Archiv der Kategorie: Biertest

Joup

Nur etwa zehn Kilometer von Aachen entfernt liegt Hombourg, im äußersten Zipfel der Wallonie an der Grenze zu Flandern und nicht weit von den Niederlanden. Dort hat Benoit Johnen seine Brauerei, aus der das Joup stammt, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet. Es ist eines von acht Bieren, die in der Brauerei Grain Dorde entstehen.

Kastanienbraun und hefetrüb zeigt sich Joup im Glas. Die beige Schaumkrone ist gemischtporig, bleibt aber recht lange erhalten

Das Aroma ist süß, fast sirupartig mit Düften nach Rosinen. Auch der Alkohol kommt durch. Dazu kommen mit einigen Röststoffe leichte Kaffeearomen.

Wie erwartet ist auch der Antrunk süß, was aber durch die reichlich dosierte Kohlensäure nicht unangenehm wird. Auf der Zunge kommt zu Süße eine leichte Säure. Die Fruchtigkeit bleibt diskret im Hintergrund und vor allem fehlen mir die Bitterstoffe, die so gut wie nicht vorhanden sind. Deshalb fällt auch der Abgang recht schlank aus, auch dort gibt es kein Bitter und auch ein Nachklang fehlt mir.

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Farbe:

47 EBC

Brauerei:

Grain Dorge
rue Laschet 3
4852 Hombourg
www.grain-dorge.com

Himburgs Bavarian Dry Hop Lager

Alexander Himburg ist einer der Pioniere der deutschen Craft-Bierszene. Ich habe ihn in der Bierakademie in Bochum einmal persönlich kennenlernen können. Er ist so sympathisch wie seine Biere gut sind. Jetzt steht das Bavarian Dry Hop Lager vor mir, ein naturtrübes Lagerbier, das verspricht, mit einer ordentlichen Ladung frischer Hopfenaromen und einer feinen Zitrusnote daherzukommen. Alexander verspricht, dass es frisch wie ein Pils ist und einen leichten Malzkörper wie ein Helles hat. Mal sehen, ob er dieses Versprechen einhalten kann.

Hell goldfarben mit nur leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Der feinporige Schaum ist recht gering, bleibt aber lange erhalten. Bereits während des Einschenkens steigt mir ein fruchtiges Aroma nach Zitrusfrüchten in die Nase.

Aber das ist erst der Anfang. Beim weiteren Schnüffeln stelle ich noch Aromen von Mango, Orange und Zitronenschale fest. Der Duft nach Malz bleibt diskret im Hintergrund und unterstützt die Aromen des Hopfens.

Zunächst erscheint das Bier recht trocken, dabei spritzig und frisch. Auf der Zunge breitet sich eine angenehme Fruchtigkeit aus, die die Aromen widerspiegelt. Dazu kommen jetzt eine leichte Malzsüße sowie ein geringes Bitter, die für ein rundes Mundgefühl sorgen. Der Abgang ist trocken und mild mit einem leichten Bitter, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner-Karamell, Sauermalz), Hopfen (Citra, Simcoe, Perle, Hallertauer Mittelfrüh, Herbrucker, Smaragd), Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Himburgs Braukunstkeller GmbH
Alexander Himburg
Ehrengutstraße 27
80469 München
www.himburgs.com

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Leute Bokbier

Nun steht ein Bier aus Entvelde im östlichen Teil von Flandern vor mir. Das Etikett erfordert einige Erklärungen, denn es lädt zu einigen Missverständnissen geradezu ein. Zunächst einmal handelt es sich nicht um ein Bockbier. Der Name könnte zwar darauf hinweisen, aber er bezieht sich nicht auf den Bierstil, sondern auf den im Etikett abgebildeten Ziegenbock. Das Bokbier ist ein Belgian Strong Ale, es könnte sich auch um ein Strong Dark Ale handeln. Und dann steht da noch etwas von „Anno 1927“. In diesem Jahr wurde erstmals ein Bier mit dem Namen Leute Bokbier gebraut. Es hat aber mit dem heutigen Bier gleichen Namens nichts gemeinsam. 1927 wurde unter diesem Namen ein Lagerbier gebraut, das aber nicht sonderlich gut angenommen wurde, weshalb die Produktion nach einigen Namen eingestellt wurde. Erst seit 1997 gibt es wieder ein Bier dieses Namens. Und genau dieses Bier möchte ich jetzt verkosten.

