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Winterkoninkske

Die Brauerei von Kerkom wurde 1878 von Evarist Clerinx gegründet. Um 1936 übernahm sein Sohn Paul die Leitung, 1952 übernahm Jean Clerinx die Leitung. Jean musste wie so viele andere auch die Brauerei 1968 schließen. Doch die Leidenschaft seines Brauers veranlasste Jean, die heutige Brauerei 1988 nach seiner Pensionierung wieder in Betrieb zu nehmen. Seit 1999 hat Jean den Rührstab buchstäblich an Marc, einen Bierbrauer mit Leib und Seele, weitergegeben.

Seit dem Jahr 2000 wurde das Angebot der Brauerei immer weiter ausgebaut, so dass heute zehn unterschiedliche Biere gebraut werden, so auch das nur saisonal gebraute Winterkoninkske, das Winterbier, das jetzt vor mir steht.

Zur Brauerei gehört auch ein kleines Restaurant, das für viele Spaziergänger, Radfahrer, Bierverkoster und Genießer zum beliebten Ziel geworden ist. Im Sommer ist der Innenhof mit seinen schmiedeeisernen Tischen geöffnet und im Winter sitzen die Gäste um den gemütlichen Holzofen im ehemaligen Kutschenhaus. Und das ganze Jahr über können die traditionell gebrauten Biere genossen werden. Dazu gibt es Brot, Käse und Pastete, alles aus eigener Herstellung.

Bei der Komposition dieses Belgian Strong Dark Ale haben sich die Brauer viel Mühe gegeben. Sieben unterschiedliche Malze und zwei belgische Hopfensorten wurden kombiniert, damit hier ein einmaliges Bier entsteht. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden, die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert etwas Rubinrot durch. Über dem Bier bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger hellbrauner Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist so süß wie ich es bei einem belgischen Winterbier erwarte, dabei aber ungewöhnlich komplex. Ich rieche Sirup, dunkle Schokolade und Trockenfrüchte, dazu im Hintergrund würzige Noten. Der Duft ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass mir das Bier zu süß sein könnte.

Diese Befürchtung bestätigt sich allerdings nicht. Zwar ist das Bier sortentypisch süß, aber nicht mehr als andere belgische Winterbiere. Aber der erste Eindruck ist, dass das Bier sehr intensiv ist, fast dickflüssig. Die Kohlensäure ist wirklich sanft. Auf der Zunge mischt sich der Geschmack von Zuckerrübensirup mit dem von Kirschsaft, dazu kommt noch etwas Wacholder. Dabei wirkt das Bier wie andere belgische Winterbiere wärmend. Der Geschmack des Sirups bleibt auch im Abgang vorhanden, hier gemischt mit dem von Kaffee.

Das Winterkoninkske ist ein Winterbier, wie es wohl nur die Belgier brauen können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hafermalz, Wacholder, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,3 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Kerkom
Naamstesterweg 469
3800 Sint-Truiden
www.brouwerijkerkom.be

Grimbergen Winter

Die Tradition begann im 12. Jahrhundert. Wenn der erste Schnee fiel öffneten die Mönche die Tore der Abtei Grimbergen und luden die Dorfbewohner zu einem rauschenden Fest ein. Für diesen Anlass hatten sie aus der Ernte des jeweiligen Jahres ein spezielles Winterbier gebraut. Auch heute noch wird dieses ordentlich gehopfte Bier jedes Jahr neu gebraut und unter den Namen Grimbergen Winter – Hiver und Grimbergen Noël verkauft.

Sehr dunkel rubinrot ist das Bier, beinahe schwarz. Es bildet eine durchschnittlich voluminöse feinperlige beige Schaumkrone, die allerdings bis auf einen Rest schnell in sich zusammenfällt. Nur der Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist angenehm malzig. Düfte nach Waldhonig, Karamell und Südfrüchten steigen mir in die Nase und versprechen mir einen angenehmen Geschmack dieser belgischen Brauspezialität.

