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Hofbräu Winterzwickl

Auch große Brauereien brauen saisonale Biere, so auch die Hofbräu München. Aus dieser Brauerei steht jetzt das Hofbräu Winterzwickl vor mir. Ein Blick auf das Etikett gibt nicht viel her. Anders die Website der Brauerei, wo in Stichworten die Zutaten benannt werden, wie es sonst eher bei Craft Beer üblich ist. Das gefällt mir schon mal.

Dunkel kastanienbraun steht das Bier im Glas. Darüber entwickelt sich viel fester hellbrauner Schaum, der aber relativ schnell in sich zusammenfällt. So fest wie der Schaum anfangs war, hätte ich damit gerechnet, dass sich der Schaum länger hält.

Das Aroma ist malzbetont. Leichte Anklänge von Bitterschokolade steigen mir in die Nase. Dazu kommt noch der Duft von Hefe. Insgesamt gefällt mir der Duft nicht schlecht, aber bei der Farbe des Bieres hätte ich ein kräftigeres und intensiveres Aroma erwartet.

Der Antrunk ist recht süß und das Bier enthält eine sehr feinperlige und milde Kohlensäure. Schnell kommt ein leichtes Bitter dazu, mehr aber noch der Geschmack dunkler Schokolade. Ansonsten ist das Bier eher schlank. Der Abgang ist wenig bitter und der Schokoladengeschmack klingt noch einige Zeit nach.

Als Fazit kann ich sagen, dass das Bier keine Fehlnoten aufweist, aber auch nicht wirklich ausgewogen wirkt. Außerdem würde ich mir einen etwas intensiveren Geschmack wünschen.

Zutaten.

Wasser, Gerstenmalz (Münchner Malz, Helles Gerstenmalz, Caramelmalz), Hopfen (Hercules, Perle), Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

Staatliches Hofbräuhaus in München
Hofbräuallee 1
81829 München
www.hofbraeuhaus.com

Biershop Bayern

Waldhaus Ohne Filter

Das Waldhaus Ohne Filter ist ein hefetrübes Kellerbier aus dem südlichen Teil des Schwarzwalds, das mit ganzem Doldenhopfen gebraut wird.

Vermutlich nicht ohne Grund wurde dieses Bier vielfach ausgezeichnet. Beim World Beer Award wurde es 2012 als World Best Seasonal Lager geehrt, beim International Taste & Quality Award in Brüssel erhielt es fünfmal 2 Sterne und dreimal drei Sterne, ebenfalls in Brüssel bekam es von 2012 bis 2017 in jedem Jahr die Goldmedaille, beim European Beer Star in München bekam es zweimal Gold, beim Meiningers International Craft Beer Award Platin, bei 1001 Degustations in Frankreich wurde es 2016 mit Silber und 2017 mit Gold ausgezeichnet und von der DLG bekam es insgesamt 18 Medaillen, davon immerhin zwölfmal Gold. Ich habe es jetzt nicht nachgeprüft, aber ich glaube, noch kein Bier, das ich hier verkostet habe, wurde häufiger ausgezeichnet.

Strohgelb und hefetrüb mit einem leichten Stich ins Grüne steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine sehr schöne feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Das gefällt mir schon mal.

Das Bier duftet blumig und erdig und der Naturhopfen spendet auch einige grasige Noten. Dazu kommen noch Düfte nach Vanille und Biskuitteig, unterstützt durch Vanille und etwas Waldhonig. Ein derart komplexes Aroma kann nur ein gutes Bier begleiten.

Durch die sehr feinperlige Kohlensäure ist der Antrunk spritzig. Sofort zeigt sich auch, wie vollmundig das Bier ist. Dabei sorgt die Hefe für ein weiches und rundes Mundgefühl. Der Abgang ist wenig bitter mit einem ordentlichen Malzgeschmack. Trotzdem kommt auch hier der Hopfen mit seinen grasigen Noten zu seinem Recht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Spalt, Tettnang, Hallertau), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Waldhaus
Waldhaus 1
79809 Waldhaus
www.waldhaus-bier.com

Mönchshof Naturtrüb’s alkoholfrei

Die meisten Brauereien in Franken sind bekanntlich kleine Brauereien, in denen mehr oder weniger handwerklich gearbeitet wird. Jetzt steht das Mönchshof Naturtrüb’s Alkoholfrei vor mir. Dieses Bier kommt aus der Kulmbacher Brauerei, dem vermutlich größten Brauereikonzern Frankens, die im Jahr 2010 immerhin 16 Tochterunternehmen in der Bilanz stehen hatte (neuere Zahlen liegen mir leider nicht vor). Jetzt will ich mal feststellen, ob die Brauerei auch ein gutes alkoholfreies Bier brauen kann.

