnung an dieser Stelle wert, aber dieses Honigbier wurde nicht nur getrunken, sondern es soll die ganze Stadt vor dem Untergang bewahrt haben.

Unabhängig von dem Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nimmt die Albrechtsburg in Meissen das 1000jährige Jubiläum dieser spektakulären Begebenheit zum Anlass, eine Sonderausstellung aus der Taufe zu heben. In dieser Ausstellung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

  • Selbstverständlich das spektakuläre Ereignis, das den Grund für diese Ausstellung gab
  • Die Geschichte des Bieres in Sachsen
  • Die Welt der Brauereien
  • Die kulturelle Bedeutung des Bieres und Biertrinkens vom Mittelalter bis in die Gegenwart
  • Wer durfte in der Vergangenheit Bier brauen und wo wurde es konsumiert?
  • Gab es bereits die gleichen Biersorten wie heute und in welcher Form wurden sie an den Mann und an die Frau gebracht?
  • Alle diese und viele weitere spannende Fragen rund um das Bier sowie interessante Episoden der sächsischen Braugeschichte werden durch einzigartige Exponate veranschaulicht.

Um diese Ausstellung auf die Beine zu stellen hat sich eine illustre Gesellschaft zusammengefunden, die aus dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, dem Zweckverband Kulturraum Meißen, dem Sächsischen Brauerbund e. V., der Stadt Meißen und dem Gewerbeverein Meißen e. V. besteht. Da sollte doch wohl etwas Vernünftiges entstanden sein. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Ausstellung doch nicht gar so berauschen sein sollte, ist die Stadt Meissen schon für sich einen Besuch wert. Wenn Sie sich also auf den Weg nach Sachsen machen um diese Ausstellung zu sehen, können Sie auf keinen Fall etwas verkehrt machen.

Hier noch einige Informationen, die den geneigten Besucher sicher interessieren: Die Ausstellung ist seit dem 24. April bis zum 1. November täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 6,00, ermäßigt € 4,00. Außerdem gibt es noch eine Familienkarte für € 14,00 und die Führung kostet € 3,00. Das Kombiticket, mit dem Sie auch die Dauerausstellung besuchen können, kostet € 8,00, ermäßigt € 4,00 und für die Familie €18,00.

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, Meissen und die Sonderausstellung zu besuchen, sollten Sie sich bei Ihrer Planung auch die Seite http://www.albrechtsburg-meissen.de/de/veranstaltungen/ ansehen. Es gibt zu der Ausstellung auch ein Rahmenprogramm, das aus Führungen, Vorträgen und Bierseminaren mit Verkostungen besteht. Außerdem sind verschiedene Veranstaltungen und Konzerte auf dem Burghof geplant.

Während der Recherche für diesen Beitrag bin ich auf ein Bild gestoßen, das ich aus Gründen des Urheberrechts hier nicht wiederholen möchte, wenn Sie dem Link folgen, werden Sie es aber sicher auch selbst entdecken. Interessanter finde ich aber die Bildunterschrift. Sie lautet: “150 Jahre VEB Felsenkellerbrauerei Meißen”. Da bin ich doch etwas verwundert. Ich war bislang immer der Meinung, dass “VEB” für “Vaters ehemaliger Betrieb” oder auch für “Volkseigener Betrieb” (die Definition ändert sich, je nachdem, wen ich frage) steht bzw. stand. Nach meiner Kenntnis wurde diese Rechtsform erst nach 1945 aus der Taufe gehoben und bereits ungefähr im Jahr 1990 entweder privatisiert oder abgewickelt. Wie passen in diesen Zeitraum 150 Jahre? Kann mich unwissenden Westler eventuell mal jemand aufklären?

Altenauer Edelpils

Um es vorweg zu sagen: Dieses Pils ist etwas ganz besonderes. Es ist kein Pils wie jedes andere. Das Bier hat eine sehr schön goldgelbe Farbe und nach dem Einschenken sehen wir einen feinporigen Schaum, der allerdings auch einige große Blasen enthält, was dem optischen Eindruck nicht wirklich zuträglich ist.

Ein erster Schluck zeigt, dass sich das Altenauer Edelpils nicht mit den Massenprodukten aus der Getränkeindustrie vergleichbar ist. Der intensive herbe Geschmack ist deutlich bitter, ein Bier mit Charakter. Bei der Intensität des Geschmacks ist es erstaunlich, dass dieses Bier nur 5 % Alkohol hat. Andere Biere, die so intensiv schmecken, enthalten erheblich mehr Alkohol. Die Fülle der Aromen ist beeindruckend.

Alles in Allem ein Pils, das es nicht verdient hat, einfach gedankenlos heruntergekippt zu werden. Dieses Bier sollte aufmerksam getrunken und genossen werden, genau wie ein guter Rotwein.

Dass das Bier keinen Hopfenextrakt enthält, sondern ausschließlich Hopfen, zeigt, dass es sich nicht um ein Industrieprodukt handelt, sondern dass der Braumeister wirklich sein Handwerk verstehen muss. Durch die Verwendung von Hopfen, der nicht durch die industrielle Standardisierung gegangen ist, entstehen Biere, die jeweils einmalig sind.

 Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Altenauer Brauerei
38707 Altenau im Oberharz
http://www.altenauer-brauerei.de

Franziskaner Weißbier alkoholfrei

Nehmen wir uns mal wieder einem alkoholfreien Weizenbier an. Eigentlich stehe ich einem alkoholfreien Weißbier eher skeptisch gegenüber, da diese Biere meist eher flach schmecken und beim Entfernen des Alkohols auch der typische Weizencharakter verlorengeht. Wie die anderen Weizenbiere aus dieser Brauerei ist auch das alkoholfreie Weizen leicht trüb, es zeigt einen schönen dichten und gleichmäßigen feinporigen Schaum, der nicht allzu standfest ist, was aber bei alkoholfreien Bieren nicht anders zu erwarten war. An der Nase ist das Bier zunächst unscheinbar. Der Antrunk ist leicht süßlich; aber leider recht dünn. Langsam entwickelt sich auf der Zunge aber der Geschmack, der dieses Bier zu den besten seiner Art macht. Lt. Etikett auf der Rückseite der Flasche ist das Bier isotonisch. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber auf jeden Fall ist es ein erfrischendes Getränk an heißen Tagen oder nach körperlicher Anstrengung.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hefe, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Spaten-Franziskanerbräu GmbH
80335 München
https://www.franziskaner-weissbier.de/

Biershop Bayern

Konrad 11°

Tschechisches Bier ist meist etwas Besonderes. Aus Tschechien kommen aber nicht nur die bekannten Marken wie das Pilsener Urquell. Es gibt auch viele kleinere und mittlere Brauereien, die mit viel Erfolg ausdrucksstarke Biere mit viel Charakter herstellen. Dazu gehört auch die Brauerei aus dem nordböhmischen Liberec, auf Deutsch Reichenberg, aus der das Konrad 11° stammt.

Im Glas macht das sehr dunkle Bier schon mal einen guten Eindruck. Leider fällt der Schaum recht mager aus und er ist auch nicht wirklich feinporig. Das Bier duftet deutlich nach Malz, zusammen mit dem Malzduft freue ich mich auf den ersten Schluck. Der allererste Eindruck ist etwas dünn, aber dann kommt der Geschmack mit Macht. Karamell und Röstmalz bestimmen den Geschmack. Dazu eine gewisse Spritzigkeit, die richtig Spaß macht. Halt ein Schwarzbier aus böhmischer Herstellung, wie ich es erwartet habe. Der lange Abgang zeichnet sich durch eine gewisse Süße zusammen mit Aromen von Röstmalz aus. Es handelt sich um ein wirklich gutes Schwarzbier, auch wenn ich durchaus glaube, dass noch etwas Luft nach oben sein dürfte.

 

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Maltosesirup

 

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol

Brauerei

Pivovar Vratislavice
Pivovarská 164
463 11 Liberec 30
Tschechien
http://www.pivo-konrad.cz/

Einbecker Dunkel

Nein, diesmal erwähne ich nicht, dass dieses Bier aus Einbeck in der typischen Flasche der Brauerei geliefert wird und daher im Regal nicht zu übersehen ist. Stattdessen beginne ich gleich damit, es einzuschenken.

Wow, was für ein Bier. Tief dunkelrot, fast schwarz ist es im Glas, zusammen mit einer Krone, die eventuell etwas größer ausfallen könnte. Der Duft wird durch feine Röstmalznoten dominiert.

Der Geschmack ist kräftig und gefällig. Das Malz schmeckt deutlich durch, das Bier ist trotzdem nicht zu süß, aber sehr schön süffig und mit Charakter. Ein schönes Bier für lange Winterabende.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Riedenburger Festbier

Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Zeit also, ein bayrisches Festbier zu testen. Für Saisonbiere wie dieses zu Weihnachten haben die Brauereien meist spezielle Rezepte, um so ein ganz besonderes Bier zu brauen. Das Riedenburger Festbier ist ein Biobier, nicht nach den Biorichtlinien der EU, die sich lediglich um die Rückstandfreiheit kümmern, sondern es handelt sich um ein “richtiges” Biobier nach den Bioland-Richtlinien, also ein wirklich nachhaltiges Getränk.

Rohstoffe aus echtem biologischem Landbau sind in der Regel deutlich teurer als solche aus konventionellem Anbau. Häufig können die Mehrkosten nicht vollständig an die Konsumenten weitergegeben werden. Wir können also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass bei Verarbeitern, die die teureren Rohstoffe verwenden, noch so einiges an Idealismus vorhanden ist. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass diese Brauer auch mehr Sorgfalt beim sachgemäßen Umgang mit den Rohstoffen walten lassen. Dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an dieses Bier. Zeit also, das erste Glas einzuschenken.

Ein schön klares Bier in der Farbe dunklen Bernsteins fließt in das Glas, gekrönt von einem elfenbeinfarbenen Schaum, der aber leider sehr schnell in sich zusammenfällt. Schade, ich hätte mir mehr Standfestigkeit gewünscht. Aber der Duft – intensiv nach geröstetem Malz, süßlich mit Zitrusfrüchten gemischt. Schon das Schnuppern an diesem Bier ist ein echtes Erlebnis.

