Archiv für den Monat: Oktober 2019

23. 10. 2019: Hobby- / Brauer-Stammtisch XXX bei Mash Pit

Ende Oktober, wenn das Wetter anfängt etwas ungemütlich zu werden, ist es die richtige Zeit, gemeinsam neue Bierkreationen zu verkosten, Erfahrungen auszutauschen oder aber einfach nur die Gelegenheit wahrzunehmen, alte Bekannte zu treffen. Treffpunkt des Stammtisches ist diesmal bei den Jung’s von Mash Pit, deren erklärtes Ziel es war, ein Paradies für Hobbybrauer zu erschaffen … einen Ort, in dem man sein eigenes Bier selbst professionell brauen und abfüllen kann. Ob ihnen das gelungen ist? Die Teilnehmer des Stammtischs werden sich davon überzeugen.

Es gilt wie immer … wer ein eigenes Bier hat, welches er gerne vorstellen möchte: immer her damit … wer kein reifes Bier im Keller hat: trotzdem gerne kommen, um mitzukosten und mitzuquatschen.

Ort der Veranstaltung:

Mash Pit, Graefestrasse 71, Berlin

Beginn ist um 18:00 Uhr.

Bremer Weißbier

Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt. Bremer Braukunst wurde im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert.

Die Zahl der Brauereien war einst groß. So wurden im Jahr 1748 noch 35 Brauereien in Bremen gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien in Bremen Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen (wieder)eröffnet. Von dort steht jetzt das Weißbier vor mir.

Hell bernsteinfarben und mit leichter Hefetrübung steht das Bier nun vor mir. Die Schaumkrone ist klein, grobporig und nicht wirklich stabil. Die Optik kann mich zumindest nicht überzeugen.

Das Aroma gefällt mir schon mal besser. Ich rieche reife Banane, Brot, sowie etwas Nelke und Zitrus.

Der Antrunk ist leicht süß und da die Kohlensäure recht knapp dosiert ist, fehlt dem Bier die Frische. Auf der Zunge zeichnet es sich durch eine mittlere Fruchtigkeit aus, bei der der weizenbiertypische Geschmack nach Banane überraschend kräftig zum Ausdruck kommt. Dazu passen eine leichte fruchtige Säure sowie der diskrete Geschmack nach Nelken. Bitterstoffe kann ich praktisch nicht feststellen. Das Mundgefühl ist samtig und voll. Auch der Abgang ist fruchtig nach Banane mit einem kurzen Nachklang.

Auch wenn das Bier für meinen Geschmack noch perfektioniert werden kann, ist es doch jetzt bereits ein gutes Weißbier, das sich an traditionelle Muster anlehnt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de

La Botteresse Noire

Die Brauerei La Botteresse wurde im Jahr 1996 von José Poncin gegründet. Die Brauerei erhielt ihren Namen nach den Frauen (les botteresse), die bis Anfang des 20. Jahrhunderts jede Brauerei in der Stadt Lüttich und ihrer Umgebung mit lokalem Hopfen umgestalteten.

Die Frauen trugen die Blumenkegel mit speziellen Körben (auf Französisch “la botte”). Das Gebiet hatte früher riesige Hopfengärten, die heute alle zusammen mit Hunderten von Brauereien im Laufe des 20. Jahrhunderts vernichtet wurden. Nur noch eine Handvoll Gärten sind heute noch übrig und von ihnen mussten den Betrieb von Grund auf neu starten.

Wie die meisten handwerklichen Brauer begann José in seinem Haus kleine Mengen von 20, 50 und 100 Litern zu brauen. Es dauerte 7 oder 8 Jahre, als er sich entschied, eine professionelle Brauerei zu aufzubauen. 2003 entschied sich José aufgrund der hohen Anforderungen, einen geeigneten Brauereiplatz zu suchen und gründete die heutige Brauerei an der Rue Fond Méan 6 in Saint-Georges-sur-Meuse, einem idyllischen Gebiet in der Nähe von Lüttich – einem der nach den Ardennen grünsten Gebiete Belgiens. 2003 dauerte die Renovierung ein Jahr und die Brauerei wurde 2005 offiziell mit den ersten selbst hergestellten Bieren eröffnet.

