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Störtebeker Scotch-Ale

In Schottland wird Torf seit eh und je zum Darren von Malz eingesetzt. Das Aroma des Torffeuers überträgt sich dabei auf das Malz und auf diese Weise entsteht das unverwechselbare Aroma der Whisky-Biere. Ein solches Bier steht jetzt vor mir, das Scotch-Ale aus der Braumanufaktur Störtebeker in Stralsund.

Bernsteinfarben zeigt sich das Bier im Glas. Ich sehe relativ viel Kohlensäure und es bildet sich eine durchschnittliche Menge hellgelber sahniger Schaum, der lange erhalten bleibt. Die Optik gefällt mir schon mal.

Das Aroma wird durch das Mal betont. Düfte nach Toffee und etwas Rauch dominieren, daneben kommt auch der Duft des Torfes. Zusammen mit den 9,0 Volumenprozent Alkohol bildet sich ein angenehmer Whiskygeruch, der auch der Namensgeber dieses Bieres aus Stralsund ist.

Der Antrunk ist recht süß und wuchtig. Ohne die reichlich vorhandene Kohlensäure wäre das Bier mir zu süß, aber so gefällt der erste Geschmackseindruck bereits. Die Süße bleibt auch erhalten, dazu kommen die Torf- und Raucharomen auf der Zunge mehr zum Vorschein als im Duft. Der Abgang ist wenig bitter und es entsteht ein leichter Eindruck von Whisky.

Das Scotch-Ale ist ein prima Begleiter für viele Festtagsgerichte.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

20,5 %

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Super des Fagnes

Frédéric Adant ist der Besitzer der kleinen Brauerei mit Restaurant im belgischen Mariembourg, in der ich vor einiger Zeit mit meiner Frau zu Gast war, um mir die Brauerei anzusehen und mich von der Qualität der im Restaurant angebotenen Speisen zu überzeugen.

Ich habe ja hier im Blog bereits einige Biere dieser Brauerei beschrieben und sie haben mir (bis auf das Kinderbier) ausgesprochen gut gefallen. Leider ist es mir bislang nicht gelungen, die Biere aus Mariembourg in Deutschland zu kaufen. Ich habe auch keinen Versandhändler gefunden, der diese Biere führt und nach Deutschland versendet. Es ist für uns also schwierig, die Biere zu kaufen; es bleibt nur die Möglichkeit, nach Belgien zu fahren. Deshalb habe ich mir dieses Bier einige Zeit aufgehoben und hoffe jetzt, dass mich dieses Bier nicht enttäuscht.

Das Super des Fagnes Brune ist dunkel, wirklich dunkel. In Deutschland würde es sicher als Schwarzbier verkauft. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Zusammen mit der munteren Kohlensäure macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur.

Da Bier duftet nach Toffee, dazu Noten roter Früchte und etwas Schokolade.

Der Antrunk dieses obergärigen Bieres ist bei weitem nicht so süß wie ich es aufgrund der Farbe und des Duftes erwartet hätte. Schnell kommt der Geschmack nach Bitterschokolade in den Vordergrund, der die vorhandene Malzsüße sowie die milde fruchtige Säure gut abrundet. Das Bier ist vollmundig und rund, kurz gesagt wirklich charmant. Der Abgang ist mild und sehr malzig mit einer leichten Säure. Er erinnert an eine Bitterschokolade mit Kirschen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenstärke, Zucker, Weizen, Malzextrakt, Karamell, Hopfen, Kräuter (Koriander, Orangenschale, Lakritze

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Vrasserie des Fagnes
Route de Nismes 26
5660 Mariembourg
Belgien
www.fagnes.com

Trappist Achel Blonde 8°

Ursprünglich lebte die Trappistenabtei Achtel von der Landwirtschaft. Als sich die Abtei aus diesem Wirtschaftszweig zurückzog sah sie die Entwicklung als eine Möglichkeit, das finanzielle Überleben des Klosters zu sichern. Bruder Antoine, der zuvor Brauer in der Trappistenabtei von Rochefort war, zog nach Achel, um die Zwillingssterne am Firmament der neuen Brauerei zu entwickeln – die Achel 8 Blond und Achel 8 Bruin. Diese Achelse-Tripel-Dubbel-Paarung repräsentiert die größeren, stärkeren Brüder der Achel-Familie. Und im Gegensatz zur Achel Blond 5, die nur frisch gegossen in der Abtei verkostet werden kann, waren es Biere, die für die Außenwelt bestimmt waren.

