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Alpirsbacher Weihnachtsbier 2015

Nachdem nun der erste Advent naht ist es an der Zeit, einmal eines der vielen Weihnachts- und Winterbiere zu verkosten. Ich habe mir das Alpirsbacher Weihnachtsbier aus Baden-Württemberg vorgenommen. Da die Etiketten nicht viel über das Bier verraten beginne ich direkt mit der Verkostung.

Leuchtend goldgelb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber recht wenig weißer und feinporiger Schaum, der sich leider recht schnell auflöst. Dafür entschädigt aber die reichlich vorhandene Kohlensäure.

Das Aroma wird vom Malzduft bestimmt, unterstützt von Vanille und Trockenfrüchten. Die Rohstoffe hat die Brauerei auf jeden Fall sorgfältig ausgewählt.

Der Antrunk ist recht neutral, aber bevor ich Zeit habe, mich darüber zu wundern, entwickelt sich zunächst ein leicht saurer Geschmack, der dann in ein angenehmes Bitter übergeht. Dass sich der Geschmack ändert, je nachdem an welcher Stelle der Zunge gerade verkostet wird, ist ja normal. Aber bei diesem Bier habe ich wirklich den Eindruck, dass sich der Geschmack im Mund verändert. Außerdem ist der Geschmack wirklich intensiv, so dass ich eigentlich mehr als die 5,6 % Alkohol erwartet hätte. Der Abgang war dann überraschend neutral, keine Bitterstoffe in der Kehle zu schmecken. Das könnte aber auch an meiner derzeitigen Erkältung liegen.

Alles in Allem ein sehr gutes Bockbier, das aber durchaus noch etwas Potential nach oben hat.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Alpirsbacher Klosterbräu
72275 Alpirsbach
http://www.alpirsbacher.de

Störtebeker Starkbier

Heute teste ich das erste Bier aus der Störtebeker-Brauerei in Stralsund. War die Brauerei vor einigen Jahren noch hauptsächlich für sein Schwarzbier bekannt, das fast ausschließlich regional vertrieben wurde, bietet das Unternehmen jetzt mehr als ein Dutzend unterschiedliche Biere an, teilweise sogar in Bio-Qualität. Jetzt ist aber erst einmal das Stark-Bier an der Reihe.

Bevor ich das Bier teste sehe ich mir erst einmal die Website der Brauerei an. Dort werden die einzelnen Biersorten sowie deren Zutaten vorgestellt. Und das wirklich umfassend. Störtebeker schreibt nicht nur, dass Hopfen verarbeitet wird, sondern es werden sogar die Hopfensorten genannt. In diesem Fall handelt es sich um die Sorte Smaragd. Dieser Hopfen gehört zu den hochfeinen Aromasorten und zeichnet sich durch seinen fruchtigen und würzigen Geschmack aus. Die Aromen sind fruchtig, hopfenwürzig, blumig. So viel Offenheit habe ich noch bei keiner anderen Brauerei erlebt. Das macht doch richtig Lust auf den Test.

Ich gieße mir also ein Glas ein – und staune schon wieder. Diesmal über die tiefe Schwärze des Biers. Selbst als ich das Glas gegen die Lampe betrachte, ist nur sehr schwach der typische Rotton zu erkennen. Darüber eine feinporige und feste hellbraune Schaumkrone, die auch wunderbar lange stehenbleibt. Dazu der kräftige Duft nach Karamell, unterstützt von Röst-, Schokoladen- und Kaffeenoten.

Der Antrunk ist leicht süßlich. Das war aber auch zu erwarten und die Süße ist auch nicht aufdringlich. Im Körper kommt dann das Malz in den Vordergrund und auch die Schokoladennoten kommen diskret durch. Der langanhaltende Abgang rundet den Schluck mit relativ wenigen Bitternoten perfekt ab.