Recht hell ist das Bier und es enthält ordentlich viel Hefe. Die Schaumkrone ist recht klein und besteht aus gemischtporigem weißem Schaum, der aber recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist frisch. Das Bier duftet nach Teig und Gras. Das Aroma gefällt mir jedenfalls schon mal.

Der Antrunk ist mild und bringt überraschend wenig Süße mit sich. Auch wenn das Bier im ersten Moment etwas wässrig wirkt, bringt die sehr feinperlige Kohlensäure einige Frische ins Bier. Leider fällt das Bier dann aber ab. Dem Körper fehlt die Vollmundigkeit, die ich aufgrund der Menge der Hefe eigentlich erwartet habe. Geschmacklich punkten kann nur der angenehm bittere Abgang mit einem recht langen Nachklang.

Das Naturtrübe von Mönchshof hat in meinen Augen die gleichen Probleme wie so viele andere alkoholfreie Biere. Da mit dem Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger fehlt, wirkt es nicht wirklich ausgewogen. Trotzdem ist es an einem warmen Sommerabend ein guter Durstlöscher.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de

Paulaner Zwickl

Alle großen Brauereikonzerne bemerken, dass der Absatz zurückgeht. Das gilt aber nur für die Industriebiere, während Craft Beer sowie Biere, die nur regional vertrieben werden, kräftig zulegen können. Der Begriff “kräftig” ist hier selbstverständlich im Rahmen des bereits vorhandenen Marktanteils zu verstehen. Ich könnte es auch anders ausdrücken: der Trend geht weg von den uniformen Einheitsbieren hin zu individuellen Bieren, die sich voneinander unterscheiden. Oder noch eine dritte Deutung der Situation: die Industriebiere sind nicht zwingend schlecht, aber sie sind austauschbar.

Darauf reagieren die Braukonzerne mit Bieren, die teilweise nur anders aussehen als die üblichen Biere. Andere versuchen sich mit mehr oder weniger Erfolg an Craft Beer und wieder andere lassen alte Bierstile wiederauferstehen und bringen sie neu auf den Markt. Ein Beispiel dafür das Paulaner mit seinem Zwickl, das jetzt vor mir steht. Auffällig ist schon mal die Flasche, ein Einweggebinde mit 0,4 Litern Inhalt.

Goldgelb und kräftig hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Es bildet sich eine recht üppige feinporige Schaumkrone, die sehr langsam in sich zusammenfällt. Optisch hat die Brauerei schon mal nichts verkehrt gemacht.

Das Aroma wird durch die Hefe sowie das Karamell des Malzes geprägt. Dazu kommt der Duft nach Heu, der sich aber recht schnell verflüchtigt und dem Duft grüner Äpfel Platz macht. So gefällt mir das Bukett dieses Gerstensaftes genau wie die Optik. Wenn jetzt der Geschmack genauso gut ist…

Der Antrunk gestaltet sich recht süß und ich stelle fest, dass die Kohlensäure sehr feinperlig ist. Leider ist sie in nur geringem Maße vorhanden. Kaum ist das Bier über die Zungenspitze geflossen kommt … nichts. Erst einmal fällt das Bier in ein Loch und macht einen recht nichtssagenden Eindruck. Erst im Abgang kommt ein kräftiges Bitter hinzu, das aber trotzdem nicht lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Münchner Malz), Hefe, Hopfen ) Hersbrucker, Hallertauer Tradition)

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

IBU:

23

Brauerei:

Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG
81541 München
www.paulaner.de

Th. König Zwickl

b

Die König-Brauerei aus Beeck, einem Stadtteil von Duisburg, kenne ich bereits seit einigen Jahrzehnten, genauer gesagt das König Pilsener, das lange Zeit das einzige Bier dieser Brauerei war. Ich vermute mal, dass der Produktionsrückgang der Großbrauereien dafür verantwortlich ist, dass diese Unternehmen mittlerweile dazu übergehen, auch hochwertigere Biere zu brauen, die durchaus einige Gemeinsamkeiten mit Craft Beer haben. Jetzt steht das Zwickl der Marke Th. König vor mir. Die Marke gehört zur König Brauerei.

