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Belle-Vue Kriek Classique

Das Kriek Classique aus der belgischen Brauerei Belle Vue, die zum Konzern AB InBev gehört, ist einem klassischen Kriek nachempfunden. Es wurde mit wilden Hefen gebraut, aber nicht mit Früchten, sondern mit Fruchtsaftkonzentrat, auch Aromen finden bei AB InBev Verwendung.

Bordeauxrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht eine durchschnittlich große rosafarbene und feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch haben die Belgier schon mal alles richtig gemacht.

Das Bier duftet intensiv nach Kirschen, unterlegt durch einen Hauch Karamell.

Der Antrunk ist fruchtig und überraschend trocken. Die reichlich dosierte Kohlensäure verleiht dem Bier eine angenehme Frische. Auch auf der Zunge bleibt die Frucht im Vordergrund. Das Bier wird etwas süßer und ist dabei vollmundig mit einem samtigen Mundgefühl. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang dominant und sie klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, konzentrierter Kirschsaft (2,8 %), Zucker, Kirschen (0,2 %), Aromen, Hopfen, Kräuter (Koriander, Orangenschale)

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

InBev Belgium SPRL/BVBA
Boulevard Industriel 21
1070 Brüssel
Belgien
www.tapintoyourbeer.com

Echt Kriekenbier

Die Geschichte der familiengeführten Brasserie Verhaeghe, aus der das Bier stammt, das ich jetzt verkosten will, reicht bis ins Jahr 1885 zurück. Heute ist die vierte Generation der Familie Verhaeghe Eigentümerin der Brauerei.

„Echt Kriekenbier“ ist ein echtes Kirschbier und wird nur mit ganzen Kirschen hergestellt. Im Gegensatz zu den bekanntesten Fruchtbieren ist das Basisbier kein Lambic, sondern ein in Eichenholz gereiftes westflämisches rotbraunes Bier. Etwa Mitte Juli bei der Ernte werden die Nordkirschen in die Brauerei gebracht und auf das Basisbier gelegt.

Tief bordeauxrot präsentiert sich das Bier im Glas, dazu eine durchschnittlich große rosa Schaumkrone, die durchschnittlich lange erhalten bleibt. Das Bier sieht wirklich edel aus.

Kirschen sind der dominante Duft, wenn er auch nicht so intensiv ist wie bei vielen anderen Kirschbieren, bei denen Saft oder gar Aromen verwendet werden. Vom Bier selbst ist nicht allzu viel zu riechen, den Hopfen kann ich eher erahnen.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es erwartet habe, dafür aber wirklich frisch mit viel Kohlensäure. Auf der Zunge wird die Süße etwas kräftiger, das Bier schmeckt beinahe wie Kirschmuttersaft. Damit ist es mir persönlich fast zu intensiv. Dabei ist das Mundgefühl rund und die für ein Fruchtbier erstaunlichen 6,8 Volumenprozent Alkohol schmecken nicht durch. Auch der Abgang ist fruchtig mit kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Kirschen (150 g/l), Hopfen, Zucker

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Verhaeghe Vichte
Sint Dierikserf 1
8570 Vichte
Belgien
www.brouwerijverhaeghe.be

Pecheresse

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Brewery Lindemans im belgischen Vlezenbeek vor mir. Die Brauerei ist für ihre Lambic-Biere bekannt.

Das Lindemans Pecheresse wurde auf Basis eines auf Eiche gereiften einjährigen Lambic und reinem Pfirsichsaft hergestellt. Das Bier enthält mindestens 40 Prozent Pfirsichsaft, so dass ich mich auf ein sehr schön fruchtiges Bier freuen kann.

Rotgolden strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die gemischtporige Schaumkrone ist nur klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen. Die Optik dieses Biers gefällt mir nicht so besonders.

Das Aroma ist, wie bei einem Lambic zu erwarten, säuerlich. Aber auch der Pfirsich ist deutlich zu riechen. Zusammen machen diese beiden Aromen den Duft wunderbar fruchtig.

Der Antrunk ist spritzig und fruchtig. Der Geschmack des Pfirsichsafts steht von Anfang an deutlich im Vordergrund und damit auch die Süße dieses Safts. Sie harmoniert aber gut mir der reichlich vorhandenen Kohlensäure. Das Mundgefühl ist rund und als das Bier sich im Mund erwärmt erinnert es mit seiner Säure und Süße an einen Dessertwein. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang dominant, aber sie klingt leider nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, roter Pfirsichsaft (mindestens 40 %), Gerstenmalz, Zucker, Weizen, natürliches Aroma, Hopfen, Stevia-Glykoside, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

2,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Lindemans
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
www.lindemans.be

Gageleer Superior Dark

Immer wieder lese ich, dass Bioprodukte seit einigen Jahren einen Boom erleben. Aus irgendeinem Grund scheint das belgische Bier von diesem Trend nicht betroffen zu sein. Aber es gibt auch Ausnahmen. Eine solche Ausnahme steht jetzt vor mir.