Das Blond Tripel kam 2001 auf den Markt, hatte anfangs aber einen etwas wackeligen Start. Ursprünglich handelte es sich um ein ungefiltertes Bier, wobei die Hefe in der Flasche zurückgehalten wurde. Aber das war kein Erfolg, und das obergärige Blonde entwickelte sich zu einem Bier, das mit Hilfe der Nachgärung in der Flasche hergestellt wurde.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Damit macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche Biskuitteig Ananas und etwas Zitrone. Nicht gerade umwerfend, aber doch sehr angenehm.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Schnell gesellen sich ein freundliches mildes Bitter und eine gut darauf abgestimmte fruchtige Säure dazu. Die Aromen spiegeln sich jetzt im Geschmack wider. Auch der Abgang ist freundlich bitter. Die Fruchtigkeit hält sich ebenfalls im Abgang, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen. Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

V.Z.W. Sint Benedictusabdij
De Kluis 1
3930 Hamont-Achel
Belgien
www.achelsekluis.org

Avec Les Bons Voeux

Jetzt will ich mich mal wieder mit einem Bier aus der Brasserie Dupont beschäftigen, dem Avec Les Bons Voeux. Ich würde dieses Bier durchaus zu den seltenen Bieren zählen. Erstmals wurde es im Jahr 1970 als Geschenk für die besten Kunden der Brauerei gebraut. Weil es so gut ankam, begannen die Brauer, das Bier auch zu verkaufen, Trotzdem ist die Menge des Sudes streng limitiert, so dass das Bier schnell ausverkauft und in der Folge für den Konsumenten etwas schwierig ist, an eine Flasche dieses begehrten belgischen Bieres zu kommen.

Bereits optisch macht das Avec Les Bons Voeux eine gute Figur. Golden, hefetrüb und mit viel Kohlensäure versehen steht es im Glas, darüber viel feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Wenn ein Bier mit 9,5 Volumenprozent Alkohol einen solchen Schaum entwickelt, muss die Brauerei schon mal vieles richtiggemacht haben.

Das Aroma steht der Optik in nichts nach. Das Avec Les Bons Voeux duftet teigig, aber auch fruchtig-säuerliche und würzige Noten spielen eine Rolle. Ich rieche Sauerteig, Honig, Orangeat, dazu weißen Pfeffer, Vanille und Marzipan. Die Haushefe von Dupont ist allerdings auch für die reichhaltigen Aromen bekannt, die sie erzeugt.

Der Antrunk macht vom ersten Moment an einen hervorragenden Eindruck. Der kräftige Geschmack mit einer leichten Süße begeistert von Anfang an. Der Reichtum des Malzes wird mich auch durch das gesamte Bier führen. Das Bier ist wunderbar vollmundig und der Malzgeschmack zusammen mit den würzigen Noten nach Pfeffer passt auch mit dem deutlichen Alkoholgeschmack zusammen. Der Abgang wird durch ein leichtes freundliches Bitter geprägt, das extrem lange nachklingt.

Ich will ja nicht auf den Putz hauen, aber ich glaube, das Avec Les Bons Voeux ist meiner Meinung nach das beste Bier aus dieser außergewöhnlichen Brauerei und es gehört für mich zu den besten belgischen Bieren.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Dupont
Rue Basse 5
7904 Tourpes
Belgien
www.brasserie-dupont.com

Holla die Bierfee

Eigentlich ist es mir ja vollkommen egal, ob mein Bier von einem Mann oder einer Frau gebraut wurde. Es kommt auf das Ergebnis an, das er oder sie abliefert, das Geschlecht ist mir genauso egal wie die Schuhgröße des Brauers. Aber in diesem Fall kann ich das Geschlecht nicht ignorieren. Das rosa Etikett passt zur ebenfalls rosa Fahne am Flaschenhals. Und die Website www.holladiebierfee.de befasst sich auch mehr mit den Frauen, die das Bier herstellen als mit dem Bier selbst. Ich persönlich finde es nicht so furchtbar ungewöhnlich, dass Frauen ein gutes Bier brauen können. Geschichtlich betrachtet war das Bierbrauen Frauensache und damit waren die Frauen die Begründer der Bierkultur in Deutschland. Kommen wir nun also zu dem Dinkel Ale, das die drei Brauerinnen ständig im Angebot haben.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel beiger feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal perfekt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Ich rieche Karamell, Biskuitteig und Vanille. Ich vermute jetzt mal, dass die Bierfee ein sehr mildes Bier ist.