Fazit: Ein Bier, das einfach rund ist, super geeignet zu Wildgerichten oder Sauerbraten. Zwischendurch ein Stück Bitterschokolade zu essen wertet dieses Bier noch weiter auf.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

16,9 %

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
18439 Stralsund
http://www.stoertebeker.com

 


Riedenburger Festbier

Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Zeit also, ein bayrisches Festbier zu testen. Für Saisonbiere wie dieses zu Weihnachten haben die Brauereien meist spezielle Rezepte, um so ein ganz besonderes Bier zu brauen. Das Riedenburger Festbier ist ein Biobier, nicht nach den Biorichtlinien der EU, die sich lediglich um die Rückstandfreiheit kümmern, sondern es handelt sich um ein „richtiges“ Biobier nach den Bioland-Richtlinien, also ein wirklich nachhaltiges Getränk.

Rohstoffe aus echtem biologischem Landbau sind in der Regel deutlich teurer als solche aus konventionellem Anbau. Häufig können die Mehrkosten nicht vollständig an die Konsumenten weitergegeben werden. Wir können also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass bei Verarbeitern, die die teureren Rohstoffe verwenden, noch so einiges an Idealismus vorhanden ist. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass diese Brauer auch mehr Sorgfalt beim sachgemäßen Umgang mit den Rohstoffen walten lassen. Dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an dieses Bier. Zeit also, das erste Glas einzuschenken.

Ein schön klares Bier in der Farbe dunklen Bernsteins fließt in das Glas, gekrönt von einem elfenbeinfarbenen Schaum, der aber leider sehr schnell in sich zusammenfällt. Schade, ich hätte mir mehr Standfestigkeit gewünscht. Aber der Duft – intensiv nach geröstetem Malz, süßlich mit Zitrusfrüchten gemischt. Schon das Schnuppern an diesem Bier ist ein echtes Erlebnis.

Der Antrunk ist leicht hopfig und zeigt etwas Malz. Dazu eine erfrischende leichte Säure. Es ist nicht wirklich süffig, so dass es sich nicht einfach herunterschütten lässt, sondern es ist ein Bier, bei dem wir jeden einzelnen Schluck bewusst genießen sollten. Nach einem kurzen Verbleib im Mund kommt auch der Geschmack der fünfeinhalb Volumenprozent Alkohol zum Tragen, ohne dabei unangenehm zu werden. Im Abgang kommt anschließend der Hopfen zum Tragen. Der Geschmack bleibt recht lange im Mund erhalten.

Dieses Bier erfüllt meine Anforderungen an ein Saisonbier mit Rohstoffen aus biologischem Anbau in vollem Umfang. Ich würde mir lediglich etwas mehr der sehr schön feinperligen Kohlensäure wünschen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Mit Ausnahme des Wassers stammen alle Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

Warsteiner Weihnacht

Jetzt teste ich einmal das (lt. Rückenetikett) Feierabendbier des Weihnachtsmanns. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass auch Warsteiner ein Saisonbier auf den Markt bringt. Bislang kannte ich die Privatbrauerei aus Warstein im Sauerland eigentlich nur von ihrem Pils, das durchaus gut schmeckt, aber als einziges Bier einer Brauerei im Getränkemarkt doch etwas eintönig ist. Aber wenn das Pils schon gut ist, kann ich auch beim Weihnachtsbier einige Vorschusslorbeeren voraussetzen.

Zumindest optisch macht das Bier einen richtig guten Eindruck: Bernsteinfarben mit einem schönen elfenbeinfarbenen Schaum. Leider fällt er relativ schnell zusammen. Der Duft enthält Hopfen und eine deutliche Schokoladennote. Nun ist es an der Zeit, einmal zu probieren, wie sich das Bier auf der Zunge macht.

Im Antrunk ist von der Schokoladennote des Dufts nichts mehr festzustellen. Auf der Zunge kommt eher eine Note Karamell an. Dazu die leichte Süße des Gerstenmalz, die sich aber angemessen im Hintergrund hält. Wenn sich das Bier im Mund erwärmt, kommt auch der Geschmack des Hopfens zum Vorschein, der dann im Abgang stärker wird und auch nach dem Schlucken lang anhält.