Dunkel kastanienbraun mit einer ordentlichen feinporigen hellbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone bleibt recht lange erhalten, so dass die Optik schon mal keinen Anlass für Kritik gibt.

Das Aroma ist malzbetont, fast sirupartig. Düfte nach Trockenfrüchten mischen sich mit Sauerkirscharomen und dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber gut zur reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge erscheint das Bier zunächst sehr röststofflastig, aber dann spiegeln sich die Aromen auf der Zunge wider. Dabei wirkt das Bier erstaunlich frisch. Das Mundgefühl ist vollmundig und rund. Im Abgang kommt zunächst die Schokolade in den Vordergrund bevor ein leichtes freundliches Bitter lange nachklingt.

Zu einem gebratenen Steak oder auch zu Wildgerichten ist dieses Bier ein guter Begleiter.

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij van Steenberge
Lindenplaan 25
9940 Ertvelde
Belgien
www.vansteenberge.com

Schlappeseppel Weißbier Dunkel

„Man schreibt das Jahr 1631. König Gustav Adolf von Schweden nimmt Aschaffenburg ein. Während im Schloss Johannisburg Vorbereitungen für die königliche Hofhaltung getroffen werden, muss man feststellen: In den Fässern ist kein einziger Tropfen Bier. Mitten im 30-jährigen Krieg sind auch die letzten Quellen versiegt. Rasch ist ein Heermann gefunden, der die Kunst des Brauens versteht. Von höchster Stelle erhält er die Order, für seine Majestät Bier zu brauen. Soldat Lögler, wegen seines lahmen Fußes »der schlappe Seppel« genannt, löst seine Aufgabe meisterhaft.

Dies war die Geburtsstunde des Schlappeseppel, einer Traditionsgaststätte, die sich diesem Erbe verpflichtet fühlt.“

So beschreibt die Brauerei Schlappeseppel ihre Anfänge. Was daraus geworden ist steht jetzt vor mir, ein dunkles Weißbier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.

Braun und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist stiltypisch sehr voluminös und bleibt auch sehr lange erhalten. Die Kohlensäure ist sichtbar sehr aktiv, was mir gut gefällt, denn gerade die Kohlensäure sorgt für die Frische, beim Weizenbier noch mehr als bei anderen Bieren.

Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, begleitet von Aromen nach Banane und Nelke. Damit haut mich das Aroma nicht unbedingt vom Sessel, aber es erfüllt alle Erwartungen, die ich an ein dunkles Weizenbier stelle.

Der erste Schluck überrascht durch eine Frische, wie ich sie bei einem dunklen Weizenbier nicht unbedingt erwartet hätte. Dabei ist das Bier vom ersten Moment an vollmundig. Auf der Zunge kommt noch eine leichte fruchtige Säure dazu, so dass ein volles und samtiges Mundgefühl entsteht. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, klingt aber leider nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

53 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Schlappeseppel GmbH
Aschaffenburger Str. 3-5
63762 Grossostheim
www.schlappeseppel.de

Houblon Chouffe

Die Brauerei nennt den Bierstil des Houblon Chouffe „Triple IPA“ Tatsächlich ist es ein Crossover-Bier, genauer gesagt eine belgische Interpretation des aus England stammenden India Pale Ale (IPA). Diesen Bieren wurde der Überlieferung nach zusätzlicher Hopfen zugesetzt, um sicherzustellen, dass das Bier die lange Seereise nach Indien überlebte – daher der Name. Und in letzter Zeit ist der IPA-Stil in den Vereinigten Staaten, wo Bierliebhaber auf den Geschmack der bitteren Seite der Dinge aus sind, in aller Munde.

