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Mönchsambacher Lagerbier

Bereits im Jahr 1808 wurde die Brauerei Zehendner in Mönchsambach gegründet Seit 1938 ist sie im Besitz der Familie Zehendner. Die Brauerei beschränkt sich auf ein recht kleines Sortiment. Neben den ganzjährig verfügbaren Bieren Export, ungespundetes Lagerbier und Hefeweizen gibt es jahreszeitlich noch den Weihnachtsbock ab dem 3. Adventswochenende und ab Ende April den Maibock. Jetzt steht das ungespundete Lagerbier vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Honiggelb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Krone aus gemischtporigem Schaum, der anfangs recht flott in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt dann lange erhalten.

Düfte nach Karamell sowie hopfige Aromen steigen mir in die Nase, unterstützt durch einige blumige Noten. Ich glaube, bei der Auswahl der Hopfensorten haben die Brauer ein glückliches Händchen gehabt.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Auf der Zunge gesellt sich noch ein freundliches Bitter dazu. Das Mundgefühl ist vollmundig und weich. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Zehendner GmbH
Mönchsambach 18
96138 Burgebrach
www.moenchsambacher.deBiershop BayernDIE BIEROTHEK

Mainseidla Porter

Im September 2012 wurde die Gemeinde Breitengüßbach 1200 Jahre alt und zu diesem Jubiläum haben Jörg und Anja Binkert sich getraut, in Franken eine Brauerei zu gründen, also in einer Gegend, die angeblich die höchste Brauereidichte der Welt hat. Bis heute achten die beiden auf absolute Regionalität, angefangen mit den Rohstoffen über die Energie bis hin zur Verpackung. Sie brauen nicht nur zehn eigene Biere, sondern bieten auch vielen Gypsy-Brauern ein Zuhause. Nun steht vor mir das Porter, eines der Biere, die von Anfang an im Sortiment waren.

Dunkel Mahagoni, fast blickdicht schwarz, läuft das Bier ins Glas. Die feste haselnussbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal keinen Fehler gemacht.

Düfte nach dunkler Schokolade und Haselnuss steigen mir in die Nase. Dazu kommen Aromen nach roten Früchten, Karamell und Vanille sowie einige würzige Noten. Jetzt ist aber Zeit für den ersten Schluck.

Die erste Überraschung ist, dass das Bier für ein Porter relativ trocken ist. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe mit dem Geschmack nach Schokolade und Espresso. Das Mundgefühl ist weich, voll und rund. Bis hierhin gefällt mir das Bier ausnehmend gut. Aber dann kommt doch ein Wermutstropfen: Als der Schaum sich aufgelöst hatte war auch die Kohlensäure verschwunden und so fehlte dem Bier dann die Frische. Das Porter von Mainseidla möchte also entweder recht schnell auch aus kleinen Gläsern getrunken werden. Aber dann ist es mit seinem komplexen Geschmack wunderbar süffig. Auch im Abgang dominieren die Röstaromen nach Espresso, die sich hier mit einem freundlichen Hopfenbitter zu einem langen Nachklang vereinen.

Wer sich wie ich für röstige Biere begeistern kann, findet hier ein sehr angenehmes Bier ohne Überraschungen.

Zutaten:

Gerstenmalz (Wiener Art und Münchner Art, Melanoidinmalz, Röstmalz), Hopfen (Spalter Perle, Spalter Select, Spalt Spalter), Hefe, Ale Typ

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

13 ° Plato

Brauerei:

Brauhaus Binkert GmbH & Co. KG
Westring 5
96149 Breitengüßbach
www.mainseidla.de

DIE BIEROTHEK

Weißenoher greenMONKey Hersbrucker

Die Klosterbrauerei Weißenohe huldigt dem Hopfen mit einer ganz besonderen Reihe: GreenMONKey. In dieser Reihe gibt es drei Varianten, alles Pilsbiere, die mit unterschiedlichen Hopfensorten gestopft werden. Ansonsten sind die drei Biere identisch. Außerdem stammen sowohl die verwendete Gerste als auch der Hopfen stammen aus biologischem Anbau. Dabei beschränken sich die Franken nicht auf das EU-Bio, sondern verwenden Rohstoffe, die nach den strengeren Bioland-Richtlinien angebaut wurden.

