Schlagwort-Archive: Saisonbier

Leikeim Wintertraum

Im Jahr 1887 gründete Johann Leikeim die Brauerei, aus der jetzt der Wintertraum vor mir steht. Bis heute ist sie im Familienbesitz. 2016 wurde der letzte Generationenwechsel vollzogen. Damals übergab Christine Leikeim das Unternehmen an ihre drei Kinder Andreas (Geschäftsführung), Bastian und Anna.

Im Gegensatz zu den meisten Winterbieren strahlt das Leikeim Wintertraum golden im Glas. Es enthält recht viel feinperlige Kohlensäure, die auch für eine ganz ordentliche Blume sorgt, die durchschnittlich lange erhalten bleibt. Damit ist die Optik dieses Winterbieres ungewöhnlich aber ansprechend.

Das Bier duftet nach Karamell und Brot. Hopfennoten kann ich im Aroma nicht feststellen.

Der Antrunk ist schlank und frisch und er weist erfreulich wenig Süße auf. Schnell kommt eine leichte Säure dazu, so dass das Bier richtig süffig wird. Außerdem sind auch bald die 5,4 Volumenprozent Alkohol zu schmecken. Erst im Abgang macht sich ein leichtes Bitter bemerkbar, das aber überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Brauhaus Leikeim
Gewerbegebiet 4
96264 Altenkunstadt
www.leikeim.de

St. Bernardus Christmas Ale

Nun will ich ein Weihnachtsbier verkosten, das gleichzeitig ein Abteibier ist. Da die Abteibiere in der Regel etwas Besonderes sind, sind meine Erwartungen entsprechend hoch. Die Brauerei verspricht auf ihrer Website auch viel (Übersetzung von mir): “St. Bernardus Christmas Ale ist ein dunkles, saisonales Bier, das im klassischen Quadrupel-Stil von Belgiens bester Abtei gebraut wird. Ähnlich wie alle Biere aus unserer Brauerei begrüßt es den Trinker mit dem charakteristischen Aroma des St. Bernardus-Haushefe-Stammes (der bereits seit 1946 verwendet wird). St. Bernardus Christmas Ale bietet ein würziges, minzartiges Geschmacksprofil, das den Geschmack von wärmendem Alkohol, fermentierter Melasse, Aprikosen, Lakritze und Marzipan ausstrahlt, die durch die perfekte Balance der Brauzucker hervorgerufen werden. Der perfekte Begleiter, um einen (kalten?) Winterabend allein oder mit Freunden zu genießen!” Na, dieses Bier muss doch wohl hervorragend munden.

In tiefdunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, mit einer durchschnittlich großen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Wie erwartet ist das Aroma recht komplex. Ich rieche die Süße von Trockenpflaumen und Rosinen, einen leichten Hauch Säure sowie einige würzige Noten, die an Nelken und Muskat erinnern. Außerdem lässt bereits das Aroma die 10 Volumenprozente Alkohol erahnen.

Der Antrunk ist spritzig und süß. Hefegeschmack breitet sich im Mund aus, gepaart mit der Süße und Fruchtigkeit von Trockenobst und unterstützt durch würzige Noten nach Nelken und Muskatnuss. Der Abgang ist wie erwartet sehr mild und ohne Bitterstoffe, aber die Fruchtigkeit dieses Christmas Ale klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie St. Bernard
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

DIE BIEROTHEK  

Winterbier

Das Winterbier hat zwar einen deutschen Namen, es kommt aber aus Belgien. Auch wenn es nicht allzu bekannt ist, ist Deutsch eine der Amtssprachen in Belgien.

Die Brauerei t’Gaverhopke, aus der das Winterbier stammt, wurde 1994 gegründet und 2007 von Gudrun Vandoorne und Bruno Delrue übernommen. Die kleine traditionelle Familienbrauerei zog im Juli 2015 in das Schloss “Goed te Nieuwenhove” um, wo sie nicht nur sehr romantisch beheimatet ist, sondern auch besucht werden kann. Neben einem Ausschank gibt es regelmäßige Tastings und Sie können auch eine Kleinigkeit zu Essen bestellen. Dazu ist die Brauerei recht familienfreundlich, denn für die Kleinsten gibt es im Hof einen Spielplatz mit Hüpfburg. Die Brauerei ist also auch ein lohnendes Ausflugsziel, wenn Sie einmal in Belgien unterwegs sind.