Der Antrunk ist süß und fruchtig. Durch die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlesäure ist das Bier wunderbar spritzig. Schnell kommt eine angenehme fruchtige Säure dazu, so dass sich die Aromen auf der Zunge widerspiegeln. Für ein Winterbier aus Belgien ist das Bier überraschend frisch, dabei aber auch vollmundig und wärmend. Auch der Abgang ist fruchtig. Die Bitterstoffe des Hopfens kommen nur dezent zum Vorschein. Trotzdem klingt der Geschmack einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

18 IBU

Brauerei:

N.V. Brouwerijen N.V.
Alken-Maes
Belgien
www.grimbergenbeer.com

Altenmünster Winterbier Dunkel

Nun steht das Altenmünster Winterbier Dunkel vor mir. Über die Brauerei ist erstaunlich wenig zu erfahren, lediglich Wikipedia schreibt dazu: “Im Kernort Altenmünster befand sich die Brauerei Hämmerle. Sie wurde im April 2005 abgerissen. Erhalten ist nur der Gasthof. Aus der Fusion der Brauerei Hämmerle mit der Sailerbrauerei von Gerd H. Borges in Leuterschach entstand die Unternehmensgruppe Altenmünster, welche 2002 von der Allgäuer Brauhaus übernommen wurde (seit 2003 Teil der Radeberger Gruppe). Die Mainzer Aktien Bierbrauerei (Binding-Gruppe, seit 2002 Radeberger Gruppe der Dr. August Oetker) übernahm die von Sailerbräu Franz Sailer gehaltenen Markenrechte an der Marke für das Altenmünster Brauer Bier. Die zur Firmengruppe Altenmünster gehörende Gesellschaft Kronenbräu Brauhaus zu Altenmünster wurde nicht mitveräußert.” Klingt ziemlich verwirrend und wenig erhellend. Wenden wir uns also dem Bier zu.

Dunkelbraun, fast schwarz steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet süß nach Malzzucker, unterstützt durch ein leichtes Aroma roter Früchte. Aufgrund der Farbe hätte ich Düfte nach Kakao oder Kaffee erwartet; diese Erwartung wird aber enttäuscht.

Der Antrunk ist recht süß, womit ich bei einem Winterbier durchaus rechne. Passend zu der Süße ist die sehr feinperlige Kohlensäure dosiert, weshalb das Bier im ersten Moment eine wirklich gute Figur macht. Dann wird das Bier schlank. Wenig Säure gesellt sich zur Süße und noch weniger Bitter. Auch im Abgang finde ich nur wenig Bitterstoffe und auch keinen Nachklang. Auf der Website schreibt die Brauerei, dass das Bier 25 Bittereinheiten hätte. Weshalb kann ich davon nichts schmecken?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

13,3 %

Bittereinheiten:

25,0 EBC

Brauerei:

Altenmünster Brauer Bier GmbH
Schwendener Str. 18
87616 Marktoberdorf
www.altenmuenster-brauerbier.de

Mönchshof Weihnachtsbier

Seit 1984 gehört die Firma Mönchshof zur Kulmbacher Brauerei, die auch das Mönchshof Weihnachtsbier gebraut hat, das jetzt vor mir steht. Dieses Bier wird seit dem Jahr 1999 jeweils für die Weihnachtszeit eingebraut. Mönchshof stellt einige Biere her, die in ihrem jeweiligen Bierstil zu den meistgetrunkenen deutschen Bieren gehören. Jetzt will ich feststellen, ob das Weihnachtsbier das Zeug hat, ebenfalls in diese Klasse aufzusteigen.

Altgolden strahlt mir das Bier im Glas entgegen. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge größtenteils feinporiger Schaum, der nur langsam in sich zusammenfällt. Die Optik gefällt mir und ich frage mich, ob ich hier ein Bier vor mir stehen habe, das aus industrieller Produktion stammt und mich trotzdem überzeugen kann.