Gageleer wurde aus einer kombinierten Leidenschaft für Bier und Natur geboren. Die Brauerei in Oud Turnhout möchte Bier aus traditionellen historischen Zutaten brauen und dabei modernste Brautechniken anwenden, die den Ansprüchen des modernen Verbrauchers gerecht werden. So wird das Gegeleer auch nicht mit Hopfen gebraut, sondern mit Gagel. Das Gagel stammt aus Wildsammlung und die Gerste aus biologischem Anbau. Und um die Verbindung von Bier und Region zu vervollständigen stammen die verwendeten Zutaten wenn möglich aus der Region um Antwerpen, genau wie die Brauerei. Allerdings gibt es dort nicht genügend biologische Braugerste, so dass diese teilweise auch aus anderen Gegenden stammen kann.

Die Geschichte dieses Biers ist fast so interessant wie das Bier selbst. Es war ungefähr das Jahr 1980, als der Wunsch nach einem Bier, das „nach mittelalterlichem Geschmack“ gebraut wurde, die Brauer zum Cruydeboeck („Buch der Kräuter“) des belgischen Botanikers und Arztes Rembert Dodoens (Mechelen, 1517 – 1585). Bis der Wunsch Wunsches Wirklichkeit werden konnte, lag noch ein langer Weg vor den Brauern, aber nach einem Abstecher durch eine (damals) kleine wallonische Brauerei kamen sie 1988 zu ihrem ersten „Garagenbier“, das in Beerse in der Provinz Antwerpen gebraut wurde.

Am 23. November 1996 füllte die neu gegründete Brauerei „Proef“ in Lochristi die ersten 1.000 Liter Gageleer ab, das nach dem gleichen Rezept wie das ursprüngliche „Garagenbier“ im Auftrag von De Wielewaal, damals ein Naturschutzverein in Turnhout (Provinz Antwerpen), gebraut wurde. 1997 brachten fünf Mitglieder des Naturschutzvereins De Wielewaal das Kapital auf, um eine Genossenschaft zu gründen, deren Ziel die Vermarktung eines Bieres zur Finanzierung des Kaufs und der Erhaltung von Naturschutzgebieten in den Campine ist. 2003 wurde das Unternehmen auf Bio umgestellt. Seit dem 29. August 2003 ist Gageleer ein zertifiziertes Bio-Bier. Im Jahr 2012 wurde die ursprüngliche Genossenschaft in eine Genossenschaft mit sozialer Zielsetzung umgewandelt, und aus Gageleer cvba wurde Gageleer cvba-so.

Das Gageleer Superior Dark, das jetzt vor mir steht, ist die dunkle Variante des Gageleer Original, gebraut mit dunklen Malzen, die aus biologischem Anbau stammen.

Mahagonifarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine große feste und hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet intensiv nach würzigem Biskuitteig, dazu kommen Trockenfrüchte und Honig. Auch der Alkohol ist leicht zu riechen.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe. So passt es auch, dass die Kohlensäure eher zurückhaltend dosiert wurde. Auf der Zunge ruft das Bier ein samtiges Mundgefühl auf. Dabei ist es frisch und würzig. Süße und Würze dominieren, Bitterstoffe sind kaum zu schmecken. Im Abgang wird das Bitter kurz stärker, bevor die Würze mit einem langen Nachklang wieder in den Vordergrund rückt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kandiszucker, Gagel

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° C

Brauerei:

Gageleer cvby-so
Heerestraat 55
2360 Oud-Turnhout
Belgien
www.gageleer.be

Viven Imperial IPA

Das Rezept des Viven Imperial IPA stammt von der Westküste Amerikas. Dazu kommt die belgische Baukunst, die es immerhin in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO geschafft hat. Diese Kombination lässt mein Herz höherschlagen, denn ich erwarte ein ganz besonderes Bier.

Bernsteinfarben mit reichlich elfenbeinfarbenem Schaum strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Und da der Schaum sehr lange erhalten bleibt, bin ich von der Optik hellauf begeistert.

Das Aroma steigert meine Begeisterung noch. Der Hopfen steht mit dem Duft nach rosa Grapefruit im Vordergrund, dazu kommen einige blumige Noten. Aber auch das Malz kommt mit seinem Karamellduft in meiner Nase an.