Golden und mit viel Kohlensäure präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Der Duft nach Karamell wird durch den Duft grüner Äpfel unterstützt. Nichts Überraschendes, aber auch nicht schlecht.

Der Antrunk ist recht süß; mit weniger Kohlensäure wäre mir das Bier eindeutig zu süß, aber so ist es durchaus spritzig. Im Mund präsentiert sich das Bier vollmundig und rund und schnell tauchen auch erste Spuren der Bitterstoffe auf. Insgesamt ist das Bier aber recht süffig. Im Abgang ist der Alkohol im ersten Moment dominant und er verdrängt kurz sogar die Bitterstoffe. Ich meine sogar, einen leichten Hauch von Cognac zu schmecken. Langsam kommt aber auch das Bitter hervor, das anschließend lange nachklingt.

Das Winterbier gefällt mir recht gut. Es ist wenig überraschend, macht aber einen wärmenden Eindruck und passt zu nahezu jedem Essen.

Alkoholgehalt:

6,8 %

Brauerei:

Brouwerij ‘t Gaverhopke
Platanendreef 16A
8790 Waregem
Belgien
www.tgaverhopke.be

Adriaen Brouwer Winter Wood 2018

Die Brauerei Roman, aus der das Adriaen Brouwer stammt, ist die nach eigenen Angaben älteste noch arbeitende Brauerei im Familienbesitz in Belgien. Die Geschichte der Brauerei beginnt im Jahr 1545 mit einem Mann namens Joos Roman. Er besaß ein Gasthaus namens “De Clocke” in Mater, heute ein Ortsteil von Oudenaarde. Dieses Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit lag an der deutsch-französischen Handelsroute. Roman neben dem Gasthaus noch einen Bauernhof, eine Mühle, eine Mälzerei und selbstverständlich eine Brauerei. Damals war das Bierbrauen nur eine von vielen Aktivitäten, die hier stattfanden. Mit der Zeit, als die nächsten Generationen das Ruder übernahmen, wurde Bier zur Haupttätigkeit der Familie. So ist es bis zum heutigen Tag geblieben.

Seit einigen Jahren braut das Unternehmen zum Jahreswechsel ein limitiertes Neujahrsbier. Für die Ausgabe 2018 ließen sich die Brauer von der Gemütlichkeit und Wärme eines Holzfeuers inspirieren und haben Eiche aus Whiskyfässern verwendet, um dem Bier ein dezentes Aroma nach Eiche zu verleihen. So beschreibt die Brauerei jedenfalls das Winterbier, das jetzt vor mir steht.

Im Glas präsentiert sich das Bier in dunklem Rubinrot. Darüber bildet sich eine recht voluminöse beige Schaumkrone, die aber leider relativ schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist rauchig und malzsüß. Dazu kommen Düfte nach Sultaninen und Trockenfrüchten, Holz und Whisky. Das verspricht schon mal ein gutes belgisches Winterbier.

So ist auch der Antrunk süß, was gut mit der sehr feinperligen Kohlensäure zusammenpasst. Hier spiegeln sich die Sultaninen des Aromas wider. Zu der fruchtigen Süße kommen schnell eine leichte Säure sowie ein ebenfalls leichtes Bitter dazu. Jetzt frage ich mich aber doch, wo in diesem wärmenden Bier der Rauch aus dem Aroma geblieben ist. Der Abgang ist mild. In der Kehle klingt er nicht lange nach, aber auf der Zunge bleibt die Fruchtigkeit einige Zeit erhalten und jetzt kommt auch der Rauchgeschmack wie auch das Holz zum Vorschein.

Leicht gekühlt ist dieses Bier in guter Begleiter zu Hartkäse und weihnachtlichen Gerichten.

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brewery Roman
Hauwaart 105
9700 Oudenaarde
Belgien
www.roman.be

Corsendonk Christmas Ale

Auch die Familienbrauerei Bocq braut ein Weihnachtsbier, das Corsendonk Christmas Ale. Bis 1982 wurden die Corsendonk-Biere von der Brewery Corsendonk in Oud-Tournhout im ehemaligen Augustiner-Kloster hergestellt. Seitdem werden die Corsendonk-Biere in der Brauerei du Bocq gebraut, die sich vollständig im Besitz der Familie Keersmaker befindet. Das Corsendonk Christmas Ale wird nur für die Weihnachtszeit gebraut.

