Früher kamen aus Dänemark nur recht wässrige Biere, die nun wahrlich keinen Genuss bereiteten und die auch so dünn gebraut wurden, dass sie eigentlich nicht einmal zum Wirkungstrinken zu gebrauchen waren. Das hat sich inzwischen glücklicherweise geändert, so dass auch von unseren nördlichen Nachbarn trinkbare Biere und auch Craft Beere kommen. Ein solches habe ich jetzt vor mir stehen, sogar ein Biobier und wie aus dem Norden fast zu erwarten war, ein Pilsener.
Golden und klar zeigt sich das Bier im Glas. Es enthält kaum sichtbare Kohlensäure und bildet daher auch vergleichsweise wenig weißen Schaum, der sich auch schnell auflöst.
Das Aroma ist hopfenbetont, auch wenn der Duft des Malzes noch durchkommt. Das Bier duftet nach Getreide, Gras und grünen Früchten. Bis hierhin gefällt mir das Bier deutlich besser als die Pilsener aus industrieller Produktion, die in Norddeutschland meist verkauft werden.
Der Antrunk zeigt zunächst, dass im Bier recht viel Kohlensäure gelöst ist, auch wenn davon nicht viel zu sehen war. Dazu ist das Bier nur wenig süß, so dass ich ein herbes nordisches Pils erwarte. Der Körper ist dann auch freundlich bitter, wobei der Geschmack deutlich kräftiger ist als bei den meisten Pilssorten aus deutschen Brauereien. Zusammen mit der Kohlensäure handelt es sich um ein wirklich leckeres Pils. So etwas würde ich mir häufiger wünschen. Überraschend mild bitter ist der Abgang.
Ein ehrliches Bier ohne große Überraschungen.
Zutaten:
Wasser
Gerstenmalz
Hopfen
Alkoholgehalt:
5,0 %
Brauerei:
Hancock Bryggerierne A/S
7800 Skive
Dänemark
www.hancock.de
Nun habe ich längere Zeit kein Bier aus Franken getestet und es wird mal wieder Zeit. Diesmal kommt es aber aus keiner kleinen Brauerei, sondern es handelt sich um ein Industriebier, das Kulmbacher Edelherb, ein Pils. Nach Angaben der Brauerei ist es das in Nordbayern am Häufigsten getrunkene Pils. Außerdem ist es von der DLG mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden. Es kann also nicht schlecht sein. Und bevor ich es vergesse: Kulmbacher Bier ist eine geschützte Herkunftsangabe, was ein weiteres Qualitätsmerkmal sein sollte. Ich lasse mich jetzt mal überraschen.
Lange ist es her, dass ich hier ein Bier aus Tschechien verkostet habe. Aber nun ist es mal wieder so weit. Tschechien ist zwar die Heimat des Pilseners, aber die meisten großen Brauereien stellen doch ein Bier her, das nun nicht wirklich das Nonplusultra der Braukunst darstellt. Ich weiß, dass es in Tschechien inzwischen auch eine aktive Craft Beer-Szene gibt, aber deren Erzeugnisse sind hier so ganz im Westen der Bundesrepublik nicht erhältlich. Mal sehen, ob ich im Versandhandel fündig werde. Aber jetzt will ich mich erst einmal mit dem Kozel beschäftigen, ein Industriebier, das nicht nur in Tschechien verkauft wird, sondern das ich aus Polen mitgebracht habe.
Jetzt habe ich erstmals ein Bier aus Südamerika vor mir stehen, das Quilmes aus Argentinien. Auf dem Etikett preist es sich selbst als „Argentina’s favorites beer“ an. An dieser Aussage wird das Bier sich messen lassen müssen.
Wer an Bier aus Stralsund denkt, der denkt zuerst an die Störtebeker Brauerei. Und mit dem Stralsunder Bier liegt man damit auch nicht wirklich falsch. Es ist zwar eine andere Marke, aber sie kommt trotzdem aus der bekannten Braumanufaktur an der Greifswalder Chaussee.
Der Name des Bieres, das jetzt vor mir steht, drückt eine tiefe Heimatverbundenheit aus. Das ist auch kein Wunder. Obwohl der Moritzberg bereits 1911 in Hildesheim eingemeindet wurde, sehen sich die Bewohner auch heute noch eher als Moritzberger, nicht als Hildesheimer. Auch der Felsenkeller hat eine historische Bedeutung. Im Moritzberg gibt es einen Eiskeller, der bis zum Jahr 1906 von der Victoria-Brauerei genutzt wurde, um das Bier mit Eis zu kühlen, das im Winter aus dem Eisteich an der Alfelder Straße geschnitten und im Eiskeller eingelagert wurde. Aber das ist noch nicht die gesamte Biertradition des Moritzbergs. Bis in die 1960er oder 197er Jahre hatte die Härke-Brauerei ein Lager in der Brauhausstraße, dort wo heute das Altenheim ist. Die jetzige Gaststätte Treppchen war damals die Brauereigaststätte. Von daher ist es eigentlich logisch, dass es jetzt wieder ein Bier vom Moritzberg gibt, auch wenn es von der erst in diesem Jahr gegründeten Hildesheimer Braumanufaktur am anderen Ende von Hildesheim an der Goslarschen Landstraße gebraut wird. Aber kommen wir zum Felsenkeller-Pils.
Nun ist der Sommer im Ruhrpott angekommen und es ist an der Zeit, mal wieder ein alkoholfreies Bier zur verkosten. Jetzt habe ich ein Frei-Bier vor mir stehen, ein alkoholfreies Pils aus der Braumanufaktur Störtebeker in Stralsund. Häufig schmecken die alkoholfreien Biere ja recht wässrig, einfach weil Alkohol ein Geschmacksträger ist. Aber die Biere aus Stralsund sind ja sonst sehr geschmackvoll, so dass ich von Vornherein das Vorurteil habe, dass das Frei-Bier eine Ausnahme darstellen könnte.

Nun steht noch ein Bier aus dem Schwarzwald vor mir, das Alpirsbacher Pils. Dieses Bier weckt in mir besonders hohe Erwartungen, wurde es doch im Jahr 2010 beim World Beer Award zum weltbesten Pils gekürt. Na, wenn das nichts ist… Jetzt aber direkt zur Verkostung.