Vor mir steht jetzt das Weißenoher greenMONKey Hersbrucker, wobei der Name Hersbrucker direkt auf die für das Stopfen verwendete Hopfensorte hinweist. Dieser Hopfen wird in den Hopfenanbaugebieten rund um die Weißenoher Klosterbrauerei angebaut und wird von den Brauern liebevoll “Heimathopfen” genannt.

Weizengelb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die größtenteils feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma ist deutlich hopfenbetont. Der Duft des Malzes kommt zwar durch, aber die würzigen Noten des Hopfens spielen eindeutig die erste Geige.

Frisch und prickelnd ist der erste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge vermittelt. Schnell kommt ein ordentliches Bitter dazu, so dass das Bier eher norddeutsch-hanseatisch wirkt. Selbst für ein nordisches Pils ist dieses wunderbare Hopfenbitter kräftig. Dabei wirkt das Bier trotzdem weich und süffig. Der Abgang ist überraschend mild mit langem Nachklang.

Zu dem Weißenoher greenMONKey passt gut ein Steak mit Wedges.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Smaragd, Perle, Select und Tradition, Hersbrucker)

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Klosterbrauerei Weißenohe
Klosterstr.20
91367 Weißenohe
www.klosterbrauerei-weissenohe.de

DIE BIEROTHEK

6 Fäuste für ein Halleluja

Wenn sich drei bekannte Brauer von Craft-Bieren zusammenfinden, um ein gemeinsames Bier zu brauen, dann können wir wohl eine echte Sensation erwarten, oder? In diesem Fall haben sich David Hertl (Braumanufaktur Hertl), Sebastian Sauer (Freigeist Bierkultur) und Georg Tscheuschner (Schorschbräu) getroffen. Und wenn ich mir den Namen des dabei entstandenen Bieres ansehe, dann erwarte ich eine Spezialität, wie ich sie noch nie verkostet habe. Ein Blick auf das Etikett verrät schon mal etwas: bei diesem Bier handelt es sich um ein Imperial Stout Eisbock. Nun ist ein Imperial Stout etwas anderes als ein eisgereiftes Bockbier. Ich will daher annehmen, dass es sich um ein eisgereiftes Imperial Stout handelt. Mal sehen, ob ich mit dieser Annahme Recht behalte.

Absolut blickdicht schwarz mit einer mittelbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist gemischtporig, durchschnittlich groß und bleibt auch durchschnittlich lange erhalten. Die Optik dieser Kreation ist durchaus beeindruckend.

Die Aromen dieses Bieres sind sehr intensiv. Beim Aussehen dieses Bieres ist es kein Wunder, dass die Röstaromen im Mittelpunkt stehen. Düfte nach Mokka und dunkler Schokolade steigen mir in die Nase, unterstützt durch den Duft nach Vanille sowie deutlich süße Noten. Fruchtige Noten fehlen vollkommen, was dem Aroma aber wirklich nicht schadet.

Süße ist auch beim ersten Kontakt mit der Zunge der hervorstechende Eindruck. Die Kohlensäure ist eher zurückhaltend eingesetzt, aber sie reicht aus. Auf der Zunge ist das Bier samtweich und schwer. Die Aromen spiegeln sich jetzt wider. Eigentlich hätte ich jetzt einiges an Bitterstoffen des Hopfens erwartet, die aber nicht vorhanden sind und – eigentlich auch gar nicht fehlen. Obwohl die 14 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet und kaum zu schmecken sind, erinnert das Bier jetzt an einen Likör. Erst im Abgang kommt der Alkohol leicht in den Vordergrund, aber auch hier ordnet er sich dem Geschmack nach Espresso und Bitterschokolade unter. Der Geschmack klingt noch lange nach, so dass der Konsument von diesem Bier wirklich lange etwas hat.

Zutaten:

Brauwasser, Gersten- und Weizenmalz, Röstgerste, Rübenzucker, Hopfen und Hefe

Alkoholgehalt:

14,0 % Vol.

