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Slaapmutske glutenfrei

Ups, hoffentlich habe ich keinen Fehler gemacht, als ich dieses Bier gekauft habe. Erst als ich die Flasche zu Hause stehen hatte fiel mir auf, dass es sich um ein glutenfreies Dubbel handelt. So sehr es auch für Menschen mit einer Allergie gegen Gluten zu begrüßen ist, dass es glutenfreie Biere gibt, so ist es für Menschen wie mich, die dieses Problem nicht haben, in der Regel kein echter Genuss. Bislang habe ich noch kein glutenfreies Bier gefunden, das mir gefallen hätte.

Das obergärige Bier ist dunkel bordeausrot mit einem feinporigen hellbraunen Schaum, etwas mehr als durchschnittlich viel, der lange erhalten bleibt. Zumindest in der Optik ist die Glutenfreiheit kein Nachteil.

Das Aroma wird durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Karamell, Schokolade sowie eine leichte Fruchtigkeit nach Kirschen, unterstützt durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist süffig und vollmundig, nicht allzu süß und mit einer passenden Menge feinperliger Kohlensäure. Auf der Zunge bildet sich der Geschmack nach Kaffee und Schokolade, zusammen mit einer leichten Fruchtigkeit. Jetzt spiegeln sich also die Aromen aus der Nase wider. Der Abgang ist mild, weniger bitter als erwartet. Der Geschmack nach Kaffee klingt aber einige Zeit nach.

Das glutenfreie Dubbel von Slaapmutske ist das erste glutenfreie Bier, das mich geschmacklich überzeugen kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,4 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Slaapmutske
Oefenpleinstraat 15
9090 Melle
Belgien
www.slaapmutske.be

Doppelleu Single Hop Black Ale

Das Single Hop Black Ale stammt aus der Doppelleu Brauwerkstatt im schweizerischen Winterthur. Alle Biere dieser Brauerei sind obergärig und modern gehopft. Es gibt zwei Produktlinien: die Chopfab-Biere (7 Sorten) und die aufwändigen Doppelleu-Biere (6 Sorten).

Blickdicht und glänzend schwarz präsentiert sich das Bier. Es bildet leicht überdurchschnittlich viel festen Schaum, der ungewöhnlich dunkel ist und sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Kaffee und Schokolade, unterstützt durch den Duft nach Pumpernickel.

Der Antrunk ist trocken und ich stelle fest, dass dieses Bier nur wenig dafür aber sehr feinperlige Kohlensäure enthält. Der Geschmack nach Pumpernickel zusammen mit kräftigen Kaffeenoten treten bei diesem Bier in den Vordergrund. Trotz des Eindrucks von Pumpernickel ist das Bier angenehm herb. Im Abgang kommt noch eine Schokoladennote zum Vorschein, die sich mit einem leichten Geschmack nach Mokka hervorragend verträgt. Der Nachklang ist ellenlang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, CaraAroma, Münchner), Röstgerste, Hopfen (Galaxy), Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 %

Bittereinheiten:

70 IBU

Brauerei:

Doppelleu Brauwerkstatt AG
Industriestrasse 40
8404 Winterthur
Schweiz
www.doppelleu.ch

N’Ice Chouffe

Die Brauerei, ein Tochterunternehmen von Duvel, preist dieses Winter Ale vollmundig an: „Die Gnome des Märchenlandes lieben dieses goldene Bier besonders. LA CHOUFFE, mit seinem leicht hopfigen Geschmack, der Noten von frischem Koriander und fruchtigen Noten kombiniert, ist das Getränk, das ihnen Lebensfreude verleiht. Zumindest ist es das, was diese Kobolde sagen, wenn sie durstig sind. Ihr Geheimnis wurde von Generation zu Generation eifersüchtig gehütet, bis zu dem Tag, an dem sie das Rezept mit den Menschen teilten, um ihre Freundschaft zu besiegeln. Von allen Legenden aus der wunderschönen Region der belgischen Ardennen ist die Geschichte von LA CHOUFFE diejenige, die es am meisten verdient, nacherzählt zu werden.“ Na ja, wenn nur die Hälfte dieses Textes der Wahrheit entspricht, lohnt es sich doch wohl bestimmt, dieses Bier zu verkosten.