Die erste Charge, die José jemals produziert hat, war sein Bernsteinbier. Das Rezept hat sich seit über 22 Jahren nicht geändert. Das Bier stellt eindeutig das Flaggschiff der Brauerei dar. Es ist auch bei den Fans eines der beliebtesten Getränke. Im Jahr 2016 wurde es sogar zum besten Amber der Wallonie (südliche Region Belgiens) gewählt. Seine neueste Kreation ist das Noire, ein Belgian Stron Dark Ale mit etwas mehr als zehn Volumenprozent Alkohol, das jetzt vor mir steht.

Und wenn der Bierstil das Wort “Dark” enthält, dann können Sie das wörtlich nehmen. Das Bier ist wirklich blickdicht schwarz mit mittelbraunem gemischtporigem Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Die Röstaromen überwiegen. Ich rieche Toffee, Mokka und Trockenfrüchte, und auch die gut 10 Volumenprozent Alkohol finden Sich im Aroma wieder.

Der erste Eindruck wird durch die Süße des Bieres geprägt, zusammen mit der reichlich dosierten Kohlensäure. Schnell wandelt sich der Eindruck zu einer likörartigen Konsistenz und der Geschmack nach Trockenpflaumen sowie der durchschmeckende Alkohol runden das Bild ab. Die Röststoffe halten sich überraschend diskret im Hintergrund. Der Abgang ist sehr mild, der Fruchtigkeit bleibt weiterhin im Vordergrund und der Geschmack klingt sehr lange nach.

Alkoholgehalt:

10,2 % Vol.

Brauerei:

La Brasserie La Botteresse de Sur-les-Bois
Rue Fond Mean, 6
4470 Saint-Georges
Belgien
www.labotteresse.be

Insel-Brauerei Surfers Summer Ale

Die Rügener Insel-Brauerei hat 4 neue alkoholfreie Biere auf dem Markt gebracht. Mit dem Snorkeler`s Sea Salt, dem Surfers Summer Ale, dem Swimmer`s Saison und dem Skipper`s Special Bitter bietet das Unternehmen uns nun vier alkoholfreie Craft Bier Spezialitäten an. Die Besonderheit dieser Biere liegt nach Angaben der Brauerei unter anderem auch in der erstmalig angewendeten neuen Braumethode. Markus Berberich (Brauereigründer) und Frank Lucas (Braumeister) haben sich in einjähriger intensiver Entwicklungszeit bemüht, durch ein ausgereiftes Zusammenspiel aller Komponenten einen unglaublichen Geschmack zu erzeugen. Gebraut wird ausschließlich mit Naturhopfen. Die verwendeten ganzen Dolden entfalten im Braukessel ihrem feinsten Duft und die beste Bittere. Durch diese natürliche Brauart soll sich eine langanhaltend hohe Qualität ergeben.

Bei unter 35 ° C ist die neue Frische-Destillation ein besonders schonendes Verfahren, das den typischen Geschmack des Bieres erhalten soll, indem die bedeutenden Duftnoten werden geschützt werden sollen und das Ergebnis soll dann ein alkoholfreies Craft Bier mit einem natürlichen Mundgefühl, wie wir es von einem Bier erwarten, entstehen. Die Biere aus der Insel-Brauerei sind ja für ihren umwerfenden Geschmack bekannt. Die sorteneigene Kohlensäure wird während des Gärens aufgefangen und dann später dem alkoholfreien Bier wieder zugeführt. Für die alkoholfreien Craft Biere der Rügener Insel-Brauerei bedeutet das ein natürliches Bieraroma mit dem für diesen Bierstil typischen Charakter. Nach dem Abfüllen reifen die alkoholfreien Biere nach der traditionellen Methode. Diese Flaschenreifung mit allen ihren Besonderheiten garantiert die Sauerstofffreiheit der Flaschen und ist dank der Verbindung mit dem Naturpapier als Lichtschutz ausschlaggebend für eine besonders lange Frische.