Im Glas präsentiert sich das Bier tiefschwarz, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert es kastanienbraun. Darüber bildet sich ein hellbrauner und sehr haltbarer Schaum. Optisch spricht mich das Bier sehr an.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes dominiert. Ich rieche Schokolade sowie Trockenfeigen und auch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist ziemlich süß. Außerdem stelle ich fest, dass das Corsendonk Christmas Ale nur sehr wenig feinperlige Kohlensäure enthält, wodurch diesem Bier die Frische fehlt. Trotzdem ist der Geschmack recht angenehm, da er viel Geschmack von Feigen sowie von Koriander, Lakritze und Vanille enthält. Offensichtlich kommt ein großer Teil der Süße von Kandiszucker. Der kräftige wärmende Körper ist ausgewogen und vollmundig. Der Alkohol ist gut eingebunden in die weiterhin vorhandenen Frucht- und Gewürznoten. Jetzt meine ich, auch etwas Orangenschale zu schmecken. Der Abgang ist erstaunlich mild, auch wenn hier die ersten Bitterstoffe auftauchen. Jetzt erinnert das Bier an einen guten Likör.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Zucker, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brewery Corsendonk
Steenweg op Mol 118
2360 Oud-Turnhout
Belgien

DIE BIEROTHEK

Préaris X-Mas

Die Inhaber der Brauerei Préaris waren viele Jahre lang Hobbybrauer und nahmen als solche auch im April 2011 am “Brouwland Biercompetitie” teil. Dort wurden sie als die besten belgischen Heimbrauer ausgezeichnet. Daraufhin haben sie sich entschlossen, ihr Bier auch Bierliebhabern verfügbar zu machen. Da sie aber nur über eine Heimbrauanlage mit 80 Litern verfügten und kein eigenes Brauhaus aufbauen wollten, haben sie sich entschlossen, ihr Bier in Lizenz bei einer anderen Brauerei herstellen zu lassen. Die Wahl fiel auf die ProefBewery, wo das Bier nach meinen Informationen bis heute gebraut wird. 2011 begann der kommerzielle Verkauf der Biere und bereits zwei Jahre später wurde Préaris von ratebeer.com als beste neue Brauerei in Belgien ausgezeichnet.

Von dort stammt auch das X-Mas, das jetzt vor mir steht. Dieses Bier unterscheidet sich deutlich von den meisten anderen belgischen Weihnachtsbieren. Zum einen enthält dieses Bier lediglich 5,0 Volumenprozent Alkohol. Außerdem ist es ein helles Bier und nicht wie die meisten Weihnachtsbiere mit Röstmalz gebraut. Dann wollen wir mal sehen, wie sich das Bier so macht.

Tiefgolden ist das Bier und es enthält viel agile Kohlensäure. Die Schaumkrone ist überdurchschnittlich und sie bleibt auch lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig. Deutlich ist Limone zu riechen sowie einige würzige Noten; ich meine weißen Pfeffer zu riechen. Die Fruchtigkeit lässt mich vermuten, dass das Bier gestopft wurde, vermutlich mit Simcoe oder einem ähnlichen Hopfen.

Der Antrunk offenbart eine leichte Süße und obwohl ich sehr viel Kohlensäure gesehen habe, ist das Bier nur mäßig spritzig. Die Kohlensäure ist sehr mild. Trotzdem ist der erste Eindruck bereits ausgewogen, da die Menge der Kohlensäure gut auf die Süße abgestimmt ist. Auf der Zunge kommt eine leichte Fruchtigkeit auf, die schnell durch ein überraschend intensives und trotzdem freundliches Bitter überdeckt wird. Im Abgang lässt das Bitter etwas nach, der Nachklang ist aber sehr lang.