Das Rückenetikett verspricht schon mal viel: “Inspiriert durch traditionelles Brauwissen, das Theodor König auf seinen Reisen sammelte, brauen wir dieses vollmundig süffige Kellerbier. Edle Aromahopfensorten, spezielle Caramelmalze und eine lange, kühle Reifung machen unser bernsteinfarbenes Zwickl zu einer feinmilden, naturbelassenen Bierspezialität.” Zusätzlich verspricht das Etikett, dass dieses Zwickl nur mit Aromahopfen gebraut wurde. Na, dann bin ich ja mal neugierig.

Bernsteinfarben und klar zeigt sich das Bier im Glas, dazu eine feine Kohlensäure, die für einen cremigen elfenbeinfarbenen Schaum sorgt, der auch lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal einen guten Eindruck.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee. Ich vermute daher mal, dass es recht mild ist, da die Aromen des Hopfens nicht wirklich durchkommen. Aber ein Bier mit ausgesuchten Malzsorten kann ja auch etwas Besonderes sein.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß und malzig. Außerdem stelle ich fest, dass die Kohlensäure wirklich kräftig ist. Der Körper ist vollmundig, rund und ausgeglichen. Zur Süße gesellt sich jetzt noch eine milde Bittere, die für eine gewisse Süffigkeit sorgt. Aber merkwürdig – so kräftig die Kohlensäure im Antrunk war, fehlt sie mir jetzt plötzlich. Der Abgang ist dann recht mild, aber die Bitternoten klingen noch einige Zeit nach.

Das Zwickl ist ein Bier, das sich positiv vom König Pilsener abhebt. Trotzdem sehe ich noch Potential für Verbesserungen. Zu einem Wildschwein-Sauerbraten ist dieses Bier eine gute Begleitung.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Carapils, Dunkles Karamellmalz, zwei weitere Malze), Hopfen (Perle, Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Bitterwerte:

20 IBU

Brauerei:

König-Brauerei GmbH
47139 Duisburg
www.theodor-koenig.de

Rostocker Zwickel

Aus DDR-Zeiten sind in Mecklenburg-Vorpommernnur drei Brauereien übriggeblieben, die Brauereien in Rostock, Stralsunder und Lübz. Während der Zeit der DDR wurde in Rostock das bessere Bier gebraut, das auch an Interhotels geliefert wurde. Für die Brauerei in Stralsund blieben nur die Reste übrig und teilweise musste wohl auch mit Ersatzstoffen gebraut werden. Heute werden in Stralsund in der jetzigen Störtebeker Braumanufaktur hervorragende Biere gebraut und ich will mal testen, ob die Brauerei in Rostock, die jetzt zur Radeberger-Gruppe gehört, da noch mithalten kann. Ich verkoste jetzt den Rostocker Zwickel.

Golden und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber vergleichsweise wenig gemischtporiger Schau, der aber überraschend lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier also schon mal einen recht guten Eindruck.

Auch das Aroma ist ansprechend. Ich stelle Noten von Hefe, Karamell und gelben Früchten fest.

Der Antrunk ist recht süß und ich bemerke, dass das Bier recht viel Kohlensäure enthält. Schnell kommt noch ein angenehmes Bitter dazu, auch ein wenig Säure. Zusammen ergibt das ein vollmundiges und süffiges Bier. Der Abgang ist mild, trotzdem bleibt der Geschmack einige Zeit erhalten.