Und tatsächlich ist der Antrunk recht süß, aber durch die sehr feinperlige Kohlensäure frisch und spritzig. Das gefällt mir. Auch das flott noch einiges an Bitter dazukommt ist angenehm. Allerdings vermisse ich jetzt doch etwas Säure und Fruchtigkeit. Trotzdem ist das Bier vollmundig und rund. Der Abgang wird durch ein freundliches und angenehmes Bitter mit recht langem Nachklang geprägt.

Insgesamt ist die Bierfee ein angenehmes Bier, das auch Menschen überzeugen kann, die ansonsten nur selten Bier trinken.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Dinkelmalz, Hopfen (Monroe, UicSecret, Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

G. Meinel GmbH
95028 Hof
www.holladiebierfee.de
Ich bin mir nicht sicher, ob es Holla Die Bierfee noch gibt. Die URL holladiebierfee.de ist seit Anfang April 2019 nicht mehr erreichbar und auch über Facebook habe ich keinerlei Antwort erhalten.

DIE BIEROTHEK

Kempisch Vuur Winter

Kempisch Vuur (Weihnachtsfeuer) heißt das Blonde Strong Ale, das jetzt vor mir steht. Von dieser belgischen Spezialität werden jedes Jahr im August 1000 Liter gebraut. Auf diese Weise hat das Bier ausreichend Zeit zu reifen, so dass dieses Winter Ale zum Jahresende des übernächsten Jahres seinen gesamten Genuss entfaltet hat. So sagt es jedenfalls das Etikett der Flasche aus und ich will jetzt mal testen, wie weit es mit dem Genuss überhaupt her ist.

Goldgelb und hefetrüb präsentiert sich das Kampisch Vuur Winter im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Alles in Allem ist die Optik solide und ansprechend, aber nicht außergewöhnlich.

Das Aroma wird durch Karamellnoten geprägt. Daneben sticht eine deutliche Alkoholnote hervor, was bei einem Alkoholgehalt von 9 Volumenprozent aber auch kein Wunder ist. Abgerundet wird das Aroma durch die Düfte von Südfrüchten, vor allem von Mango, sowie einige würzige Noten, die ich aber nicht näher bestimmen kann.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber durch die sehr feinperlige Kohlensäure durchaus spritzig und frisch. Zunächst spiegeln sich auf der Zunge die Fruchtnoten aus dem Aroma wider, bevor sich auch die Bitterstoffe hervorwagen. Das Mundgefühl ist kräftig, rund und wärmend. Insgesamt ein wirklich ausgewogenes kräftiges Bier. Der Abgang wird durch ein freundliches und nicht zu starkes Bitter geprägt, das aber lange nachklingt. Dazu kommt in der Kehle auch der Alkohol deutlich dazu.

Das Kempisch Vuur Winter ist ein süffiges und angenehmes Bier zum Jahresausklang. Die Brauer haben also ihre Aufgabe voll und ganz erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchner), Weizenmalz, Hafermalz, Maismalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

20° Plato

Bitterwert:

32 IBU

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
www.kempisch-vuur.be

Das Weihnachtsfeuer hat eine goldgelbe Farbe (16EBC). Aus der Ablagerung von 20° Plato entsteht schließlich ein Bier mit einem Alkoholgehalt von 9,0 Vol%. Neben den gleichen Malzsorten, die auch im Tripel verwendet werden, sorgt eine beträchtliche Menge an Münchner Malz für zusätzliche Vitalität und lässt daher sicherlich keinen alkoholischen Geschmack zu. Eine spezielle Mischung aus Hopfen und Kräutern (32 EBU) macht dieses Bier zu einem typischen Weihnachtsbier. Dieses Bier ist nur in begrenztem Umfang erhältlich. Jedes Jahr im August wird gebraut, das Bier kann optimal reifen und ist dann am Ende des Jahres zum Verzehr bereit.