Das Préaris X-Mas ist für ein Weihnachtsbier ungewöhnlich, aber sehr angenehm. Ich könnte mir auch an einem warmen Abend im Sommer vorstellen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Andelot bvba
Doornzelestraat 20
9080 Lochristi
Belgien
www.proefbrouwerij.com

für

Vliegende Paard Brouwers
Beverhoutsveldstraat 33
8730 Oedelem
Belgien
www.prearis.be

Delirium Christmas

Nachdem ich vom Mère de Noël aus der Brasserie L. Huyghe nicht gar so begeistert war, will ich jetzt das zweite Weihnachtsbier aus der ostflämischen Brauerei verkosten, das Delirium Christmas. Bei Ratebeer hat dieses Bier satte 98 %, so dass ich diesmal durchaus ein gutes Bier erwarte. Es soll auch Menschen geben, die das Delirium Christmas für das beste Bier dieser Brauerei halten. Also – es ist an der Zeit, die Flasche zu öffnen.

Kastanienbraun mit wenig Hefetrübung präsentiert sich das Winter Ale im Glas. Darüber bildet sich eine sehr voluminöse hellbraune Schaumkrone, die sich nur langsam auflöst. Optisch ist das Bier schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma ist süßlich, denn leichte Röstaromen nach Karamell begleiten den Duft kandierter Ananas, von Rosinen und etwas später auch Zitrusfrüchten. Ein Bier, das im Glas sein Aroma ändert, finde ich spannend und es gefällt mir.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es anhand des Aromas erwartet habe. Ich habe fast den Eindruck, das Bier versucht sich im Mund zu verstecken. Das funktioniert aber nicht, denn es ist einfach zu spritzig. Im Körper trifft Espresso auf Karamell, dazu kommt eine angenehme Würzigkeit. In den komplexen Geschmack passen sich auch die 10 Volumenprozent Alkohol gut ein und sorgen für ein wärmendes Mundgefühl. Der Abgang ist trocken und malzig mit einem Hauch Kakao. Der Geschmack klingt lange nach

Das Delirium Christmas passt gut zu süßen Desserts, denn durch seine Würzigkeit bildet es einen guten Kontrast zur Süße der Speise. Aber auch mit Käse ist dieses Bier ein Genuss.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10 % Vol.

Stammwürze:

19° Plato

Brauerei:

Brasserie L. Huyghe
Brusselsestw. 282
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

La Mère Noël

Die Brauerei Huyghe im ostflämischen Melle ist meines Wissens die einzige Brauerei, die zwei unterschiedliche Weihnachtsbiere braut. Neben dem bekannteren Delirium Christmas gibt es seit einigen Jahren auch regelmäßig das La Mère Noël. La Mère Noël ist die Frau des Weihnachtsmanns. Während es den Weihnachtsmann bereits länger gibt, wurde seine Frau wird erstmals im Jahr 1849 in einer Weihnachts-Legende von James Rees erwähnt und nun gibt es sie auch im Bierregal.

Altgolden präsentiert sich die Frau des Weihnachtsmanns im Glas. Darüber bildet sich eine überdurchschnittlich voluminöse Schaumkrone, die aber leider recht schnell in sich zusammenfällt. Auffällig ist die sehr agile Kohlensäure.

Das Aroma ist malzig mit grasigen und blumigen Noten. Die Aromen des Hopfens treten leider sehr in den Hintergrund, so dass das Aroma bei weitem nicht so komplex ist wie ich es gehofft und erwartet hätte.

Der überraschend schlanke Antrunk ist wenig süß, aber recht moussierend. Schnell kommt eine kräftige Süße, die auf ein nicht ganz ausgewogenes Bitter trifft. Eine Fruchtigkeit ist eher zu erahnen.Der Alkoholgeschmack tritt in den Vordergrund und er bleibt auch beim Abgang vorherrschend. Das milde Bitter kommt gegen den Alkohol nicht an.

Ich habe bereits einige Biere der Brauerei Huyghe getrunken. Die anderen Biere haben mir besser gefallen als das La Mère Noël, das einen eher unausgewogenen Eindruck macht. Ich muss sagen, dass ich recht enttäuscht bin.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie L. Huyghe
Brusselse stw 282
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

St. Feuillien Cuvée de Noël

Die Brauerei St. Feuillien wurde 1873 durch die Familie Friart gegründet und befindet sich bis heute im Familienbesitz. Benannt wurde die Brauerei nach dem irischen Heiligen Feuillien, der Mitte des siebten Jahrhunderts ermordet wurde. Zunächst wurde dort zu seinem Gedenken eine Kapelle errichtet, die im Jahr 1125 durch das Prämonstratenserkloster Saint-Feuillien du Rœulx ersetzt wurde. Bis Saint-Feuillien du Rœulx infolge der Wirren der Französischen Revolution aufgegeben wurde, brauten die Mönche dort auch ihr eigenes Bier. Diese Tradition wollte die Familie Friart im Jahr 1873 fortsetzen. Die Brauerei ist Mitglied der Gesellschaft Belgian Family Brewers.