Ganz ehrlich gesagt hat mir das Bier erst ab dem zweiten Schluck wirklich geschmeckt. Aber von da an wird es mit jedem Schluck besser. Nichts für die gesamte Adventszeit, aber ab und an mal ist es das Bier wirklich wert, getrunken zu werden.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

 

Brauerei:

Warsteiner Brauerei
Haus Craner KG
59564 Warstein
www.warsteiner.de

Einbecker Mai-Ur-Bock

Nun teste ich wieder einmal ein Bier aus dem Süden Niedersachsens – den Urahnen der Saisonbiere im Frühjahr, Einbecker Mai-Ur-Bock genannt. Es kommt wie alle Biere aus Einbeck in der unverwechselbaren grünen Flasche. Aber ich will hier keine Modenschau für Bierflaschen veranstalten, sondern es kommt auf deren innere Werte an. Schenken wir uns also ein Glas ein.

Dieses Bier besticht bereits durch sein Aussehen. Der viele feinporige Schaum krönt ein kupferfarbenes klares Bier. Im Duft dominieren das Malz und der Hopfen. Dies spiegelt sich auch im Geschmack wider, der vor allem durch das Malz bestimmt wird, aber auch eine feine Süße enthält, die durch eine zurückhaltende Karamellnote abgerundet wird. Vor allem beeindruckt der sehr intensive Geschmack, der für deutsche Biere nicht unbedingt charakteristisch ist, sondern den ich eher in Belgien erwarten würde. Im sehr langen Abgang kommt immer stärker das Bittere zum Vorschein, was jeden Schluck dieses Bocks im Frühjahr zu einem abwechslungsreichen Vergnügen macht. Leider war dies die letzte Flasche, die mein Getränkemarkt noch vorrätig hatte, aber wenn es noch eines Grundes bedürfen würde, sich auf den nächsten Frühling zu freuen, dann ist es dieses Bier.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
6,5 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Barre Maibock

An Barre Bräu dein Herz erfreu – das ist einer der Werbeslogans, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnern kann. Dann will ich mal testen, ob das für den Maibock aus Ostwestfalen auch zutrifft.

Intensiv goldgelb ist es, hefetrüb und mit ungeheuer viel weißem Schaum, mehr als ich bei einem Bockbier erwartet hätte. Das muss aber kein Nachteil sein. Gut gefallen hat mir die lange Zeit, in der der Schaum erhalten bleibt. Außerdem sehe ich bereits im Glas, dass dieses Bier sehr viel Kohlensäure enthält. Der Duft wird durch das Malz geprägt, Hopfen kann ich nicht riechen.

Der Antrunk ist etwas wässrig und enthält die für Bockbier typische Süße. Der Körper ist aber für ein Maibock recht flach, etwas säuerlich, Bitterstoffe des Hopfens lassen sich bestenfalls erahnen. Auch der kurze Abgang zeigt kaum eine bittere Note. Dabei ist das Bier durch die reichlich vorhandene Kohlensäure recht süffig. Es ist wirklich nicht schlecht, aber als Maibock enttäuscht es doch etwas.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:
6,9 % Vol.

Brauerei:
Privatbrauerei Ernst Barre
32291 Lübbecke
http://www.barre.de

Einbecker Winter-Bock

Noch ein Bockbier aus dem südlichen Niedersachsen. Diesmal ist es der Winterbock. Es kommt wie alle Biere aus Einbeck in der unverwechselbaren grünen Flasche. Das Etikett ist diesmal in einem satten Rot gehalten, was wohl ein Gefühl der Wärme und von Weihnachten vermitteln soll. Schenken wir uns also ein Glas ein.

Dieses Bier besticht bereits durch sein Aussehen. Der viele feinporige Schaum krönt ein leuchtend rotes klares Bier. Bereits der Duft dieses Doppelbocks lässt keinen Zweifel aufkommen: hier handelt es sich um ein kräftiges Bier, das nur in Maßen genossen werden sollte.

Der sehr kräftige Geschmack wird angeführt vom Malz, das eine feine Karamellnote mitbringt. Dazu die für Bockbiere typische Süße. Sobald sich das Bier im Mund etwas erwärmt, kommt auch eine angenehme Bitternote zum Tragen. Das Bittere bleibt auch im Abgang erhalten, und zwar richtig lange. Dieses süffige und voluminöse Bier darf man wirklich nicht einfach in sich hineinschütten, sondern wir müssen jeden einzelnen Schluck bewusst genießen.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
7,5 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de