Weyerbacher Tiny

Die Weyerbacher Brewery wurde 1995 in Easton, Pennsylvania gegründet. Bekannt ist sie in den USA durch ihre von der belgischen Bierkultur geprägten Biere wie den Marken: Merry Monks oder Quad. Das sind alles hochprozentige Biere – getreu dem Anspruch der Brauerei „Big Beers“ zu brauen. Eine Spezialität der Brauerei sind fassgelagerte Biere – insbesondere solche, die in Ex-Bourbon Fässern gelagert werden. Die Brauerei musste im April 2019 Insolvenz anmelden, arbeitet aber mit einem Sanierungsprogramm weiter.

Tiefschwarz mit wenig braunem Schaum, der sich sofort auflöst, fließt das Bier ins Glas.

Das komplexe Aroma ist der helle Wahnsinn. Wie bei dieser intensiven Farbe zu erwarten dominieren die unterschiedlichsten Röstaromen. Ich rieche Düfte nach dunkler Schokolade, Espresso, gerösteten Nüssen und Sirup. Dazu kommt der Duft der belgischen Hefe, auch der Alkohol steigt mir in die Nase; er passt sich aber gut in die anderen Aromen ein und unterstützt sie.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es erwartet hätte. Leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert, aber irgendwie passt es doch. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt entwickelt sich der Geschmack nach dunkler Schokolade und gebrannten Nüssen. Auch der Alkohol kommt jetzt zum Vorschein. Aber er passt sich gut in die anderen Geschmackskomponenten ein, so dass ein beinahe likörartiger Eindruck entsteht. Das Mundgefühl ist samtig und weich. Der Abgang ist mild mit wenigen Bitterstoffen. Leider klingt der Geschmack nur kurz nach. Trotzdem ist das Weyerbacher Tiny ein tolles Bier zum Dessert.

Alkoholgehalt:

11,8 % Vol.

Stammwürze:

27° Plato

Brauerei:

Weyerbacher Brewing Co.
905 Line Street
Suite G
PA 18042 Easton
USA
www.weyerbacher.com

Ayinger Jahrhundert-Bier

Dieses helle Exportbier wurde erstmals 1978 eingebraut, als die Brauerei ihr hundertjähriges Firmenjubiläum feierte. Dabei haben die Brauer auch ein glückliches Händchen gehabt, denn das Bier hat seitdem einige Preise gewonnen. Im Jahr 2009 wurde es von Öko-Test als bestes Bier ausgezeichnet, 2016 bei Meininger International Craft Beer Award 2016 mit Silber, ein Jahr später beim World Beer Awards 2017 in seiner Kategorie mit Bronze und 2019 ebenfalls bei den World Beer Awards 2019 sogar mit Gold als bestes Dortmunder. Ich kann hier also ein besonderes Bier erwarten.

Intensiv goldgelb ist das Jahrhundert-Bier. Während des Einschenkens bildet sich eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche frisches Brot und Honig, abgerundet durch einige würzige Noten. An der Optik gibt es schon mal nichts zu mäkeln.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Die würzigen Noten kommen von Anfang an gut zum Ausdruck. Das Mundgefühl ist voll, rund und ausgewogen. Süße und Bitter sind ausgewogen, so dass das Bier sehr süffig ist. Der Abgang ist ein mildes Bitter mit langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Aying Franz Inselkammer KG
Verwaltung: Münchener Straße 21
Firmensitz: Zornedinger Straße 1
85653 Aying
www.ayinger.de

Rodenbach Alexander

Die Brauerei Rodenbach wurde 1821 von vier Brüdern gegründet: Constantijn, Ferdinand, Pedro und Alexander. Alexander Rodenbach wurde am 28. September 1786 in Roeselare geboren. Dieser außergewöhnliche Mann, der im Alter von 11 Jahren erblindete, war ein geborener Unternehmer mit großer Entschlossenheit. Seit 1821 leitete er die Brauerei Rodenbach, arbeitete aber nebenbei auch als Schriftsteller und Abgeordneter. Er wurde sogar Bürgermeister von Rumbeke. Zu Ehren dieses einzigartigen Mannes wurde 1986 anlässlich seines 200. Geburtstages ein Festbier unter dem Namen Rodenbach Alexander herausgegeben. 30 Jahre später kam eine limitierte Auflage dieses Bieres wieder in den Verkauf. Eine der Flaschen dieser Jubiläumsedition steht jetzt vor mir. Dieses Bier mit gemischter Gärung besteht zu zwei Dritteln aus Bier, das 24 Monate lang in Eichenfässern gereift ist, und zu einem Drittel aus Jungbier, das einer Mazeration mit Sauerkirschen unterzogen wurde.