Der Antrunk ist leicht hopfig und zeigt etwas Malz. Dazu eine erfrischende leichte Säure. Es ist nicht wirklich süffig, so dass es sich nicht einfach herunterschütten lässt, sondern es ist ein Bier, bei dem wir jeden einzelnen Schluck bewusst genießen sollten. Nach einem kurzen Verbleib im Mund kommt auch der Geschmack der fünfeinhalb Volumenprozent Alkohol zum Tragen, ohne dabei unangenehm zu werden. Im Abgang kommt anschließend der Hopfen zum Tragen. Der Geschmack bleibt recht lange im Mund erhalten.

Dieses Bier erfüllt meine Anforderungen an ein Saisonbier mit Rohstoffen aus biologischem Anbau in vollem Umfang. Ich würde mir lediglich etwas mehr der sehr schön feinperligen Kohlensäure wünschen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Mit Ausnahme des Wassers stammen alle Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

Warsteiner Weihnacht

Jetzt teste ich einmal das (lt. Rückenetikett) Feierabendbier des Weihnachtsmanns. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass auch Warsteiner ein Saisonbier auf den Markt bringt. Bislang kannte ich die Privatbrauerei aus Warstein im Sauerland eigentlich nur von ihrem Pils, das durchaus gut schmeckt, aber als einziges Bier einer Brauerei im Getränkemarkt doch etwas eintönig ist. Aber wenn das Pils schon gut ist, kann ich auch beim Weihnachtsbier einige Vorschusslorbeeren voraussetzen.

Zumindest optisch macht das Bier einen richtig guten Eindruck: Bernsteinfarben mit einem schönen elfenbeinfarbenen Schaum. Leider fällt er relativ schnell zusammen. Der Duft enthält Hopfen und eine deutliche Schokoladennote. Nun ist es an der Zeit, einmal zu probieren, wie sich das Bier auf der Zunge macht.

Im Antrunk ist von der Schokoladennote des Dufts nichts mehr festzustellen. Auf der Zunge kommt eher eine Note Karamell an. Dazu die leichte Süße des Gerstenmalz, die sich aber angemessen im Hintergrund hält. Wenn sich das Bier im Mund erwärmt, kommt auch der Geschmack des Hopfens zum Vorschein, der dann im Abgang stärker wird und auch nach dem Schlucken lang anhält.

Ganz ehrlich gesagt hat mir das Bier erst ab dem zweiten Schluck wirklich geschmeckt. Aber von da an wird es mit jedem Schluck besser. Nichts für die gesamte Adventszeit, aber ab und an mal ist es das Bier wirklich wert, getrunken zu werden.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

 

Brauerei:

Warsteiner Brauerei
Haus Craner KG
59564 Warstein
www.warsteiner.de

Sebaldus Weizen Dunkles Hefe

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir – das dunkle Weizen von Sebaldus, benannt nach dem Schutzpatron von Nürnberg. Zu diesem Namen passt auch das historisch gestaltete Etikett. Aber nicht nur die Herkunft aus Franken macht Lust auf das Bier, auch ein Blick auf das Rückenetikett der Flasche steigert die Vorfreude auf das Bier. Dieses Bier enthält keinen Hopfenextrakt, sondern nur Hopfen. Da können wir davon ausgehen, dass es sich um ein handwerklich hergestelltes Bier handelt, da sich beim Hopfen jede Charge von den anderen unterscheidet, ganz im Gegensatz zum standardisierten Hopfenextrakt. Mal sehen, ob das Bier diesen Erwartungen gerecht wird.

Dunkel, kupferfarben und trüb ist das Bier im Glas, gekrönt von einer hellen gelblichen Schaumkrone, genau wie es von einem dunklen Weizenbier erwarte. Der Duft wird von der Hefe bestimmt, die durch Noten nach Banane und Zitrusfrüchten unterstützt wird. Eigentlich hätte ich bei einem dunklen Weizenbier auch den Duft von Röstmalz erwartet, der aber hier nicht durchkommt. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich einen leichten Schnupfen habe.

Der Antrunk scheint im ersten Moment etwas enttäuschend. Mir fehlt etwas die typische Süße des Röstmalzes. Aber schnell breitet sich eine feine Säure aus, die zusammen mit dem Geschmack des Röstmalzes und der feinen Kohlensäure die anfängliche Enttäuschung in Begeisterung umschlagen lässt. Langsam kommt noch etwas Bitteres dazu, sehr angenehm. Im Abgang bestimmen die Bitterstoffe den Geschmack, der auch nach dem Schlucken noch einige Zeit erhalten bleibt.

Insgesamt hinterlässt das dunkle Sebaldus Weizen bei mir einen sehr guten Eindruck. Es handelt sich um ein süffiges Bier mit viel Charakter, das ich meinen Gästen gerne anbiete.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Röstmalzbier, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Tucher Traditionsbrauerei
90409 Nürnberg