Herrenhäuser Bockbier

Bockbier ist in Niedersachsen ein Kulturgut. So ist es wenig verwunderlich, dass auch die Brauerei im Stadtteil Herrenhausen im Norden von Hannover ein Bockbier anbietet. Und ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Etikett zeigt mir, dass die Brauerei bei diesem Bier keine Extrakte verwendet hat, sondern dass das Bier ausschließlich mit Hopfen gebraut wurde. Ein noch eindeutigeres Qualitätsmerkmal ist aber, dass das Herrenhäuser Bockbier bei Meininger’s International Craft Beer Award 2019 mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Intensiv goldfarben mit einem leichten Rotstich präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone ist relativ klein und sie bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Bier duftet nach Biskuit, unterstützt durch das angenehme Herb des Hopfens. Damit ist das Aroma absolut stiltypisch.

Auch der Antrunk entspricht den Erwartungen an ein Bockbier. Die malzige Süße geht mit der feinperligen Kohlensäure eine Liaison ein. Auf der Zunge gesellt sich noch ein passend dosiertes Bitter dazu. Das Bier ist vollmundig und süffig. Im Abgang wird das Bier etwas trockener und das Bitter klingt lange nach.

Zum Herrenhäuser Bockbier passen Wildgerichte oder Rinderrouladen. Auch ein kräftiger Hartkäse wird durch dieses Bier noch unterstützt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

16,0 %

Bitterwert:

26 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celsius

Brauerei:

Privatbrauerei Herrenhausen GmbH
Herrenhäuser Straße 83 – 99
30419 Hannover
info@herrenhaeuser.de

Österreichs Brauer starten Aktion: „Es WIRT wieder!“

Auch in Österreich waren aufgrund der Corona-Pandemie die gastronomischen Betriebe geschlossen. Seit gestern, Freitag dem 15.05., dürfen Österreichs Gastronomiebetriebe – unter Einhaltung strenger Auflagen – wieder öffnen. Selbstverständlich wollen auch die dortigen Wirte den Einnahmeausfall der letzten Monate wenigstens teilweise nachholen. Aus diesem Anlass startet der Verband der Brauereien Österreichs die Aktion „Es WIRT wieder!“. Teilnehmer können ab sofort auf www.bierland-oesterreich.at kurz beschreiben, welche Feste – vom klassischen Stammtisch, über Jubiläen bis hin zu Taufen oder Hochzeiten – sie seit Mitte März absagen mussten. Zum Nachfeiern beim jeweiligen Lieblings-Bierwirt warten 50 Verzehergutscheine im Gesamtwert von über € 11.000,-. Einsendeschluss ist der 20.06.2020.

Knapp 60 Tage ist es her, dass Österreichs Gastronomie schlagartig schließen musste. Und seither geht es für viele Betriebe um die wirtschaftliche Existenz. Österreichs Brauer – selbst von großen Umsatzeinbußen betroffen – haben darauf sofort reagiert. Mit zahlreichen Hilfsaktionen unterstützen die österreichischen Brauereien „ihre“ Gastronomen seit Wochen mit voller Kraft.

„In den vergangenen Monaten erreichten uns viele emotionale Erzählungen von geplanten Feierlichkeiten, Festen oder Zusammenkünften, die aufgrund der momentanen Umstände nicht stattfinden konnten“, so die Geschäftsführerin des Brauereiverbandes, Jutta Kaufmann-Kerschbaum. „Daher haben wir nach einem Weg gesucht, den betroffenen Menschen Freude zu bereiten und gleichzeitig die Gastronomie als einen unserer wichtigsten Partner zu unterstützen. So haben wir die Aktion „Es WIRT wieder!“ ins Leben gerufen.“

Bis 20.06.2020 haben Teilnehmer ab 18 Jahren nun auf www.bierland-oesterreich.at die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen und damit einen von 50 Preisen zu gewinnen. Eine Jury entscheidet im Anschluss über die Vergabe folgender Gewinne in Form von Konsumationsgutscheinen, die bei den Lieblings-Bierwirten der jeweiligen Gewinner eingelöst werden können.

  1. Preis € 3.000,-
  2. Preis € 2.000,-
  3. Preis € 1.000,-
  4. Preis € 500,-
  5. 5. – 50. Preis € 100,-

„Wir sind auf alle Einsendungen gespannt und freuen uns unsere gesellschaftlich fest verankerte Bier- und Genusskultur in der Gastronomie wieder hochleben zu lassen. Ich bin überzeugt: es WIRT wieder“, so Kaufmann-Kerschbaum abschließend.