In einem schönen Kupferrot fließt das Bier ins Glas. Die durchschnittlich große sahnige Schaumkrone hat einen leichten Rotstich und bleibt lange erhalten.

Im Aroma dominiert die Kirsche. Dazu eine fruchtige Säure, aber auch das Malz klingt durch. Obwohl für die Herstellung dieses Sauerbiers Sauerkirschen verwendet wurden, könnte ich durch die Süße des Malzes im Aroma den Eindruck von Süßkirschen haben. Dazu bildet das Aroma der Eichenfässer einen angenehmen Kontrast.

Überrascht mich die für ein Sauerbier reichlich vorhandene Süße? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall gefällt mir das Zusammenspiel dieser Süße mit der feinperligen Kohlensäure. Erst im zweiten Augenblick kommt die angenehme Säure richtig zum Vorschein, kräftig aber ohne alles andere zu erschlagen. Sie erinnert mich an einen wirklich guten Rotweinessig und korrespondiert gut mit der Note des Holzes. Im Abgang kommt die Süße der Kirschen wieder in den Vordergrund, sie klingt aber leider nur recht kurz nach.

Das Rodenbach Alexander ist ein ungewöhnliches Bier und das Beste, das ich aus dieser Brauerei bislang getrunken habe. Bei jedem Schluck wechselt der Geschmack von süß über sauer nach fruchtig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Sauerkirschen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 10 ° Celsiua

Brauerei:

Brouwerij Rodenbach
Spanjestraat 133 – 141
8800 Roeselare
Belgien
www.rodenbachalexander.be/

6. 11. – 8. 11. 2020: Fisch und Feines für dieses Jahr abgesagt

Eigentlich sollte in der ersten Novemberhälfte in Bremen die Messe Fisch und Feines stattfinden. Sie findet jährlich zusammen mit zwei anderen Messen statt, der Urlaubsmesse ReiseLust und der CARAVAN Bremen. Dabei ist auch immer ein Craft Beer-Event, nicht allzu groß, aber aufgrund der Regionalität interessant und mit einigem Charme. Nun herrscht in diesem Jahr leider Corona und ohne in Hysterie auszubrechen sind aus diesem Grund besondere Hygienemaßnahmen erforderlich. Zentrales Thema ist dabei, dass die Stände nicht zu dicht stehen dürfen, so dass die vorgeschriebenen Abstände zwischen den Besuchern eingehalten werden können.

Die Messe Bremen war daher gezwungen, das geplante Event zu strecken, indem eine der drei parallel stattfindenden Messen ausfällt, so dass für die anderen Aussteller der erforderliche Platz zur Verfügung steht. „Unser Hygienekonzept sieht vor, die Veranstaltungen viel weitläufiger zu gestalten“, sagt Kerstin Renken, Bereichsleiterin Verbrauchermessen. „Wir können zwei sehr unterhaltsame, bunte Events mit tollen Ausstellern zu deutschen und internationalen Zielen sowie vielen inspirierenden Vorträgen bieten“, ist Kerstin Renken mit Blick auf den Stand der Vorbereitungen sicher. „Zu den aktuellen Trends gehört ja zum Beispiel das Campen und allein die Auswahl an Wohnmobilen ist groß.“ Über die Pläne sei man in ständigem Austausch mit den Behörden.

„Wir bedauern die Absagen sehr“, sagen Kerstin Renken und Claudia Nötzelmann, die als Bereichsleiterin Fachmessen und Special Interest für die FISCH&FEINES zuständig ist. „Doch gesellige und genussvolle Veranstaltungen, bei denen das Verkosten im Mittelpunkt steht, wären angesichts der erforderlichen Hygienemaßnahmen nicht möglich.“ Nun denke man über Alternativkonzepte nach. Außerdem verspricht die Messe Bremen, dass Fisch und Feines im nächsten Jahr wieder stattfinden wird.

