Die Brauerei von Kerkom wurde 1878 von Evarist Clerinx gegründet. Um 1936 übernahm sein Sohn Paul die Leitung, 1952 übernahm Jean Clerinx die Leitung. Jean musste wie so viele andere auch die Brauerei 1968 schließen. Doch die Leidenschaft seines Brauers veranlasste Jean, die heutige Brauerei 1988 nach seiner Pensionierung wieder in Betrieb zu nehmen. Seit 1999 hat Jean den Rührstab buchstäblich an Marc, einen Bierbrauer mit Leib und Seele, weitergegeben.
Seit dem Jahr 2000 wurde das Angebot der Brauerei immer weiter ausgebaut, so dass heute zehn unterschiedliche Biere gebraut werden, so auch das nur saisonal gebraute Winterkoninkske, das Winterbier, das jetzt vor mir steht.
Zur Brauerei gehört auch ein kleines Restaurant, das für viele Spaziergänger, Radfahrer, Bierverkoster und Genießer zum beliebten Ziel geworden ist. Im Sommer ist der Innenhof mit seinen schmiedeeisernen Tischen geöffnet und im Winter sitzen die Gäste um den gemütlichen Holzofen im ehemaligen Kutschenhaus. Und das ganze Jahr über können die traditionell gebrauten Biere genossen werden. Dazu gibt es Brot, Käse und Pastete, alles aus eigener Herstellung.
Bei der Komposition dieses Belgian Strong Dark Ale haben sich die Brauer viel Mühe gegeben. Sieben unterschiedliche Malze und zwei belgische Hopfensorten wurden kombiniert, damit hier ein einmaliges Bier entsteht. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden, die Flasche öffnen und das Bier verkosten.
Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert etwas Rubinrot durch. Über dem Bier bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger hellbrauner Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.
Das Aroma ist so süß wie ich es bei einem belgischen Winterbier erwarte, dabei aber ungewöhnlich komplex. Ich rieche Sirup, dunkle Schokolade und Trockenfrüchte, dazu im Hintergrund würzige Noten. Der Duft ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass mir das Bier zu süß sein könnte.
Diese Befürchtung bestätigt sich allerdings nicht. Zwar ist das Bier sortentypisch süß, aber nicht mehr als andere belgische Winterbiere. Aber der erste Eindruck ist, dass das Bier sehr intensiv ist, fast dickflüssig. Die Kohlensäure ist wirklich sanft. Auf der Zunge mischt sich der Geschmack von Zuckerrübensirup mit dem von Kirschsaft, dazu kommt noch etwas Wacholder. Dabei wirkt das Bier wie andere belgische Winterbiere wärmend. Der Geschmack des Sirups bleibt auch im Abgang vorhanden, hier gemischt mit dem von Kaffee.
Das Winterkoninkske ist ein Winterbier, wie es wohl nur die Belgier brauen können.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hafermalz, Wacholder, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
8,3 % Vol.
Brauerei:
Brouwerij Kerkom
Naamstesterweg 469
3800 Sint-Truiden
www.brouwerijkerkom.be
Die Tradition begann im 12. Jahrhundert. Wenn der erste Schnee fiel öffneten die Mönche die Tore der Abtei Grimbergen und luden die Dorfbewohner zu einem rauschenden Fest ein. Für diesen Anlass hatten sie aus der Ernte des jeweiligen Jahres ein spezielles Winterbier gebraut. Auch heute noch wird dieses ordentlich gehopfte Bier jedes Jahr neu gebraut und unter den Namen Grimbergen Winter – Hiver und Grimbergen Noël verkauft.