Das Aroma belehrt mich schnell eines Besseren. Das Aroma des Malzes ist vollkommen OK, aber dazu gesellt sich der typische Geruch von Hopfenextrakt. Er ist allerdings recht dezent und wenn die Brauerei zusätzlich mehr Aromahopfen verwendet hätte, könnte ich mich mit dem Aroma vermutlich anfreunden.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber durchaus zu einem Weihnachtsbier passt. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig, aber recht knapp dosiert. Hier würde ich mir mehr wünschen. Schnell kommt ein freundliches aber doch ordentliches Bitter dazu, das auch im Abgang erhalten bleibt.

Das Mönchshof Weihnachtsbier kann mich nicht wirklich begeistern. Es ist nicht so, dass ich sagen könnte, dies oder das am Bier gefällt mir nicht. Aber irgendwie fehlt diesem Bier die Komplexität (na gut, ich gebe zu, dass ich recht verwöhnt bin). Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass das Weihnachtsbier von Mönchshof gut als Grundlage für ein Glühbier geeignet ist. Dafür ist aber noch das richtige Rezept erforderlich.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 %

Stammwürze:

13,3 %

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de

Avec Les Bons Voeux

Jetzt will ich mich mal wieder mit einem Bier aus der Brasserie Dupont beschäftigen, dem Avec Les Bons Voeux. Ich würde dieses Bier durchaus zu den seltenen Bieren zählen. Erstmals wurde es im Jahr 1970 als Geschenk für die besten Kunden der Brauerei gebraut. Weil es so gut ankam, begannen die Brauer, das Bier auch zu verkaufen, Trotzdem ist die Menge des Sudes streng limitiert, so dass das Bier schnell ausverkauft und in der Folge für den Konsumenten etwas schwierig ist, an eine Flasche dieses begehrten belgischen Bieres zu kommen.

Bereits optisch macht das Avec Les Bons Voeux eine gute Figur. Golden, hefetrüb und mit viel Kohlensäure versehen steht es im Glas, darüber viel feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Wenn ein Bier mit 9,5 Volumenprozent Alkohol einen solchen Schaum entwickelt, muss die Brauerei schon mal vieles richtiggemacht haben.

Das Aroma steht der Optik in nichts nach. Das Avec Les Bons Voeux duftet teigig, aber auch fruchtig-säuerliche und würzige Noten spielen eine Rolle. Ich rieche Sauerteig, Honig, Orangeat, dazu weißen Pfeffer, Vanille und Marzipan. Die Haushefe von Dupont ist allerdings auch für die reichhaltigen Aromen bekannt, die sie erzeugt.

Der Antrunk macht vom ersten Moment an einen hervorragenden Eindruck. Der kräftige Geschmack mit einer leichten Süße begeistert von Anfang an. Der Reichtum des Malzes wird mich auch durch das gesamte Bier führen. Das Bier ist wunderbar vollmundig und der Malzgeschmack zusammen mit den würzigen Noten nach Pfeffer passt auch mit dem deutlichen Alkoholgeschmack zusammen. Der Abgang wird durch ein leichtes freundliches Bitter geprägt, das extrem lange nachklingt.

Ich will ja nicht auf den Putz hauen, aber ich glaube, das Avec Les Bons Voeux ist meiner Meinung nach das beste Bier aus dieser außergewöhnlichen Brauerei und es gehört für mich zu den besten belgischen Bieren.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Dupont
Rue Basse 5
7904 Tourpes
Belgien
www.brasserie-dupont.com

Pax Tongerlo Christmas

Das Pax Tongerlo Christmas ist ein belgisches Abteibier. Wie der Name bereits aussagt wird dieses Bier ausschließlich für die Winterzeit gebraut. Wie bei vielen belgischen Bieren üblich wird auch das Tongerlo Christmas in der Flasche nachvergoren, was nicht nur für einen intensiveren Geschmack, sondern auch für eine längere Haltbarkeit sorgt.

Das Bier hat die Farbe dunklen Bernsteins, die durchaus auch an Whisky erinnert. Der feinporige weiße Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten. Auffällig ist, dass viel Kohlensäure zu sehen ist. Optisch macht das Bier also durchaus einen guten Eindruck.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Neben den Röststoffen steigt mir auch eine leichte alkoholische Note in die Nase, unterstützt durch den Duft von roten Früchten. Außerdem duftet das Bier recht süß.