Sie kennen die Legende von Ca Chouffe nicht, wollen sie aber gerne kennenlernen? Na gut, hier ist sie: „Sie müssen wissen, dass die kleine Brauerei und das Restaurant im malerischen Dorf Achouffe, im Wallonieteil der belgischen Ardennen, untergebracht sind. Chouffe stammt aus dem wallonischen Dialekt und kann mit Gnom übersetzt werden. Die Verschwörungstheoretiker unter uns würden wohl vermuten, dass der Name der Brauerei und des Bieres ausschließlich aus dem Namen des Dorfes abgeleitet wurde. Obwohl das wahr sein mag, soll die Region die Heimat einer Kolonie von Gnomen gewesen sein, die einst genug Bier gebraut haben, um das ganze belgische Volk das ganze Jahr über betrunken zu halten. Das Bier floss direkt aus einer Quelle in den Wäldern von Cedrogne, in der Nähe des geheimen Treffpunkts der Tempelritter vor den Kreuzzügen. Dieses Gebiet ist auch heute noch als das Tal der Feen bekannt, das, wie die Legende sagt, einst der höchste Punkt Belgiens war. Von diesem Zeitpunkt an floss das Bier bergab ins ganze Land. Schließlich wurde das Gebiet durch die große Pest verwüstet und viele Dörfer in der Region verschwanden völlig. Eine Katastrophe ereignete sich und die Zwerge von Achouffe wurden lebendig begraben. Die große Goblinbrauerei stellte die Bierproduktion ein und die Belgier waren gezwungen, ihr eigenes Bier zu brauen. Die Bierquelle von Cedrogne produziert nur noch Wasser – genau das Wasser, mit dem La Chouffe gebraut wird. 1978 besuchte der einzige überlebende Gnom die Schwager Bauweraerts und Gobron und vermittelte das Rezept für den klassischen goldenen La Chouffe. Gobron, der Braumeister, kündigte 1982 seinen Job und gründete die kleine Brauerei. Als Hommage an A. Chouffe gelobten sie, sein Bild auf jeder Flasche des Bieres, das sie verkaufen, anzubringen. Die Brauereibesichtigung beinhaltet bis heute eine Hommage an den Gnom. Gobron, der Duvel seither verlassen hat, um Lupulus zu gründen, ist bekannt dafür, dass er sich ganz der Überlieferung der Geschichte der Gnome widmet.“

Aber kommen wir zum Bier. Jeden Winter bringt Achouffe eine neue Version von N’Ice Chouffe auf den Markt, ein Winter Ale mit 10 % Vol. Alkohol. Bei diesem Bier müssen wir also wie bei einem guten Wein jeden Jahrgang einzeln betrachten. Diese Biere sind dafür bekannt, dass sie gut altern, so dass sie sich für eine längere Lagerung eignen, während der sie ihre Qualität noch verbessern. Lassen Sie sich dabei nicht von der recht kurz angegebenen Mindesthaltbarkeit irritieren. Nun ist es doch wohl wirklich an der Zeit, mit der Verkostung zu beginnen.

Kastanienbraun präsentiert sich dieses Winter Ale im Glas mit viel hellbraunem und größtenteils feinporigem Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch die Röststoffe dominiert. Düfte dunkler Schokolade und von Vanille steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist leicht süß und bringt einen leichten und angenehmen Karamellgeschmack mit sich. Schnell gesellt sich der Geschmack der dunklen Schokolade dazu, die ich bereits im Aroma festgestellt habe. Auf der Zunge wird sie aber noch durch einen zurückhaltenden Kaffeegeschmack unterstützt, der durch würzige Noten begleitet wird. Dabei enthält das Bier nur wenige Bitterstoffe, die sich auch im Abgang zurückhalten. Dafür wird der Kaffeegeschmack in der Kehle stärker, der auch lange nachklingt.