Staffelberg-Bräu – Hefe-Weißbier alkoholfrei

Ich bin selbst noch nicht in Bad Staffelstein gewesen, aber wenn ich mal in die Nähe komme, muss ich unbedingt mal ins Bräustübl gehen. Die Brauereigaststätte betreibt die Familie Geldner bereits in der sechsten Generation, aber dort wird nicht nur gebraut, sondern die Familie schlachtet auch selbst und röstet sogar ihren eigenen Kaffee. Bei so viel Liebe zu Lebensmitteln habe ich eine gute Chance, dass der Aufenthalt unvergesslich wird. Jetzt steht das erste Bier aus Bad Staffelstein vor mir, das alkoholfreie Hefe-Weißbier.

Weizengelb mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine ordentliche sehr feste Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Die Kohlensäure ist sehr agil. Ein Weizenbier wie gemalt.

Der Duft der Hefe steigt mir in die Nase, zusammen mit dem Geruch frischen Brotes und abgerundet durch den typischen Weißbierduft nach Banane.

Der Antrunk ist leicht süß und voll, dabei frisch und spritzig. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig, ich schmecke Banane, unterstützt durch eine leichte fruchtige Säure und einen leichten Geschmack frischen Brotes. Das Bier ist ungeheuer süffig. Auch der Abgang zeichnet sich durch den Geschmack des Weizens mit einer leichten Säure aus. Der Nachklang ist durchschnittlich.

Das alkoholfreie Hefe-Weißbier von Staffelberg-Bräu gefällt mir ausnehmend gut. Der Alkohol fehlt nicht, lediglich etwas mehr Hopfen würde das Bier vermutlich noch aufwerten.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Staffelberg-Bräu GmbH & Co. KG
Mühlteich 7
96231 Bad Staffelstein
www.staffelberg-braeu.de

Taliman Sluga – Das österreichische Bier-Kochbuch

Ich muss ja zugeben, dass ich von Taliman Sluga noch nie etwas gehört hatte, bis ich sein neues Buch in den Händen hielt. Das liegt vermutlich daran, dass er eher aus der Ecke der Köche stammt, denn bereits seit fünfzehn Jahren schreibt er (unter anderem) Kochbücher. Sein aktuelles Buch fällt schon mal durch sein Format auf, das so gewählt wurde, dass es in so manche Jackentasche passt, zumindest aber in die Handtasche der Frau.

Solange ich nur das Inhaltverzeichnis ansehe, enthalten die ersten 90 Seiten das, was jedes Kochbuch enthält: Texte, die die Themen des jeweiligen Buchs behandeln. Erst als ich die Texte lese bemerke ich den Unterschied: Taliman Sluga hat seine Texte so gestaltet, dass jeder, der sich erstmals mit dem Thema Bier näher beschäftigen will, die Texte versteht und er in der Lage ist, selbstständig im Internet die Themen weiter zu recherchieren. Er erklärt die Geschichte des Bieres, in groben Zügen den Unterschied zwischen der österreichischen Gesetzgebung und dem deutschen Reinheitsgebot und viele andere Themen rund um das Bier. Hervorheben möchte ich dabei zwei Themenbereiche, die ansonsten von den Autoren vernachlässigt werden: die Form der Gläser, die zum jeweiligen Bierstil passen soll (ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass das Glas einen großen Unterschied macht) und die Trinktemperatur.

Aber kommen wir nun zum Hauptteil des Buches, zu den Rezepten. In fast allen Fällen ist die Bierküche extrem fleischbetont. Zu einem Braten wird eine Biersoße gereicht und gut ist. In älteren Kochbüchern finden wir ab und an auch eine Biersuppe, die aber meist recht einfallslos und langweilig erscheint. Bei Faliman Sluga ist das anders. Er nutzt in seinem Buch das Bier vom Salat bis zum Dessert. Bei den Hauptspeisen beschränkt er sich auch nicht nur auf Fleischgerichte, sondern er nutzt das Bier auch für die Zubereitung von Fisch und Gemüse. Auch an die Vegetarier hat er gedacht. Die größte Begeisterung haben bei mir aber die Desserts ausgelöst. Hier reicht die Spannweite von geeister Biercreme über eine Bier-Karamellsause bis zur Porter-Sabayon.

Und haben Sie keine Angst vor den österreichischen Namen der Lebensmittel, die uns in Deutschland häufig doch recht fremdartig vorkommen. Im Anschluss an den Rezeptteil hat Taliman Sluga ein Glossar geschrieben, so dass die Rezepte auch in Deutschland verständlich sind.

Die Texte sind unterhaltsam geschrieben und die Rezepte sind originell. Daher sind die € 19,95 für jeden Bierliebhaber gut angelegt.

