Schlagwort-Archive: Porter

Fuller’s London Porter

Porter ist bekanntlich eine Bierspezialität aus England und jetzt will ich mal wieder ein Porter aus seinem Heimatland testen. Vor mir steht das London Porter aus der Brauerei Fuller in London. Die Brauerei preist das Bier als das weltbeste Porter an. Dementsprechend hoch kann ich daher meine Erwartungen schrauben.

Schwarz, wirklich schwarz zeigt sich das Bier im Glas. Es ist absolut blickdicht. Ich kann also einen sehr intensiven Genuss erwarten. Außerdem bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger haselnussbrauner Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier also perfekt.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee, Kaffee und Trockenfrüchten. Der Antrunk ist malzbetont, dabei aber weniger süß als ich erwartet habe. Zusätzlich fällt mir auf, dass das Bier nicht allzu viel Kohlensäure enthält, die dafür aber sehr mild ist. Der Körper ist wuchtig. Röststoffe bestimmen den Geschmack, dazu kommen Espressonoten durch. Außerdem fällt mir eine leichte Säure auf, die aber gut zu den Röststoffaromen passt. Der Abgang wird durch die Säure dominiert, Bitterstoffe sind nur wenig vorhanden. Der Geschmack der Röststoffe bleibt lange erhalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale, Crystal, Chocolate, Brown), Hopfen (Fuggles), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Brauerei:

Fuller Smith & Turner PLC
Chiswick Lane Soutth
London W4 208
England
www.fullers.co.uk

Craftbeer-Shop-Banner

Mashsee Hafensänger Black Porter

Nun steht mal ein Bier aus der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover vor mir, das Mashsee Hafensänger Baltic Porter. Pate bei der Namensgebung war der Maschsee, das südlich der Innenstadt gelegene und mit einer Größe von 78 Hektar größte künstliche Gewässer in Hannover. Die Brauerei liegt nur wenige hundert Meter von diesem Naherholungsgebiet entfernt. Aber kommen wir zum Bier.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Darüber eine durchschnittliche Menge haselnussbrauner cremiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Also, optisch hat das Bier bei mir schon mal gewonnen. Mal sehen, ob das Bier geschmacklich mit der Optik mithalten kann.

Das Aroma ist bestechend komplex. Ich nehme Noten von Karamell, Kaffee, Kakao und Schokolade fest, dazu einen leichten säuerlichen Duft sowie Rauch.

Der Antrunk ist mäßig süß, aber nicht so sehr, wie ich es erwartet hätte. Dazu zeigt sich die sehr feinperlige Kohlensäure. Der Körper ist ähnlich komplex wie das Aroma. Karamell zeigt sich, dazu leichte Röstaromen sowie die Säure, die ich bereits im Aroma feststellen konnte. Mir persönlich ist die Säure etwas zu dominant, aber sie ist noch nicht unangenehm. Erst im sehr trockenen Abgang wird die Säure recht dominant und überdeckt die vermutlich vorhandenen Bitternoten. Spätestens jetzt wird das Bier etwas unausgewogen.

Ich habe den Verdacht, dass Bier irgendwann nicht sachgemäß gelagert wurde. Nur so kann ich mir die vergleichsweise kräftige Säure erklären. Vermutlich wäre das Bier ansonsten runder.

Zutaten:

Wasser, , Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,1 % Vol.

Stammwürze:

16,1° Plato

Bittereinheiten:

34 IBU

Brauerei:

Mashsee Brauerei GmbH & Co. KG
Schlägerstr. 17
30171 Hannover
www.mashsee.de

Craftbeer-Shop-Banner

Pumpernickel Porter

Nun will ich mal wieder ein Porter testen, das Pumpernickel Porter von Gruthaus in Münster. Allerdings wird das Bier nicht in Münster gebraut, sondern im Auftrag von Gruthaus in der Brauerei Liebhart im ostwestfälischen Detmold. Das Bier darf auch nicht als Bier verkauft werden, sondern es wird als Brauspezialität beworben. Grund ist, dass hier auch Pumpernickel in den Braukessel kommt. Echtes Pumpernickel wird ausschließlich aus Roggen hergestellt und mindestens 16 Stunden bei 100° C mit Wasserdampf gebacken. Durch die niedrige Temperatur und die lange Backzeit karamellisiert der Roggen und es entsteht die typische tiefschwarze Farbe dieses Vollkornbrotes. Auch wenn in Ausnahmefällen Roggenbier angeboten wird, ist dies nach dem Reinheitsgebot in Deutschland nicht erlaubt, Brot zu verbrauen und das Ergebnis als Bier zu verkaufen. Dabei sind die Zutaten doch nichts anderes, es kommt lediglich der Zwischenschritt des Backens dazu. Ob diese Unterscheidung Sinn macht oder nicht kann jeder für sich selbst entscheiden. Kommen wir zum Bier.