Die Brasserie d’Achouffe war eine der ersten belgischen Brauereien, die das Potenzial erkannte und 2006 ihre eigene IPA ins Leben rief. Sie verwendete dafür sogar amerikanischen Hopfen. Das Ergebnis, das Houblon Chouffe, ist dreimal so bitter wie das La Chouffe. Ich vermute, es handelt sich um ein Bier, das nicht erst um den heißen Brei herumredet, wenn es um die Intensität des Hopfens geht. Dann will ich doch mal feststellen, ob meine Erwartungen erfüllt werden.

Golden und hefetrüb ist das Houblon Chouffe mit einer voluminösen Feinporigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist an diesem Bier schon mal nichts zu verbessern.

Kräftige Hopfenaromen steigen mir in die Nase. Ich rieche Zitrusfrüchte und Ananas, dazu Biskuit und Vanille. Nicht zu vergessen die Aromen, die von der brauereieigenen Hefe stammten. Das Aroma ist sehr vielversprechend, auch wenn es nicht so kräftig ist wie bei vielen anderen IPAs.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur reichlich dosierten feinperligen Kohlensäure passt. Anfangs ist das Bier erstaunlich malzbetont, bevor sich eine diskrete Fruchtigkeit entwickelt, die in ein kräftiges Bitter übergeht. Dabei ist das Mundgefühl voll und rund. Im Abgang wird das Bier trockener, das Bitter schwächer und es klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Tomahawk, Amarillo, Saaz), Hefe, Invertzucker

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Bittereinheiten:

47 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

Temperatur: 6 – 10 °Celsius

Brauerei:

Brasserie d Achouffe
Achouffe 32
6666 Wibrin-Achouffe
Belgien
www.achouffe.be

Snorkelers Sea Salt IPA

Die Rügener Insel-Brauerei ist mit vier alkoholfreien Bieren auf dem Markt. Jetzt steht das Snorkeler`s Sea Salt vor mir. Markus Berberich (Brauereigründer) und Frank Lucas (Braumeister) versprechen, mit Hilfe einer neuen Braumethode, die sie in einjähriger intensiver Entwicklungszeit erschaffen haben, ein Bier mit einem ausgereiften Zusammenspiel aller Komponenten einen unglaublichen Geschmack erzeugt zu haben. Gebraut wird in Rambin ausschließlich mit Naturhopfen.

Bei unter 35 ° C ist die neuartige Frische-Destillation ein ungemein schonendes Verfahren, um den typischen Geschmack des Bieres zu erhalten. Bedeutende Duftnoten sollen geschützt werden und als Ergebnis erwartet uns dann ein alkoholfreies Craft Bier mit einem natürlichen Mundgefühl wie man es von einem Bier erwartet und einem wahrlich umwerfenden Geschmack. Die sorteneigene Kohlensäure wird während der Gärung von der Brauerei aufgefangen und dann später dem alkoholfreien Bier wieder zurückgeführt. Für die alkoholfreien Craft Biere der Rügener Insel-Brauerei bedeutet das ein natürliches Bieraroma und den für diesen Bierstil typischen Charakter. Nach dem Abfüllen reifen die alkoholfreien Biere nach der traditionellen Methode. Diese Flaschenreifung mit allen seinen Besonderheiten garantiert die Sauerstofffreiheit der Flaschen und ist dank der Verbindung mit dem Naturpapier als Lichtschutz ausschlaggebend für eine besonders lange Frische. Das Snorkeler?s Sea Salt ist ein alkoholfreies IPA, welches mit Meersalz gebraut wurde. Jetzt steht es endlich vor mir, damit ich es verkosten kann.

Bernsteinfarben läuft das Bier ins Glas. Die leicht überdurchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sich dabei bildet, bleibt sehr lange erhalten. Damit sticht das Snorkelers Sea Salt IPA schon mal aus der Masse der alkoholfreien Biere heraus, bei denen der Schaum eher knapp ausfällt.

Das Aroma ist fruchtig-herb. Neben Zitrusfrüchten und süßen Südfrüchten steigen mir aber auch einige herb-bittere Noten in die Nase. Damit erinnert das Bier deutlich an seine norddeutsche Heimat.