Soweit die Theorie. Jetzt will ich aber wirklich wissen, wie diese ganzen Mühen sich im fertigen Produkt machen.

Hell kupferfarben und leicht hefetrüb mit sehr viel festem weißem Schaum zeigt sich das Bier im Glas. Der Schaum bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig-herb. Ich rieche Grapefruit, verschiedene andere Südfrüchte und einen Hauch Vanille.

Der Antrunk ist weich und cremig. Er zeichnet sich durch eine leichte Süße und reichlich Kohlensäure aus, die für eine ordentliche Frische sorgt. So geht es auch auf der Zunge weiter. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, unterstützt durch ein angenehmes Bitter, das die Süße und Fruchtigkeit nicht überdeckt. Insgesamt ist das Bier sehr süffig. Im Abgang halten sich Frucht und Bitter die Waage und der Geschmack klingt sehr lange nach.

Das Surfer’s Summer Ale von der Insel-Brauerei in Rambin auf Rügen ist ein tolles Sommerbier, das mich vergessen lässt, dass es keinen Alkohol enthält und das sich an viele Speisen anpassen kann. Ich denke da an verschiedene Gerichte mit Fisch oder Meeresfrüchten, aber auch an Currys.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Naturhopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Rügener Insel-Brauerei GmbH
Hauptstraße 2 c
18573 Rambin auf Rügen
www.insel-brauerei.de

Kompel – Prion des Fleurs

Zwischen 1923 und 1987 fuhren Tausende Bergleute auf Zeche Eisden in eine Tiefe von 900 Metern, um dort die Kohle abzubauen. Oberirdisch drehten Hunderte von Arbeitern die Wellenräder. 1987 schloss die Mine ihre Pforten endgültig. Zwei Kohleschächte zeugen von jahrzehntelangem Kohleabbau. Die Kompel-Biere sind eine Ode an die Bergleute, ihre harte Arbeit und ihr Leben in Staub und Schweiß.

Das Kompel Prion Des Fleuts ist mit Honig, Zitrusschalen und Koriander gebraut. Im Jahr 2017 wurde das Bier bei der Brussels Beer Challenge mit Gold ausgezeichnet, 2018 mit Silber. Ebenfalls 2018 wurde es bei den World Beer Awards als weltbestes Bier seines Bierstils sowie als bestes belgisches Bier geehrt. Ich kann also durchaus von diesem Bier etwas ganz Besonderes erwarten.

Kupferfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Aromen nach Karamell, Honig, Südfrüchten und Kräutern steigen mir in die Nase, so dass ich richtig Lust auf den ersten Schluck bekomme.

Der Antrunk ist recht süß, aber trotz der nur gering dosierten Kohlensäure nicht aufdringlich. Irgendwie passt im ersten Eindruck alles zusammen. Auf der Zunge wird das Bier etwas trockener, wobei der Honiggeschmack erhalten bleibt und an Waldhonig erinnert. Bitterstoffe sind nur minimal vorhanden und das Mundgefühl ist samtig und voll. Im Abgang ist das Bier mild bitter, ein Geschmack, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kräuter, Honig, Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

17 IBU

Farbe:

17 EBC

Trinktemperatur:

7° – 9 °C

Brauerei:

Brouwerij Kompel bvba
Acacialaan 14
3630 Maasmechelen
Belgien
www.kompel-bier.be

Nörten-Hardenberger Zwickl

Die Marke Nörten-Hardenberger gehört zur Einbecker Gruppe. In Einbeck wird das Nörten-Hardenberger Zwickl, das jetzt vor mir steht, auch gebraut. Die letzten Biere von Nörten-Hardenberger, die ich verkostet habe, stammten noch aus der Martini-Brauerei in Kassel, die aber in der Zwischenzeit geschlossen und abgerissen wurde.