Für Zusammenkünfte in der Gastronomie gelten ausnahmslos die zum Zeitpunkt der jeweiligen Feier von der österreichischen Bundesregierung vorgegebenen Leitlinien und Maßnahmen. Die aktuellen Verhaltensregeln sind unter https://www.sichere-gastfreundschaft.at/gastronomie/ abrufbar.

Alle weiterführenden Infos zur Aktion „Es WIRT wieder!“ finden Sie unter www.bierland-oesterreich.at.

Insel-Brauerei Baltic Ale

Ich bin bereits mehrfach gefragt worden, weshalb ich so selten etwas über die Biere der Insel-Brauerei in Rambin schreibe. Die Antwort ist ganz einfach: Die Biere von der Insel Rügen begeistern mich und auch mit Braumeister Markus Berberich hatte ich schon sehr netten Kontakt. Der Nachteil der Biere ist – es gibt sie überall. Ich bringe von meinen Reisen häufig Biere mit, die ich hier im mittleren Niedersachsen nicht erhalte. Diese Biere werden dann verkostet und die Biere, die ich ständig bekomme, bleiben dann hintenan. Nun steht aber wieder einmal ein Bier aus der Insel-Brauerei vor mir, das Baltic Ale, das ich mir jetzt einschenke.

Und tatsächlich, die Goldfarbe des Bieres mit der Hefetrübung macht schon mal was her. Die feinporige Schaumkrone fällt aber leider recht klein aus und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Aroma des Baltic Ale ist fruchtig nach Banane und Trockenbirnen, dazu kommen eine leichte angenehme Säure, der Duft der Hefe sowie einige würzige Noten. So komplex wie dieses Aroma ist kann sicherlich jeder noch andere Nuancen herausfinden. Probieren Sie es, es lohnt sich.

Der Antrunk ist überraschend trocken und die Kohlensäure ist sehr schön feinperlig. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dazu kommt auf der Zunge eine leichte fruchtige Säure. Das Mundgefühl ist weich, rund und voll. Dazu kommt eine angenehme Frische. Der Abgang ist mild und trocken. Eine geringe Fruchtigkeit klingt lange nach.

Das Baltic Ale der Insel-Brauerei in Rambin passt gut zu altem Käse sowie zu würzigen und scharfen Speisen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Traubenzucker, Naturhopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° – 13° Celsius

Brauerei:

Rügener Insel-Brauerei GmbH
Hauptstr. 2c
18573 Rambin
www.insel-brauerei.de

Craftbeer-Shop-Banner

Klosterbrauerei Neuzelle: 20 % Rabatt auf das Spargelbier

Nun ist wieder Spargelzeit und derzeit ist des Deutschen Lieblingsgemüse günstig und in großen Mengen erhältlich. Die Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle hat das Bier zum Spargel kreiert. Gebraut nach dem Reinheitsgebot wird es im Nachgang mit frischem Spargelsaft veredelt.

Sie können sich das nicht vorstellen und wollen mehr über das Spargelbier erfahren? Am 30. April 2020 wurde von Pro7 in der Sendung Galileo vor einem Millionen Publikum das letzte Geheimnis rund um das Spargelbier gelüftet. Den Beitrag können Sie hier ansehen. Ab Minute 8 geht es um das Spargelbier.

Jetzt wollen Sie noch wissen, wo Sie das Spargelbier erhalten? Ganz einfach: über das folgende Banner.

Klosterhof Imperial Stout

Die Klosterhof-Brauerei ist eine kleine Bio-Brauerei auf dem Gelände des Klosters Neuburg in Heidelberg. Sie produziert kleine Mengen handwerklich hergestellter Spezialbiere. Von dort steht jetzt das Imperial Stout vor mir, das nur saisonal gebraut wird.

Tiefschwarz und blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Die haselnussbraune gemischtporige Schaumkrone bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Wie für ein Imperial Stout typisch dominieren die Röststoffe das Aroma. Ich rieche Schokolade und Kaffee, aber auch Vanille und einige fruchtige Nuancen, die mich an Banane erinnern.

Überraschend ist die geringe Süße. Ich hätte zwar mehr Süße erwartet, aber die Trockenheit des Bieres gefällt mir. Daher vermisse ich keine höhere Karbonisierung, denn die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp dosiert. Auf der Zunge ist das Bier malzig und ausgewogen. Das Mundgefühl ist samtig. Leider ist der Abgang eher säuerlich mit kurzem Nachklang ausgefallen.

