Als vor etwa 40 Jahren mit Clausthaler das erste alkoholfreie Bier auf den Markt kam, war dieses Bier wirklich kein Genuss. Inzwischen hat sich die Brauereitechnik deutlich weiterentwickelt und auch viele alkoholfreien Biere sind gut trinkbar. Kaum eine Brauerei verzichtet noch darauf, diese Biere anzubieten, bilden sie doch das Marksegment, das noch wächst. Auch viele Craft Beer-Brauereien bieten inzwischen alkoholfreie Biere an. So ist es auch kein Wunder, dass jetzt Maisel & Friends ein alkoholfreies Bier anbietet.
Beim Blick auf die Etiketten der Flaschen fällt auf, dass hier Maisel & Friends weder die verwendeten Malzarten noch die Hopfensorten angibt. OK, das sind freiwillige Angaben, so dass wir das der Brauerei nicht vorwerfen können, aber da diese Angaben ansonsten bei Maisel gängige Praxis sind, wollte ich es erwähnt haben. Interessanter ist schließlich auch das Ergebnis. Mache ich jetzt also die Flasche auf.
Honigfarben und mit viel Hefe strahlt mich das Bier aus dem Glas an. Darüber steht durchschnittlich viel feinporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.
Das Aroma ist fruchtig mit Düften nach Grapefruit, Ananas und Vanille.
Der Antrunk ist frisch und spritzig. Dafür sorgt schon die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge entwickelt sich zunächst eine ungeheure Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Schnell gesellt sich ein ordentliches Bitter dazu und die Fruchtigkeit tritt in die zweite Reihe zurück, bleibt aber präsent. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird die Fruchtigkeit wieder stärker und überlagert das Bitter fast. Der Geschmack klingt lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Gärungskohlensäure, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
< 0,5 % Vol.
Brauerei:
Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com
Aus der Nähe von Kassel kommt Rehbocks Pale Ale, das jetzt vor mir steht. Im Regal fällt dieses Bier sofort auf. Der Rehbock vor dem Sudkessel ist recht originell. Dass ich zweimal hinsehen musste, um den Schriftzug Pale Ale lesen zu können ist sicherlich gewollt und der Auffälligkeit geschuldet. Mal sehen, ob der Inhalt der Flasche so originell ist wie das Etikett.
Seit mittlerweile etwa 40 Jahren ist Bier auch in alkoholfreien Varianten auf dem Markt. Anfangs war es eher eine Notlösung. Da Alkohol ein guter Geschmacksträger ist, fehlte es dem alkoholfreien Bier an Geschmack. Inzwischen wurden die Braumethoden verbessert und damit auch der Geschmack des alkoholfreien Bieres. Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihe alkoholfreier Craft-Biere, so dass es nicht verwundert, dass auch die Familienbrauerei Maisel & Friends aus dem fränkischen Bayreuth jetzt ein alkoholfreies Bier auf den Markt bringt.
Und wieder einmal steht ein Bier aus der niederbayerischen Brauerei Zombräu vor mir. Der Hopfenzupfer stammt aus der Reihe Mirskofener Mutation. Unter diesem Namen vertreiben die beiden Brauer saisonale und experimentelle Biere, die nur einmal gebraut werden. Wenn sie weg sind, sind sie weg und dieses spezielle Bier wird nie wieder in dieser Form gebraut. Eine Besonderheit dieses Festbieres sei aber auch nicht verschwiegen: es wurde mit frischem Doldenhopfen aus dem eigenen Anbau der Brauer gebaut und mit ebenfalls frischem Hopfen aus der Hallertau kaltgehopft.