Brauereien:

Braumanufaktur Hertl
Thüngfeld 61
96132 Schlüsselfeld
https://braumanufaktur-hertl.de/

FREIGEIST
Diepenlinchener Str. 20
52224 Stolberg

Schorschbräu GmbH
Richard Stücklen Str. 7
91710 Gunzenhausen
http://www.schorschbraeu.de/

Weiherer Bio Zwickerla Dunkel

Die Brauerei Kundmüller im fränkischen Viereth-Trunstadt bietet eine große Bierauswahl an, auch wenn nicht alle Biere jederzeit erhältlich sind. Neben den drei Biobieren braut Kundmüller nicht nur weitere neun klassische Bierstile, sondern im Laufe des Jahres auch 15 Sondersude, darunter auch drei holzfassgelagerte Biere. Ich meine, es lohnt sich sicher, sich einmal mit dieser Brauerei zu befassen. Damit will ich heute beginnen.

Kupferfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier, darüber ein feinporiger beiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch gibt es nichts zu meckern, ein Bier wie gemalt.

Das Aroma ist malzbetont nach Karamell und ich meine auch, aus dem Hintergrund ein leichtes Aroma nach gerösteten Haselnüssen wahrzunehmen.

Der Antrunk ist relativ süß, durch die sehr feinperlige Kohlensäure aber auch angenehm frisch. Auf der Zunge kommt ein freundliches und leichtes Bitter dazu, der Geschmack nach Brot kommt zu einem weichen und vollen Mundgefühl. Jetzt tauchen auch einige würzige Noten auf. Im Abgang wird das Bier trockener, das freundliche Bitter kommt mehr in den Mittelpunkt und klingt lange nach.

Das Bio Zwickerla ist ein typisches fränkisches Bier, das genau zu seiner Herkunft im Raum Bamberg passt. Dazu einen Schweinsbraten oder Blaue Zipfel, eine Spezialität aus Bamberg, und der Tag ist gerettet. Nicht umsonst hat dieses Bier im Jahr 2018 beim International Craft Beer Award die Silbermedaille gewonnen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Brauerei:

Brauerei Kundmüller
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.weiherer-bier.de

Fürst Carl Josefi Bock

In Ellingen, also quasi am Eingang ins Altmühltal, ist die Schlossbrauerei Fürst Carl beheimatet, aus der der Josifi Bock stammt, der jetzt vor mir steht. Er wird in jedem Jahr zu Ehren des Patrons der Brauer, dem Heiligen Josef, gebraut. Die Brauerei legt viel Wert auf Regionalität. So wurde für den Josefi Bock nur Hopfen der Sorte Select aus Ellingen verbraut, das Malz stammt aus fränkischen Mälzereien und das Wasser aus dem eigenen Brunnen.

Kastanienbraun und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Auffällig ist, dass sich nur wenig beiger Schaum gebildet hat, der dann aber lange erhalten bleibt. Damit kann ich über die Optik dieses Biers schon mal nicht meckern.

Das Bier duftet nach Karamell und Honig, unterstützt durch einige blumige Noten. Der Alkohol meldet sich im Aroma ebenfalls, passt sich aber den anderen Düften an. Insgesamt macht das Aroma des Josefi Bock einen richtig edlen Eindruck.

Das Aroma lässt mich eigentlich ein recht süßes Bier erwarten, was ja auch stiltypisch wäre. Deshalb überrascht es mich, dass der erste Eindruck nicht so süß ist wie ich erwartet hatte. Die feinperlige Kohlensäure sorgt dabei für eine tolle Frische. Das ändert sich aber, während sich das Bier auf der Zunge verteilt. Jetzt wird das Bier eher schwer und likörartig. Außerdem kommen jetzt auch die Bitterstoffe zu ihrem Recht, wobei Süße und Bitter ausgewogen nebeneinander stehen. Das Mundgefühl ist weich. Der Abgang wird durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang dominiert.