Cuvée des Trolls

Das Cuvée des Trolls, das jetzt vor mir steht, stammt aus der Brauerei Dubuisson, der ältesten Brauerei in der Wallonie. Das 1769 gegründete Unternehmen braute bis 1932 nur für die eigenen Angestellten sowie die anderen Dorfbewohner. Heute exportiert sie ihr Bier in mehr als 30 Länder. Zur Brauerei gehören ein Brauereimuseum, eine Taverne, ein Souvenirladen sowie eine Cafeteria. Ein Besuch in der Brauerei dürfte sich also durchaus lohnen.

Goldgelb und hefetrüb zeigt sich das Bier. Der feinporige Schaum bleibt lange erhalten, so dass die Optik keinen Raum für Kritik lässt.

Das Aroma ist durch das Malz dominiert. Ich rieche Karamell, Rhabarber Zitrusaromen wie Zitronenschale.

Der Antrunk ist recht süß, frisch und durch die reichlich vorhandene Kohlensäure wirklich spritzig. Zusätzlich hält ein kräftiges Bitter die Süße im Zaum. Unterstützt wird das Geschmacksduo zunächst durch eine ordentliche Fruchtigkeit, die an Orangen erinnert, und später zusätzlich durch eine leichte Pfeffernote. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt auch relativ lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

15,8° Plato

Bittereinheiten:

19 IBU

Brauerei:

Dubuisson Brauerei
Chaussée de Mons 28
7904 Pipaix
Belgien
http://www.cuveedestrolls.com/

St. Bernardus Christmas Ale

Nun will ich ein Weihnachtsbier verkosten, das gleichzeitig ein Abteibier ist. Da die Abteibiere in der Regel etwas Besonderes sind, sind meine Erwartungen entsprechend hoch. Die Brauerei verspricht auf ihrer Website auch viel (Übersetzung von mir): „St. Bernardus Christmas Ale ist ein dunkles, saisonales Bier, das im klassischen Quadrupel-Stil von Belgiens bester Abtei gebraut wird. Ähnlich wie alle Biere aus unserer Brauerei begrüßt es den Trinker mit dem charakteristischen Aroma des St. Bernardus-Haushefe-Stammes (der bereits seit 1946 verwendet wird). St. Bernardus Christmas Ale bietet ein würziges, minzartiges Geschmacksprofil, das den Geschmack von wärmendem Alkohol, fermentierter Melasse, Aprikosen, Lakritze und Marzipan ausstrahlt, die durch die perfekte Balance der Brauzucker hervorgerufen werden. Der perfekte Begleiter, um einen (kalten?) Winterabend allein oder mit Freunden zu genießen!“ Na, dieses Bier muss doch wohl hervorragend munden.

In tiefdunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, mit einer durchschnittlich großen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Wie erwartet ist das Aroma recht komplex. Ich rieche die Süße von Trockenpflaumen und Rosinen, einen leichten Hauch Säure sowie einige würzige Noten, die an Nelken und Muskat erinnern. Außerdem lässt bereits das Aroma die 10 Volumenprozente Alkohol erahnen.

Der Antrunk ist spritzig und süß. Hefegeschmack breitet sich im Mund aus, gepaart mit der Süße und Fruchtigkeit von Trockenobst und unterstützt durch würzige Noten nach Nelken und Muskatnuss. Der Abgang ist wie erwartet sehr mild und ohne Bitterstoffe, aber die Fruchtigkeit dieses Christmas Ale klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie St. Bernard
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

DIE BIEROTHEK  

Winterbier

Das Winterbier hat zwar einen deutschen Namen, es kommt aber aus Belgien. Auch wenn es nicht allzu bekannt ist, ist Deutsch eine der Amtssprachen in Belgien.

Die Brauerei t’Gaverhopke, aus der das Winterbier stammt, wurde 1994 gegründet und 2007 von Gudrun Vandoorne und Bruno Delrue übernommen. Die kleine traditionelle Familienbrauerei zog im Juli 2015 in das Schloss „Goed te Nieuwenhove“ um, wo sie nicht nur sehr romantisch beheimatet ist, sondern auch besucht werden kann. Neben einem Ausschank gibt es regelmäßige Tastings und Sie können auch eine Kleinigkeit zu Essen bestellen. Dazu ist die Brauerei recht familienfreundlich, denn für die Kleinsten gibt es im Hof einen Spielplatz mit Hüpfburg. Die Brauerei ist also auch ein lohnendes Ausflugsziel, wenn Sie einmal in Belgien unterwegs sind.