Ein angenehmes wärmendes Winterbier.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Invertzucker

Alkoholgehalt:

10 % Vol.

Brauerei:

Brasserie d´Achouffe
Achouffe 32
6666 Houffalize
Belgien
www.achouffe.be

Steamworks Heroica Red Ale

Seit 1995 gibt es das Steamworks Brewpub in Gastown, Vancouver, in dem die Braukessel nach wie vor mit Dampfleitungen aus der Pionierzeit beheizt werden. Als die Biervielfalt und auch die Mengen immer größer wurden, haben die Brauer begonnen, zusätzlich in anderen Brauereien zu brauen. Nach 18 Jahren reichten die Kapazitäten endgültig nicht mehr aus, um der steigenden Nachfrage und den vielen neuen Steamworks Bierkreationen gerecht zu werden.

2013 erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Brauerei in Burnaby mit eigener Abfüllanlage für Flaschen, Dosen und Fässer. Nun war Steamworks bereit für den Export in die USA und Europa, vornehmlich nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Inzwischen haben die Brauer bereits in einige neue Brautanks investiert und es ist noch Platz für den ein oder anderen Tank mehr.

Das Red Ale, das jetzt vor mir steht, ist wie alle Ales ein mit obergäriger Hefe gebrautes Bier. Wie der Name bereits aussagt, leuchtet es mir rot aus dem Glas entgegen. Da es nicht filtriert ist, enthält es auch eine gute Menge Hefe. Über dem Bier bildet sich unterdurchschnittlich viel feinporiger beiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt. Die Optik ist jedenfalls sehr ansprechend.

Das trockene Aroma wird durch das Malz dominiert, zu dem Toffeeduft kommt eine leichte Fruchtigkeit mit Düften nach Zitrusfrüchten und unterstützt durch leichte Aromen von Holz und Vanille.

Der Antrunk ist leicht süß mit sehr feinperliger Kohlensäure. Dann wird das Bier recht schlank, bevor eine leichte Fruchtigkeit einsetzt. Ich schmecke Birne und Litschi. Der Abgang ist überraschend kräftig bitter mit sehr langem Nachklang.

Das Steamworks Heroica Red Ale ist überraschend und spannend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Cara, Münchner Malz, Chocolate), Hopfen (Cascade, Citra, Simcoe, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

STP GmbH & Co. KG
Moosweg 23
83416 Saaldorf – Surheim
www.steamworks.eu

Tilmans Brown Ale

Jetzt steht das Brown Ale von Tilmans Biere aus München vor mir. Tilman Ludwig hat keine eigene Braustätte, sondern er braut seine Biere bei befreundeten Brauereien. Das Brown Ale wird bei der Brauerei Weissbräu Schwendl gebraut. Auch das künstlerisch gestaltete Etikett stammt nicht von ihm, sondern vom Münchner Künstler Mikael Ross. Darüber will ich mich aber nicht weiter auslassen. Wenn Sie mehr über den Künstler erfahren wollen, besuchen Sie seine Website www.mikaelross.com. Die Beschreibung des Bieres auf dem Etikett, die „Schmatzi Schmatzi Yamyamyam“ lautet ist sicherlich Geschmackssache. Aber schließlich kaufen wir das Bier nicht in erster Linie wegen des Etiketts, sondern wegen des Inhalts. Ich hoffe dieser gefällt mir besser als die Beschriftung des Etiketts. Testen wir es.

Hefetrüb und Kastanienbraun strahlt mich das Bier aus dem Glas an. Darüber steht eine durchschnittlich voluminöse hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier schon mal nichts auszusetzen.

Überraschend ist auch das Aroma. Anfangs duftet das Bier ordentlich nach Zitrusfrüchten und Orangen. Dieser Duft lässt nach einiger Zeit nach und es kommen die Aromen des Malzes mit den diskreten Röstaromen durch. Nach einigen Minuten könnte ich annehmen, ein anderes Bier im Glas zu haben als am Beginn.