Kommen wir nun aber endlich zum Cuvée de Noël. Dieses Bier, ein Belgian Strong Dark Ale, wurde in der Flasche einer Nachgärung unterzogen. Daher hat es aus der Flasche einen Alkoholgehalt von 9 % Vol., während es aus dem Fass ein halbes Prozent weniger Alkohol enthält.

Kastanienbraun, hefetrüb und mit viel gemischtporigem hellbraunem Schaum präsentiert sich das Bier im Glas. Leider fällt die Schaumkrone recht flott in sich zusammen, sonst würde mir die Optik noch besser gefallen.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Düfte von Pumpernickel sowie der fruchtige Duft getrockneter Aprikosen steigen mir in die Nase. Dazu kommen deutliche würzige Noten, die vermutlich nicht vom Hopfen stammen. Offensichtlich hat die Brauerei hier mit Gewürzen gearbeitet. Bei diesem Bier bin ich allerdings auf Vermutungen und Spekulationen angewiesen, da auf den Etiketten keine Inhaltsangabe abgedruckt ist. Ich finde lediglich den Hinweis, dass dieses Bier die Allergene Gerstenmalz und Lakritze enthält.

Der Antrunk moussiert und offenbart eine leichte Malzsüße. Aber dann legt das Bier sich richtig ins Zeug. Im kräftigen Körper ringen brotige Noten, die Fruchtigkeit von Aprikosen sowie einige Espressonoten um die Vorherrschaft. Lediglich die Bitterstoffe bleiben diskret im Hintergrund, auch wenn sie eindeutig im Reigen mitwirken. Insgesamt macht das Bier im Mittelteil aber einen ausgewogenen Eindruck. Der Abgang ist durch ein freundliches leichtes Bitter geprägt, begleitet durch die Fruchtigkeit sowie erstmals einige Kakaonoten. Die Fruchtigkeit klingt lange nach.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol. in der Flasche
8,5 % Vol. im Fass

Stammwürze:

20° Plato

Brauerei:

Brasserie St-Feuillien s.a.
Rue d’Houdeng 20
7070 Le RœuLx
Belgien
www.st-feuillien.com

Kerstpater Christmas Beer

Ungefähr auf halber Strecke zwischen Brüssel und Gent ist im flämischen Teil von Belgien die Brasserie van den Bossche beheimatet, von der ich jetzt das Kerstpater Christmas Beer vor mir stehen habe. Die Brauerei beschreibt das Bier als charaktervolles süß-bitteres Winterbier. Das klingt doch schon mal gut. Dieses Winter Ale kommt in jedem Jahr am 1. November auf den Markt und wie bei saisonalen Bieren üblich wird es erst im Folgejahr neu gebraut.

Schwarz ist das Kerstpater Christmas Beer, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert ein leichtes Rubinrot durch. Darüber bildet sich eine große Krone aus hellbraunem Schaum, die sich nur langsam auflöst.

Das Aroma ist süßlich. Offensichtlich hat die Brauerei in ihrer Beschreibung nicht übertrieben. Ich rieche Trockenfrüchte, Vanille, dunkle Schokolade und Nelken. Dieses komplexe Aroma macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß und schwer, im Geschmack fast sirupartig. An den Zutaten hat die Brauerei auf keinen Fall gespart. Im Körper kommt zur kräftigen Süße eine gut austarierte Fruchtigkeit dazu, gepaart mit würzigen Anklängen. Jetzt erinnert das Bier an Elisen-Lebkuchen und kandierte Früchte. Der wärmende Abgang ist fruchtig mit nur leichtem Bitter und er klingt sehr lange nach.

Das Kerstpater trägt seinen Namen zu Recht und es passt hervorragend zu Weihnachtsgebäck wie auch zu Gänse- oder Entraten mit Klößen und Rotkohl.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Nachgärungszucker

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Brauerei:

Brasserie van den Bossche
St. Lievensplein 16
9550 Herzele
Belgien
www.paterlieven.be