Nun steht das Altenmünster Winterbier Dunkel vor mir. Über die Brauerei ist erstaunlich wenig zu erfahren, lediglich Wikipedia schreibt dazu: „Im Kernort Altenmünster befand sich die Brauerei Hämmerle. Sie wurde im April 2005 abgerissen. Erhalten ist nur der Gasthof. Aus der Fusion der Brauerei Hämmerle mit der Sailerbrauerei von Gerd H. Borges in Leuterschach entstand die Unternehmensgruppe Altenmünster, welche 2002 von der Allgäuer Brauhaus übernommen wurde (seit 2003 Teil der Radeberger Gruppe). Die Mainzer Aktien Bierbrauerei (Binding-Gruppe, seit 2002 Radeberger Gruppe der Dr. August Oetker) übernahm die von Sailerbräu Franz Sailer gehaltenen Markenrechte an der Marke für das Altenmünster Brauer Bier. Die zur Firmengruppe Altenmünster gehörende Gesellschaft Kronenbräu Brauhaus zu Altenmünster wurde nicht mitveräußert.“ Klingt ziemlich verwirrend und wenig erhellend. Wenden wir uns also dem Bier zu.
Seit 1984 gehört die Firma Mönchshof zur Kulmbacher Brauerei, die auch das Mönchshof Weihnachtsbier gebraut hat, das jetzt vor mir steht. Dieses Bier wird seit dem Jahr 1999 jeweils für die Weihnachtszeit eingebraut. Mönchshof stellt einige Biere her, die in ihrem jeweiligen Bierstil zu den meistgetrunkenen deutschen Bieren gehören. Jetzt will ich feststellen, ob das Weihnachtsbier das Zeug hat, ebenfalls in diese Klasse aufzusteigen.
Jetzt will ich mich mal wieder mit einem Bier aus der Brasserie Dupont beschäftigen, dem Avec Les Bons Voeux. Ich würde dieses Bier durchaus zu den seltenen Bieren zählen. Erstmals wurde es im Jahr 1970 als Geschenk für die besten Kunden der Brauerei gebraut. Weil es so gut ankam, begannen die Brauer, das Bier auch zu verkaufen, Trotzdem ist die Menge des Sudes streng limitiert, so dass das Bier schnell ausverkauft und in der Folge für den Konsumenten etwas schwierig ist, an eine Flasche dieses begehrten belgischen Bieres zu kommen.
Das Pax Tongerlo Christmas ist ein belgisches Abteibier. Wie der Name bereits aussagt wird dieses Bier ausschließlich für die Winterzeit gebraut. Wie bei vielen belgischen Bieren üblich wird auch das Tongerlo Christmas in der Flasche nachvergoren, was nicht nur für einen intensiveren Geschmack, sondern auch für eine längere Haltbarkeit sorgt.
Jetzt steht das Kapttel Watou Winter aus der Brouwerij van Eecke vor mir. Diese unabhängige Familienbrauerei wurde im Jahr 1629 erstmals urkundlich erwähnt, als geschrieben wurde, dass die örtliche Burg an eine Brauerei angrenzt.
Nun will ich mich dem Winterbier der Abtei Leffe zuwenden. Von dort kommen nicht nur gute Biere, die das ganze Jahr von AB InBev gebraut werden, sondern auch eine ganze Reihe Sondersude. Jedes Jahr vor Weihnachten wird ein Winterbier gebraut, für das Leffe erklärt, dass hierfür das beste Malz und der beste Hopfen verwendet werden.
Nun gehe ich ja stark aufs Rentenalter zu, aber zum Christkindlesmarkt in Nürnberg habe ich es noch nie geschafft. Aber zumindest habe ich nun das Christkindlesmarkt Bier von Tucher vor mir stehen. Mal sehen, ob mich das über das Versäumte hinwegtrösten kann. Zumindest zeigt das Bild auf dem Etikett schon mal eine Abbildung des vorweihnachtlichen Events auf dem Hauptmarkt in Nürnberg und die Bildunterschrift verspricht „Das Nürnberger Original“. Da bin ich ja mal gespannt, ob das Bier mit dem auf den Etiketten suggerierten Anspruch mithalten kann.
Kempisch Vuur (Weihnachtsfeuer) heißt das Blonde Strong Ale, das jetzt vor mir steht. Von dieser belgischen Spezialität werden jedes Jahr im August 1000 Liter gebraut. Auf diese Weise hat das Bier ausreichend Zeit zu reifen, so dass dieses Winter Ale zum Jahresende des übernächsten Jahres seinen gesamten Genuss entfaltet hat. So sagt es jedenfalls das Etikett der Flasche aus und ich will jetzt mal testen, wie weit es mit dem Genuss überhaupt her ist.