Der Antrunk ist trocken, spritzig und fruchtig. Die Fruchtaromen spiegeln sich auf der Zunge wieder. Schnell kommt ein kräftiges aber angenehmes Bitter dazu, so dass das Bier auch einen Hauch Grapefruit enthält. Der Abgang ist mild bitter und die Bitterstoffe klingen einige Zeit nach. Die Fruchtigkeit bleibt aber noch länger erhalten.

Das Brown Ale von Tilman überrascht mit seinem Wechselspiel der Aromen und Geschmäcker. Es lohnt sich auf jeden Fall, es zu probieren.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Centennial), Hefe

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Stammwürze:

13,2° Plato

Brauerei:

Weissbräu Schwendl GmbH und Co. KG
Schalchener Str. 115
83342 Tacherting
www.weissbraeu-schwendl.de

für

Tilmans Biere
St.-Martin-Str. 24
81541 München
www.tilmansbiere.de

Vicaris Winter 2017

Die Brauerei Dilewyns ist eine junge Familienbrauerei, die aus der Bierleidenschaft des Gründers Vincent Dilewyns und seiner vier Töchter entstanden ist. Im Jahr 2005 wurden die ersten Vicaris-Biere gebraut. Nach 5 erfolgreichen Jahren gründete die Familie Dilewyns in Dendermonde eine eigene, hochmoderne Brauerei.

Heute wird die Brauerei von Vincent und zwei seiner Töchter, Anne-Cathérine und Claire Dilewyns, geleitet. Die Familienbrauerei braut fünf Biere: Vicaris Tripel, Vicaris Generaal, Vicaris Winter, Vicaris Tripel/Gueuze und Vicaris Quinto. Jetzt steht das Vicaris Winter vor mir.

Schwarz und fast blickdicht präsentiert sich das Bier vor mir im Glas. Erst als ich es gegen das Licht halte schimmert ein tiefes Bordeausrot durch. Über dem Bier bildet sich viel hellbrauner feinporiger Schaum, der sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee, Kakao, Kaffee, Lakritz und Trockenfrüchten. Dazu kommen noch dezente würzige Düfte nach Gras, Nelken und Koriander.

Der Antrunk ist süß und spritzig, wofür die sehr feinperlige Kohlensäure sorgt. Zu der Süße kommt noch der Geschmack nach Schokolade dazu, der auch noch nussige Noten mitbringt. Im Abgang kommt der Schokoladengeschmack in den Vordergrund und Bitterstoffe tauchen auf. Sie sind zwar nicht kräftig, sorgen aber trotzdem für einen sehr langen Nachklang.

Kurz gesagt ist das Vicaris Winter 2017 ein typisches belgisches Winterbier, es ist aber noch deutlich intensiver als der Durchschnitt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brewery Dilewyns
Vicaris Vlassenhout 5
9200 Dendermonde
Belgien
www.vicaris.be

Winterkoninkske

Die Brauerei von Kerkom wurde 1878 von Evarist Clerinx gegründet. Um 1936 übernahm sein Sohn Paul die Leitung, 1952 übernahm Jean Clerinx die Leitung. Jean musste wie so viele andere auch die Brauerei 1968 schließen. Doch die Leidenschaft seines Brauers veranlasste Jean, die heutige Brauerei 1988 nach seiner Pensionierung wieder in Betrieb zu nehmen. Seit 1999 hat Jean den Rührstab buchstäblich an Marc, einen Bierbrauer mit Leib und Seele, weitergegeben.

Seit dem Jahr 2000 wurde das Angebot der Brauerei immer weiter ausgebaut, so dass heute zehn unterschiedliche Biere gebraut werden, so auch das nur saisonal gebraute Winterkoninkske, das Winterbier, das jetzt vor mir steht.