So wundert es mich auch nicht, dass auch der Antrunk süß ist. Durch die viele Kohlensäure ist er aber auch spritzig. Schnell kommt ein leichtes Bitter dazu, so dass das Bier zusammen mit einer Fruchtigkeit nach Kirschen einen runden und recht ausgewogenen Eindruck macht. Leider kommt der Alkoholgeschmack immer mehr in den Vordergrund. Der Abgang ist mild und mit minimalem Nachklang.

Das Bier ist für Liebhaber süßer Biere recht gefällig, aber wenig überraschend, so dass es einen eher langweiligen Eindruck macht.

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.tongerlo.be

Kapittel Watou Winter

Jetzt steht das Kapttel Watou Winter aus der Brouwerij van Eecke vor mir. Diese unabhängige Familienbrauerei wurde im Jahr 1629 erstmals urkundlich erwähnt, als geschrieben wurde, dass die örtliche Burg an eine Brauerei angrenzt.

Während der Französischen Revolution verbrannten die plündernden französischen Truppen das Schloss und die Brauerei. Die Adelsfamilie entkam der Guillotine, indem sie nach England flüchtete. Die Burg wurde nicht wiederaufgebaut, aber die Brauerei wurde im selben Jahr unter dem Motto “Zerstöre alles, was du willst, aber wir brauchen hier noch Bier” wieder aufgebaut. Die Brauerei erhielt den Namen “In de Gouden Leeuw” (Im Goldenen Löwen), ein französisches Wortspiel. Viele Landgasthöfe in Frankreich tragen den Namen “Au Lion d’Or” (im Goldenen Löwen), aber die Aussprache ist genau die gleiche wie bei “au lit on dort” (im Bett schläft man). Die Brauerei in Watou hatte natürlich auch eine eigene Kneipe und bot Platz für Reisende.

Durch Heirat wurde die Familie Van Eecke 1862 zum Braumeister der Brauerei und braute dort ein Landbier. Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Brauerei nur eine lokale Bedeutung. Erst als in den 1960er Jahren die authentischen lokalen Biere populär wurden, kamen die Biere der Brauerei in ganz Belgien und Nordfrankreich in den Handel und die Gastronomie. Watou ist heute eine der drei verbliebenden Städte in Belgien mit drei Brauereien. Neben der Brasserie van Eecke, existieren in Watou auch die beiden unabhängigen Familienbrauereien St. Bernard und De Bie.

Die Brasserie van Eecke bezieht ihr Wasser aus einem eigenen Brunnen unter der Brauerei. Die ursprüngliche Wasserschicht beginnt aufgrund der Umweltverschmutzung zu bestimmten Zeiten im Jahr Probleme zu bereiten, so dass neue und tiefere Bohrungen bis zu 600 Meter Tiefe geplant sind. Das Malz wird im benachbarten Nordfrankreich gekauft (die Grenze ist nur 5 Minuten entfernt), und der Hopfen wird vor Ort gekauft. Watou gehört zur Stadt Poperinge, dem letzten noch verbliebenen Gebiet Belgiens, in dem Hopfen auf örtlichen Bauernhöfen angebaut wird, und das schon seit Jahrhunderten. Die Brauerei verwendet ausschließlich eigene Hefeschnüre, die im eigenen Labor kultiviert werden. Dieselbe Hefe wird nur sieben Generationen lang verwendet. Dann beginnen sie mit aus dem Original frisch gezüchteten Hefen.

Hommel ist das lokale Wort für Hopfen. Hopfen war bis weit in die 1950er Jahre hinein die Hauptindustrie für Poperinge. Das Schuljahr begann in Poperinge erst im Oktober, denn alle, auch die Kinder, mussten vorher den Hopfen ernten. Kommen wir jetzt aber zum Bier.

Dunkel kastanienbraun ist das Kapittel Winter. Der Schaum ist recht grobporig und er fällt schnell in sich zusammen. Das finde ich schade, da auf diese Weise die Optik doch kräftig nachlässt.