Der Antrunk ist für ein Imperial IPA ungewöhnlich süß, was mich etwas stört, vor allem, weil die Kohlensäure doch etwas knapp dosiert ist. Auf der Zunge kommen dann die Bitterstoffe voll zu ihrem Recht. Sie sind so kräftig, dass sie die anfängliche Fruchtigkeit fast vollständig überdecken. Ich mag bittere Biere, weshalb mich das Viven begeistern kann. Insbesondere gefällt mir, dass das Bier nicht einfach nur bitter ist, sondern dabei eine hervorragende Vollmundigkeit bietet. Im Abgang ebbt das Bitter ab und die Fruchtigkeit kommt noch einmal zum Vorschein. Der Geschmack klingt extrem lange nach.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Brauerei:

Proef for Beer Development Viven
Stationsstraat 89
8340 Sijsele
Belgien
www.viven.be

Liefmans Kriek Brut

Die Grundlage für Liefmans Kriek Brut wurde bereits in den Jahren 1900 bis 1930 gelegt, als die Bauern aus der Umgebung bei Liefmans anfingen, nach einem Fass Bier zu fragen, mit dem sie ihren Überfluss an Krieken ( also Kirschen) verarbeiten konnten.

Aber Pierre Van Geluwe-De Berlaere machte es andersherum. Er kaufte die Kirschen und gab sie dem Bier, das in den Tanks reifte, direkt hinzu.

Ein Liefmans Kriek wird nur einmal im Jahr gebraut, wobei ausschließlich belgische Früchte verwendet werden, und – als Krönung des Ganzen – reift das Bier 18 Monate, bevor es die Brauerei verlässt.

Dunkel rubinrot fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche elfenbeinfarbene und feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist sehr fruchtig, süß und intensiv nach Kirsche. Dabei ist auch der Alkohol deutlich wahrnehmbar. Insgesamt erinnert der Duft eher an einen Likör als an ein Bier.

Der Antrunk überrascht durch die extrem reichlich dosierte Kohlensäure. Dabei ist das Bier recht süß, auch wenn das Etikett als als „brut“ kennzeichnet. Auf der Zunge nimmt die Süße noch zu. Dabei ist das Bier extrem fruchtig, fast wie ein guter Kirschwein. Auch eine diskrete Mandelnote ist feststellbar, die eine leichte Bitterkeit mit sich bringt. Die Vollmundigkeit ist kaum zu übertreffen. Im Abgang wird das Bitter etwas stärker, auch wenn weiterhin die Fruchtigkeit dominiert. Leider ist der Abgang recht kurz.

Zutaten:

Wasser, helles und dunkles Gerstenmalz, Hopfen (Herkules), 6 % Kirschen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Brauerei:

Brouwerij Liefmans
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
www.liefmans.be

Curtius

Die Flasche dieses Biers aus Lüttich macht ja schon mal was her – das schwarze Etikett mit goldenem um weißem Aufdruck, dann noch der Naturkorken – da kann ich meine Erwartungen an die Verkostung des Curtius durchaus etwas nach oben schrauben.

In hellem Goldgelb und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich sehr viel gemischtporiger Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

Der getreidige und leicht teigige Duft des Malzes mischt sich mit blumigen Noten und einem Hauch Tabak, den der Hopfen beisteuert.

Eine nicht erwartete Süße ist der erste Eindruck, der entsteht, wenn das Bier auf die Zunge trifft. Die reichlich vorhandene Kohlensäure, die das Ergebnis einer mehrstufigen Gärung ist, sorgt aber für eine angenehme Spritzigkeit. Auf der Zunge kommt noch ein kräftiges Bitter dazu. Das Mundgefühl ist rund und samtig. Im Abgang wird das Bitter kurz kräftiger, um dann schnell wieder nachzulassen. Ein kleiner diskreter Rest des Geschmacks klingt aber noch lange nach.

Zutaten:

Wasser. Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Bittereinheiten:

16 IBU

Farbe:

14 EBC

Brauerei:

Brasserie C
Impasse des Ursulines
4000 Liège
Belgien
www.brasserie.com

IPA Green Killer

Die Wurzeln der Brasserie de Silly reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Es handelt sich um eine Familienbrauerei, die neben den traditionellen belgischen Bierstilen auch einige Craft-Biere anbietet.

Das IPA ist das zweite Bier aus der Killer-Serie und folgt damit dem Pink Killer. Jetzt steht es vor mir und möchte verkostet werden.

Intensiv goldfarben mit einer ordentlichen festen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas.

