Die Brauerei beschreibt das Drunken Sailor so: „Weigh the Anchor, Hoist the Sails… Meterhohe Wellen, peitschender Wind. Das war das Leben der englischen Seefahrer, die den Auftrag hatten, Bier in die indische Kolonie zu bringen. Nur unendlich viel Hopfen und ein hoher Alkoholgehalt machten es haltbar für die gefährliche Reise. Drunken Sailor IPA bringt das Abenteuer und den kräftigen Geschmack ins 21. Jahrhundert… Ship Ahoy!“ OK, das war nicht unbedingt die Beschreibung des Drunken Sailor, sondern eher die Beschreibung der Entstehung dieses Bierstils. Ich finde die Formulierungen aber ganz gelungen. Wenn das Bier genauso gut ist, ist daran nichts auszusetzen.
Tieforange und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine gute Menge feinporiger Schaum und bereits beim Einschenken steigt mir ein intensiver Duft nach Grapefruit in die Nase.
Aber das Aroma hat noch mehr zu bieten. Neben Grapefruit steigen mir noch Düfte von Ananas, Zitrone, grünen Äpfeln, Waldhonig sowie einige florale und kräuterige Noten in die Nase. Das komplexe Aroma gefällt mir sehr gut.
Der Antrunk ist trocken und spritzig. Besonders gefällt mir die sehr feinperlige Kohlensäure. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Besonders die Grapefruit tritt in den Vordergrund, aber langsam lässt sich auch eine feine Malzsüße blicken. Der Abgang ist freundlich bitter und lang nachklingend. Ich hätte aber die 58 IBU nicht erwartet.
Das Drunken Sailor ist ein sehr gut trinkbares IPA. Leider musste ich aber feststellen, dass das fruchtige Aroma bereits nach kurzer Zeit verfliegt. Ich weiß nicht, woran das liegt; bei anderen IPAs sind die Aromen stabiler.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Münchner, Karamellmalz), Hopfen (Herkules, Citra, Cascade, Simcoe), Hefe
Alkoholgehalt:
6,4 % Vol.
Bittereinheiten:
58 IBU
Brauerei:
Crew Republic Brewery GmbH
Andreas-Danzer-Weg 30
85716 München/Unterschleißheim
www.crewrepublic.de


Der Name des jetzt vor mir stehenden Craft Beers aus den Niederlanden klingt auf den ersten Blick etwas merkwürdig. Dabei ist die Lösung ganz einfach: BIPA ist die Abkürzung für Black IPA.
Auch wenn das Bier, das jetzt vor mir steht, den Namen des angeblich bekanntesten Samurai trägt (mir persönlich sagt der Name absolut nichts), Das Bier als Japanese Pale Ale verkauft wird und für die Herstellung dieses Biers neben Korallen und Reis ausschließlich japanischer Hopfen verwendet wird, stammt das Bier nicht aus Japan, sondern aus Österreich, genauer gesagt von der Brauerei Craft Country in Hall in Tirol.
Alkoholfreie Craft-Biere sind noch selten. Ich habe den Eindruck, dass es am Einfachsten ist, ein IPA alkoholfrei zu brauen. Immerhin habe ich jetzt schon das dritte alkoholfreie IPA vor mir stehen, das FreIPA aus dem Brauhaus Nittenau. Auf dem Rückenetikett ist auch noch eine Geschichte zur Geburtsstunde des FreIPAs ausgedruckt: „Jean-Pièrre ist Franzose, leidenschaftlicher Biertrinker und Hobbybrauer. In seinem Beruf als Chauffeur lässt es sich mit seinem cholerischen Chef Monsieur Rigoureux nicht gut Bierchen trinken. Eines Nachts chauffierte er die hübsche Biologin Heidi Huber aus Berlin auf einen Kongress nach Paris. Nach einer stundenlangen Fahrt mit aufgeregter Unterhaltung verriet sie Ihm ein Geheimnis. Zum Abschied bekam Jean-Pièrre von seinem Passagier ein kleines Fläschchen eines geheimen Bierhefestammes geschenkt. Mit diesem schaffte er es ein einzigartiges leckeres Bier, frei von Alkohol, zu brauen.“ Ob die Geschichte nun stimmt oder nicht ist mir nicht bekannt, aber auf jeden Fall ist sie schön zu lesen. Kommen wir nun aber zum Bier:
Nun steht ein IPA aus der Mikrobrauerei Red Castle Brew in Gräfenberg vor mir. Ursprünglich befand sich die Brauerei im Roten Schloss in Heroldsberg in der Nähe von Nürnberg. Daher stammt auch der Name.
Mit alkoholfreien Bieren tun sich die Craft Beer-Brauer ziemlich schwer. Das verwundert mich nicht allzu sehr, fehlt den alkoholfreien Bieren schließlich mit dem Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger. Inzwischen gibt es mit dem Riegele IPA Liberis 2+3 ein weiteres alkoholfreies IPA, das jetzt vor mir steht. Da Riegele erst kürzlich beim Meiningers International Craft Beer Award als Craft-Brauer des Jahres national ausgezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um ein wirklich gutes Bier handelt. Dies gilt umso mehr, wenn wir uns vor Augen halten, dass das Liberia 2+3 beim gleichen Wettbewerb die Silbermedaille errungen hat.
Gerade komme ich aus dem Urlaub zurück und finde im Briefkasten die Benachrichtigung, dass bei meinem Nachbarn ein Paket für mich angeliefert wurde. Bestellt hatte ich eigentlich vorher nichts, und so freute ich mich umso mehr, dass Maisel & Friends mir eine Flasche des Sondersuds Summer Pale Ale geschickt hat. Hätte mich vorher jemand gefragt, was für mich ein Sommerbier ist, hätte ich mit Sicherheit ein Weizenbier genannt. Die Brauerei aus Bayreuth ist aber einen anderen Weg gegangen und hat ein Pale Ale kreiert, das mit vergleichsweise moderaten 4,4 Volumenprozenten Alkohol eine gewisse Leichtigkeit verspricht. Mal sehen, ob das Bier meinen Erwartungen entspricht.
Alkoholfreies Craft Beer ist selten und auch beim Bier aus biologischen Zutaten ist alkoholfreies Bier die absolute Ausnahme. Beim Dolden Null aus dem Riedenburger Brauhaus im Altmühltal kommt nun beides zusammen: ein alkoholfreies Craft Beer, das aus Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gebraut wurde. Nur zur Erinnerung: alkoholfreies Bier heißt nicht, dass das Bier absolut keinen Alkohol enthält, sondern lediglich, dass weniger als ein halbes Volumenprozent enthalten ist. Darauf weist das Riedenburger Brauhaus beim Dolden Null auch auf dem vorderen Etikett hin.
Nun will ich mich wieder einmal einem Bier von Craftwerk zuwenden, der Craft Beer-Brauerei der Bitburger-Gruppe. Diesmal steht das Hop Head IPA 7 vor mir. Wenn Sie sich jetzt fragen, was die Zahl hinter dem Namen zu bedeuten hat, so ist die Antwort einfach: dieses IPA wurde mir sieben unterschiedlichen Hopfensorten gebraut. Und um sieben Hopfensorten zusammenzustellen und sie in ein harmonisches Mengenverhältnis zu bringen ist schon eine gute Portion Verliebtheit in diese Zutat erforderlich. Mal sehen, ob sich die Mühe gelohnt hat. Die Brauerei verspricht auf jeden Fall eine „knallharte Hopfenexplosion“.