Das Bierbrauen hat im Allgäu eine sehr lange Tradition. Von dort kommt das helle Export, das jetzt vor mir steht.
Ziemlich hell goldfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist vergleichsweise klein und sie fällt auch ziemlich schnell in sich zusammen. An der Optik könnte die Brauerei in Sonthofen noch etwas optimieren.
Das Aroma ist malzig mit würzigen Hopfennoten. Das gefällt mir schon besser, denn genau so erwarte ich ein Export.
Der Antrunk offenbart eine leichte Süße und die Kohlensäure ist recht großzügig dosiert. Dadurch wird das Bier spritzig und frisch. Auf der Zunge entwickelt sich ein passendes Bitter, wobei das Bier überraschend schlank bleibt. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, aber es klingt nur relativ kurz nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.
Stammwürze:
12,5° Plato
Bittereinheiten:
21 IBU
Brauerei:
Ürivatbrauerei Höss GmbH & Co. KG
Grüntenstraße 7
D-87527 Sonthofen
https://hirschbraeu.de/
Braxx ist eine holländische Brauerei, die in Amsterdam an der malerischen Keizersgracht im Zentrum beheimatet ist. Sie ist im April 2018 mit drei alkoholfreien Bieren auf den Plan getreten, darunter auch dieses Porter. Ganz nebenbei bemerkt sind alle Biere aus dieser Brauerei alkoholfrei. Wenn eine Brauerei sich vollständig auf alkoholfreie Biere stützt, muss sie schon ein gutes Produkt anzubieten haben. Viele alkoholfreie Biere haben sowohl beim Geschmack als auch beim Mundgefühl Probleme. Es fehlt der Geschmacksträger Alkohol und das Wasser im Bier fühlt sich im Mund auch einfach anders an als Alkohol. Mal sehen, wie die Amsterdamer das in den Griff bekommen haben.
Wieder einmal will ich jetzt ein Bier aus Belgien verkosten, das Lidl im Rahmen einer Sonderaktion nach Deutschland gebracht hat. In Belgien in das Archivist Hell als Archivist Blond im Handel erhältlich. Aber da Lidl dem Bier ein rein deutsches Etikett spendiert hat, wurde auch gleich der Bierstil mit übersetzt.
Gräg, das klingt nach schon nach dem hohen Norden. Und tatsächlich – Gräg ist ein saures IPA, das wie viele der Biere von Joachim und Dominik mit der norwegischen Hefeart Kveik vergoren wurde. Um das Mundgefühl noch etwas luxuriöser zu machen, kamen bei Gräg zudem Milchsäurebakterien zum Einsatz. Diese sollen dem Bier eine herrlich samtige Konsistenz verleihen und dem Geschmack einen schönen Säurekick geben.
Boondoggle ist ein Begriff, der aus den USA stammt und erstmals in den 1920er Jahren verwendet wurde. Seine Bedeutung war ursprünglich „Arbeit von geringem Wert“, er wurde aber von der Brauerei in „fröhlich“ oder „jede Ausrede für ein Pint“ umgedeutet.
Im Jahr 1948 gründete der Großvater von Andreas Buschbeck eine Limonadenfabrik. Heute arbeitet Andreas in Algermissen, nahe Hildesheim, als Gypsy-Brauer. Seine drei Biere werden bei Rother-Bräu in der Rhön gebraut. Eines der Biere ist alkoholfrei, das alkoholfreie Sommerweizen, das jetzt vor mir steht. Andreas beschreibt es auf seiner Webseite als „ein naturtrübes, obergäriges und leckeres alkoholfreies Weissbier. Handwerklich gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot mit Ökoweizen- und Ökogerstenmalz und ökologisch angebautem Hopfen. Wunderbar erfrischend, isotonisch und kalorienreduziert.“ Mal sehen, ob das Bier dieser Beschreibung gerecht werden kann.
Brunehaut ist eine Gemeinde in der Provinz Hennegau im wallonischen Teil Belgiens und grenzt im Süden an Frankreich. Von dort kommt das Bier, das jetzt vor mir steht. Es hat zwei Besonderheiten: es wurde aus biologischen Rohstoffen hergestellt und es ist glutenfrei.
Nun ist es bereits etwas mehr als zwei Jahre her, dass die Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle dem Schwarzen Abt die Schwarze Äbtin zur Seite gestellt hat (ich konnte bis heute nicht herausfinden, ob die „Äbtin“ statt der orthografisch korrekten „Äbtissin“ ein Irrtum oder ein bewusster Gag ist). Nun ist das leichte Schwarzbier mit seinen 1,9 Volumenprozent Alkohol endlich zu mir gekommen und wartet auf seine (oder ihre) Verkostung.

Das Steenbrugge Dubbel Bruin ist ein Abteibier aus Brügge, das mit Grut gebraut wurde. Früher stellte jede Stadt ihr eigenes Grut her, das die Brauer im Kräuter- und Gewürzladen, dem „Gruuthus“, der jeweiligen Stadt kaufen mussten, eine sehr frühe Form der Biersteuer. Immerhin hatte dieses Vorgehen den Vorteil, dass jede Stadt über ein Bier mit einem eigenen Charakter verfügte. Heute ist das Bierbrauen mit Grut in Deutschland selten, in Belgien erfreut es sich aber wieder wachsender Beliebtheit.
Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt, sondern auch im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert. Im Jahr 1748 wurden in Bremen noch 35 Brauereien gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen wiedereröffnet. Von dort steht jetzt das Keller Pils vor mir und wartet auf seine Verkostung.