Im Jahr 1888 übernahm Braumeister Johann Welde die 1752 gegründete Brauerei und gab ihr seinen Namen. Die Brauerei entwickelte sich von Generation zu Generation und erweiterte sich stetig. Heute wird Weldebräu von Dr. Hans Spielmann geleitet, der aus dem einstigen Familienbetrieb eine moderne Privatbrauerei entwickelte. Gebraut werden sowohl erstklassige traditionelle Biere als auch moderne Craft Biere. Das Sortiment wird von Zeit zu Zeit erweitert. Aktuell sind drei zusätzliche Craft-Biere neu im Sortiment, von denen jetzt das Pale Ale vor mir steht. Vielen Dank an die Brauerei für das Zusenden des Bieres.
Goldgelb mit einem leichten Stich ins Rote und auch leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist feinporig aber nicht üppig, bleibt aber lange erhalten.
Die Aromen tropischer Früchte steigen mir in die Nase. Ich rieche Banane, Grapefruit, Ananas, Maracuja und Zitronenschale. Bereits jetzt bin ich mir ziemlich sicher, ein Bier vor mir zu haben, das mir gefällt.
Der Antrunk ist in erster Linie fruchtig. Die Malzsüße ist zurückhaltend, passend zur Fruchtigkeit dosiert. Die Kohlensäure ist sanft und sehr feinperlig. Schnell kommt ein angenehmes Bitter dazu und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, der Geschmack auf der Zunge ist dabei nicht so kräftig wie die Aromen in der Nase. Dabei bleibt das Bier aber immer frisch. Der Abgang ist freundlich bitter und er klingt lange nach.
Nun habe ich die drei neuen Craft-Biere verkostet, die mir die Brauerei Welde zugeschickt hat. Sie haben mir alle drei gut gefallen und ich muss mal sehen, wo ich die anderen Biere aus Plankstadt-Schwetzingen herbekomme. Leider werden diese Bier nicht im Ruhrgebiet vertrieben, aber der Aufwand, die Welde-Biere ins Ruhrgebiet zu bringen, lohnt sich sicher.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Simcoe, Pekko, Cascade), Hefe (American Ale)
Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.
Stammwürze:
11,5° Plato
Bittereinheiten:
30 IBU
Brauerei:
Weldebräu GmbH & CO. KG
Brauereistraße 1
68723 Plankstadt/Schwetzingen
www.welde.de
Die Brau-Manufactur Allgäu ist seit 1883 in Familienbesitz. Hier wird wirklich mit Leidenschaft gebraut. Neben den traditionsreichen Bieren komponieren die Brauer auch einige Craft-Biere. Die Geschwister Kathrin und Stephanie Meyer haben sich mit ihrer eigenen Craft Beer-Linie Braukatz einen Namen gemacht. Hier wird Wert auf Rohstoffe der Region und Qualität gelegt. Die Biere sind für absolute Bierliebhaber, die es auch gerne mit Katzen aufnehmen.
Bevor wir zu diesem Bier aus dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg kommen, will ich erst einmal Dirk Paul, dem Brauer, die Möglichkeit, geben, sich vorzustellen. Auf seiner Website klingt das so: „ICH, DIRK, erhielt meine Brau- und Mälzerausbildung bei Neumarkter Lammsbräu in der Oberpfalz. Während der daran anschließenden Meisterschule, die ich als Brau- und Malzmeister abschloss, war ich in der Hausbrauerei Altstadthof in Nürnberg als Brauer tätig. In dieser Zeit habe ich erkannt, dass mir das Experimentieren mit kleineren Mengen immer gut gelang und ich wusste: Das Schaffen neuer Biersorten und Geschmacksrichtungen und ebenso das Brennen von Schnäpsen, das ist mein Weg. In dieser Zeit fehlte mir Hamburg mit seiner Elbe. So kehrte ich unmittelbar nach Ablegen der Meisterprüfung nach Hamburg zurück und war in Gröninger’s Privatbrauerei als Brauer tätig, bis ich meinen Traum wahr und mich selbstständig machte. Ich wollte endlich meine Ideen verwirklichen und mich ausleben! Aus Verbundenheit mit Hamburg und seiner Elbe habe ich mein erstes Bier, ein Pils, elbPaul genannt. Inzwischen sind weitere Biere entstanden, Weizen und das saisonale Doppelbock, die ebenso wie mein Pils in Restaurants und Kneipen aber auch im lokalen Handel sowie im Webshop erhältlich sind. Derzeit experimentiere ich an weiteren Saisonbieren. Dabei bleibe ich aber bei meinen Werten: Meine Biere sind handwerklich hergestellte Biere in kleinen Mengen. Alle meine Biere erstelle ich nach eigenen Rezepten.“ Dann wollen wir doch mal nachsehen, was in diesem Fall dabei herausgekommen ist.