Dass mich das Bier nicht vollständig überzeugen kann, liegt vermutlich daran, dass ich ziemlich verwöhnt bin. Auf jeden Fall handelt es sich um ein überdurchschnittlich gutes Bier. Wenn es in der Gastronomie angeboten wird, ist es sicher empfehlenswert.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,3 %

Brauerei:

Brauerei Rostock GmbH
Doberaner STr. 27
18057 Rostock
www.rostocker.de

Wurmi Zwicklbier Dunkel

Nun will ich mich wieder einmal mit einem Bier aus Österreich befassen. Auffällig an diesem Bier ist, dass es mit einem Drehverschluss verschlossen ist. Er sieht zwar wie ein Kronkorken aus, ist aber keiner. Ich mag diese Verschlüsse nicht, da sie schlecht aufzubekommen sind, die Zacken schneiden gerne einmal in die Finger, und wenn das Bier einmal geöffnet ist, lässt es sich mitdiesem Verschluss nicht wieder verschließen. Nein, dann lieber einen richtigen Kronkorken oder einen richtigen Drehverschluss. Aber ich will ja nicht über Drehverschlüsse philosophieren, sondern mich mit dem Inhalt der Flasche beschäftigen, dem dunklen Zwicklbier aus dem Innviertel.

Intensiv mahagonifarben ist das Bier, darauf wenig feinporiger Schaum in einem angenehmen haselnussbraun, der sich aber leider sehr schnell auflöst. Dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure.

Das Aroma wird durch die Röststoffe bestimmt, einige Kaffeearomen und Düfte von Trockenpflaumen steigen mir in die Nase, dazu ein teigiger Duft. Vom Aroma her lässt sich wirklich nicht meckern.

Der Antrunk ist neutral, fast langweilig. Nein, da lässt sich wirklich nichts weiter drüber sagen. Der Körper ist unausgeglichen und leicht sauer. Bitterstoffe kann ich auf der Zunge nicht feststellen, dafür lässt das Bier aber ein pelziges Gefühl auf der Zunge zurück. Erst im Abgang kommen Bittertöne in der Kehle zum Vorschein, nicht stark, aber trotzdem irgendwie unangenehm.

Von diesem Bier war ich wirklich enttäuscht. Ich werde es sicherlich nicht noch einmal kaufen.

Zutaten:

Wasser, Hefe, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Wurmhöringer
Stadtplatz 10/11
4950 Altheim
Österreich
http://www.wurmhoeriger.at

Haselbacher Zwickl

Nun steht ein Zwickl aus einer Hausbrauerei im österreichischen Innviertel vor mir. Die dortigen kleinen Brauereien im Allgemeinen und die Wirtshausbrauereien im speziellen produzieren ja meist recht individuelle Biere, weshalb ich gespannt bin, was mich jetzt erwartet.

Golden und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas, darüber eine durchschnittliche Menge feinporiger weißer Schaum, der sich zwar nicht sofort aber doch ziemlich schnell auflöst.

Das Aroma wird durch das Malz bestimmt, es duftet nach Karamell und Vanille.

Der Antrunk ist zwickltypisch recht süß und zeigt, dass dieses Bier viel Kohlensäure enthält. Der intensive Körper ist rund und ausgewogen, süße, bittere und weinige saure Noten halten sich die Waage. Der Abgang ist zwar nur leicht bitter, dafür aber langanhaltend.

Zutaten:

Brauwasser, Hopfen, Gerstenmalz, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

11,9° Plato

Brauerei:

H&G Bogner
Haselbach 22
5280 Braunau am Inn
Österreich
http://www.hausbrauerei-bogner.at

Zirndorfer Landbier

So, nun steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir, das Zirndorfer Landbier. Mal sehen, wie es sich macht.

Bernsteinfarben ist das Bier im Glas, dazu eine feste und feinporige Schaumkrone, die auch recht lange erhalten bleibt. Bis hierhin macht das Bier jedenfalls alles richtig. Dazu der Duft nach Hefe und etwas Honig. Da bekomme ich doch wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Im Antrunk dominiert die Süße des Malzes, die durch die Honignote unterstützt wird, die ich bereits im Duft festgestellt habe. Im Körper kommen die Röstaromen des Malzes richtig zum Vorschein und auch der Hopfen macht sich langsam aber sicher bemerkbar.

Dieses Landbier lässt sich am besten mit den Begriffen lieblich, süffig und malzig beschreiben. Es ist wirklich empfehlenswert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

 

Brauerei:

Brauerei Zirndorf GmbH
90513 Zirndorf
http://www.zirndorfer.de/brauerei.html