Golden und mit viel Kohlensäure präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Der Duft nach Karamell wird durch den Duft grüner Äpfel unterstützt. Nichts Überraschendes, aber auch nicht schlecht.

Der Antrunk ist recht süß; mit weniger Kohlensäure wäre mir das Bier eindeutig zu süß, aber so ist es durchaus spritzig. Im Mund präsentiert sich das Bier vollmundig und rund und schnell tauchen auch erste Spuren der Bitterstoffe auf. Insgesamt ist das Bier aber recht süffig. Im Abgang ist der Alkohol im ersten Moment dominant und er verdrängt kurz sogar die Bitterstoffe. Ich meine sogar, einen leichten Hauch von Cognac zu schmecken. Langsam kommt aber auch das Bitter hervor, das anschließend lange nachklingt.

Das Winterbier gefällt mir recht gut. Es ist wenig überraschend, macht aber einen wärmenden Eindruck und passt zu nahezu jedem Essen.

Alkoholgehalt:

6,8 %

Brauerei:

Brouwerij ‚t Gaverhopke
Platanendreef 16A
8790 Waregem
Belgien
www.tgaverhopke.be

Lupulus Hopera

Die Brauerei „Les 3 Fourquets“ wurde 2004 gegründet, ursprünglich, um das benachbarte Bistro mit Malzgetränken in Fässern zu versorgen, entschied sich aber drei Jahre später, ein neues Bier in Champagnerflaschen, aber auch in Fässern zu kreieren.

Die Brauer wollten ein Bier entwerfen, das mit Respekt vor der belgischen Biertradition gebraut wurde, allerdings mit einzigartigen und neuen Duft- und Geschmacksnuancen in modernen Anlagen. Das außergewöhnliche Umfeld, in dem die Brauerei ihre Aktivitäten entfaltete, konnte diese „Gerstenformer“ nur inspirieren. Die Brauerei befindet sich in der Einfriedung eines prächtigen Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert, das Teil des Erbes der belgischen Ardennen ist und in einer grünen Umgebung liegt, die von einem Strom aus reinem und frischem Wasser umgeben ist.

Zu einer Zeit, als selbst unsere Vorfahren noch keine gesehen hatten, bewohnten die Wölfe die ruhigen und rauen Gebiete dieser wunderschönen Ardennen. Man sagt, dass diese Rudel aus Slowenien stammten, wo die besten Hopfen der Welt angebaut werden. Ob das stimmt oder nicht dürfte wohl niemals festgestellt werden. Aber auf jeden Fall gaben sie dem Bier seinen Namen: Lupulus.

Mittlerweile gibt es acht Biere mit dem Namen Lupulus und jetzt steht das Lupulus Hopera vor mir. Der Stil dieses Bieres wird von den Brauern Hoppy Pale Ale genannt. Daher erwarte ich hier ein Bier mit deutlichen Hopfennoten, das aber nicht so intensiv gehopft ist wie ein India Pale Ale. Mal sehen, ob das Bier seiner Beschreibung entspricht.

Sehr schön golden und leicht hefetrüb ist das Lupulus Hopera mit einer durchschnittlich voluminösen Krone aus feinporigem Schaum, der aber leider bis auf einen kleinen Rest recht flott in sich zusammenfällt.

Ja, das Bier ist gut gehopft und das nicht nur von der Menge des Hopfens aus betrachtet, sondern auch von der Auswahl der Hopfensorten her. Ich rieche Grapefruit, Ananas und Vanille. Das Aroma ist schon mal vielversprechend.

Der Antrunk überrascht, denn er ist recht trocken. Da passt es dann auch, dass das Lupulus Hopera recht wenig Kohlensäure enthält. Bei aller Trockenheit ist das Bier von Anfang an fruchtig. Der Geschmack von Zitrusfrüchten sowie ein kräftiges und dabei freundliches Bitter stehen im Vordergrund. Das Bier ist vollmundig, süffig und rund, dabei aber auch frisch. Der Abgang ist erstaunlich mild und er klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Brasserie Les 3 Fourquets
Courtil 50
6671 Gouvy
Belgien
www.lupulus.be