Zur Brauerei gehört auch ein kleines Restaurant, das für viele Spaziergänger, Radfahrer, Bierverkoster und Genießer zum beliebten Ziel geworden ist. Im Sommer ist der Innenhof mit seinen schmiedeeisernen Tischen geöffnet und im Winter sitzen die Gäste um den gemütlichen Holzofen im ehemaligen Kutschenhaus. Und das ganze Jahr über können die traditionell gebrauten Biere genossen werden. Dazu gibt es Brot, Käse und Pastete, alles aus eigener Herstellung.

Bei der Komposition dieses Belgian Strong Dark Ale haben sich die Brauer viel Mühe gegeben. Sieben unterschiedliche Malze und zwei belgische Hopfensorten wurden kombiniert, damit hier ein einmaliges Bier entsteht. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden, die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert etwas Rubinrot durch. Über dem Bier bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger hellbrauner Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist so süß wie ich es bei einem belgischen Winterbier erwarte, dabei aber ungewöhnlich komplex. Ich rieche Sirup, dunkle Schokolade und Trockenfrüchte, dazu im Hintergrund würzige Noten. Der Duft ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass mir das Bier zu süß sein könnte.

Diese Befürchtung bestätigt sich allerdings nicht. Zwar ist das Bier sortentypisch süß, aber nicht mehr als andere belgische Winterbiere. Aber der erste Eindruck ist, dass das Bier sehr intensiv ist, fast dickflüssig. Die Kohlensäure ist wirklich sanft. Auf der Zunge mischt sich der Geschmack von Zuckerrübensirup mit dem von Kirschsaft, dazu kommt noch etwas Wacholder. Dabei wirkt das Bier wie andere belgische Winterbiere wärmend. Der Geschmack des Sirups bleibt auch im Abgang vorhanden, hier gemischt mit dem von Kaffee.

Das Winterkoninkske ist ein Winterbier, wie es wohl nur die Belgier brauen können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hafermalz, Wacholder, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,3 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Kerkom
Naamstesterweg 469
3800 Sint-Truiden
www.brouwerijkerkom.be

Goliath Winter

Im November 1997 kauften Pierre Delcoigne und Vinciane Wergifosse das aus dem 12. Jahrhundert stammende Schloss von Irchonwelz, um dort ihre Kleinbrauerei weiterzuentwickeln.

Pierre Delcoigne hatte wie seine Frau Vinciane Wergifosse an der Université Catholique de Louvain (U.C.L.) einen Abschluss in Chemie- und Bioindustrietechnik gemacht. Anschließend absolvierte er ein zweijähriges Spezialisierungsprogramm in Brauerei, Mälzerei und Gärung an der Schule der Brasserie de Louvain und schloss es mit Auszeichnung als Braumeister ab.

Für den Bau und die Inbetriebnahme der Brauerei wurden dann zwei Jahre benötigt. Der erste Sud wurde im August 2000 auf den Markt gebracht. Heute besteht die Brasserie Goliath aus einem Brauhaus mit einer Kapazität von 70 hl. Der Gär- und Reiferaum besteht aus 3 Tanks à 40 hl, 3 Tanks à 70 hl und 2 Tanks à 140 hl. Derzeit können etwa 3000 Flaschen pro Stunde abgefüllt werden.

Rotgolden und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier im Glas entgegen. Darüber eine leicht überdurchschnittlich voluminöse Krone aus größtenteils feinporigem Schaum, die sich nur langsam auflöst.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche überreife Bananen, einen Hauch Vanille sowie einige würzige Noten. Damit entspricht der Duft einem ganz typischen belgischen Winterbier.