Wenn Sie fränkische Braukunst vom Feinsten erleben wollen sind Sie beim Josefi Bock genau richtig. Er passt auch gut zur typischen fränkischen Küche, besonders zu Gerichten mit Rotkohl.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Select), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

175° Plato

Brauerei:

Fürst von Wrede GmbH & Co. Unternehmens KG
Schlossbrauerei Ellingen
Schlossstraße 10
91792 Ellingen
www.fuerst-carl.de

Huppendorfer Bier

Der Website zufolge ist die Brauerei Grasser im fränkischen Huppendorf in erster Linie eine Gasthausbrauerei. Trotzdem hat eine Flasche ihres Kellerbiers, Vollbier genannt, den Weg zu mir gefunden und wartet jetzt auf seine Verkostung.

Goldfarben mit einem deutlichen Stich ins kupferfarbene präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet malzbetont nach Karamell und Biskuitteig, aber auch einige würzige Noten des Hopfens kommen aus dem Hintergrund und finden den Weg in meine Nase.

Der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt, ist eine überraschend leichte Süße, die durch die sehr feinperlige Kohlensäure gut abgerundet wird. Die Süße wird kräftiger, während sich das Bier im Mund erwärmt. In gleichem Maße wächst auch ein freundliches Bitter, so dass das Bier eine angenehme Süffigkeit entwickelt. Das Mundgefühl ist weich und rund. Im Abgang wird das Bitter wieder schwächer.

Das Huppendorfer Vollbier ist ein angenehmes Bier ohne Ecken und Kanten. Für mich ist es ein typisches fränkisches Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Huppendorfer Bier GmbH & Co.KG
Johannes und Andreas Grasser
Huppendorf 25
96167 Königsfeld
www.huppendorfer-bier.de

Brauhaus Wiesen Frühlingsbock

In Unterfranken im Landkreis Aschaffenburg liegt die Gemeinde Wiesen, aus der der Frühlingsbock stammt, der jetzt vor mir steht. Bei Meiningers Craft Beer Award 2018 wurde dieses Bockbier mit der Silbermedaille ausgezeichnet, zwei Jahre vorher sogar mit Gold. Da kann ich mich wohl mit Fug und Recht auf ein richtig gutes Bier freuen.

Intensiv goldfarben mit einem leichten Rotstich präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nur klein und sie löst sich auch schnell auf.

Das Aroma ist malzbetont und wird durch den Duft nach Karamell dominiert. Dazu kommen fruchtige Noten mit den Düften roter Früchte.

Bei der ersten Berührung der Zunge überrascht mich das Bier durch eine für ein Maibock geringen Süße. Die stiltypische Süße entwickelt sich erst auf der Zunge, wobei der Hopfen diskret im Hintergrund bleibt. Das Mundgefühl ist voll, obwohl mir das Aroma der Früchte, das ich in der Nase festgestellt habe, jetzt doch etwas fehlt. Die 7,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet. Sie unterstützen den Geschmack dieses Bieres ohne sich selbst in den Vordergrund zu drängen. Der Abgang ist mild und malzbetont und er klingt durchschnittlich nach.

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

17,5 %

Brauerei:

Bürgerliches Brauhaus Wiesen
Christof Hartmann Gmbh & Co. KG
Hauptstraße 97
63831 Wiesen
www.brauhaus-wiesen.de

Biershop Bayern

Aecht Schlenkerla Fastenbier 2020

Ob das Fasten noch in die heutige Zeit passt muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall sind die Fastenbiere aber auch heute noch aktuell, so auch das Aecht Schlenkerla Fastenbier, das die Brauerei in Bamberg so beschreibt: “Das Aecht Schlenkerla Fastenbier ist ein unfiltriertes Rauchbier, das gemäß dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut wird. Die untergärige Hefe verleiht dem rötlich hellbraunen Fastenbier eine leichte natürliche Trübung. Sein Raucharoma ist schon im Geruch erkennbar und wird begleitet von einer edlen Hopfennote. Im Antrunk entfaltet das vollmundige, süffige Fastenbier ein starkes Malzaroma, das durch den Rauchgeschmack und die dezente Bittere im Nachtrunk abgerundet wird. Durch die vollmundige Hefe ist im Aecht Schlenkerla Fastenbier die ‘Brotzeit schon mit drin’.” Nach diesen vollmundigen Ausführungen will ich das Aecht Schlenkerla Fastenbier nun aber auch verkosten.

Mahagonifarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine große hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Bereits beim Einschenken steigen mir die Düfte nach Rauch und Schinken in die Nase. Daneben können sich lediglich einige würzige Noten des Hopfens noch durchsetzen.

Als ersten Eindruck beim Kontakt mit der Zunge liefert das Bier eine leichte angenehme Süße zusammen mit der sehr feinperligen Kohlensäure. Schnell übernehmen aber die Raucharomen das Kommando. Bitterstoffe sind nur gering zu schmecken, trotzdem ist das Mundgefühl weich und voll. Das Bier macht einfach einen edlen Eindruck. Auch im Abgang steht zunächst der Rauch im Vordergrund. Wenn dieser Geschmack langsam nachlässt kommt ein freundliches Bitter mit langem Nachklang zum Vorschein.

Zutaten:

Brauwasser, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

“Heller-Bräu” Trum GmbH
Dominikanerstraße 6
96049 Bamberg
www.schlenkerla.de

DIE BIEROTHEK

Smoky IPA

Da hat sich die Brauerei Maisel and Friends im fränkischen Bayreuth wieder einmal etwas Neues ausgedacht. Einmal im Jahr soll zukünftig ein Bier gebraut werden, das gut zu Gegrilltem passt. Dazu wollen die Brauer jeweils einen bekannten Griller einladen, der gemeinsam mit ihnen das Bier entwickelt und braut. In diesem Jahr war mit dem Smoky IPA die Premiere.

Selbstverständlich haben die Franken nicht irgendjemanden eingeladen, sondern Camillo Tomanek alias Don Caruso. Er wurde dreimal Deutscher Meister und 2008 sogar Weltmeister im Grillen. Und wer jetzt meint, dort geht es nur darum, die Bratwürste möglichst kunstvoll auf den Grill zu legen, der irrt. Bei diesen Meisterschaften wird ein wirklich anspruchsvolles Programm vorgelegt. Geben Sie einfach in der Suchmaschine Ihres Vertrauens einmal “grillmeisterschaft 2020” ein und sehen Sie sich die Suchergebnisse an. Aber kommen wir jetzt endlich zum Smoky IPA.

Rotbraun fließt das Bier ins Glas und entwickelt dabei eine durchschnittlich große elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es wirklich nichts zu meckern.

Das Aroma ist sehr fruchtig. Düfte roter Beeren steigen mir in die Nase, dazu Ananas und eher zurückhaltend auch Zitrusfrüchte. Erst allmählich taucht auch der Rauch auf, der aber eher dezent bleibt. Das ist wohl auch gut so, sonst würde das Bier nach geräucherter Ananas riechen, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Aber so unterstreicht das Raucharoma die Fruchtigkeit.

Wie erwartet ist der Antrunk leicht süß und die passend dosierte Kohlensäure bringt von Anfang an eine ordentliche Frische ins Bier. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt die Überraschung: der Rauch kommt deutlich kräftiger durch als ich es erwartet habe. Und – die Fruchtigkeit passt gut zu den Raucharomen. Jetzt würde ich bei einem IPA aber doch etwas mehr Bitter erwarten – obwohl, irgendwie passt es doch. Vor allem bei dem weichen Mundgefühl. Im Abgang kommt die nächste Überraschung, denn jetzt kommen die Bitterstoffe doch noch zu ihrem Recht. Freundlich und angenehm melden sie sich in der Kehle und sie klingen lange nach.

Das Bier gibt es exklusiv im Onlineshop der Brauerei unter www.maiselandfriends.com/shop. Und auch diesmal heißt es wieder: wenn das Bier weg ist, ist es weg. Es wird keinen neuen Sud geben. Eigentlich schade.

Das IPA ist ja ein typisches Sommerbier und auch das Grillen gehört zum Sommer dazu. Aber mit einem IPA die Bratwurst runterspülen? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Aber ein passend mariniertes Hähnchenbrustfilet würde mir zu diesem Bier durchaus gefallen. Bei der Marinade könnte man sich an der Zusammensetzung eines indischen Curry orientieren, dann steht einem gelungenen Sommerabend im Garten nichts mehr im Weg, zumindest wenn die Corona-Kontaktsperre aufgehoben wurde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com