Tiefschwarz zeigt sich das Bier im Glas, wenn ich es gegen das Licht halte, schimmert allerdings ein dunkles Mahagoni durch. Darüber feinporiger haselnussbrauner Schaum, der sich allerdings recht schnell auflöst. Aber die Optik ist schon mal nicht schlecht.

Das Aroma wird durch Röstaromen geprägt. Dazu kommen ein leichter süßlicher Duft sowie eine leicht säuerliche Note. Insgesamt dominiert aber der eher herbe biertypische Duft. Ich bin mir nicht sicher – kann ich das Pumpernickel riechen oder bilde ich es mir ein, weil ich weiß, dass es verarbeitet wurde?

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Der intensive Geschmack wird durch die angenehme Kohlensäure unterstützt. Der Körper ist leicht süß mit säuerlicher Note. Der Pumpernickel ist jetzt eindeutig herauszuschmecken. Daher ist es auch gut, dass sich die Bitterstoffe des Hopfens diskret im Hintergrund halten. Sie kommen erst im Abgang sanft in den Vordergrund. Der Geschmack hält sich auch lange.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggenmalz, Pumpernickel, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Liebhart’s Privatbrauerei
Am Gelskamp 6
32758 Detmold
http://www.residenz-biere.de

Im Auftrag von:
Gruthaus-Brauerei
48143 Münster
http://www.gruthaus.de

Black Pearl

Nun habe ich ein Craft-Bier vor mir stehen, ein Porter aus Distelhausen, einem Ortsteil von Tauberbischofsheim. Die Erwartungen an dieses Bier kann ich von vornherein nach oben schrauben, da dieses Bier im Jahr 2014 mit dem Silber Meiningers international CraftBeer Award ausgezeichnet wurde. Da kann doch eigentlich nichts schiefgehen.

Schwarz steht das Bier im Glas. Erst als ich das Glas gegen das Licht halte, sehe ich ein sehr dunkles Mahagoni durchscheinen. Darüber eine durchschnittliche Menge größtenteils feinporiger haselnussbrauner Schaum, der sich nur langsam auflöst. Optisch gibt es also nichts zu meckern.

Das komplexe Aroma wird durch kräftige Kaffee- und Schokoladennoten geprägt, unterstützt durch einen Hauch von Gewürznelken und Kräutern.

Der Antrunk zeigt eine leichte angenehme Süße. Außerdem stelle ich fest, dass die sehr feinperlige Kohlensäure reichlich vorhanden ist. Der ausgeglichene Körper wird durch Schokoladennoten und Waldhonig geprägt. Süße und Bitterstoffe ergänzen sich hervorragend. Lediglich die Kaffeenoten, die ich im Aroma festgestellt habe, fehlen mir an dieser Stelle. Sie kommen aber im leicht bitteren Abgang wieder zu Geltung. Dann bleiben sie auch recht lange erhalten.

Dieses Bier macht deutlich, dass es sich wirklich lohnt, auf handwerklich gebrautes Bier zu setzen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Malzsorten: Pilsner Malz, Münchner Malz, Caramel Malz), Hafermalz, Hopfen (Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

15° Plato

Bittereinheiten:

28 IBU

Brennwert:

57 kcal/239 kJ pro 100 ml

Brauerei:

Distelhäuser Brauerei
97941 TBB-Distelhausen
http://www.distelhaeuser.de

Riedenburger Dolden Dark Porter

Nun befasse ich mich mal wieder mit einem Bier aus Bayern, das Dolden Dark aus dem Riedenburger Brauhaus. Es handelt sich um ein handwerklich gebrautes Porter. Eine Besonderheit dieses biologischen Bieres aus dem Altmühltal ist die Verwendung von Emmermalz. Emmer ist eine alte Getreidesorte, die zwischenzeitlich nahezu ausgestorben war. Erst in den letzten Jahren gewinnt sie langsam wieder etwas an Bedeutung. Aber wenden wir uns dem Bier zu.

Ein Blick auf das Etikett zeigt bereits eine Besonderheit. Da die Rohstoffe für diese Bierspezialität vermutlich nicht in beliebigen Mengen vorhanden sind und sich die Brauer daher nicht sicher sein können, beim nächsten Mal das exakt gleiche Ergebnis zu erzielen, ist auf dem Etikett die Nummer des Suds vermerkt. In diesem Fall ist es der Sud 11.

Absolut schwarz und blickdicht ist das Bier, darüber ein nussbrauner gemischtporiger Schaum, der allerdings recht flott verschwindet. Lediglich ein kleiner Rest des Schaums bleibt dauerhaft erhalten.