Der Antrunk ist überraschend trocken, die feinperlige Kohlensäure ist schmeichelt sanft meiner Zunge. Auf der Zunge spiegeln sich die die Aromen wider, dazu kommt der leichte Geschmack des Salzes. Nicht zu stark, aber die 0,7 Gramm Salz pro Liter sind durchaus schmeckbar. Der Abgang ist trocken und norddeutsch-herb und er klingt sehr lange nach

Während viele andere alkoholfreie Biere eher lasch schmecken, bringt das Snorkelers Sea Salt IPA den vollen Geschmack mit, sodass der Alkohol mir nicht fehlt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Naturhopfen, Hefe, Meersalz

Alkoholgehalt:

<0,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 8° Celsius

Brauerei:

Rügener Insel-Brauerei
Hauptstraße 2c
18573 Rambin/Rügen
www.insel-brauerei.de

Martin’s Pale Ale

John Martin S.A. ist ein Familienunternehmen, das in mehreren Ländern tätig ist. Die Muttergesellschaft hat ihren Hauptsitz im wallonischen Genval, Belgien, aber auch in Frankreich, Italien und Spanien bestehen Tochtergesellschaften.

Die Unternehmensgruppe zeichnet sich nach eigenen Angaben durch eine ausgeprägte Unternehmenskultur aus. Dazu gehören soziale und ökologische Verantwortung sowie ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Mitarbeiter. Zumindest auf der Website des Unternehmens wird darauf viel Wert gelegt und ich hoffe, dass es in der Realität nicht anders ist. Aber kommen wir nun zum Bier.

Bernsteinfarben und mit vergleichsweise wenig Hefe fließt das Bier ins Glas. Dafür entwickelt es dabei aber sehr viel feinporigen Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Biskuit und Karamell sowie einige fruchtige Noten steigen mir in die Nase.

Dass der erste Eindruck eine geringe Süße vermittelt gefällt mir. Als weniger angenehm empfinde ich es aber, dass das Bier fast keine Kohlensäure enthält und so beinahe abgestanden wirkt. Auf der Zunge ist keine Fruchtigkeit und kaum Bitter festzustellen; der Geschmack des Alkohols steht jetzt im Mittelpunkt. Das ändert sich auch im Abgang nicht – kaum bitter, Alkoholgeschmack im Vordergrund. Der Nachklang ist durchschnittlich lang.

Selten war ich von einem Bier aus Belgien so enttäuscht wie von diesem.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Mais, geröstete GERSTE, Hopfen, Antioxidationsmittel E300 (Ascorbinsäure)

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

John Martin s.a
rue du cerf 191
1332 Genval
Belgien
www.anthonymartin.be

Ostfriesen-Bräu Landbier Dunkel

Mitten im Herzen Ostfrieslands liegt das Bierdorf Bagband, das zur Gemeinde Rhauderfehn gehört. Von dort kammt das Landbier Dunkel, das bereits zweimal beim European Beer Star mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Im April 1999 öffnete in der ehemaligen Molkerei in Bagband die Brauerei Ostfriesen Bräu, zusammen mit einem Brauereimuseum und einer Brauereigaststätte.

Dunkel mahagonifarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist recht klein, bleibt aber lange erhalten.

Das Aroma nach Schokolade steigt mir in die Nase, auch der Alkohol findet sich im Duft dieses Bieres wieder.

Der erste Schluck offenbart eine überraschende Süße, die aber durch die passende Dosierung der feinperligen Kohlensäure gut ausgeglichen wird. Auf der Zunge steht der Geschmack dunkler Schokolade im Vordergrund. Ich würde mir eine etwas kräftigere Hopfung wünschen, denn das Bitter ist doch sehr zurückhaltend vertreten. Obwohl das Bier einen recht schlanken Eindruck macht, wirkt es vollmundig und süffig. Auch der Abgang ist sehr mild und fast ohne Bitterstoffe, während die Süße weiterhin präsent bleibt.