BrewDog startet in Wien eine Kampagne gegen den Rassismus

BrewDog setzt seit Beginn des Jahres mit einer neuen Kampagne ein Zeichen gegen Rassismus und appelliert an die Vielfalt. Nach verschiedenen Aktivitäten in Deutschland will die schottische Brauerei nun auch über die Grenzen hinaus zum Nachdenken anregen. Der Slogan „Wenn du nur eine Hautfarbe magst, kannst du mit mehr als 30 Sorten eh nichts anfangen“ ist bis Ende Oktober auf einem über 10 Meter hohen Transparent in der Wiedner Hauptstraße / Ecke Lambrechtgasse zu sehen.

Toleranz und Diversität sind immer wieder Themen öffentlicher Debatten, gelebter Rassismus steht leider nach wie vor weltweit auf der Tagesordnung. Die schottische Brauerei BrewDog ist bunt, laut und schon immer eine Marke mit Haltung. BrewDog steht seit jeher für Vielfalt – beim Bierbrauen ebenso wie beim gesellschaftlichen Miteinander – und nutzt ihre Kanäle dazu, sich eben dafür stark zu machen. Darauf macht jetzt auch ein 10,5 mal 6,2 Meter großes Transparent in der Wiedner Hauptstraße / Ecke Lambrechtgasse im 4. Wiener Gemeindebezirk aufmerksam.

Kampagne für Vielfalt erreicht Wien

Gemeinsam mit der Berliner Werbeagentur heimat active entwickelte BrewDog zu Beginn des Jahres eine Kampagne, bei der Vielfalt auf zweideutige Weise thematisiert wurde. Dieser Ansatz traf den Puls der Zeit. So setzte die schottische Brauerei zum Beispiel ein Zeichen gegen Rassismus, als sie im Februar einen gebrandeten Lastwagen mit der Aufschrift „Wenn Du nur eine Hautfarbe magst, kannst Du mit mehr als 30 Sorten eh nichts anfangen“ vor einem Thüringer Gasthof abstellte, dessen Betreiber auch das Bier „Deutsches Reichsbräu“ vertreibt. Das Bier hatte zuvor aufgrund seiner rechtsextremen Anspielungen für Aufsehen gesorgt. Ein Stunt, der vor allem auf Social Media die große Runde machte. Auch im Rahmen der #Blacklivesmatters-Bewegung machte sich BrewDog für Vielfalt und Toleranz in den sozialen Netzwerken stark und beteiligte sich zudem an einer weltweiten Brauereien-Initiative, im Rahmen derer mehr als 900 Brauereien eine eigene Version eines Bieres mit dem Namen „Black is beautiful“ braute.

Brehon Brewhouse – Imagine

Wenn Sie einmal in Irland sind, sollen Sie unbedingt einmal das Brehon Brewhouse besuchen. Das ist ein Muss für Liebhaber von handwerklichem Bier. Neben einer Führung durch die Produktion gibt es dort einen Verkostungsraum im Hauptraum des alten Familienhauses. Dort können Sie eine Vielzahl traditioneller und neuartiger Biere verkosten und sich mit dem Inhaber Seamus unterhalten. Wenn er gute Laune hat erzählt er Ihnen die Geschichte der Brauerei und des Milchviehbetriebs. Die Verkostungen sind großzügig bemessen, und Sie haben viel Zeit für dieses Erlebnis. Aber kommen wir zum Bier.

Das Aroma ist vollmundig nach Pfirsich, Mango und Grapefruit. Nicht sonderlich kräftig, aber es macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß, frisch und spritzig. Auf der Zunge dominiert die Fruchtigkeit. Ungewöhnlich ist, dass im Geschmack nicht die Zitrusaromen im Mittelpunkt stehen, sondern die anderen Früchte. Dazu kommt ein kräftiges Bitter, das aber nicht zu stark ist, so dass die anderen Geschmacksnoten noch wirklich gut durchkommen. Das Mundgefühl ist voll und samtig. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Stammwürze:

13 ° Plato

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
http://www.brehonbrewhouse.ie/

Cast-Brauerei – Red Ale

Bei der Beschreibung dieses Biers nimmt die Brauerei den Mund ziemlich voll, denn sie beschreibt das Bier wie folgt: „Das Irish Red Ale ist unsere Interpretation des traditionellen irischen Red Ale. Durch eine spezielle Kombination ausgesuchter Malz-Sorten erreichen wir sein unglaublich intensives Malz-Aroma mit starken Noten von Toffee, Butter und Keks. Der Genuss unseres Irish Red Ale versetzt Dich direkt in einen Abendspaziergang ins irische Hochmoor.“ Mal sehen, ob das Bier diesem Anspruch standhalten kann.