Zitrusfrüchte, Pfeffer und der Duft des Malzes dominieren das intensive Aroma dieses IPAs. Das frische Aroma macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist leicht süß und die reichlich dosierte Kohlensäure verleiht ihm eine angenehme Frische. Auf der Zunge spiegeln sich die fruchtigen Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dazu kommt ein ordentliches Bitter, das gut mit der Fruchtigkeit abgestimmt ist, aber auch fast versucht, sie zu überdecken. Alles in Allem ist der Geschmack voll und rund, das Bier recht süffig. Im Abgang zeigen die Bitterstoffe zunächst ihre Stärke, die aber recht flott nachlässt. Die Fruchtigen Aromen klingen dagegen noch sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie de Silly
Rue Ville Basse 2
7830 Silly
Belgien
www.silly-beer.com

Silly Saison

Silly ist eine kleine Gemeinde in der belgischen Wallonie. Von dort stammt das Bier, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet. Saison ist ein alter belgischer Bierstil, der in früheren Zeiten auf den Bauernhöfen gebraut wurde, um die Erntehelfer zu verköstigen. Heute hat sich der Bierstil gewandelt. War das Bier früher dünn, damit auch nach der Mittagspause noch gearbeitet werden konnte, ist es inzwischen stärker geworden und enthält in der Regel etwa 5 Volumenprozent Alkohol. Geblieben ist aber, dass das Bier in den meisten Fällen nicht gefiltert wird und dass es recht sparsam gehopft wird. Dann will ich doch mal sehen, wie sich das Silly Saison so macht.

Kupferfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas mit einer überdurchschnittlich großen hellbraunen und sahnigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Und ja, dieses Bier ist malzbetont. So steigen mir Düfte nach Brotkrume in die Nase, während der Hopfen mit seinen grasigen Noten eher im Hintergrund bleibt. Eigentlich hätte ich einen eher süßlichen Duft erwartet, aber dem ist nicht so. Das Aroma lässt mich ein eher trockenes Bier erwarten.

Der Antrunk zeichnet sich wie das Aroma durch die Betonung auf das Malz aus, die sich in einem Brotgeschmack zeigt. Die Röststoffe sind nur gering zu schmecken und die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlensäure verleiht dem Bier eine angenehme Frische. Auf der Zunge zeigt sich dann ein leichtes und sehr angenehmes Bitter, das dem Bier zusammen mit würzigen und grasigen Noten eine ungeheure Süffigkeit verleiht. Der Abgang ist würzig, aber auch das Malz kommt mit seinen Karamellnoten zum Tragen. Das Bitter ist nur leicht vertreten und klingt überraschend lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Kennt, Hallertau9, Hefe

Alkoholgehalt:

5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des Silly
Rue Ville Basse 2
7830 Silly
Belgien
www.silly-beer.com

Viven Master IPA

Im Jahr 2003 übernahm Tony Traen die alteingesessene Brauerei Viven im flämischen Sijsele von Willy de Lobel. Er gab der Brauerei einen neuen Namen, verbesserte die Rezepturen der vorher hier gebrauten Biere Kloster von Viven und Kapelle von Viven. Sie heißen jetzt Viven Bruin und Viven Blond.

Damit ließ es Tony aber nicht bewenden, sondern er hatte die Idee, die flämische Braukunst auch auf andere Bierstile anzuwenden, die nicht aus Flandern kommen. Zusammen mit Dirk Naudts von der Proef Brauerei entwickelte er die Rezepte für Viven Ale, Viven Porter, Viven Imperial IPA und Viven Master IPA. Das Master IPA steht jetzt vor mir und schon der Name veranlasst mich, an dieses India Pale Ale recht hohe Ansprüche zu stellen. Dazu trägt auch die Hopfenauswahl bei. Drei Hopfensorten aus unterschiedlichen Teilen der Welt wurden für dieses Bier verwendet, Merkur aus Deutschland bringt erdige und Zitrusnoten mit, Nelson Sauvin aus Neuseeland und Citra aus den USA versprechen ein fruchtiges Aroma und eine angenehme Bitterkeit. Wenn das IPA dann noch gut ausbalanciert ist, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Hell bernsteinfarben und minimal hefetrüb leuchtet mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die gemischtporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß, bleibt aber sehr lange erhalten. Die Optik des Viven Master IPA weiß jedenfalls schon mal zu begeistern.

Düfte nach Grapefruit und anderen Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase. Der Duft des Malzes hält sich dabei diskret im Hintergrund, kommt aber neben den Hopfenaromen noch zum Vorschein. Diese Geruchseigenschaft schätze ich bei einem IPA.

Der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt, ist süß und durch die reichlich dosierte Kohlensäure spritzig. Zusammen mit der Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt, kann dieses Bier mich wirklich begeistern. Auf der Zunge kommt noch ein freundliches Bitter dazu, so dass das Bier wunderbar süffig ist. Das Mundgefühl ist voll und rund. Langsam wird das Bier trockener und im Abgang lässt auch das Bitter noch etwas nach, das aber zusammen mit einigen Zitrusnoten noch lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Trinktemperatur:

5°C – 8°C

Brauerei:

Viven
Stationsstraat 89
8340 Sijsele
www.viven.be