Aber so bildet das Bier einen schönen Kontrast zu Weihnachtsgebäck oder Marzipan.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (HT-Perle, HAT-Saphir, Tettnanger) Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de

Kuehnes Blondes

Die Brauerei Kuehn Kunz Rosen in Mainz arbeitet unter dem Motto: „Kuehne Biere braucht das Land – Jenseits der Norm, für Deinen kuehnen Moment“. Inspiriert wurden die Braumeister vom Leben des KUNZ von der ROSEN (1470–1519). Als kuehner Berater und Hofnarr mit viel Witz und Intelligenz wirkte er am Hof des Kaisers Maximilian I. zu den Zeiten als das Reinheitsgebot ins Leben gerufen wurde. Beim Kaiser, an seinem Hof und weit darüber hinaus war er als schillernde Persönlichkeit bekannt, bereit neue Wege zu gehen und kuehne Taten zu vollbringen.

Genau solche Taten vollbringt das Team mit seinen Bieren, ihr Kuehnes Blondes beschreiben sie mit „Erlaben – Erquicken – Erfrischen“.

Eigentlich hätte ich beim Namen dieses Bieres – Kuehnes Blondes – ein Helles erwartet, tatsächlich handelt es sich aber um ein Witbier, einen belgischen Bierstil. Aber auch an diesem traditionellen Bierstil haben die Mainzer herumexperimentiert und verwenden in ihrem Sud auch Paradieskörner. Da dieses Gewürz in Deutschland praktisch unbekannt ist, habe ich etwas recherchiert und auf der Seite eines Gewürzhändlers eine Beschreibung gefunden: „Paradieskörner kommen aus dem tropischen Westafrika und sind eine echte Spezialität, die sich auch in der europäischen Küche immer größerer Beliebtheit erfreut. Dies war jedoch lange Zeit nicht der Fall. Im Mittelalter war die Hochzeit der Paradieskörner, als diese wegen ihrer pfefferähnlichen Schärfe und fruchtigen Aroma ein beliebter und günstiger Ersatz für den teuren echten Pfeffer waren. Als jedoch der echte Pfeffer günstiger aus Indien importiert werden konnte, verschwanden die Paradieskörner fast gänzlich aus der europäischen Küche. Erst seit einigen Jahren entdecken mehr und mehr Köche das außergewöhnliche Aroma der Körner wieder.

In der nordafrikanischen Küche werden die Körner gerne zum Würzen von Schmorgerichten und Eintöpfen verwendet. Sie sind dort auch Teil der beliebten Gewürzmischung Ras el Hanout. Im Handel besitzen die Paradieskörner verschiedene Namen und werden zum Beispiel auch als Guineapfeffer, Meleguetapfeffer, Malagettapfeffer, Alligatorpfeffer oder Aschantipfeffer bezeichnet.

Der Geschmack der Paradieskörner ist eine Mischung aus einer pikanten Schärfe und einer fruchtigen Note. Werden die gemahlenen Körner mitgekocht so ist die Schärfe milder, als die von schwarzem Pfeffer. Roh hingegen besitzen die Körner eine beißende Schärfe, welche jedoch nicht so lange anhält wie bei echtem Pfeffer. Für die Schärfe verantwortlich sind sogenannte Hydroxyarylketone, die in ähnlicher Form auch in Ingwer vorkommen. Die fruchtige Note ist eine Mischung aus Kardamom, Ingwer und Zimt. Sie machen die Paradieskörner zu einer angenehmen pikanten und aromatischen Würze mit einem leicht süßlichen Duft.“ So, nach dieser ganzen Theorie ist es nun aber an der Zeit, das Bier zu verkosten.

Weizengelb und selbstverständlich hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist klein und löst sich sofort auf.

Das Aroma ist stiltypisch. Düfte nach Bananen, Zitrusfrüchten, Orangenschalen, Hefe sowie Vanille und einige würzige Noten steigen mir in die Nase.

Beim ersten Schluck wundere ich mich über die für ein Witbier kräftige Süße und auch, dass die sehr feinperlige Kohlensäure sehr zurückhaltend dosiert ist. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, zusätzlich schmecke ich deutlich das Mandarinenaroma des Hopfens. Das Mundgefühl ist voll und weich. Süße und Fruchtigkeit sind sehr gut aufeinander abgestimmt, so dass das Bier trotz der wenigen Kohlensäure einen unaufdringlich-edlen Eindruck hinterlässt. Im Abgang wird das Bier trockener, eine leichte Fruchtigkeit dominiert und das Bier klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz), Weizenflocken, Haferflocken, Hopfen (Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 6° Celsius

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

DIE BIEROTHEK

Flügge Mija

Mit Mija hat Flügge ein 6,7 Volumenprozent starkes Pflaumen-Saison gebraut. Es wurde mit Blaugies-Hefe vergoren, anschließend auf Pflaumen-Püree gelagert und zum Abschluss mit Hallertau Blanc kaltgehopft. Zum Abschluss? Nein, den Abschluss macht jetzt die Verkostung bei mir.

Kupferfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine größtenteils feinporige Schaumkrone, die nicht allzu groß ist und auch relativ schnell in sich zusammenfällt.

Im Aroma ist das Pflaumen-Püree deutlich zu riechen, auf dem das Bier gelagert wurde. Dazu kommt eine angenehme Säure, die an einen wirklich guten Essig erinnert und auch die Herbheit des Hopfens kommt aus dem Hintergrund zum Vorschein.

Die Fruchtigkeit der Pflaumen ist auch der erste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge hervorruft. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig, was mit der Fruchtigkeit gut harmoniert. Die Säure ist weniger ausgeprägt als ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Bitter ist kaum zu schmecken. Insgesamt ist das Bier angenehm frisch und süffig. Auch der Abgang ist fruchtig, aber leider mit nur kurzem Nachklang.

Das Mija passt gut zu kräftig gewürzten asiatischen Gerichten. Es erinnert fast mehr an Pflaumenwein als an Bier, was aber dem Genuss keinen Abbruch tut.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Chevallier, Sauermalz, Melanoidin), Pflaumen-Püree (16 %), Roggenmalz, Hopfen (Columbus), Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 %

Stammwürze:

13,9° Plato

Brauerei:

Brauerei Flügge GmbH
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt am Main
www.brauerei-fluegge.de

Craftbeer-Shop-Banner

Weißenoher greenMONKey Hersbrucker

Die Klosterbrauerei Weißenohe huldigt dem Hopfen mit einer ganz besonderen Reihe: GreenMONKey. In dieser Reihe gibt es drei Varianten, alles Pilsbiere, die mit unterschiedlichen Hopfensorten gestopft werden. Ansonsten sind die drei Biere identisch. Außerdem stammen sowohl die verwendete Gerste als auch der Hopfen stammen aus biologischem Anbau. Dabei beschränken sich die Franken nicht auf das EU-Bio, sondern verwenden Rohstoffe, die nach den strengeren Bioland-Richtlinien angebaut wurden.

Vor mir steht jetzt das Weißenoher greenMONKey Hersbrucker, wobei der Name Hersbrucker direkt auf die für das Stopfen verwendete Hopfensorte hinweist. Dieser Hopfen wird in den Hopfenanbaugebieten rund um die Weißenoher Klosterbrauerei angebaut und wird von den Brauern liebevoll „Heimathopfen“ genannt.

Weizengelb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die größtenteils feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma ist deutlich hopfenbetont. Der Duft des Malzes kommt zwar durch, aber die würzigen Noten des Hopfens spielen eindeutig die erste Geige.

Frisch und prickelnd ist der erste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge vermittelt. Schnell kommt ein ordentliches Bitter dazu, so dass das Bier eher norddeutsch-hanseatisch wirkt. Selbst für ein nordisches Pils ist dieses wunderbare Hopfenbitter kräftig. Dabei wirkt das Bier trotzdem weich und süffig. Der Abgang ist überraschend mild mit langem Nachklang.

Zu dem Weißenoher greenMONKey passt gut ein Steak mit Wedges.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Smaragd, Perle, Select und Tradition, Hersbrucker)

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Klosterbrauerei Weißenohe
Klosterstr.20
91367 Weißenohe
www.klosterbrauerei-weissenohe.de

DIE BIEROTHEK

Øcto No2

Yankee & Kraut sind, wie sollte es anders sein, ein Amerikaner und ein Deutscher. Bryan und Max sind ein besonderes Dreamteam, das ein hervorragendes Bier braut.

Dass hinter den meisten erfolgreichen Männern großartige Frauen stecken, ist kein Geheimnis. Und auch am Anfang der Erfolgsgeschichte von Yankee & Kraut steht eine Frau. Bryans Mutter höchstpersönlich ist der erste Bierlieferant in seinem damals noch jungen Leben. Sie stillt die Bierneugier ihres bierverrückten Sohnes bereits im Teenageralter mit immer neuen Biersorten und zieht damit einen virtuosen Brauer heran, dessen erster Taproom das eigene Kinderzimmer war. Mit siebzehn Jahren braute Bryan bereits sein eigenes Bier – und schenkte es an der eigens dafür zusammengezimmerten Zapfanlage in seinem Zimmer aus.