Farblich ist das Bier schon mal sehr ansprechend. Sehr dunkel rotbraun ist es, fast schwarz. Die gemischtporige Schaumkrone ist nicht sonderlich ausgeprägt und sie löst sich auch schnell auf.

Wie erwartet ist das Aroma malzbetont, aber auch recht komplex. Ich rieche Düfte nach Toffee, Butter, Trockenfrüchten, gebrannten Nüssen, Keksen und dunkler Schokolade. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich rieche oder ob ich hier etwas interpretiere, aber ich meine, auch etwas Torf riechen zu können.

Eine feine Süße trifft auf meine Zunge, begleitet von einer sehr feinperligen sanften Kohlensäure. Ja, dieses Red Ale ist malzbetont und holt die Eigenschaften der einzelnen verwendeten Malze gut heraus. Leichte Schokoladennoten konkurrieren mit Trockenfrüchten, Kaffee und einer angenehmen warmen Alkoholnote um meine Gunst. Das Mundgefühl ist cremig und weich, die Drinkability ungeheuer. Erst im Abgang kommt der Hopfen mit seinen Bitterstoffen etwas ins Spiel, die mit einem leichten Röstaroma einhergehen. Der Nachklang ist gering, aber wirklich lang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Röstgerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

13 ° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Brauerei:

Cast-Brauerei GmbH
Schlosserstr. 20/1
70180 Stuttgart
https://cast.beer/

Birra Moretti L‘Autentica

Birra Moretti ist eines der bekanntesten Biere Italiens. Aber nicht nur dort: Die Brauerei exportiert ihren Gerstensaft mittlerweile in über 40 verschiedene Länder. Das Bier feiert weltweit große Erfolge und wird immer wieder für seinen exzellenten Geschmack ausgezeichnet. In internationalen Wettbewerben spielt Moretti bei den Top-Playern mit und muss sich hinter den Bierriesen wie Deutschland nicht verstecken. Und das schon seit mehr als 150 Jahren. Die Traditionsbrauerei eröffnete ihre Pforten im Jahre 1860 und braut seither ihr allseits bekanntes und beliebtes Bier.

Den bärtigen Biertrinker auf Birra Morettis Label kennt jeder, die Geschichte dahinter wahrscheinlich nicht. Als der Neffe des Gründers Luigi eines Tages beim Mittagessen in seiner Lieblings-Trattoria saß, erblickten seine fachmännischen Augen die Personifizierung des perfekten Biertrinkers. Authentisch, echt und traditionell: Ein gediegener Herr mit mächtigem Schnauzbart und bierlüsternem Blick. Wie ein fetter Kater mit prachtvollem Schnurrhaar eine Maus betrachtet, so schwelgt dieser schnauzbärtige Herr über einem Glas mit verlockendem Inhalt. Bauschiger weißer Schaum türmt sich über einem kühlen Blonden, Wasser perlt am eiskalten Glas herab und lädt zu einem herzhaften Schluck ein. Herr Moretti konnte dem Genießer nicht widerstehen und bat ihn um ein Foto. Im Gegenzug dafür verlangte der Bärtige nichts weiter als noch ein Glas Bier. Seither identifizieren sich scharenweise Männer mit dem Moretti-Mann.

Golden und klar strahlt mir das Birra Moretti aus dem Glas entgegen. Die durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone fällt leider schnell in sich zusammen, so dass die Optik doch ziemlich leidet.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Der Duft nach Karamell steht im Vordergrund und wird durch würzige Noten sowie durch den Duft nach weißem Pfeffer abgerundet.

Als das Bier erstmals die Zunge berührt fällt mir die geringe Karbonisierung auf, wodurch das Bier beinahe etwas abgestanden wirkt. Außerdem ist es für ein Lagerbier recht süß. Vermutlich würde sich hier etwas mehr Kohlensäure wirklich bezahlt machen. Auf der Zunge kommt ein gut abgestimmtes Bitter dazu, so dass das Bier jetzt vollmundig und süffig ist. Das Bitter klingt im Abgang noch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Bittereinheiten:

12 IBU

Brauerei:

Heineken International
Tweede Weteringplantsoen 21
1017 ZD Amsterdam
Niederlande
www.birramoretti.com

www.birramoretti.com