Das Bier duftet nach Keksteig und Vanille, nach Schokolade mit einem Hauch Kirschen und unterstützt durch Düfte von Kreuzkümmel, Lakritz und Koriander. Die drei Kräuter gibt die Brauerei im Internet an, in der Zutatenliste auf der Flasche findet sich davon aber nichts.

Der Antrunk ist so süß, dass selbst die reichlich vorhandene und sehr feinperlige Kohlensäure keine Frische hervorzaubern kann. Das Bier macht eher einen schweren und warmen Eindruck. Schnell gesellt sich noch eine leichte Säure zur Süße, die eine angenehme Fruchtigkeit erzeugt. Im Abgang zieht sich die Süße zurück, die Säure bleibt erhalten. Beim Hopfen war die Brauerei wohl ziemlich geizig, denn die Bitterstoffe verstecken sich geschickt.

Dieses Bier kann man durchaus mögen, muss man aber nicht. Mein Fall ist es nur bedingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij van Eecke
Douvieweg 2
8978 Poperinge
Belgien
www.watou.com

Leffe Bière d‘Hiver

Nun will ich mich dem Winterbier der Abtei Leffe zuwenden. Von dort kommen nicht nur gute Biere, die das ganze Jahr von AB InBev gebraut werden, sondern auch eine ganze Reihe Sondersude. Jedes Jahr vor Weihnachten wird ein Winterbier gebraut, für das Leffe erklärt, dass hierfür das beste Malz und der beste Hopfen verwendet werden.

Kastanienbraun steht das Winter Ale im Glas. Darüber bildet sich eine voluminöse Schaumkrone, größtenteils feinporig und mit einem leichten Gelbstich. Der Schaum bleibt lange erhalten. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtiggemacht.

Das sehr komplexe Aroma wird durch das Malz dominiert. Die Röststoffe verbinden sich mit Aromen von Rosinen, Waldhonig, braunem Zucker, Nüssen und einigen würzigen Noten.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Da das Bier viel sehr feinperlige Kohlensäure enthält ist es für ein Winterbier überraschend frisch und spritzig. Im Mund entwickelt sich der Geschmack von Karamell, Kaffee und Trockenfrüchten, zusammen mit Noten von Orangenschalen und Koriander. Der Abgang ist leicht bitter und fruchtig und er klingt recht lange nach.

Das Bier ist nicht ganz so intensiv wie die meisten Winterbiere aus Belgien, dafür macht es einen frischeren Eindruck. Es passt gut zu vielen weihnachtlichen Gerichten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Gerste, Kräuter (Orangenschale, Koriander), Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

InBev Belgium sprl/bvba
Boulevard Industriel 21
1070 Brüssel
Belgien

für

Brasserie Abbaye de Leffe s.a./n.v.
Place del’Abbaye 1
5500 Dinant
Belgien
www.leffe.com

Tucher Christkindlesmarkt Bier

Nun gehe ich ja stark aufs Rentenalter zu, aber zum Christkindlesmarkt in Nürnberg habe ich es noch nie geschafft. Aber zumindest habe ich nun das Christkindlesmarkt Bier von Tucher vor mir stehen. Mal sehen, ob mich das über das Versäumte hinwegtrösten kann. Zumindest zeigt das Bild auf dem Etikett schon mal eine Abbildung des vorweihnachtlichen Events auf dem Hauptmarkt in Nürnberg und die Bildunterschrift verspricht “Das Nürnberger Original”. Da bin ich ja mal gespannt, ob das Bier mit dem auf den Etiketten suggerierten Anspruch mithalten kann.

Intensiv golden zeigt sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist etwas größer als im Durchschnitt und der feinporige Schaum bleibt lange erhalten. Außerdem sehe ich recht viel Kohlensäure. Optisch gefällt mir das Bier schon mal sehr gut.

Das Aroma ist malzbetont und wirkt durch den Malzzucker recht süß. Vom Hopfen ist nicht viel zu riechen, so dass das Aroma schon mal recht eindimensional erscheint.