Bei einem gemütlichen Bierchen kommen einem bekanntlich die besten Ideen, so geschehen auch bei Bryan und Max, die bei einer gemeinsamen Führung durch eine Klosterbrauerei auf die glorreiche Idee einer eigenen Craftbier-Brauerei kamen. Bryan schreibt sich an der Uni ein, um professioneller Brauer zu werden. Dort entwickelt er ein IPL, ein India Pale Lager, mit dem er den deutschen Biermarkt um eine Spezialität bereichern will. Innovation trifft hier auf Tradition, Qualität trifft auf Vielfalt. Jetzt steht aber erst einmal das Øcto vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Golden mit einem leichten Rotstich fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Was ich vom Aroma halten soll ist mir nicht ganz klar. Dass das Karamellaroma des Malzes in der Nase festzustellen ist spricht für das Bier. Dazu kommen Zitrusnoten, was mir gefällt. Aber dann steigt mir noch ein anderer Duft in die Nase – er ist irgendwie animalisch, besser kann ich ihn nicht beschreiben – der den ansonsten guten Eindruck verdirbt. Es ist möglich, dass dieser Duft entstanden ist, weil das Bier bereits auf das Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums zugeht, was bei hopfenlastigen Bieren nicht optimal ist.

Der Antrunk ist für ein NEIPA ungewöhnlich süß, aber da die Kohlensäure gut dosiert ist, kann mir das sogar gefallen. Auf der Zunge entwickelt sich eine angenehme Fruchtigkeit nach Zitrusfrüchten, Ananas und Birne. Dazu überrascht mich das geringe Bitter. Das Mundgefühl ist frisch und leicht. Erst im Abgang kommen die Bitterstoffe mehr in den Vordergrund, freundlich und nicht übermäßig intensiv, und sie klingen durchschnittlich lange nach.

Nach einem Beginn, der mich fast enttäuscht hat, gelang es dem Bier dann doch, meine Sympathie zu erringen. Es ist ungewöhnlich und wäre der Misston im Aroma nicht gewesen, wäre ich wohl restlos begeistert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen (Comet, Callista, Ariana), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
www.yankeeundkraut.de

Weiherer Rauchbock

Bier verbindet. Rauchbier noch mehr. Deshalb haben sich der brasilianische Craft Brewer Alexandre Bazzo und Braumeister Roland Kundmüller erstmals 2014 zusammengetan und einen Rauchbock gebraut. Rauchig wärmend und mit Hopfen aus dem eigenen Garten war er. Dieses Ergebnis ist ein Zeichen ihrer Freundschaft und ein Genuss, den beide lieben. Der Rauchbock wird auch weiterhin saisonal nach diesem Vorbild mit den 4 Malzsorten Carared, Melanoidin-, Rauch-, und Pilsner Malz sowie den Hopfen Hallertauer Gold, Saphir und Spalter Select gebraut. Und irgendetwas müssen die beiden auch richtig gemacht haben, denn ihr Bier wurde vielfach ausgezeichnet: International Craft Beer Award Platin 2019, European Beer Star in Gold 2018, International Craft Beer Award Silber 2018, selection Gold-Medaille 2015. Und jetzt steht das Bier vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Kräftig goldfarben mit einem leichten Rotstich fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein Bockbier vor.

Der Duft des Rauches ist nicht so kräftig wie bei anderen Rauchbieren, so dass neben dem typischen Schinkenduft auch Platz für den Karamellduft des Malzes bleibt. Wie zu erwarten ist das Bier schwach gehopft, so dass die Aromen des Hopfens nicht wahrnehmbar sind, sondern sie unterstützen das Aroma vollständig aus dem Hintergrund.

Beim ersten Kontakt des Bieres wundert mich etwas die geringe Süße, auch die feinperlige Kohlensäure ist eher zurückhaltend dosiert. Die Süße entwickelt sich dann erst auf der Zunge, dazu kommen leichte Raucharomen und jetzt stelle ich auch erstmals den Hopfen fest, der sich durch ein leichtes Bitter zu Wort meldet. Das Bier ist vollmundig, rund und weich, kurz: ungeheuer süffig. Der Abgang ist erstaunlich mild mit durchschnittlichem Nachklang und wie für ein Bockbier typisch wenig bitter. Auch in der Kehle kommt der Rauch leicht, aber deutlich, zur Geltung.

Der Weiherer Rauchbock ist ein Bier, das sowohl den Einsteiger in die Welt der Rauchbiere abholt als auch den erfahrenen Konsumenten von Rauchbieren begeistern kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Carared, Melanoidin), Gerstenrauchmalz, Hopfen 8 Hallertauer Tradition, Spalter Select, Spslter Saphir9, Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Brauerei-Gasthof Kundmüller GmbH
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.brauerei-kundmueller.de