Das Aroma ist durch Röstaromen geprägt, das Bier duftet nach Kaffee und Schokolade. Der Hopfen kommt hier nicht in den Vordergrund.

Der Antrunk ist leicht süß und hier kommt erstmals die sehr feinperlige Kohlensäure zum Vorschein. Zu sehen war sie nicht, da das Bier so konzentriert ist, dass wirklich kein Licht in es eindringt.

Der Körper ist ausgewogen, ich schmecke bittere Schokolade gemischt mit Kaffee, dazu eine leichte Säure. An so ein Bier könnte ich mich doch glatt gewöhnen. Der Abgang ist anfangs wie eine gute Bitterschokolade, die etwas Säure mit sich bringt. Dann wandelt sich der Geschmack und es kommen die Kaffeetöne zum Vorschein. Der Geschmack bleibt auch einige Zeit erhalten, bevor er langsam verklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Emmermalz, Hopfen, Hefe

Mit Ausnahme des Wassers und der Hefe stammen alle Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau.

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

Craftbeer-Shop-Banner

Bierol Going Hazelnuts

Lange habe ich kein Porter getestet. Nun ist es mal wieder an der Zeit und ich habe mir ein Bier aus Österreich ausgesucht, von dem ich mir eine Menge verspreche. Immerhin haben dieses Bier die Brauer von Bierol nicht allein kreiert, sondern sie haben sich auch Chris Sullivan von “Outlaw’s Collaborations” dazu geholt. Jetzt bin ich mal gespannt, ob die Erfahrungen sich ergänzen oder ob das Sprichwort ” Viele Köche verderben den Brei” zum Tragen kommt. Aber wenn die Tiroler sich einen Braumeister aus Oregon zu Hilfe holen bin ich doch eher optimistisch.

Tiefschwarz steht das Bier im Glas, darüber wenig mittelbrauner Schaum, leider nur wenig und er bleibt uns auch nur kurz erhalten. Aber die Farbe des Bieres ist wirklich beeindruckend, tiefschwarz und blickdicht.

Das Aroma wird durch die Röststoffe geprägt, unterstützt durch Schokoladen-, Nuss- und Vanillenoten.

Der Antrunk zeigt erstaunlich wenig Süße; bei der Farbe hätte ich eigentlich einen höheren Gehalt an Malzzucker erwartet. Die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure lässt aber bereits vom ersten Moment an keine Langeweile aufkommen. Umso stärker ist aber die Körper, der durch die Röststoffe des Malzes geprägt ist, unterstützt durch die Haselnüsse, die zwar deutlich bemerkbar sind, sich aber doch diskret im Hintergrund halten. Dieses Bier wurde wirklich sorgfältig komponiert. Der Abgang ist dann wieder erstaunlich mild, klingt aber trotzdem einige Zeit nach.

Zutaten:

Malz (Pilsener, Cara, Röstmalz), Hopfen (East Kent Golding), Haselnüsse aus biologischem Anbau

Alkoholgehalt:

5,7 % Vol.

Stammwürze:

15,6 ° Plato

Brauerei:

Bierol GmbH
Sonnendorf 27
6334 Schwoich
http://www.bierol.de

Riegele Robustus 6

Nun steht ein Bier aus der Riegele BierManufaktur vor mir. Es verspricht auf dem vorderen Etikett ein “Kräftiges Vergnügen”. Da mir die anderen Biere von Riegele gut gefallen haben ist meine Erwartung entsprechend hoch.

Tiefschwarz steht das Bier im Glas, ich könnte das Bier auch als fast vollkommen blickdicht beschreiben. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte sehe ich ein leichtes Dunkelrot durchscheinen. Darüber ein hellbrauner feinporiger Schaum mit einer durchschnittlichen Standzeit.

Das Aroma des Bieres wird durch Röstaromen bestimmt, unterstützt durch den Duft von Kaffee und dunkler Schokolade. Das Aroma ist intensiv, ohne aufdringlich zu sein. Der Antrunk ist überraschend mild, nicht so kräftig wie ich es aufgrund der Farbe und des intensiven Dufts erwartet hätte. Dann kommt der volle Körper zum Tragen, intensiv, schokoladig und mit einer ausgewogenen Menge Bitterstoffen. Der Abgang ist überraschend mild, auch wenn der Geschmack der Röststoffe noch lange anhält. Zu diesem Bier können wir “Sie” sagen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Chocolate, Dark Chocolate, Steffi, Münchner Malz, Amber Malz), Weizenmalz, Geröstete Gerste, Hopfen (First Gold, Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Riegele BierManufaktur
S. Riegele KG
Augsburg
http://www.riegele-biermanufaktur.de

Biershop Bayern

Craftbeer-Shop-Banner