So wundert es auch nicht, dass der Antrunk recht süß ist, was allerdings durch die reichlich vorhandene Kohlensäure ausgeglichen wird. Schnell übernehmen saure und bittere Geschmacksnoten das Kommando. Jetzt wirkt das Bier eher unausgewogen. Überraschend schlank ist der Abgang, er ist fast neutral. Die Bitternoten des Abgangs entwickeln sich erst im überraschend langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des Légendes sprl
Rue du castel 19
7801 Irchonwelz
Belgien
www.brasseriedulegendes.be

Flensburger Brauart Dark Amber

Bereits seit 1888 braut die heute noch inhabergeführte Flensburger Brauerei Biere und hält sich dabei natürlich an das deutsche Reinheitsgebot. Heute zählt die unabhängige und nördlichste Brauerei Deutschlands zu einer der weltweit erfolgreichsten Anbieter im Segment der Bügelverschlussflaschen. Teil des Erfolgs ist wohl auch das typische „Plop“ bei ersten Öffnen der Flasche. Lange Zeit kam aus Flensburg nur das Pilsener, das vermutlich auch das bekanntes Erzeugnis von de Grenze nach Dänemark ist. Mittlerweile gehören auch andere Bierstile zum Flensburger Sortiment. Jetzt steht das Dark Amber vor mir, das bereits seit einiger Zeit auch in den Getränkemärkten des Ruhrgebiets zu erhalten ist.

Dunkel rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich viel feinporiger hellbrauner Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch lässt sich nichts sagen gegen dieses Bier.

Das Aroma ist leicht süß und enthält vom Malz Düfte nach Karamell, Biskuitteig und etwas Kaffee. Der Hopfen trägt einige leichte Aromen nach roten Beeren und Zitrusfrüchten bei.

Der Antrunk ist recht süß, was die viele sehr feinperlige Kohlensäure aber gut ausgleichen kann. Schnell gesellt sich ein leichtes Bitter dazu, das von einem Hauch bitterer Schokolade begleitet wird. Das gefällt mir im Prinzip, allerdings würde ich mir etwas mehr Fruchtigkeit wünschen würde. Aber auch so ist das Dark Amber vollmundig und es gefällt meiner Kehle. Der Abgang ist nur wenig bitter und er klingt recht kurz nach.

Das Dark Amber überrascht mich, ist es doch sehr mild und es kommt mit wenigen Bitterstoffen. Damit wirkt es gar nicht so richtig nordisch. Trotzdem lässt es sich gefällig trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Tradition, Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Bittereinheiten:

15,3° Plato

Brauerei:

Flensburger Brauerei
24937 Flensburg
www.flens.de

Grimbergen Winter

Die Tradition begann im 12. Jahrhundert. Wenn der erste Schnee fiel öffneten die Mönche die Tore der Abtei Grimbergen und luden die Dorfbewohner zu einem rauschenden Fest ein. Für diesen Anlass hatten sie aus der Ernte des jeweiligen Jahres ein spezielles Winterbier gebraut. Auch heute noch wird dieses ordentlich gehopfte Bier jedes Jahr neu gebraut und unter den Namen Grimbergen Winter – Hiver und Grimbergen Noël verkauft.

Sehr dunkel rubinrot ist das Bier, beinahe schwarz. Es bildet eine durchschnittlich voluminöse feinperlige beige Schaumkrone, die allerdings bis auf einen Rest schnell in sich zusammenfällt. Nur der Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist angenehm malzig. Düfte nach Waldhonig, Karamell und Südfrüchten steigen mir in die Nase und versprechen mir einen angenehmen Geschmack dieser belgischen Brauspezialität.

Der Antrunk ist süß und fruchtig. Durch die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlesäure ist das Bier wunderbar spritzig. Schnell kommt eine angenehme fruchtige Säure dazu, so dass sich die Aromen auf der Zunge widerspiegeln. Für ein Winterbier aus Belgien ist das Bier überraschend frisch, dabei aber auch vollmundig und wärmend. Auch der Abgang ist fruchtig. Die Bitterstoffe des Hopfens kommen nur dezent zum Vorschein. Trotzdem klingt der Geschmack einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

18 IBU

Brauerei:

N.V. Brouwerijen N.V.
Alken-Maes
Belgien
www.grimbergenbeer.com