Dementsprechend ist auch das Antrunk recht süß, aber durch die viele Kohlensäure spritzig. Schnell mischt sich noch ein leichtes Bitter unter den Geschmack. Für mich dürfte es durchaus etwas mehr sein. Außerdem fehlt mir jegliche Fruchtigkeit. Dadurch ist das Bier nicht rund. Der Abgang ist ebenfalls nur sehr leicht bitter und er klingt vergleichsweise kurz nach.

Auf mich wirkt das Bier einfach langweilig. Von den fränkischen Bieren bin ich wirklich eine bessere Qualität gewöhnt, wobei sich die Qualität in diesem Zusammenhang nur auf den Geschmack bezieht. Sollte ich einmal auf den Christkindlesmarkt in Nürnberg kommen, werde ich mein Bier mit Sicherheit lieber in einer der beiden Wirtshausbrauereien trinken, die vom Christkindlesmarkt aus fußläufig zu erreichen sind.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol. lt. Etikett auf der Flasche, im Internet werden 6,0 % Vol. angegeben

Stammwürze:

13,3 %

Brauerei:

Tucher Traditionsbrauerei
90409 Nürnberg/Fürth
www.tucher.de

Kempisch Vuur Winter

Kempisch Vuur (Weihnachtsfeuer) heißt das Blonde Strong Ale, das jetzt vor mir steht. Von dieser belgischen Spezialität werden jedes Jahr im August 1000 Liter gebraut. Auf diese Weise hat das Bier ausreichend Zeit zu reifen, so dass dieses Winter Ale zum Jahresende des übernächsten Jahres seinen gesamten Genuss entfaltet hat. So sagt es jedenfalls das Etikett der Flasche aus und ich will jetzt mal testen, wie weit es mit dem Genuss überhaupt her ist.

Goldgelb und hefetrüb präsentiert sich das Kampisch Vuur Winter im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Alles in Allem ist die Optik solide und ansprechend, aber nicht außergewöhnlich.

Das Aroma wird durch Karamellnoten geprägt. Daneben sticht eine deutliche Alkoholnote hervor, was bei einem Alkoholgehalt von 9 Volumenprozent aber auch kein Wunder ist. Abgerundet wird das Aroma durch die Düfte von Südfrüchten, vor allem von Mango, sowie einige würzige Noten, die ich aber nicht näher bestimmen kann.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber durch die sehr feinperlige Kohlensäure durchaus spritzig und frisch. Zunächst spiegeln sich auf der Zunge die Fruchtnoten aus dem Aroma wider, bevor sich auch die Bitterstoffe hervorwagen. Das Mundgefühl ist kräftig, rund und wärmend. Insgesamt ein wirklich ausgewogenes kräftiges Bier. Der Abgang wird durch ein freundliches und nicht zu starkes Bitter geprägt, das aber lange nachklingt. Dazu kommt in der Kehle auch der Alkohol deutlich dazu.

Das Kempisch Vuur Winter ist ein süffiges und angenehmes Bier zum Jahresausklang. Die Brauer haben also ihre Aufgabe voll und ganz erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchner), Weizenmalz, Hafermalz, Maismalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

20° Plato

Bitterwert:

32 IBU

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
www.kempisch-vuur.be

Das Weihnachtsfeuer hat eine goldgelbe Farbe (16EBC). Aus der Ablagerung von 20° Plato entsteht schließlich ein Bier mit einem Alkoholgehalt von 9,0 Vol%. Neben den gleichen Malzsorten, die auch im Tripel verwendet werden, sorgt eine beträchtliche Menge an Münchner Malz für zusätzliche Vitalität und lässt daher sicherlich keinen alkoholischen Geschmack zu. Eine spezielle Mischung aus Hopfen und Kräutern (32 EBU) macht dieses Bier zu einem typischen Weihnachtsbier. Dieses Bier ist nur in begrenztem Umfang erhältlich. Jedes Jahr im August wird gebraut, das Bier kann optimal reifen und ist dann am Ende des Jahres zum Verzehr bereit.