Golden und mit etwas Hefe zeigt sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich, sowohl von der Größe als auch von der Haltbarkeit her.

Das Aroma ist eher schwach. Die Würzigkeit des Hopfens trifft auf einen leichten Hefeduft. Das Malz bleibt bescheiden im Hintergrund.

Der Antrunk ist im ersten Moment recht trocken, eine gewisse Süße entwickelt sich erst auf der Zunge. Das überrascht mich und es gefällt mir auch. Die Bitterstoffe sind überraschend wenig vorhanden. Das Mundgefühl ist samtig. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang aus.

Alles in Allem ist das Nörten-Hardenberger Zwickl nicht schlecht, aber über einen guten Durchschnitt kommt es nicht hinaus. Andere Biere aus Einbeck können mich wirklich mehr begeistern.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus
Papenstr. 4-7
37574 Einbeck
www.noerten-hardenberger.de

Kasteel Hoppy

Kasteel Hoppy stammt aus der Schlossbrauerei Van Honsebrouck Kasteel. Es wurde 2013 erstmals gebraut, um dem Trend zu mehr Hopfenbieren Rechnung zu tragen. Es handelt sich um ein obergäriges, hopfiges, helles Bier, das dank seiner immerhin 45 IBU hat.

Es ist im vielfältigen Angebot unter dem Namen “Kasteel Bier” das Bier, das den geringsten Alkoholgehalt aufweist.

Eine Besonderheit an diesem Bier ist die Verwendung von 100 % belgischem Hopfen, der nach strengen Kriterien ausgewählt wird. Das ist besonders erstaunlich, wenn wir bedenken, dass die belgische Landfläche einfach zu klein ist, um den gesamten Hopfen anzubauen, der benötigt wird, um die immense Nachfrage der belgischen Brauereien zu decken.

Dann will ich jetzt mal die Flasche öffnen, um festzustellen, ob sich diese Besonderheit auch in der Qualität widerspiegelt.

Golden und gefiltert mit einer überdurchschnittlichen Menge weißen Schaums, der lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Optisch ist das Bier 1a.

Das nicht allzu ausgeprägte Aroma wird durch den Duft des Malzes dominiert, unterstützt durch Noten von grünen Äpfeln und Kräutern. Von einem Bier, dass sich mit dem Namen “Hoppy” schmückt, hätte ich ein intensiveres Aroma erwartet.

Der Antrunk ist frisch und voll. Auf der Zunge kommen dann alle Eindrücke zutage, die ich in der Nase vermisst habe. Jetzt schmecke ich Zitrusfrüchte, begleitet von einem ordentlichen freundlichen Bitter. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang lässt die Fruchtigkeit etwas nach und macht einem kräftigeren Bitter Platz, das lange nachklingt.

Hatte ich anfangs die Befürchtung, dass mich das Kasteel Hoppy enttäuschen würde, überrascht es dann doch, da es auf der Zunge wirklich überzeugen kann. Überraschend finde ich auch, dass dieses Bier eher zu norddeutschen Speisen passt als zu einer belgischen Speisefolge. Ich kann es mir sehr gut zu Labskaus oder Birnen, Bohnen und Speck vorstellen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Kasteel Brouwerij Vanhonsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be

Karmeliten Kloster Gold

Bereits im Jahr 1367 wurde die Karmeliten Brauerei in Straubing gegründet. Seit 1879 ist die Brauerei im Familienbesitz.

Ein schöner heller Goldton lässt das kristallklare Bier im Glas strahlen. Weniger gut gefällt mir die grobporige Schaumkrone, die sich aber nach kurzer Zeit aufgelöst hat. An der Optik dieses Biers kann die Brauerei wirklich noch arbeiten.

Wie ich es bei einem Exportbier erwarte dominieren die Düfte des Malzes das Aroma, unterstützt durch einige Kräuternoten. Nicht schlecht, aber so richtig Freude auf den ersten Schluck kommt auch nicht auf.