Vorgestern klingelte überraschend der Postbote und brachte mir ein Geburtstagsgeschenk. Nicht dass ich Geburtstag hätte, aber Craftwerk, der Craft Beer-Ableger der Bitburger-Gruppe, wird fünf Jahre alt. Aus diesem Anlass hat das Team in der Eifel ein Festbier gebraut, von dem sie mir eine Flasche geschickt haben. Die Beschreibung auf dem Rückenetikett beschreibt die Begeisterung, die während des Brauens geherrscht haben muss: „Happy Hoppy Birthday! Zum 5. Geburtstag üverraschen wir Euch mit unserem Festbier – vollgepackt mit den fantastischen Aromahopfensorten Callista, Ariana und Citra und jeder Menge guter Laune. Limitiert auf 12.000 Flaschen.“ Ariana kenne ich nicht, aber Callista und Citra versprechen ein gutes Bier. Na, dann will ich mal – ich trinke auf das Wohl von Craftwerk.
Wieder einmal steht ein von Stephanie und Kathrin Meyer in der Brau-Manufactur Allgäu vor mir. Diesmal handelt es sich um das Red Ale, ein American Amber, das mit einer ordentlichen Menge Karamell- und Alemalz sowie den fruchtigen Hopfen Comet und Galaxy eingebraut wurde. Das lässt doch schon mal ein richtig gutes Bier erwarten.
Das Palim Palim Pale Ale, das ich jetzt verkosten will, beschreibt die Überquell Brauerei so: „Von wegen Tea-Time – it’s Beer o‘ Clock! Und zwar mit allem drum und drin: Beere, Orange, Toffee. Würde uns echt nicht wundern, wenn jetzt der ein oder andere Engländer noch blasser wird – aus Neid auf ein englisches Original made in Germany!“ Mal sehen, ob das Bier wirklich so begeistern kann.
Kaiser Karl V. (1500-1558) gilt als einer der größten Kaiser aller Zeiten. Sein Reich war schließlich so groß, dass es hieß, dass in dem Reich die Sonne nie unterging. Er war ein leidenschaftlicher Bierliebhaber und zu seinen Ehren hat die Brauerei Haacht aus dem belgischen Boortmeerbeek die drei Biere der Reihe Charles Quint kreiert. Jetzt steht das Blonde dieser Biere vor mir, das bei den World Beer Awards 2014 die Silbermedaille errungen hat.
Craft Beer aus dem Allgäu? Ja, das geht, auch wenn viele bayrische Brauer dazu sagen: „So ein Schmarrn, bei uns heißt das Tradition“. Da ist durchaus etwas dran und der Übergang von traditionell gebrautem Bier und Craft Beer ist fließend. Aber es gibt doch noch Unterschiede zwischen einem (guten) Bier aus einer mittelständischen Brauerei auf der einen und einem Craft Beer auf der anderen Seite. Jetzt steht das Braukatz Pale Ale vor mir und ich will feststellen, wie gut dieses Bier gelungen ist. Vorher aber noch meinen Dank an die Post Brauerei in Nesselwang, die mir das Bier zugeschickt hat.
Viele Konsumenten meinen, dass die Brauereien in Köln nur Kölsch brauen können. Zwar macht das Kölsch den Großteil des in Köln gebrauten Bieres aus, aber die Brauerei Gaffel versucht sich seit einigen Jahren auch an einem Pale Ale, das nur im Sommer verkauft wird, dem Gaffel Sonnenhopfen. Von diesem Bier verspreche ich mir einiges. Es wurde nicht nur von der DLG mit der Goldmedaille ausgezeichnet, sondern auch der österreichische Bierpapst Conrad Seidl hat es einmal zum Bier der Woche gekürt.
Das Buddelship HIgh on Rye ist ein traditionelles schottisches Bier, das mit Roggen eingebraut wird. Nicht nur die Blütezeit der Hanse, auch die der Heide verbindet Hamburg und Schottland – dieses Roggenbier ist mit beiden eng verwurzelt. Leider ist dieses Roggenbier nur saisonal verfügbar.