Das dunkle Landbier aus Ostfriesland ist an warmen Sommerabenden ein guter Durstlöscher.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Ostfriesen Bräu
Voerstad 8
26629 Großefehn
www.ostfriesenbraeu.de

Espiga Porter

Espiga ist das spanische Wort für Ähre und der Name einer Brauerei, die einem Herzensprojekt entsprungen ist. Die zwei ehemaligen Biologen Teresa und Arnau fühlten sich dazu berufen, etwas ganz Außergewöhnliches zu erschaffen: Ein Bier, das Seele hat. Sie wollten ein Bier kreieren, das gleich eines Menschen mit Persönlichkeit, Charakter, Ecken und Kanten Lebendigkeit und ein klares Statement ausstrahlt. Besonderen Fokus legen die Gründer von Espiga auf die hohe Qualität ihrer Rohstoffe und deren schonende Verarbeitung. Nur so entsteht ein Produkt, das ihren eigenen Ansprüchen genügt. Ganz klar sprechen sie sich gegen den Vorgang des Pasteurisierens aus – zu viel der ursprünglichen Lebendigkeit ginge dabei verloren. Espiga legt viel Wert auf eine transparente Produktion und erklärt dem interessierten Bierliebhaber mit verständlichen Grafiken auf ihrer Website den Prozess des Brauens. Jetzt steht auf jeden Fall das Porter vor mir, das ich jetzt öffnen werde.

Blickdicht schwarz ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine hellbraune und gemischtporige Schaumkrone, die erstaunlich lange erhalten bleibt.

Düfte nach dunkler Schokolade steigen mir in die Nase, unterstützt durch eine Süße und Säure, die an Trockenfrüchte erinnern.

Der Antrunk ist weniger süß als erwartet und auch die Kohlensäure ist eher knapp dosiert. Auf der Zunge wird das Bier trockener und es kommen deutliche Mokka- und Schokoladennoten zum Vorschein. Dabei ist das Bier recht vollmundig. Im Abgang werden die Röststoffe kräftiger, so dass das Bier fast wie angebrannt schmeckt.

So ganz allein kann mich das Espigna Porter nicht begeistern, aber zusammen mit einer Creme Brûlée oder einem Marzipansoufflee bildet dieses Bier eine Kombination, von der sowohl das Bier als auch die Nachspeise profitieren können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5 % Vol.

Brauerei:

Companyia Artesana Maians S.L.
c/Malet 12, nau nº3
08791 Sant Llorenç d’Hortons Alt Penedès – Barcelona
www.espiga.cat

Brauhaus Wiesen Frühlingsbock

In Unterfranken im Landkreis Aschaffenburg liegt die Gemeinde Wiesen, aus der der Frühlingsbock stammt, der jetzt vor mir steht. Bei Meiningers Craft Beer Award 2018 wurde dieses Bockbier mit der Silbermedaille ausgezeichnet, zwei Jahre vorher sogar mit Gold. Da kann ich mich wohl mit Fug und Recht auf ein richtig gutes Bier freuen.

Intensiv goldfarben mit einem leichten Rotstich präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nur klein und sie löst sich auch schnell auf.

Das Aroma ist malzbetont und wird durch den Duft nach Karamell dominiert. Dazu kommen fruchtige Noten mit den Düften roter Früchte.

Bei der ersten Berührung der Zunge überrascht mich das Bier durch eine für ein Maibock geringen Süße. Die stiltypische Süße entwickelt sich erst auf der Zunge, wobei der Hopfen diskret im Hintergrund bleibt. Das Mundgefühl ist voll, obwohl mir das Aroma der Früchte, das ich in der Nase festgestellt habe, jetzt doch etwas fehlt. Die 7,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet. Sie unterstützen den Geschmack dieses Bieres ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Der Abgang ist mild und malzbetont und er klingt durchschnittlich nach.

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

17,5 %

Brauerei:

Bürgerliches Brauhaus Wiesen
Christof Hartmann Gmbh & Co. KG
Hauptstraße 97
63831 Wiesen
www.brauhaus-wiesen.de

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