Der Antrunk ist recht süß und spritzig. Auch auf der Zunge ist das Bier sehr mild, die Kräuter aus dem Aroma spiegeln sich hier wider und verbinden sich mit der Süße. Dazu kommt ein wirklich leichtes Bitter. Auch im Abgang bleibt die Süße erhalten, das Bitter kommt kurz etwas stärker durch, klingt aber kaum nach.

Auch wenn das Karmeliten Kloster Gold erfrischend ist, kann es mich nicht wirklich begeistern. Ich kann keine Fehler feststellen, aber das Bier hat keine Eigenarten, die es aus der Masse herausheben. Im Gegenteil, die Brauerei scheint zu versuchen, das Bier so unauffällig wie möglich zu gestalten.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Aromahopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG
Senefelder Straße 21
94315 Straubing
www.karmeliten-brauerei.de

Bench Citra Grove

Bench Brewing ist in Beamsville beheimatet, dem Weinland von Ontario, und stellt einige faszinierende Biere her. Die Brauerei sieht sich in der Tradition der Saison-Biere aus Belgien und verbindet diese Tradition mit der lokalen Weinbautradition der Region Niagara. Dort bietet das fruchtbare Ökosystem des Landes ein einzigartiges Klima für dieses Bier, genau wie für Wein.

Strohgelb und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Orangen, Melonen, Karamell und Blumen steigen mir in die Nase, dazu kräftige saure Noten. Mich begeistert die wahnsinnige Fruchtigkeit dieses Biers.

Der Antrunk ist trocken und durch die reichlich vorhandene Kohlensäure frisch und spritzig. Diese Frische unterscheidet das Citra Grove von Bench von den meisten anderen Sauerbieren. Zitrusfrüchte und reife Bananen sind der vorherrschende Geschmack. Dabei verhält sich die Säure recht diskret und drängt sich nicht so in den Vordergrund wie bei einem Lambic aus dem Raum Brüssel. Im Gegenteil – das Citra Grove ist erfrischend und schlank. Im Abgang lässt die Fruchtigkeit langsam nach.

Ich kann mir kaum ein schöneres Sommerbier vorstellen. Schade nur, dass es so gut wie unmöglich ist, dieses Bier in Deutschland zu finden.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Milchsäurebakterien

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

Bench Brewing Company
3991 King Street
Beamsville, ON, LOR 1B1
Kanada
www.benchbrewing.com

Bockbier-Kartoffelsuppe

Zutaten:

  • 500 g Kartoffeln
  • 500 ml Gemüsefond
  • 300 ml helles Bockbier
  • 100 g Schmand
  • 75 g Schinkenwürfel
  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 Zwiebel
  • 2 TL Oregano
  • 6 Wiener Würstchen
  • Pfeffer
  • Salz
  • Öl

Zubereitung

Kartoffeln schälen und in grobe Würfel schneiden, Suppengrün putzen und grob zerkleinern. Zwiebel abschälen und würfeln.

Öl in einem großen Topf erhitzen, Schinken- und Zwiebelwürfel anschwitzen. Kartoffeln und das Suppengrün zufügen, kurz anschwitzen und mit Bier ablöschen. Mit Gemüsebrühe auffüllen und alles bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten kochen lassen, bis das Gemüse weich ist. Kartoffelsuppe pürieren und mit Pfeffer, Salz und Oregano abschmecken. Kartoffelsuppe nicht mehr kochen lassen und den Schmand unterrühren. Wiener in Scheiben schneiden und in der Kartoffelsuppe erwärmen.

Dieses Rezept stammt aus der Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle. Die Brauerei hat es selbstverständlich mit dem eigenen Bockbier zubereitet, aber Sie können auch jedes beliebige Bockbier verwenden. Das Neuzeller Bockbier finden Sie durch einen Klick auf das folgende Banner, so dass Sie das Rezept wirklich im Original nachkochen können.